Rettungswagen (RTW)

Die Berufsfeuerwehr Farnheim hat als Träger des städtischen Rettungsdienstes die ersten beiden Rettungswagen der neuen Generation erhalten und in Dienst gestellt. Sie sind Teil einer Beschaffungstranche, die insgesamt neun Fahrzeuge umfasst.

Das neue Aufbaukonzept und die damit verbundene Lagerung der med. Komponenten wurde in enger Abstimmung mit der Planungsgruppe Rettungsdienst, der Beschaffungsstelle und dem Aufbauhersteller erarbeitet und realisiert.

Nach dem DRK-RTW folgten nun gleich zwei Rettungswagen für die Feuerwehr. Die einheitlichen Rettungsmittel, auch über die Hilfsorganisationen hinweg, unterscheiden sich bis auf wenige Details nur über das Farbschema. Da ich mit den vertikal gestreiften Hecktüren das alten RTWs nicht wirklich zufrieden war, löste ich es diesmal über eine Folierung. Das ist zwar nicht puristisch, aber realistischer. Und als das gewisse Etwas sind die grauen Streifen retroreflektierend. Und am Heck erstrahlt bei Anleuchten ein Dreieck inmitten der Diagonalschraffierung.

Auch der Innenraum sowie die Fahrtrage gleichen dem/der des DRK-RTWs. Einzig strahlt nun blaue Innenbeleuchtung anstatt weißer. Warum blaue Innenbeleuchtung bei Rettungsdienstfahrzeugen eingesetzt wird, erklärt sich hier.

The Farnheim fire department as a carrier of the municipal rescue service has received the first two ambulances of a new generation. They are part of a procurement tranche comprising a total of nine vehicles.

The new construction concept and the associated storage of the medical components were developed and implemented in close cooperation with the planning group Ambulance Service, the Procurement Agency and the vehicle body builder.

Two ambulances for the fire department now followed the ambulance of the German Red Cross (DRK). The same rescue vehicles mean, they only differ in a few details and of course the color scheme. Since I wasn’t really satisfied with the vertical striped rear doors of the old ambulance, I now solved it with stickers. That’s not puristic for some, but more realistic. As a special feature the gray stripes are retroreflective. And at the rear a triangle appears within the diagonal striping when illuminated.

The interior as well as the stretcher are the same builds as of the emergency vehicle of the Red Cross. As a special note blue interior lighting now emits instead of white. Why blue interior lighting is used in rescue vehicles, can be read here (available in German language only).

Rettungswagen (RTW)

Für die Sicherheit der Bevölkerung, die Risikoabdeckung im Stadtgebiet, oder die Katastrophenhilfe sind auch die Hilfsorganisationen der Stadt, allen voran der Kreisverband Farnheim des Deutschen Roten Kreuzes, in das umfassende Konzept der Gefahrenabwehr der Stadt und der Feuerwehr mit eingebunden. Eng verzahnt übernehmen diese im Notfall entsprechende Aufgaben, um die Feuerwehr nach Kräften zu unterstützen und entscheidend zu entlasten. Daher verfügt das DRK über einen umfangreichen teilweise um zahlreiche Spezialfahrzeuge angereicherten Fahrzeugpark. Haupttätigkeitsfeld ist aber ohne Zweifel der Rettungsdienst, der sich in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den übrigen Hilfsorganisationen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr um die Abarbeitung sämtlicher Notfälle kümmert.

Dazu dient in erster Linie der Rettungswagen, mit ihm die notfallmedizinischer Versorgung am Unfallort bis ins Krankenhaus gewährleistet ist. Dabei setzt das DRK, ähnlich wie die städt. Feuerwehr, Kleintransporter mit Kastenaufbauten ein, die in Deutschland seit vielen Jahren bekannter Standard sind.

Ausgestattet mit Defibrillator, EKG- und Beatmungsgerät gehören ferner auch ein Ampullarium und diverses med. Kleingerät zum Ausstattungsumfang. Das Fahrzeug selbst ist ein in 2017 beschaffter und zuvor von den Brickmarscher Ambulanz Fahrzeugwerken (BAFA) ausgebauter Kleintransporter mit einem 150 PS leistenden Euro-6-Turbodiesel.

Um meinen Unfallautos geamtkompositorisch ein realistisches Drumherum zu geben, musste ich noch liefern, und zwar bei eben jenen Rettungsdienstfahrzeugen. Gerade RTWs brauche ich am besten gleich im ganzen Dutzend. Den Anfang machte der nun des DRK, wobei ich gleich auch dem bisherigen Feuerwehr-RTW eine Überarbeitung spendierte. Dazu an anderer Stelle mehr.

Der RTW ist mit dem Feuerwehr-Pendant weitestgehend baugleich, außer, dass die Fahrzeugbasis das bereits vorgestellte Facelift erhielt und insbesondere bei den Hecktüren über einen anderen Schließmechanismus verfügt. Da unbedingt eine entnehmbare Fahrtrage zum Einsatz kommen sollte, musste ich mir für die Hecktüren etwas anderes als noch beim Feuerwehr-RTW einfallen lassen. Zugegebenermaßen war ich mit der dortigen  Umsetzung nicht wirklich zufrieden. Die jetzige Lösung ist ebenfalls noch nicht optimal, aber durch die eingeklemmten Haltestangen an einem Paneel sehr platzsparend, so dass sich die Trage problemlos entnehmen lässt.

Apropos Trage, auch diese erhielt eine Überarbeitung und verfügt nun über eine aufrichtfähige Liegefläche und lässt sich, soweit dies mit den Bauteilen in dieser Größe darstellbar ist,  platzsparend zusammenklappen.

For the security of the population, the risk coverage in the city area, or the disaster relief, the aid organizations of the city, especially the District Association of the German Red Cross (DRK) in Farnheim, are involved in the comprehensive concept of security and safety of the city and the fire department. Closely interlinked, these take on corresponding tasks in an emergency in order to support the fire brigade. Therefore, the DRK has an extensive and modern fleet of vehicles, some of which are very special. However, the main field of activity is undoubtedly the rescue service, which works 24/7, in cooperation with the municipal fire brigade and the other relief organizations, to handle all incoming emergencies.

This is primarily that kind of vehicle for any kind of emergency. E. g. the DRK and the FFD (Farnheim Fire Department), uses vans with box bodies, which have been a well-known standard in Germany for many years.

Equipped with defibrillator, ECG and respirator also include an ampullarium and various medical appliances. The vehicle itself is delievered from the Brickmarscher Ambulanz Fahrzeugwerke (BAFA) in 2017 and equipped with a 150 hp Euro 6 turbodiesel.

In order to give my accident cars a realistic composition, I need those ambulance vehicles so badly. The German Red Cross EMS vehicle made the beginning and I also revisited the previous ambulances of the FFD. For more elsewhere.

The EMS vehicle is largely identical to the fire brigade counterpart, but this vehicle base received a facelift and got a different locking mechanism especially for the rear doors. Because a removable stretcher should definitely be used, I had to come up with something different for the rear doors than I used at the fire department ambulance once. Unformtunately I wasn’t really happy with the implementation there. The current solution is also not optimal, but thanks to the clamped handrails on a panel very space-saving, the stretcher can be easily be removed.

Speaking of the stretcher, this thing also has received a revision and now has an movable lying surface and, as far as can be represented with the parts available in this size, can be folded to save space.

Feuerwehr Farnheim on Tour – XI

Zum mittlerweile fünften Mal war die Feuerwehr im vergangenen September auf dem Steinewahn in Berlin zu Gast. Einmal mehr kümmerte sie sich um die brandschutztechnische Sicherheit auf den MOCs sämtlicher Aussteller und das große Drumherum.

 

 

GTLF 9000 (Großtanklöschfahrzeug)

Bereits gegen Ende letzten Jahres konnte die Berufsfeuerwehr ein neues Großfahrzeug beim Aufbauhersteller abholen. Es ist nunmit das zweite Großtanklöschfahrzeug im Fahrzeugpool der Wehr und wird zunächst auf der „Flughafenwache“, der Feuer- und Rettungswache 5 (F15), stationiert.

Das neue Großtanklöschfahrzeug unterscheidet sich erheblich von seinem Schwesterfahrzeug in puncto Design und feuerlöschtechnischer Ausstattung. Man hat hierin weiterführende Entwicklungen und Verbesserungen einfließen lassen können, als es noch beim ersten GTLF möglich gewesen war. Der Neuling verfügt über einen 8.000 L fassenden Wassertank, 800 Liter Mehrbereichsschaummittel sowie 500 kg Pulver der Klassen B und C. Die Pumpe von Typ FP 10-4000 liefert entsprechend der Bezeichnung 4.000 L Wasser/Minute bei 10 bar. Ein eingebauter Turbozumischer vermengt das Schaummittel mit Wasser oder Luft in entsprechenden Dosierstufen.

Ein weiteres Mal entschied ich mich zugunsten des Realismus für die Kombination aus 4- und 5-Noppen-breiten Bauweisen. Während die Kabine bereits seit dem Bootswagen bekannt sein dürfte, stellt der Aufbau eine vollständige Neuentwicklung dar. Und hierbei gab es einiges zu ertüfteln. Nicht nur, dass die Aufbaubreite fünf Noppen betragen sollte, auch hinteren Kotflügel über der Zwillingsachse sollten kopfüber befestigt sein, um den Radausschnitt mittels „Käseecken“ mehr Kontur geben zu können. Eine Weile brauchte es auch, ehe die finale Gerätekasten/Schnellangriff-Kombination gefunden war. Ich experimentierte hier zuvor mit verschiedenlangen Lösungen.

Mittels der neuen 1x1er Round Tile with Bar and Pin Holder und den 1x1er Rundplättchen mit Loch ließ sich versteckt auf dem Kopf snotten und so die Kotflügel realisieren. Der Rest des Aufbaus ist in traditioneller Bauweise zusammengesetzt worden. Natürlich machen auch wieder etliche Details das „Finish“ – sogar an die gelb- (Schaum) und grünmarkierten (Wasser) Abgänge wurde gedacht.

Im Inneren ist der Aufbau so angelegt, dass man gar den Löschwassertank erkennen kann. Aber das nur am Rande. Als kleines Gimmick erhielt auch dieses Fahrzeug eine lenkbare Vorderachse.

Das ältere „GTLF“ ist zwar immer noch immer noch im Dienst, aber man erkennt schon mit bloßem Auge, dass das Modell gegen den Neuen etwas aus der Zeit gefallen wirkt. Apropos fallen: Just fällt mir ein und auf, dass ich dieses Modell bereits vor längerer Zeit modifizierte, aber hier im Blog noch nicht vorstellte.

LHF 16/12 – Das Standard-Löschfahrzeug der Berliner Feuerwehr

Wer denkt, Berlin als Hauptstadt benötige auch besonders große Löschfahrzeuge, der irrt. Zwar ist die Berliner Feuerwehr personell und materiell die größte Deutschlands, aber die Aufgaben sind auch hier wie anderswo dieselben. Und da Berlin an sich sehr üppig bebaut ist, genügen aus platztechnischen Gründen meist Standard-Löschfahrzeuge aus dem genormten Herstellerkatalog.

Zum Fahrzeug. Auf jedem der 34 Stützpunkte der Berufsfeuerwehr ist zumindest eines dieser oder ähnlicher Löschfahrzeuge stationiert, allesamt aus unterschiedlichen Beschaffungschargen. Dabei handelt es sich in der Regel um ein in Berlin bewährtes LHF 20/12 oder LHF 16/12. Letzteres wird dort auch City-LHF gerufen. Übrigens sagt man in Berlin LHF statt HLF, aber sonst ändert sich nichts. Zum Teil stehen diese Fahrzeuge in älterer Generation mittlerweile auch bei Freiwilligen Feuerwehren vor allem im sog. Speckgürtel Berlins im Dienst, die dort eigene Ausrückebezirke innehaben.

In dem hier gezeigten Fall handelt es sich um ein LHF 16/12 (Lösch- und Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) der Freiwilligen Feuerwehr Wittenau (2201). Der Löschwassertank fasst 1.200 L, der für den Schaum 100 L, und die Pumpe fördert 1.600 Liter bei 8 bar Druck in der Minute zutage. Für das richtige Schaum-zu-Wasser-Verhältnis sorgt ein eingebauter Turbo-Zumischer. Für die technische Hilfeleistung gehört ein hydraulisches Kombigerät (Schere/Spreizer) samt Generator ebenso zum Beladungsumfang wie alles notwendige zur Brandbekämpfung. All das verpackt in einem Alukoffer von Rosenbauer aus dem Jahr 2005.

Spätestens seit 1996 haben sich die sog. City-LHF in Berlin bewährt und etabliert und lösten nach und nach die dienstältesten LF 16 auf MAN Ponton-Kurzhauber und Mercedes-Benz NG ab. 1998 hielt schließlich die Folienbeklebung Einzug. Zunächst noch in retrofelektierendem Normalrot später in tagesleuchtendem RAL 3024 bzw. 26.

Zurück nach Wittenau. Hierbei fällt auf, dass das Fahrzeug noch nicht im aktuellen Coporate Design (retroreflektierender aufsteigender, weißer Viertelbogen auf den Kabinenseiten) beklebt ist und wohl auch nicht wird. Das Fahrzeug selbst ist ein MAN 10.224 LC mit Rosenbauer-Aufbau und Baujahr 2005. Somit beinahe wohl eines der letzten LHFs in altem Folierkleid mit gelbem Reflexionsgürtel.

Nachtrag vom 05.09.2019: Mittlerweile ist besagtes und betagtes LHF an seiner Wirkungsstätte gegen einen modernen Nachfolger, ebenfalls in der Kombination MAN/Rosenbauer vom Typ LHF 20/12 DLS (mit Druckluft-Schaumanlage) – das neue Standard-Löschfahrzeug der Berliner Feuerwehr – ersetzt worden.

Making of… Vorausrüstwagen

 

Wie entstehen neue Bauvorhaben, und was passiert während des Entstehungsprozesses? Um dies zu beantworten, soll ein „Making of“ dienen.

Als erstes muss eine Idee her. Logisch. Wenn nicht gleich eine eigene ein solches Bauvorhaben in Gang wirft, dann meist das beinahe unerschöpfliche Quell des Internets. Bei den mannigfaltigen Inspirationsmöglichkeiten, seien es bereits existierende Modelle anderer Erbauer oder echte Vorbilder, schwirrt unterschwellig auch immer gleich ein ganzer Fragenkatalog mit: Braucht meine Feuerwehr so etwas? Wenn ja, welche und zu welchem Zweck? Und wenn ich keinen habe, kann ich einen schaffen, sodass er plausibel erscheint? Zudem möchte ich bauchtechnisch möglichst auch immer etwas neues, anderes ausprobieren. Ein neues Modell mit Gimmick sozusagen, wie sich alte Yps-Leser vielleicht erinnern werden. Das gelingt nicht immer, aber meistens.

In dem vorliegenden Fall half ein Video des lettischen Baumeisters de-marco, der ein Polizei-SUV in mit einem 5-Noppen-breiten Unterbau entwarf, beim Denkanstoß. 5w war nach einem Probebau im Verhältnis zu meinen anderen Kleinlastern, SUVs und Transportern dann doch breit und massig in der Erscheinung, sodass ich es wieder zerlegte, aber einige bestimmte Abschnitte für meine Zwecke behielt und modifizierte. Denn seine gesnotte Bauweise, Kotflügel mittels 1x2er Dachsteinen darzustellen, imponierte mir. Zudem schenkte ich meinem Modell ein lenkbare Vorderachse dank simpler 2x2er Drehplatte.

Ja, in der mir so vertrauten 4-Noppen breiten Bauweise wirkte bereits der Rohbau um einiges passender. Und die Idee, aus dem Fahrzeug ein Vorausrüstwagen zu bauen, war auch relativ früh mit mir abgemacht. Meine Erinnerung und das Netz förderten nämlich bei der Recherche Vorbilder aus den 1980/90ern zutage, die auf einem Mercedes-G- oder Range-Rover-Fahrgestell aufgebaut waren. Ich wollte meinem aber zunächst einen Geräteaufbau spendieren – soviel künstlerische Freiheit sollte es schon sein dürfen.

Und zack, begrüßte mich auch schon das erste Problem. Die verwendete Windchutzscheibe war im Vergleich zu den Cupboards zwei Plattenhöhen zu niedrig. Somit konnte das klassische Klappdach unter diesen Umständen keinesfalls zur Anwendung kommen. Also unterfütterte ich den Kabinenbereich um die beiden fehlenden Plattenhöhen, was allerdings zurfolge hatte, dass mir die Fahrzeugseitenhöhe zu massiv erschien. So verwarf ich die Idee mit dem Geräteaufbau schon bald wieder. Zurück auf Anfang. Wie war das mit den Mercedes-G- und Range-Rover-Vorbildern noch gleich? Sie waren ganz normale Geländewagen ohne Spezialaufbau. Vielleicht lag hierin die Lösung für mein Klappdachproblem…

Klappe ja, nur das schwebende Scharnier brauchte festen Boden. Und überhaupt konnte die gesamte Fahrzeugkonstruktion mehr Stabilität vertragen. Die Idee, rundherum eine Lage Platten zu installieren, hätte zu mehr Festigkeit beigetragen, aber eben gleich auch wieder die Gürtellinie des Autos erhöht. Gleichzeitig empfand ich während der Bauphase den Radstand mehr und mehr als zu kurz geraten.

„Länge läuft“, dachte ich mir und überarbeitete gleich die gesamte Seitenlinie. Ich erhöhte bspw. die Segmente zwischen den Dachsteinen, also die, die den Kotflügel-Look ausmachen, von zwei auf drei Platten, sprich einen ganzen Stein. Ebenso kehrte ich die Laufrichtung der Steine in Höhe der B-Säule um, in dem ich mithilfe von kurzen Technic-Pins zwei 1x2er Steine gegenläufig verband. Zudem verlängerte ich den hinteren Überhang um zwei weitere Plattenhöhen, ähm eigentlich -längen. Sei dem auch wie.

Jetzt sah die neue Blechfassung stimmig aus. Auch die beiden Achsen standen mittig im Radkasten. Das konnte und sollte so bleiben. Blieb ja nur noch der Aufbau. Ha, ein Klacks… 😉 Wir erinnern uns, die Cupboards waren ja zu hoch.Aber die Lösung hieß gesnottetes Seitenfenster. Hierbei schwebte mir zunächst ein gerader, schön kantiger Heckabschluss vor. Vielleicht ließ sich dabei eine größere Heckklappe installieren für einen geräumigen Zugang zum Stauraum. Nach einigem hin- und hertüfteln entschied ich mich stattdessen für eine gesnottete Frontscheibe, die der Silhouette eine insgesamt coupéhafte Anmutung verlieh. Paradox, eine Front- als Heckscheibe. Aber es funktionierte.

Und als das Modell nahezu komplett vor mir auf der Werktisch stand, mochte mir die Erscheinung sehr gefallen, da es eine sehr unkonventionelle aber statthafte Optik bot. Weil alle meiner Modelle ein gewisses Maß an Bespielbarkeit oder auch funktionale Details bieten sollen, gar müssen, verpasste ich dem Heck eine Klappe mittels 1x2er Klappscharnier, das Zugang zum Innenraum ermöglichte. Denn der sollte mit Generator und hydraulischem Rettungsgerät beladen werden. Klar, ist ja schließlich ein Vorausrüstwagen. Nun, der Rest ist bekannt.

Ach ja, an der Idee, das Modell auch im Auslieferungszustand anno 2002 zeigen zu können, fand ich sehr gefallen, sodass man hiermit – nicht alleine wegen der unterschiedlichen Farbwirkung – beinahe schon von zwei Modellen sprechen kann. Sie sind es aber nicht.

Vorausrüstwagen (VRW)

Die im Nordosten Farnheims angrenzende Gemeinde St. Joostersiel verfügt bekanntermaßen über eine kleine, aber leistungsstarke Freiwillige Feuerwehr, die im Ernstfall auf ein LF 8, eine DLA(K) 23/12 CC, ein TLF 20/24 und einen VRW zurückgreifen kann, der hiermit nun der Öffentlichkeit vorgestellt werden will.

Aufgrund des steigenden Verkehrs in der Touristenregion in und um St. Joostersiel und die damit einhergegangenen gestiegenen Unfallzahlen machten die Beschaffung eines schnellen Vorausrüstwagens notwendig. Früher alarmierte man bei Hilfeleistungen auch immer die Freiwillige Feuerwehr Wranstersiel, was mit der Indienststellung dieses VRWs 2002 hinfällig wurde.

Beladen das Fahrzeug mit einem hydralischen Rettungssatz sowie Werkzeug, Wiederbelebungsrucksack, Feuerlöscher und einem transportablem Lichtmast samt kleinem Generator für Arbeiten in der Dunkelheit.

In den Jahren seiner Dienstzeit erfuhr der VRW in verschiedenen Stufen einsatztaktische Wertsteigerungen. Ursprünglich war das Fahrzeug vollends rot lackiert, wies eine andere Bereifung auf und hatte noch keine MatrixLED-Verkehrswarnanlage montiert. Diese kam erst 2015 auf das Dach. Bereits 2008 – im Zuge einer Unfallreparatur – bekam das Fahrzeug seine auffälligen weißen Außenecken und das weißes Dach spendiert. In dem Zuge aktualisierte man auch gleich die Beschriftung und rüstete eine Seilwinde nach, die, rot abgedeckt, unterhalb der vorderen Stoßstange hervorlugt.

Dieses Fahrzeug weist bauartbedingt eine komplett andersartige Konstruktion auf. Wesentliche Erkennungsmerkmale sind die genotteten Seitenflächen mitsamt fehlender Kotflügel und einer coupéhaften Dachlinie. Die Seitenlinie hat zur Folge, dass hierbei keine klassischen Autotüren eingebaut werden können. Sei’s drum, denn das große Feuerwehr-Symbol auf beiden Seiten überspielt seinen türlosen Zustand. Inspiration für diese ungewöhnliche Baumaßnahme war ein Video eines Modells in 5wide des lettischen Modellbauers de-marco. Und so entstand ein, zugegebenermaßen mäßig stabiles aber in der Erscheinung völlig anderes Fahrzeug.