Zugkombinationen – Teil 6

Für die Wasserrettung ist in Farnheim die städtische Feuerwehr zuständig. Genauer gesagt obliegt die Schwerpunktaufgabe taktisch den Feuer- und Rettungswachen 3 in Westerwede und 5 in Lohstedt. Das bedeutet, dass permanent zwei Wasserrettungszüge für Notfälle auf, im und unter Wasser vorgehalten werden. Der größere, weil technisch umfangreicher ausgestattete der beiden Züge ist auf der Hafenwache F13, der FRW 3 stationiert. Der zweite Zug rückt derzeit noch von der FRW 5 (F15) im Farnheimer Süden, in Lohstedt, zu Einsätzen aus. Die speziell ausgebildeten Feuerwehrtaucher sind zugleich Teil der Fachgruppe Wasserrettung.

Laut Alarmierungs- und Ausrückeordnung (AAO) rückt der von Hafenwache grundsätzlich ein ELW, ein FLF (Farnheimer Löchfahrzeug), der intern Bootswagen genannte Gerätewagen-Boot, der als Taucherwagen bezeichnete GW-Taucher sowie ein Rettungswagen aus. Der WRZ in Lohstedt rückt im Alarmfall indes standardmäßig mit einem ELW, einem eigenen FLF, dem Gerätewagen-Wasserrettung mitsamt auf einem Anhänger verlasteten Mehrzweckboot und einem Rettungswagen aus. Auch hier können die Züge, je nach Einsatzstichwort, um weitere Fahrzeuge ergänzt, aber auch verkürzt dargestellt eingesetzt werden. Für die technische Rettung bspw. wird der Zug um eine Drehleiter, einen Rüstwagen und ggf. und ein weiteres FLF ergänzt. Bei der medizinischen Rettung werden lt. AAO ein Notarzteinatzfahrzeug und mind. zwei Rettungswagen alarmiert. Mindestausrückeanforderung neben den Gerätewagen ist aber jedesmal ein RTW.

Bei größeren Einsatzszenarien wird auch die Freiwillige Feuerwehr, die zudem z. T. auch über auf Trailer verlastete Rettungsboote verfügt, die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes sowie die DLRG in das Einsatzgeschehen integriert. Außerdem kann auch der Rettungshubschrauber Christoph 50 die Rettungsmaßnahmen unterstützen.

Die ersten beiden Motivzeilen zeigen die beiden Standardkonfigurationen der Wasserrettungszüge. Die letzte Zeile zeigt den ersten Zug einmal ergänzt um einmal die Hilfeleistungskomponente (bestehend aus RW und DLK) sowie die medizinische Rettung (mit einem weiteren RTW und einem NEF).

Gerätewagen-Wasserrettung

Für den zweiten Wasserrettungszug – stationiert im Süden Farnheims, in Lohstedt – steht den Wehrfrauen- und männern im Einsatzfall ein Gerätewagen-Wasserrettung (kurz GW-W) zur Verfügung. Er ist gleichzeitig Zugfahrzeug für ein auf einem Trailer verlastetes Mehrzweckboot mit Aluminiumrumpf. In der klimatisierten und beheizbaren Kabine im Heck des Fahrzeugs können sich die Taucher witterungsunanängig umkleiden. Gleichzeitig findet sich dort auch ein Trockenschrank für nasse Anzüge. Die Basis bildet ein hochgeländegängiges Fahrgestell mit Allradantrieb und entsprechend profilierter Singlebereifung, um auch weniger gut zugängliche Uferstellen erreichen zu können.

Der Bestand an alten komplett in der 4er Breite gebauten Feuerwehrmodelle schrumpft zusehens. Dennoch fallen mir immer noch ein paar wesentliche Fahrzeuge in die Hände, die einer dringenden Überarbeitung bedürfen. So erwischte es diesmal meinen alten GW-Wasserrettung – vier Jahre Dasein mussten genügen. Aber ich war versucht, das alte Fahrzeugkonzept beizubehalten, nur eben mit einem nun fünf Noppen breiten Aufbau. Dieser erhielt von der Wirklichkeit entliehene Details, wie ein anklipsbares Vordach samt Ständerwerk und Hängearbeitsleuchte sowie eine kleine Klimaanlage auf dem Kabinendach. Den Anhänger des Vorgängermodells mitsamt des Rettungsbootes ließ ich erst einmal unangetastet.

GW-Taucher (Taucherwagen)

Ein wichtiger Bestandteil des ersten Wasserrettungszuges ist der intern als Taucherwagen bezeichnete Gerätewagen-Taucher. Er führt neben der kompletten persönlichen Taucherausrüstung für bis zu vier Taucher auch Kälteschutz- und Trockentauchanzüge, Sicherungsleinen, Stromerzeuger, ausreichend Druckluftflaschen sowie technisches Gerät zum Befüllen ebensolcher u.v.m. mit. Gemäß AAO kann er auch autark eingesetzt werden, insbesondere dann, wenn die Taucher zur Bergung oder zur Suche eingesetzt werden, bei der bspw. kein Boot notwendig ist.

Ein Wasserrettungszug (WRZ) ist erst dann komplett, wenn sich zu dem Bootswagen auch der Taucherwagen gesellt. So konnte ich nun endlich auch einen solches Fahrzeug fertigstellen. Die Feuerwehr Frankfurt a. M. war Inspirationsgeber für einen der beiden WRZ in Farnheim, die seit jeher Rettungsboot und Taucher in getrennten Fahrzeugen zum Einsatz ausrücken lassen. Nachdem ich mir einige Taucherwagen von deutschen Feuerwehren angesehen habe, legte ich mit dem Bau eines klassischen Kofferaufbaus los. Im Zuge dessen veränderte ich den Aufbau immer wieder (Fenster wanderten von hinten nach vorn, kamen mit dem Gerätefach hinzu), bis ich mit dem Resultat zufrieden war. Schlussendlich ergänzte ich das Modell noch um ein paar elementare Details, wie Antriebsstrang und Seitenkästen, Dachbeladung und ein wenig Gegreeble an der Rückseite. Ach ja, der erneut recht undeckend klebende Aufkleber entstammt, wie auch die Banane, dem xtra-Aufkleber-Set #853921.

ÖSWF (Ölschaden-Waschfahrzeug)

Auch Fahrzeuge, die keine hohe Einsatzhäufigkeit vorweisen können, haben zwar eine deutlich höhere Laufzeit, bis sie ausrangiert werden, irgendwann aber müssen sie es. Und wenn weiterhin eine Notwendigkeit für eine Ersatzbeschaffenheit besteht, folgt ein Nachfolger. Wie in diesem Fall, bei dem kürzlich der designierte Nachfolger beim Feuerlöschgerätehersteller abgeholt werden konnte. Die Abteilung Technik entschied für einen leicht vergrößerten Aufbau mit einem Wasser- und einem Edelstahl-Abwassertank mit höherem Fassungsvermögen (1.000/1.500 Liter). Neu ist übrigens auch die hochaufragende Verkehrswarnanlage in LED-Technik. Das steht ab sofort auf der Technik- und Umweltwache (F14) in Farmsen bereit.

Obwohl dieses Fahrzeug schon lange im Pool verweilt, stand es nach weiteren sieben (!) Jahren erneut zur Revision an. Die mittlerweile dritte Überholung (siehe 1. Generation und 2. Generation) kam einem Neubau gleich. Lediglich die Kabine blieb im Wesentlichen erhalten. Neben Reinigungsaparatur an der Fahrzeugfront ist auch der Aufbau eine Neuentwicklung. Dazu zog ich mir Vorbildfotos des (2017 außer Dienst gestellten) Düsseldorfer Pendants zurate und versuchte mich erneut in der hochkantigen Snot-Bauweise der Container/Cubcoards. Ein sog. „funny Detail“ ist der Bananen-Aufkleber auf den Seiten. Da Öl und sonstige ausgelaufene Betriebsmittel durchaus rutschig sein können, erschien mir dieser Sticker sehr passend. Darüberhinaus ist er gar ein offizieller Aufkleber. Leider bin ich mit seiner Beschaffenheit nicht zufrieden. Während die schwarze Kontur durch die Stanzform auf der Fahrerseite sehr gleichmäßig getroffen wurde, passt es auf der Beifahrerseite leider gar nicht. Zudem ist der Aufkleber ursprünglich gelb. Mangels weißdeckender Unterdruckung mischt sich der nur bedingt deckende Sticker-Farbton auf den Steinen zu diesem eher nur halbschönen Orange. Dem aufmerksamen Leser mag sicher nicht entgangen sein, dass das neue Fahrzeug anders heißt. Mit der neuen Benamung ist es zwar ungenauer beschrieben, aber es spricht sich besser. Da der Fahrzeugtyp eh nicht genormt ist, kann man es durchaus nennen, wie man möchte.