Zugkombinationen – Teil 4

Wie ich ja eingangs dieser Serie schrieb, soll in loser Folge über verschiedenste Zugkombinationen berichtet werden. Der vierte Teil befasst sich mit dem Rüstzug laut AAO (Alarm- und Ausrückeordnung).

Der Rüstzug ist ein spezieller Fahrzeugverband, der bei Einsatzszenarien, bei denen ein hohes Aufkommen an technischer Hilfe vonnöten ist, alarmiert wird. Unterstellt ist er den Technischen Diensten der Feuerwehr, in die u. a. auch die Höhenretter, die Fachgruppe Atemschutz, die FG Leucht, Bergung und FüKom eingegliedert sind. Zu den klassischen Einsatzszenarien des Rüstzugs zählen bspw. Bauunfälle, Verkehrs- und Bahnunfälle, Gebäudeeinstürze, Zwischenfälle auf und im Wasser oder verschiedene Arten der Rettung und Bergung, bspw. aus großen Höhen oder Tiefen. Dazu rücken neben einem Führungsfahrzeug (ELW), einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (Farnheimer FLF) für den Brandschutz der Rüstwagen und der Feuerwehrkran für die technische Hilfe aus. In den meisten Fällen ist auch ein Rettungswagen für den Eigenschutz Bestandteil des Zuges. Ggf. kann, wenn nicht schon alarmiert, auch das NEF hinzugezogen werden.

Dieser Zugverband kann je nach Einsatzbeschreibung, um weitere Spezialfahrzeuge erweitert werden. Unter anderem durch den GW-H für die Höhenrettung, einen Wechsellader mit dem AB-Kran oder AB-Bau, dem ÖWSF, oder auch ein Hubrettungsfahrzeug und/oder den RW-Schiene.

TdoT bei der Feuerwehr Mülheim 2014

Einmal mehr zogen wieder zwei Jahre ins Land, dass die Damen und Herren der neuen Feuer- und Rettungswache 1 der Feuerwehr Mülheim zum großen Tag der offenen Tür luden. Neben der gewohnten Fahrzeugausstellung gab es Live-Vorführungen, Rundgänge durch das Gebäude, eine Fotosaustellung und ein paar Stände für das leibliche Wohl der Besucher und Aussteller.

Für unser eins sind allerdings die paar Besonderheiten, abseits des Besucherstroms, in den Hallen wesentlich interessanter, als das, was draußen im Hof parkt. So gab es einen ersten Blick auf die neuen ELWs (Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI 4×4 mit kurzem Radstand und Hochdach) im Lieferzustand. Noch fehlen Ausbau, Zulassung und Beschriftung. Zudem sind ist dem letzten Tag der offenen Tür auch ein weiterer Abrollbehälter hinzugekommen. Der alte AB4 (Schaum/Schlauch) wurde durch einen Nachfolger ersetzt, der in seiner Funktion für den Umweltschutz Bindemittel mit sich trägt. Aufgesattelt auf einem recht neuen Anhänger der Fa. Bruns.

Abrollbehälter AB-Pulver (AB 13)

Bei Bränden von bspw. gasförmigen Stoffen oder Metallen gerät man mit Wasser und/oder Schaummittel schnell an Grenzen, und Löscherfolge bleiben u. U. gänzlich aus. Dagegen eignet sich hervorragend sog. Trockenlöschmittel. Die Salze, die einem Löschpulver beigesetzt sind, ersticken selbst ungewöhliche und schwierige Brandherde.

Um auch solchen Einsatzszenarien entgegnen zu können, stehen bei der Berufsfeuerwehr zwei Abrollbehälter mit jeweils 1.500 Kg Löschpulver bereit. Im ersten Tank befindet sich jeweils (A)BC-Pulver, das sich gegen Brände bei organischen Stoffen, Flüssigkeiten oder Gasen hervorragend eignet. Der hintere Tank ist hingegen mit Trockenlöschmittel der Brandklasse D gefüllt. Mit ihm erzielt man gerade bei Bränden von Metallen gute Löscherfolge.

In den vergangenen Wochen und Monaten geriet der Ausbau der Abrollbehälter ein wenig ins Hintertreffen. Mit der Komplettierung des hier vorgestellten Abrollbehälters ist aber wieder etwas Schwung in die Angelegenheit gekommen. Auf einer 4×8 Noppen großen Basisplatte positionierte ich zwei zylindrische Tanks, um die ich Schnellangriff, einen Geräteraum, Bedienfeld, sowie ein paar mobile 6kg-Pulverlöscher drapierte. Es ergab sich gar noch die Möglichkeit, die Containerbasis mit der gelben Konturmarkierung zu versehen.

Wechselladerfahrzeug WLF + AB HFS (Hytrans Fire System)

Um bei Größbränden schnell große Mengen Löschwasser bereitstellen zu können, verfügt die Berufsfeuerwehr seit kurzem über einen besonderen Abrollbehälter – den AB HFS. HFS steht als Kürzel für Hytrans Fire System oder auch Holland Fire System. Er ist als Wasserförderungssystem der Fachgruppe Löschwasserrückhaltung (LöWaRüHa) unterstellt. Das besondere an ihm ist das Hochleistungspumpensystem, das mit speziellen F-Schläuchen (150 mm Durchmesser) bis zu 5.000 L/Min. bei 5 bar und 8.000 L/Min. bei 2 bar fördern kann. Zum Vergleich haben normale „B-Schläuche“, die in der Regel zur Wasserförderung aus dem städtischen Hydrantennetz dienen, einen Durchmesser von „nur“ 75 mm. Ein weiteres Einsatzszenario sind neben der Wasserversorgung bei Großbränden Überflutungen aller Art. Mit diesem System ist man  in der Lage über sog. Flexschläuche große Mengen Wasser aus Überflutungsgebieten zu pumpen. Im Einsatz war dieses System mit einer Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Farnheim zuletzt beim Elbehochwasser im Juni des Jahres 2013.

Um den Abrollbehälter in Überflutungsgebieten oder in unwegsamem Gelände an See- oder Flussläufen in Stellung bringen zu können, muss ein hochgeländegängiges Fahrzeug in der Lage sein, den Container auch gefahrlos (ohne sich festzufahren) zu positionieren. Zu diesem Zwecke beschaffte man ein weiteres vierachsiges Wechselladerfahrzeug, das bis auf das geländegängige Fahrgestell mit dem bereits hier vorgestellten 4-Achs-WLF baugleich ist.

Lage Zeit überlegte ich, wie ich ein solches Containersystem realisieren könnte. Denn im Original sind auf dem eigentlichen Abrollbehälter heckseits zwei separat absetzbare Containerelemente verlastet. D. h., es stehen mir bei meiner nostalgischen Bauart jeweils nur zwei Noppen (!) in der Breite für diese Elemente und ihren Beladungen zur Verfügung. Um dieses realisieren zu können, musste zunächst die Länge um 2 auf insgesamt 10 Noppen wachsen. In der vorderen, fest mit dem Containerboden verbundenen Gerätehauseinheit sind die wasserfördernden Armaturen untergebracht. Bei meinem Modell in Form eines großen Verteilers. Daran schließen sich die kleinen absetzbaren Containerelemente an. Eines von ihnen ist das Pumpen-, das andere das Schlauchmodul. Die Recherche bezüglich der Beladung der beiden Container brachte mich schließlich auf die Idee der Beladung, und wie sie sich möglichst platzsparend verbauen ließ. Zur Erläuterung: das gelbe Modul, an das ein Schlauch angeschlossen werden kann ist die Pumpe samt Schimmkörper. Das schwarze Instrument mit Antenne und hellgrauen Rundeinern, der angesprochene Verteiler. Zudem komplettieren entsprechende Beleuchtungs- und Warneinrichtungen den Container. Einen Abstrich zum Original musste ich dennoch vornehmen: die Saugschläuche musste ich aus Platzgründen auf dem Containerdach platzieren.

Fahrgestellbasislänge: 16 Noppen (2x3er + 2x12er + 1 Stück Winkelplatten 1×2 auf 1×4)

TdoT bei der Feuerwehr Mülheim 2012

Im regelmäßigen, zweijährigen Abständen findet auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache 1 der Tag der offenen Tür (TdoT) statt. Nachdem 2010 diese neue Feuerwache neben der alten Dreherei der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war es nun, wenn man so will, etwas beschaulicher. Denn an spektakulären Neuigkeiten gab es diesmal nichts zu entdecken: die angekündigten Neubeschaffungen (RTWs, LF 24, ELWs) lassen noch auch sich warten, das bei der Fa. Ziegler zur Instantsetzung befindliche TLF 24/50 ist noch nicht wieder zurück. Wenn es überhaupt etwas Neues zu präsentieren gab, dann das (verhältnismäßig) neue NEF auf VW T5 (das ich nun endlich auch einmal fotogen vor die Linse bekam). Denn auch dieses ist seit über einem Jahr im steten Notfall-Einsatz, und einige Kleinigkeiten am Rande, die ich persönlich nicht mehr auf dem Schirm hatte (einige Fahrzeuge der FF, Anhänger, GW-Mess, etc.)

So nutzte ich den vormittag, um verstärkt den Fahrzeugpark der Freiwilligen Feuerwehr, einige Abrollbehälter und die kleine Schar der Anhänger zu fotografieren. Hier, liebe Freunde der roten Fahrzeuge, folgen sie:

AB-Schiffsbrandbekämpfung (AB 12)

Eine speziell ausgebildete Schiffsbrandbekämpfungsgruppe, bestehend aus 10 Mann (1 EL, 1 Grf. und 8 Einsatzkräften), ist neben ihren Gerätschaften für den Ernstfall auf den Schiffen entlang des Farnheimer Küstenstreifens zuständig. Zudem kann sie aber auch entlang der gesamten deutschen Küste eingesetzt werden.

Ein solch auf die Brandbekämpfung auf Schiffen zugeschnittenes Einsatzmaterial ist der vom Land Niedersachsen beschaffte AB-SB (Schiffsbrandbekämpfung). Auf ihm sind u. a. neben Pressluftatmern, Schläuche in Tragekörben, div. transportable Löschmittelvorräte, entsprechende Gerätschaften zur Brandbekämpfung, Messgeräte zur Schadstoffmessung, Einsatzpläne und einige Bergeseile verladen. Der Container kann neben der Verladung und des Transports auf einem WLF auch per Schiff oder per Hubschrauber bewegt werden.

Auch dieser AB ist für die genormte LEGO-Wechselladerfläche geeignet und basiert ebenfalls auf einer 4×8 Noppen großen Grundplatte. Auf ihr wurde ein Aufbau platziert, den ich mit drei großen Geräteräumen ausstattete. Darin sind diverse Geräte zur Brandbekämpfung (Strahlrohre, Verteiler) sowie Schaumkanister und Feuerlöscher verstaut. Das BF-typische Streifendesign behielt ich auch hier bei.

AB-Radwechselheber

Im Falle eines abgeknickten Bugrades oder eines defekten Hauptfahrwerks können solche kleinen Dollys eingesetzt werden. Dabei wird es unter das defekte Fahrwerk gefahren und dieses anschließend mittels Kettenzug und/oder Hydraulik angehoben und auf das Dolly gesetzt. So erneut mobilisiert kann das havarierte Flugzeug schnell und einfach aus dem Weg gezogen werden. Das Dolly ist auf einem Abrollbehälter verladen.

Das MOC basiert zwar auf der selben Plattformbasis für Abrollbehälter, jedoch ist die Grundplatte kürzer, da zwei Scharniere für die Fahrrampen platziert werden mussten. Im vorderen Teil des ABs befindet sich zusätzlich ein kleines Dolly für Sportflugzeuge und ähnliches.

Der eigentliche Radwechselheber bekam ein Zwillingsfahrgestell, eine Aufnahmeführung aus 1x4er Winkelfliesen und ein Bedienfeld an der Vorderseite für die Hydraulik.

Zudem wird eine Zugstange auf dem Abrollbehälter mitgeführt, die das Dolly mit dem Zugfahrzeug verbinden.

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.

AB-Sonderlöschmittel

Neben den schlagkräftigen Großlöschfahrzeugen findet sich auch ein Abrollbehälter mit diversen Sonderlöschmitteln (AB-SoLM) in den Reihen der WF. Dieser ist mit zahlreichen Pulver- und CO2-Löschern, verschiedenartigen Schaummittelextrakten und div. feuerlöschtechnischem Zubehör, wie Strahlrohren, etc. beladen und dient im Einsatzfall als Nachschubeinheit.

Das Modell basiert auf der standardisierten Abrollbehälterbasisplatte mit 4×8 Noppen und weist drei große Geräteräume auf, die mit roten Läden verschlossen sind. Umlaufend findet sich ein weißer Streifen, der auch hier das aktuelle Farbdesign der Flughafenfeuerwehr wiedergibt.

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.

AB-Flugzeughebung

Der erste Abrollcontainer in den Reihen der Spezialeinheit „Flugzeugbergung“ ist der AB-FH (Flugzeughebung). Er verfügt über zahlreiche Möglichkeiten havarierte Flugzeuge an bestimmten Stellen mittels Hebekissen und Stützmaterial aufzurichten und/oder vor weiteren Bewegungen zu abzusichern.

Das Modell enstand auf der standardisierten 4x8er Platte und hat auf beiden Seiten jeweils 4x4er Scharnierplatten in Althellgrau als Geräteraumtüren. Darunter verbirgt sich wieder ein komplette Ausstattung, die aus verschiedenen Hebekissen, Generator und Werkzeugen besteht. Den Dachabschluss markiert die Umfeldbeleuchtung mittels transparenter 1×1 und 1x2er Plättchen. Am Heck kommt dank Winkelplatte eine bedruckte Fliese mit Feuerwehrsysmbol zu „Einsatz“.

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.

AB-Kran (AB 11)

Bei besonderen Einsatzanforderungen stößt der Kran der Feuerwehr mit seiner „serienmäßigen“ Ausstattung u. U. schnell mal an seine Grenzen. Aus diesem Grund hält die BF einen Abrollcontainer mit spezieller Zusatzausstattung vor. Diese besteht aus verschiedenen Hakengeschirren, Anschlagmittel, Netzen und Ketten, Unterlegplatten und einem Kontergewicht für den FwK.

LockeresVorbild war hier der Ab-Kran der BF Düsseldorf. Ein wenig Tüftelei war die Darstellung verschiedener Haken und Hebemöglichkeiten sowie dem Kontergewicht. Das ganze sollte natürlich auch noch so verstaut werden, dass man es im „Einsatzfall“ auch entnehmen kann.

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.