WLF (Wechselladerfahrzeug)

Das zweite WLF, das ebenso extra für das Modulsystem „Trinkwassernotversorgung“ beschafft wurde, hat bei der Pressevorstellung seinem nicht wesentlich kleineren Bruder beinahe die Show gestohlen. Die Rede ist von dem Falcon Weightsta R520.44 10×4 ZL (Hinterachs-Zusatzlenkung). Die fünfachsige Konfiguration ist imposant und keinesfalls üblich. War aber in Kombination mit der großen Megaliner-Kabine und dem Ladekran zwingend notwendig.

Neben den Abrollcontainern, die bereits vor etwas längerer Zeit in Dienst gestellt wurden, den beiden neuen Chieftain Rockmont SUVs als Vorkommando-Fahrzeuge und dem GW-RTF ist die umfangreiche Beschaffungsreihe das Katastrophenschutzwesen abgeschlossen.

Ich habe beide WLFs entsprechend gleich aussehen lassen. Das schließt sogar Anbauteile am Fahrgestell beider Modelle mit ein – trotz verschiedener Achskonfigurationen. Neben dem Arbeitskran, der eine ähnliche Bauweise wie der am GW-G aufweist, ist an beiden Wechselladern auf der Rückseite der Kabine noch eine Klimaanlage zu erkennen. Da alle Abrollcontainer mittlerweile ebenso auf die Fünfer-Breite umgestellt wurden, misst auch der Aufnahmerahmen am Fahrzeug dieselbe Breite.

Ideengeber ist die Feuerwehr Mülheim an der Ruhr, die Ende vergangenen Jahres zwei ähnliche Fahrzeuge in Dienst gestellt hat und bereits im Einsatz hatte.

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Im Rahmen der Indienststellung der Abrollbehälter für das Schnelleinsatzsystem „Trinkwassernotversorgung“(kurz TWNV) war auch die Beschaffung zwei schwerer Wechselladerfahrzeuge vorgesehen, um zwei der drei je 15.000 L fassenden Tankbehälter bewegen zu können. Beide WLFs konnten kürzlich auf dem Hof der Hauptfeuerwache der geladenen Fachpresse vorgestellt werden.

Die WLFs sind auf einem Falcon Weightsta aufgebaut, dieses hier in der Konfiguration R520.36 8×4 NL. Das kryptische Kürzel dröselt wie folgt auf: R (hochrobustes Fahrgestell) 520 (PS) 36 (Tonnen Gesamtmasse) 8×4 (angetriebene Achsen) und NL (Nachlaufachse). Hierbei wurde das Augenmerk auf eine optimale Lastverteilung gelegt. Daher sind drei der vier Achsen unterhalb des Gleitrahmens positioniert. Je nach Anforderung und folglicher Zusammenstellungs des Modulsystems kann das WLF mit einem weiteren Anhänger zu einem Gliederzug zusammengestellt werden und damit einen zusätzlichen Abrollbehälter (in diesem Fall einen AB-Generator) ziehen.

Als Kabine wählte man beim Hersteller die vollklimatisierte Megaliner-Version mit Hochdach und Ruheabteil. Da immer auch die Möglichkeit besteht, dass das Trinkwassernotversorgungssystem bundesweit zum Einsatz kommen kann, und Besatzung recht komfortabel reisen und die persönliche Ausrüstung bequem mitführen kann.

Dieses Modell ist tatsächlich kein Neubau, sondern ein umfangreicher Umbau, der aus dem WLF, welches ich mir dereinst von der Feuerwehr Essen abschaute, entstanden ist. Es bekam eine umfassende Neubereifung, wobei die vierte Achse eine Nachlaufachse darstellen soll, ein erweitertes Chassis mit neuen Anbauteilen und überhaupt eine vollkommen neue Hütte. Sie greift das Design zahlreicher schwerer LKWs (18 Tonnen und mehr) auf, dass bspw. beim TLF 30/50 SL oder bei einem weiteren Vierachs-WLF bereits zur Anwendung kam. Die Gesamtoptik wird auch hier durch das neue Corporate Design abgerundet.

Das Wechselladerprogramm der Feuerwehr Farnheim

In der 1950er Jahren kam es zur Entwicklung eines grundlegend neuen Fahrzeugkonzeptes. Es sah vor, den Aufbau, je nach Bedarf und Anforderungen, einfach gegen einen anderen zu tauschen. Allerdings dauerte es annähernd 30 Jahre bis 1980 solche als Wechsellader bezeichneten Fahrzeuge erstmals genormt wurden. Denn zuvor gab es fünf unterschiedliche Systeme, die untereinander nicht kompatibel waren:

  • Unterfahrsystem – Es kam sog. Wechselbrücken gleich, bei dem das Fahrzeug unter den aufgeständerten Container fuhr, um ihn aufzunehmen. Ab 1971 bei der BF Berlin im Einsatz.
  • Schwenkarmsystem – Die bekannten Absetzkipper nahmen mit seitlichen Schwenkarmen die Ladung auf. Erste Fahrzeuge stellte ab 1955 die Feuerwehr in Mannheim in Dienst. 1971 folgten Duisburg und München, die dieses System u. a. noch immer betreibt
  • Seilsystem – zwei Seile ziehen den Container auf eine schräg gestellte Auf- bzw. Abgleitvorrichtung, daher auch die Bezeichnung Gleitkipper. Dieses System galt in den 1970er Jahren als wegweisend, nachdem sich das Unterfahrsystem als unpraktisch erwies. Die Feuerwehren Dortmund, Kassel, Hannover, Bonn, Münster und Bremen führten dieses System bei sich ein
  • Hakensystem – Dieses System kam 1972 auf den Markt und ist das heute meist gebräuchliche Abrollsystem. Dabei zieht ein hydraulisch beweglicher Haken den Abrollbehälter auf das Fahrgestell. Ab 1974 ging System bspw. in Duisburg, München und Frankfurt a. M. in den Einsatzdienst. Auch Feuerwehren, die zuvor auf das Seilsystem setzten, rüsteten ihre Fahrzeuge schließlich in teils langen Doppelnutzungszeiten auf Hakensysteme um
  • Niederflurhubwagen – Fahrzeuge, bei denen sich der hintere, beladbare Fahrzeugteil hydraulisch absenken lässt, fand bei einigen wenigen Feuerwehren Verwendung. Allen voran sei die Feuerwehr Frankfurt a. M. genannt. Aber u.a. auch in Köln, München, Bremen und Düsseldorf war das System zu finden

Mit Beginn der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts begannen auch der Planungsausschuss der Feuerwehr Farnheim und die Abteilung Technik mit der Beschaffung zweier Wechselladerfahrzeuge und einigen dazugehörigen Containern. Das erhöhte die Funktionalität und senkte die Anschaffungskosten erheblich – sehr zur Freude der Stadtkämmerer. Es war vieles möglich, vor allem stellten sich damals die Befürworter Feuerwehren vor, die mit Wechselladern zu jedweden Einsätzen fuhren. Kritiker hingegen befürchteten dadurch nach und nach die komplette Abschaffung der traditionellen Feuerwehrfahrzeuge. Wie wir heute wissen, bestätigte sich dieser Trend nicht.

Doch zurück den Anfängen in Farnheim. 1975 wurden die beiden ersten Wechselladerfahrzeuge und fünf Container werbewirksam der Öffentlichkeit präsentiert. Neben den Trägerfahrzeugen umfasste das anfängliche Containerrepertoire zwei verschieden hohe Mulden, zwei Tankbehälter mit je 5.000 L Fassungsvermögen sowie einen Abrollbehälter Atemschutz. Die Wechselladerfahrzeuge der ersten Generation waren noch auf 13 Tonnen-Zweiachs-Fahrgestellen aufgebaut. Die zu bewegenden Massen waren eben noch recht überschaubar. Zugleich einigte man sich mit Kommunalbetrieben der Stadt früh auf einen Hersteller des Hakensystems, sodass die Feuerwehr bei Bedarf schnell auf weitere WLFs aus dem Kontingent der Stadtbetriebe zuzückgreifen könnte.

Das neue Abrollsystem etablierte sich schnell und wurde daher rasch erweitert. Bereits 1980 verfügte die Wehr über drei Trägerfahrzeuge der Maschinenfabrik Augustastadt auf MAS KH 1319 F 4×2 und insgesamt 10 Abrollbehälter.

Mit den nachfolgenden Jahrzehnten und dem stetig umfangreicher werdenden Aufgabenbereich der Feuerwehr wurde auch das Wechselladerprogramm immer weiter ausgebaut. Viele Container für etliche Spezialaufgaben im Brandschutz, der Technik, Logistik oder auch im Umweltschutz kamen hinzu. Heute, im Jahr 2023, umfasst das Containerprogramm der Feuerwehr Farnheim insgesamt 54 Abrollbehälter, die auf 13 verschiedene Containerfahrzeuge verlastet werden können. Überdies können die Wechsellader im Bedarfsfall Anhänger ziehen, auf denen ein zweiter Container verlastet werden kann.

Seitdem auch die Freiwillige Feuerwehr mit einigen Spezialaufgaben (z.B. Logistik und Katastrophenschutz) betreut ist, zählen auch einige Wechselladerfahrzeuge inkl. Containern zu ihrem Fuhrpark.

Das WLF 5 mit Ladekran der Feuerwache 4 (F14) auf Falcon Roxsta X480.41 8×8 mit dem Abrollbehälter Sand (AB 18)
Das WLF 6 der Feuerwache 5 (F15) ist ein Falcon Weightsta X440.41 8×6 und hat den AB 39 (CO2) aufgesattelt
Der MAS Spacestar FL.2644 6×4 der Wache 5 bildet ein Gespann mit ABs (Nr. 44, Tank und Nr. 41 Pulver) für einen Einsatz auf dem Flughafen
Das WLF 13 auf Falcon Roxta X480.41 8×8 der FF mit aufgesatteltem AB 3 (Tank/Gefahrgut)

Der umfassende, moderne Abrollbehälterpool beinhaltet Container für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Jedoch lässt sich bei den Beschaffungen der letzten Jahre ein Trend feststellen. Die neuesten Errungenschaften haben thematisch mehr mit der Gefahrenabwehr im Katastrophenschutz, denn mit klassischen Szenarien, wie der Brandbekämpfung, technischen Hilfe oder dem Umweltschutz zu tun.

Rund 1/5 des umfangreichen Containerpools

Übrigens sind drei der fünf zuallererst beschafften Container noch heute im Dienst.

  • AB 1 – Mulde, Bj. 1975
  • AB 2 – Großmulde (hoch), Bj. 1975
  • AB 3 – Tank 1 (Gefahrgut), Bj. 1975
  • AB 4 – Großbrand, Bj. 2009
  • AB 5 – Schlauch 1, Bj. 2000
  • AB 6 – Atemschutz, Bj. 2006
  • AB 7 – Schaum1, Bj. 1986
  • AB 8 – Rüst/Kantholz, Bj. 1991
  • AB 9 – Bau, Bj. 1992
  • AB 10 – Mulde/Kran, Bj. 1994
  • AB 11 – LöschG. Bj. 1999
  • AB 12 – Hochwasser, Bj. 2011
  • AB 13 – Mulde (Umwelt-Gewässer), Bj. 2013
  • AB 14 – Bindemittel, Bj. 1995
  • AB 15 – Schlauch 2, Bj. 2010
  • AB 16 – Kranzubehör, BJ. 2013
  • AB 17 – Großbrand, Bj. 1989
  • AB 18 – Sand, Bj. 1982
  • AB 19 – Tank, Bj. 1992
  • AB 20 – Schaum, Bj. 1993
  • AB 21 – Kraftstoff, Bj. 2008
  • AB 22 – Gefahrgut/Auffangbehälter, Bj. 2008
  • AB 23 – Havariepumpe, Bj. 2011
  • AB 24 – Rüst, Bj. 2013
  • AB 25 – Versorgung/Küche, Bj. 2008
  • AB 26 – Versorgung/Unterkunft, Bj. 2008
  • AB 27 – V-Dekon, Bj. 2016
  • AB 28 – Schiffsbrandbekämpfung, Bj. 2002
  • AB 29 – Umwelt-Gewässer, Bj. 2003
  • AB 30 – Hochwasser, Bj. 1999
  • AB 31 – Großmulde, Bj. 1987
  • AB 32 – Sandsack, Bj. 2001
  • AB 33 – Löschwasser-Versorgung (HiTrans Fire System) (Bund), Bj. 2008
  • AB 34 – Gefahrgut/Übung, Bj. 2015
  • AB 35 – Tank, Bj. 1999
  • AB 36 – Realbrandausbildung, Bj. 2010
  • AB 37 – Transport, Bj. 2010
  • AB 38 – Schaum, Bj. 2012
  • AB 39 – CO2, Bj. 2015
  • AB 40 – MANV, Bj. 2015
  • AB-41 – Pulver, Bj. 2016
  • AB 42 – Pulver, Bj. 2016
  • AB 43 – LUF 60, Bj. 2015
  • AB 44 – Betreuung, Bj. 2016
  • AB 44 – Tank, Bj. 2016
  • AB 45 – Versorgung/Hygiene, Bj. 2018
  • AB 46 – TLad, Bj. 2018
  • AB 47 – CBRN, Bj. 2018
  • AB 48 – Mulde/Hochvolt, Bj. 2021
  • AB 49 – Rettungsmittel, Bj. 2019
  • AB 50 – Generator 680 kVA, Bj. 2020
  • AB 51 – Generator 680 kVA, Bj. 2020
  • AB 52 – Trinkwasser-Notversorgung 15.000 L (Bund), Bj. 2022
  • AB 53 – Trinkwasser-Notversorgung 15.000 L (Bund), Bj. 2022
  • AB 54 – Trinkwasser-Technik (Bund), Bj. 2022

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es für eine Großstadtwehr wie in Farnheim sinnvoll ist, einige Abrollbehälter mehrfach vorzuhalten, tw. weil es die Einsatzhistorie gelehrt hat oder, weil damit Fahrzeuge kostengünstiger ersetzt wurden. So verfügt die Feuerwehr Farnheim kategorisiert getrachtet über insgesamt 8 Mulden in teils unterschiedlicher Ausprägung, wovon einige festen Aufgaben zugewiesen sind. Die übrigen dienen der Einsatzlogistik. Im Pool stehen drei AB-Schaum, wovon zwei drei alte Schaumtankfahrzeuge ersetzten. Drei weitere AB-Tank sorgen bei größeren Brandereignissen für die Löschwasserversorgung oder bei Gefahrguteinsätzen für die Aufnahme von Flüssigkeiten aller Art. Es folgen mengenmäßig noch zwei AB-Trinkwasser-Notversorgung, zwei AB-Pulver, weitere zwei AB-Schlauch, zwei AB-Generator 680 kVA und schließlich zwei AB-Großbrand.

Derzeit stehen 13 Wechselladerfahrzeuge im Fuhrpark der Feuerwehr Farnheim. Mehrheitlich Fabrikate der Maschinenfabrik Augustastadt (MAS) und der Fahrzeugwerke Colm (Falcon).

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Als die Branddirektion 1975 das neue Wechsellader-Fahrzeugkonzept der Öffentlichkeit präsentierte, konnte man noch nicht absehen, wie sich das hochflexible System bis zum heutigen Tage entwickeln würde. Mit beinahe einem halben Jahrhundert Abstand kann man das nun in nur einem Wort zusammenfassen: umfangreich. Denn 54 Abrollbehälter stehen heutzutage für die Bewältigung unterschiedlichster Aufgaben bei der Feuerwehr Farnheim bereit, die auf insgesamt 13 Trägerfahrzeuge der BF und FF verlastet werden können.

Im Pool der Museumsfahrzeuge befindet sich seit diesem Spätsommer auch ein WLF der ersten Generation. In diesem Fall war der 13-Tonner von 1975 bis 1999 im Dienst, ehe er an einen ortsansässigen Fuhrunternehmer verkauft wurde. Das Fahrzeug war dort noch bis knapp 2010 im Dienst, ehe ein privater Sammler das Fahrzeug erstand. Mittlerweile deutete von außen nichts mehr auf den ursprünglichen Einsatzzweck hin, denn der Wechsellader hatte zwischendurch eine neue Lackierung in himmelblau erhalten.

Als der Sammler zwischenzeitig verstarb, wurde Anfang 2019 die Oldtimer-Sammlung aufgelöst. Die historische Abteilung der Feuerwehr kaufte das Fahrzeug aus dem Nachlass des Sammlers zurück, und die erste technische Abnahme an neuer alter Wirkungsstätte bescheinigte dem alten robusten WLF einen durchaus patinösen aber respektablen Zustand – mitgenommen zwar, aber technisch stand er technisch recht gut da. Da das Fahrzeug insbesondere in den letzten 10 Jahren kaum Witterungseinflüssen ausgesetzt wurde, hielt sich die Rostbildung an Kabine und Rahmen schließlich auch in überschaubaren Grenzen. Dennoch waren viele hundert Stunden Arbeit nötig, um das Fahrzeug wieder in den Auslieferungszustand von 1975 zurückzuversetzen.

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen MAS KH 1419F der Maschinenfabrik Augustastadt. Der Nomenklatur folgend leitete 6-Zylinder-Diesel rund 190 PS bei 14 to. zGM. Das KH-Kürzel stand für Kurzhauber und das F für Feuerwehraufführung. Das Abrollsystem installierte die Fa. Hakotech. Sein damaliger Fahrzeugzwilling überfüllte übrigens die gleichen technischen Rahmenbedingungen.

Mit dem AB-Tank konnte auch ein Abrollbehälter aus der ersten Beschaffungsserie restauriert werden. Tatsächlich war das WLF während der aktiven Dienstzeit mit genau diesem AB „verheiratet“, d.h. ständig beladen. Hierbei war dessen Beschaffung nicht ansatzweise so zeitaufwendig, denn der Container war nach Herausnahme aus dem täglichen Einsatzdienst im Jahr 2001 nach kurzer Revisionspause bis vor wenigen Jahren praktische Ausbildungsgerätschaft für Gefahrguteinsätze an derhauseigenen Feuerwehrschule.

Die Mulde befindet sich noch heute im aktiven Einsatzdienst – bald 50 Jahre nach Indienststellung. Sie wurde mit den Jahrzehnten mehrere Male teils mit größerem Aufwand grundsaniert, da sie die meiste Zeit, sommers wie winters, der Witterung ausgesetzt war. Da außer Stahlblech an ihr nichts kaputtgehen kann, wird sie wohl noch einige Jahre weiterhin zuverlässig ihren Dienst verrichten, vor allem auch, weil sie seit 2013 endlich einen festen Unterstellplatz hat.

Vor einigen Jahren hatte ich bereits mal einen Kurzhauber gebaut, wie man ihn als Mercedes-Benz kennt. Noch im traditionellen 4wide. Fragmente, wie die Motorhhaubengestaltung, blieben nach dem Zerlegen übrig und erst einmal liegen. Erst kürzlich nahm ich das Projekt noch einmal in die Hände und fing um die Haube herum komplett neu an. Da nun ein WLF aus den Versatzstücken entstehen sollte, empfahlt sich die 4er Breite nur noch in Teilen, da auch die aktuellen Abrollbehälter auf den künftigten Oldtimer und das Fahrzeug selbst künftig zu den aktuellen Geschwistern passen mussten. Zwar hatte ich der Vergangenheit bereits einige 5w-WLFs zusammengebaut, jedoch war auch diese Enstehungsphase wieder eine, die gekennzeichnet war vom Ausprobieren und abermaligen Umbauen. Das Tüfteln begann bereits mit der Entstehung der Kabine. Gesnottetes, also auf der Seite liegende Steine, hat nun mal keine typische Steinehöhe. Somit musste ich mir etwas einfallen lassen, um den vorderen Teil rund um die Motorenverkleidung mit dem Kabinenabteil zu verbinden, ohne größere Lücken klaffen zu lassen. Wenn man genau hinsieht, gibt es nur noch zwei kleine Spalte: einen horizontalen vor den Türen unterhalt der Scheibe und einen in unmittelbarer Nähe oberhalb des Kotflügels. Ich denke, das kann man so lassen und ist durchaus akzeptabel.

AB-Transport

Eine reine Transportmulde ergänzt das umfangreiche Abrollbehälterprogramm der Feuerwehr. Neben dem Teleskoplader lassen sich damit auch kleinere verunfallte oder liegengebliebene Einsatzfahrzeuge abschleppen.

Natürlich sei an dieser Stelle auch noch einmal der Abrollbehälter zum WLF nachgereicht, auf den der Teleskoplader verladen wird. Da er auch fünf Noppen breit wurde, wuchs er folglich in der Länge. Die Mulde ist in der Mitte offen gehalten, lediglich die Fahrspuren sind durchgängig. Somit ist diese Mulde auch nur als eine reine Transportmulde für Fahrzeuge gedacht. Als Rampen dienen simple Autotüren, die sich für den Tranport hochklappen lassen. Als kleines Detail verfügt auch dieser AB über eine gelbe Konturmarkierung – wie es sich gehört.

 

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Ein weiteres Fahrzeug, das der Fachgruppe Logistik unterstellt ist, ist dieses WLF. Es ist bei der Fachgruppe Logistik der Freiwilligen Feuerwehr in Farmsen stationiert und wird im Alarmierungsfalle durch die dortigen Kräfte besetzt. Neben dem Abrollbehälter mit Teleskoplader, stehen noch zwei weitere Abrollbehälter für Logistikzwecke bereit. Das hochgeländegängige und vierachsige Fahrgestell sorgt für größtmögliche Beweglichkeit auch abseits befestiger Wege und Straßen.

Nachdem ich bekanntermaßen seit einigen Jahren LKW-Aufbauten grundsätzlich fünf Noppen breit baue und diese somit bereits in einem größeren Umfang präsentationsreif sind, ist dies nun der erste Wechsellader mit einem ebensolchen, breiteren Aufnahmeschlitten. Dadurch, dass mittels sog. Jumper, die Noppen um einen halben Stud verschoben werden mussten, wuchs der Fahrzeugrahmen um eine Plattenhöhe. Umbaumaßnahmen, um auf demselben Höhenniveau wie in der 4er Breite zu bleiben, schieden aufgrund der Bereifung zunächst aus. Neben dem Anwuchs in der Breite wurde auch automatisch das Modell insgesamt etwas länger. Das hat den Vorteil, dass Abrollbehälter nun 12 Noppen lang sein können dürfen. Ein immenser Vorteil für die (fünf Noppen breiten) Containeraufbauten. Dazu musste der Haken allerdings weiter nach vorne rücken, wodurch aber der Abrollmechanismus nicht mehr ganz so tadellos funktioniert. Ich tüftle allerdings schon einem eigenen Hakensystem, das dieses Problem künftig beheben soll. Mal sehen, wie es klappt. Alles weitere an dem Modell ist bekannte Ausstaffierungskost und bietet keinen nennenswerten Überraschungen. Mit dieser Umbaulösung sehen manch beladene Container nun nicht mehr allzu hecklastig aus.

AB DL (Drehleiter)

Als eine Delegation der Feuerwehr Farnheim vor inzwischen bald 20 Jahren zum damaligen Ausbau der partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zur Zusammenarbeit bei der Feuerwehr in Kopenhagen weilte (Kopenhagen ist eine Partnerstadt Farnheims), nahm sie auch ein ganz besonderes Fahrzeug, eine sog. Abprotzleiter, in Augenschein.

Für die engen Innenstadtstraßen und schmalen Hinterhöfe Kopenhagens schien dies äußerst seltsam anmutende Gefährt als Sonderlösung wie gemacht und leistete, nach nun über 20 Jahren Dienstzeit, im Ernstfall zuverlässig schnelle Hilfe. Die Farnheimer Delegation machte damals bei einer Demonstration dieses Fahrzeugs vor allem im alten Stadtkern strukturelle städtebauliche Gemeinsamkeiten beider Städte aus. Die Kopenhagener überließen den deutschen Amtskollegen anschließend für einige Monate eines ihrer drei Fahrzeuge zu Testzwecken. Nach Abschluss der durchaus erfolgreich verlaufenden Testphase entschloss sich die Branddirektion Farnheim ein ebensolches Fahrzeug zu beschaffen. Einziger Unterschied zum dänischen Pendant: Die Leiter ist auf einem Abrollbehälter verlastet und wird per WLF zum Einsatzort gebracht.

Diesmal etwas aus dem Raritätenkabinett. Da ich auch immer auf der Suche nach etwas besonderem für meine Wehr bin, stieß ich bei einer erneuten Internetrecherche über dieses außergewöhnliche Wägelchen. Ein durchaus spannendes Konzept, und zur Zeit der Beschaffung wie auch einige Jahre darüber hinaus, alternativ los, da handlichere Teleskopmastbühnen und knickbare Leiterparks noch nicht erfunden waren. Auch wenn solche Einsatzmittel heutzutage nicht mehr dem technischen Stand bei der Hubrettung entsprechen, nahm ich aber an, dass sich die Geschichte in der Historie der Farnheimer Wehr genau so zugetragen haben könnte. Die Leiter ist in Farnheim also seit fast 20 Jahren im Dienst.

Als ich den LEGO®-Nachbau startete, wollte ich auch ungedingt seine kleine und gedrungene Erscheinung im Modell erreichen. Der erste Versuch war aber derart groß, dass man zwar ansatzweise eine Minifigur hätte hineinstecken könnte, allerdings geriet das Modell dadurch gehörig aus der Form. Mit der Vorbildstatur hatte das nichts mehr gemein. Also alles auf Anfang. Und hier stieß die Teilegeometrie bei dieser Baugröße an ihre Grenzen. Abstraktion hieß das Zauberwort, also so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Aber irgendwas ist ja immer. Nach dem Schrumpfungsprozess passt nun definitiv keine Minifig mehr rein. So what! Damit kann ich leben. Hautpsache die Silhouette stimmt.

Das Vorbild:
Die Basis für dieses absonderliche Original ist ein Bobcat BC-753. Sein 2,2 L Dieselmotor leistet  40 PS und treibt alle sechs Räder an. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 10 km/h eher unaufgeregt. Gelenkt wird das Gefährt wie ein Kettenfahrzeug, d. h. es kann auf der Stelle drehen, wie in der Regel alle kleinen Arbeitsgeräte des Herstellers dieser Größe. Auf seinem Dach trägt es ein dreiteiliges Leiterpaket von Metz mit einer Steighöhe von 18 Metern – ohne Korb versteht sich. Die zulässige Gesamtmasse beträgt 4.000 kg.

Eines dieser Fahrzeuge (Bj. 1993) der Kopenhagener Feuerwehr wurde kürzlich (August 2018) mit geleisteten 731 Betriebsstunden ausgemustert und zum Verkauf angeboten. Vermutlich werden in dem Rahmen auch die beiden anderen Fahrzeuge außer Dienst gestellt oder sie sind es bereits.

Überdies ist eine solche Abprotzleiter auch bei der Feuerwehr Stockholm im Dienst – wenn auch mit vierteiligen Leiterpark. Damit sind/waren dies die vier einzigen weltweit existierenden Hubrettungsfahrzeuge dieser Art. Na gut, mit dem Farnheimer fünf.

 

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Mit Beginn des neuen Jahres konnte die Abteilung Technik ein neubestelltes WLF beim Hersteller abholen. Jetzt, nach einigen Monaten interer Vorbereitungen und der Fahrerausbildung, konnte das Fahrzeug in Dienst genommen werden. Das Besondere an dem Fahrzeug ist seine Achskonfiguration. Die Drillingsachse, sowei die letzte als Nachlaufachse fungiert, sorgt insbesondere bei schweren Lasten, sprich einigen speziellen Containern, für eine bessere Gewichtsverteilung bzw. -entlastung und eine damit einhergehende Verbesserung der Fahreigenschaften. Die Fahrzeugbasis bildet ein „Spacestar“ FL.3648 8×6 R29 der Brickmarscher Automobilwerke.

Als ideengebende Vorbilder fungieren zwei baugleiche Wechsellader, die mit eben jener Achskonfiguration seit 2016 bei der BF Essen im Einsatzdienst stehen. Wer beim Modell genau hinschaut, erkennt, wie auch bei den Wechselladern zuvor, unterschiedliche Felgen. Die Felgentypen der Achsen 2 und 3 sind andere, als die der ersten und letzten Achse. Damit sollen Zwillingsbereifungen angedeutet werden und sich gleichermaßen visuell von den singleereiften Achsen 1 und 4 abheben. Zu guter Letzt orientiert sich das Kabinen-Design an bereits in Dienst gestellten WLFs.

Fahrgestellbasislänge: 16 Noppen (2x16er Platte)

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Neben dem Schwesterfahrzeug beschaffte die Feuerwehr 2013 noch ein zweites WLF auf einem hochgeländegängigen, vierachsigen Fahrgestell. Die Wahl fiel, wie auch beim 3-Achser, auf einen „Spacestar“ der Brickmarscher Automobilwerke in der Konfiguration FL.3648 8×8 R48. Die Hakenzugvorrichtung stammt erneut von Lademaxx. Der augenscheinlichste Unterschied zum Schwesterfahrzeug ist sicher der zusätzliche Ladekran hinter der Fahrerkabine. Grund für die Beschaffung eines installierten Krans ist, dass dieses Fahrzeug – beladen mit einer Mulde – priorisiert bei Sturmereignissen mit einhergehendem Hochwasser oder zur Deichverteidigung eingesetzt werden kann.

Das zweite Fahrzeug bildet gleichzeitig den modellbauerischen Abschluss der schweren Wechselladerfahrzeuge. Sein Vorgänger zerfiel sogleich in seine Einzelteile. Es werden aber sicher noch ein paar dreiachsige Varianten hinzukommen. Ich hatte in der Vergangenheit bereits ein solches Modell vorbereitet, war aber bislang mit den Kran-Konstrukt unzufrieden. Erst jetzt, mit dem kompletten Fahrzeugneubau, habe ich eine für mich akzeptable und präsentable Lösung gefunden. Desweiteren habe ich die Fahrzeugkabine des Schwesterfahrzeuges überarbeitet, in dem ich das Heckfenster verschloss, um eine explosionsgeschützte Variante darzustellen. Dieses WLF bekommt bei Gefahrguteinsätzen dann auch immer den AB-Tank aufgesattelt (siehe die letzten drei Bilder der Galerie).

Fahrgestellbasislänge: 15 Noppen (2×12 + 2x3er Platte)

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Ein weitere Beschaffung stellt dieses Wechselladerfahrzeug dar. Es ist das zweite 4-achsige WLF in den Reihen der Farnheimer Feruerwehren. Auch dieses ist wie sein Schwesterfahrzeug mit einem hochgeländegängigen Fahrgestell ausgestattet, um auch
abseits befestigter Straßen operieren zu können. Auf ihm ist üblicherweise der der AB-Schlauch verlastet. Bedingt durch die höhere Nutzlast ist es aber auch möglich Container mit höherer Nutzlast (z. B. Tanks oder auch div. Löschmittel) zur
Einsatzstelle zu bringen.

Tatsächlich aber steht dem neuen 4-Achser kein Schwesterfahrzeug mehr zur Verfügung, denn aus dem alten wurde dieses hier. Ich nutzte die Gelegenheit, gleich auch die bestehenden WLFs zugunsten der optischen Gleichartigkeit zu überarbeiten.
Natürlich profitierten dieses MOC sogleich auch von einem Mehr an Details. Dazu zählt die Schärfung der Fahrzeugfarbgebung. So war ich bestrebt auch hier auf eine realistischere Wiedergabe lackierter und unlackierter Fahrzeugteile zu achten. Demnach muss bspw. der Schlitten, auf dem der verladene Container ruht, nicht in Wagenfarbe gstaltet sein.

Fahrgestellbasislänge: 15 Noppen (2×12 + 2x3er Platte)