4w ist Geschichte…

Die Feuerwehr Farnheim feiert ja bekanntlich dieses Jahr ihr 30jähriges Bestehen. Mit einer Pause zwischendurch hat sich diese Modellfeuerwehr dennoch stetig weiterentwickelt. Damit dies auch in Zukunft vorangehen kann, habe ich somit beschlossen, die bisherige nostalgische Baubreite von vier Noppen aufzugeben, um  zukünftig verstärkt 6w-Modelle (insbesondere bei LKWs) zu bauen. Die breiteren und damit einhergehenden größeren Modelle bieten gleich mehrere Vorteile: Höhere Detaildichte, noch mehr vorbildgerechtere Funktionen und ein noch realistischeres Größenverhältnis von PKW zu LKW. Wie heißt es so schön: Alte Zöpfe soll man abschneiden…

Die alten Modelle werde ich nach und nach zerlegen und die Flut der so freigewordenen Teile in neue Projekte fließen lassen. Erste Modelle stapeln sich indes schon auf dem Schreibtisch, damit rechtzeitig zum Relaunch der Seite im Frühsommer, einiges an neuem Content online gehen kam – „4w“ wäre dann ein abgeschlossenes Kapitel und somit Geschichte.

Zugkombinationen – Teil 4

Wie ich ja eingangs dieser Serie schrieb, soll in loser Folge über verschiedenste Zugkombinationen berichtet werden. Der vierte Teil befasst sich mit dem Rüstzug laut AAO (Alarm- und Ausrückeordnung).

Der Rüstzug ist ein spezieller Fahrzeugverband, der bei Einsatzszenarien, bei denen ein hohes Aufkommen an technischer Hilfe vonnöten ist, alarmiert wird. Unterstellt ist er den Technischen Diensten der Feuerwehr, in die u. a. auch die Höhenretter, die Fachgruppe Atemschutz, die FG Leucht, Bergung und FüKom eingegliedert sind. Zu den klassischen Einsatzszenarien des Rüstzugs zählen bspw. Bauunfälle, Verkehrs- und Bahnunfälle, Gebäudeeinstürze, Zwischenfälle auf und im Wasser oder verschiedene Arten der Rettung und Bergung, bspw. aus großen Höhen oder Tiefen. Dazu rücken neben einem Führungsfahrzeug (ELW), einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (Farnheimer FLF) für den Brandschutz der Rüstwagen und der Feuerwehrkran für die technische Hilfe aus. In den meisten Fällen ist auch ein Rettungswagen für den Eigenschutz Bestandteil des Zuges. Ggf. kann, wenn nicht schon alarmiert, auch das NEF hinzugezogen werden.

Dieser Zugverband kann je nach Einsatzbeschreibung, um weitere Spezialfahrzeuge erweitert werden. Unter anderem durch den GW-H für die Höhenrettung, einen Wechsellader mit dem AB-Kran oder AB-Bau, dem ÖWSF, oder auch ein Hubrettungsfahrzeug und/oder den RW-Schiene.

Die MoRaSt-Anlage auf der Bricking Bavaria

BB2013_M01Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Nach Absolut Steinchen in St. Augustin im Frühjahr und dem Berliner Steinewahn im Hochsommer folgte auf der Bricking Bavaria ein weiteres und letztes Mal in diesem Jahr die Präsentation in Form einer großen Gemeinschaftsanlage des MoRaSt. Zu der bedeutenden Ausstellung in Bayern waren erneut 10 Aussteller mit ebensovielen Modulen angereist. Zu sehen gab es eine detaillreiche Zechenanlage samt angrenzendem Fluss, ausgefallene Architektur samt Zypper’s bekannt buntem Turm, eine Steampunk-Unterwasserwelt, ein LEGOLAND im Minifig-Maßstab, sowie ein vollständiger Bahnbetriebshof mit Waschanlage. Zudem schnurrten weit über 30 verschiedene Züge über die Schienen der Anlage. Ach ja, ich war ja bekanntermaßen ebenso mit einem Modul beteiligt. Dazu mehr in einem weiteren Posting.

Kubismus vs. Dynamik

Im TS-Forum läuft derzeit ein schöner Vergleich eines alten Cabrios aus den 80er Jahren (#6627) mit dem hochaktuellen Cabrio aus dem nagelneuen Polizei-Verfolgungsset (#3648). Dies brachte mich auf die Idee, mal ein wenig darüber zu sinnieren, wieso die Autos aussahen und -sehen, wie sie aussahen und -sehen.

Fakt ist, dass (fast) nichts ist, wie es mal war. Die heutigen Automodelle sind, neben der gewachsenen Größe – dies ist auch ein wenig, wie im echten Autoleben – auch mittlerweile viel dynamischer anzuschauen. Gerade dieser roter Flitzer aus dem neuen Polizeiset ist ein Paradebeispiel dafür, was heutzutage formentechnisch möglich ist. Doch warum? Es gibt eine Vielzahl an abgerundeten Steinen, neuen Spezialteilen und natürlich viel mehr Farben und damit Kombinationsmöglichkeiten. Aber das ist nicht das eigentliche Warum. Eher lässt es sich mit der Zeit erklären. Denn wie alles, unterliegen auch die Entwicklungen bei LEGO® dem Zeitgeist. In den 80er Jahren waren echte Autos verhältnismäßig klein, eckig und eine wahre Schrankwand im Wind. Heute, im 21. Jahrhundert, gleichen PKWs massiven Blechmonstern mit aerodynamisch perfektioniertem Blechkleid. Die Luft umspielt förmlich die fließenden Formen der Designobjekte im Straßenverkehr. Indivualität ist angesagt. So war und ist es auch bei den Modellen aus Dänemark. Sie sind gewissermaßen Abbilder ihren jeweiligen Epoche. Und hier kommt auch wieder die gewachsene Größe ins Spiel: mehr Raum bedeutet auch mehr Möglichkeiten den zusätzlichen Raum zu gestalten; und eine bessere Handhabung für Kinderhände – denn LEGO® ist nach wie vor ein Kinderspielzeug. Der Zeitgeist ist für LEGO® ein Mischung aus Modellwachstum in Kombination mit der Vielzahl an neuen Bauteilen.

Doch wie war es früher? War früher alles anders? Ja! War früher alles besser? Jein! Es gab gerade am Anfang des minifig’schen Zeitalters nur fünf gängige Farben: Weiß, Gelb, Rot, Blau, Althellgrau und Schwarz. Erst (sehr viel) später kamen Dunkelgrau und Grün als weitere (baubare) Farben hinzu. Und man musste dann gar noch 20 Jahre warten, ehe es endlich auch Autotüren in grün gab. Das schränkte die Kombinationsvielfalt bereits erheblich ein. Aber dennoch schafften es die Entwickler mit den begrenzten Mitteln (und Farbkombinationen) ähnliche ausschauende Modelle in einen völlig neuen Kontext zu stellen.

Die neu etablierten Sonderteile für den Fahrzeugbau sorgten dann auch für einen wahren Boom in der Lego-Classic-Town-Geschichte: endlich konnten Figuren hinter dem Steuer Platz nehmen und ein Auto „lenken“. Die 4x10er PKW-Bodenplatte, die 4x5er Kotflügelplatte, die genoppten und glatten Kotflügel, die Autotüren, die SNOT-Steine, die als Lampensteine Verwendung fanden, oder auch die Klappdächer sind nur einige der Sonderteile aus dem neuen Fahrzeugbau. Sie schufen das hübsche, kubistische „Gesicht“ der Classic-Town-Reihe.

Es geht aber auch anders. Das ist dann etwas aufwändiger und kommt auch ohne Neuteile nicht aus.

Oder bautechnisch eher traditionell als SUV-Version:

So könnte es auch gehen. Nur ist der Teilebedarf ungleich höher, als bei den klassischen Bausätzen aus den 80ern. Aber MOCcern ist die Anzahl der verwendeten Steine ja zum Glück egal.

Könnte glatt eine Weiterentwicklung des 80-Jahre-Designs sein: Pickup-MOC auf Basis der Idee von Pierre Normandin.

In Sachen Bespielbarkeit bleiben allerdings heutige Fahrzeugemodelle teilweise hinter ihren alten Vorfahren zurück. Früher gab es klappbare Motorhauben, durchgängig Fahrzeugtüren oder auch die Klappdächer für einen besseren Zugang zum Innenraum. Heute drängt sich einem der Gedanke auf, dass die Bausätze für die Bespielung möglichst robust sein müssen, alles andere ist sekundär. Auch vermisst man bei den jüngst wieder eingeführten (1x3x1) Fahrzeugtüren eine durchgängige Linie im laufenden Programm – mal hat ein Modell Türen, dann wiederrum nicht. Und Klappdächer sucht man vergebens. Optik ist nicht alles.

Aber eines hat sich in all den Jahrzehnten der Entwicklung nicht geändert. Die Modelle (insbesondere die PKWs) basieren nach wie vor auf einer Plattform, aus denen sich im Verlaufe der Montage die unterschiedlichsten Modelle herauskristallisieren. Damals wie heute…

Dieser AFOL eingefärbte Gedankengang ist nicht wirklich objektiv, aber wir „alten Hasen“ empfinden so.