Zugkombinationen – Teil 4

Wie ich ja eingangs dieser Serie schrieb, soll in loser Folge über verschiedenste Zugkombinationen berichtet werden. Der vierte Teil befasst sich mit dem Rüstzug laut AAO (Alarm- und Ausrückeordnung).

Der Rüstzug ist ein spezieller Fahrzeugverband, der bei Einsatzszenarien, bei denen ein hohes Aufkommen an technischer Hilfe vonnöten ist, alarmiert wird. Unterstellt ist er den Technischen Diensten der Feuerwehr, in die u. a. auch die Höhenretter, die Fachgruppe Atemschutz, die FG Leucht, Bergung und FüKom eingegliedert sind. Zu den klassischen Einsatzszenarien des Rüstzugs zählen bspw. Bauunfälle, Verkehrs- und Bahnunfälle, Gebäudeeinstürze, Zwischenfälle auf und im Wasser oder verschiedene Arten der Rettung und Bergung, bspw. aus großen Höhen oder Tiefen. Dazu rücken neben einem Führungsfahrzeug (ELW), einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (Farnheimer FLF) für den Brandschutz der Rüstwagen und der Feuerwehrkran für die technische Hilfe aus. In den meisten Fällen ist auch ein Rettungswagen für den Eigenschutz Bestandteil des Zuges. Ggf. kann, wenn nicht schon alarmiert, auch das NEF hinzugezogen werden.

Dieser Zugverband kann je nach Einsatzbeschreibung, um weitere Spezialfahrzeuge erweitert werden. Unter anderem durch den GW-H für die Höhenrettung, einen Wechsellader mit dem AB-Kran oder AB-Bau, dem ÖWSF, oder auch ein Hubrettungsfahrzeug und/oder den RW-Schiene.

Rüstwagen RW 2

Die Sicherstellung des städtischen Brandschutzes ist tatsächlich nur ein kleiner Teil, des umfangreichen Aufgabengebietes einer modernen Feuerwehr. So fällt ihr ein nicht unwesentlicher Teil der technischen Hilfeleistung zu, die, begonnen bei Verkehrs- und winterlichen Eisunfällen, über entgleiste Züge, U- und Straßenbahnen bis hin zur Sicherung von Sturmschäden und alles, was unter die Hochwasserhilfe fällt, rund ein Drittel der jährlichen Alarmierungen ausmachen. Um hierbei schnelle technische Unterstützung bereitstellen zu können, sind nicht nur sämtliche Farnheimer Löschfahrzeuge mit Rettungsschere und Spreizer ausgestattet, sondern auch mehrere Rüstfahrzeuge stategisch über das Stadtgebiet verteilt. Da es die Beladung erlaubt, können mit ihnen auch aufwändige Hilfeleistungseinsätze abgearbeitet werden. Die Fahrzeuge rücken im Alarmierungsfall gemäß AAO als sog. Rüstzug immer mit einem Führungsfahrzeug (ELW), einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF), einem WLF mit AB Kran, einen Kranwagen, sowie NEF und RTW aus.

Als ich 2009 den bisherigen Rüstwagen baute, wollte ich die realen Standards aufgreifen bzw. umsetzen. Denn seit einigen Jahren ist es bei diesem Fahrzeugtyp durchaus üblich, anstelle eines weiteren Geräteraums mit fester Beladung, diesen Teil frei verfügbar zu nutzen, der über eine Ladebordwand mittels Rollwagen dem jeweiligen Einsatzzweck mit spezieller technischer Ergänzung versehen werden kann. Als Vorbild diente, dem Lokalpatriotismus geschuldet, der einheimische RW 2. Allerdings gefiel mir an meinem Modell der eigentlich viel zu kleine geratene Laderaum am Heck nicht wirklich, und die sog. „Ladebordwand“ war alles andere als ein Abbild des Originals – naja, weil es mir damals auch nicht anders möglich erschien.

So nahm ich mir den Rüstwagen abermals vor und gestaltete ihn von Grund auf neu. Heraus kam ein Modell, das endlich auch über ein Heckabteil verfügt, das einen Rollwagen aufnehmen kann. Zudem verpasste ich ihm einen ausklappbaren Lichtmast und verlängerte die gesamte Basis gleich um eine Noppe. Die Optik Fahrerhauses blieb natürlich, wie auch die technische Beladung in den Geräteräumen, weitestgehend bestehen. Auch er sollte nach wie vor zu den anderen Modellen passen.

Fahrgestellbasislänge: 13 Noppen (1×2 auf 1x4er Bracket + 2x2er + 2x8er Platte + zwei 2x2er Winkelplatten)