ELW der FF Sande

Vor wenigen Wochen konnte die FF Sande ihren neuen Einsatzleitwagen beim Hersteller abholen. Er ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und ersetzt seinen Vorgänger aus dem Jahr 1998. Größter Unterschied zum Vorgänger: Ein multifunktional nutzbarer Innenraum ist hier nicht mehr möglich, da sich darin nun ein fest eingerichteter Funkplatz befindet. Somit kann der Funkverkehr ungestört vom lauten Einsatzgesehen erfolgen. Multifunktional lassen sich nach wie vor die beiden Mannschaftstransprter nutzen, aus denen sich Sitzbänke ausbauen lassen. In den Heckablagen des ELWs findet man indes Absperrmaterial, Warnwesten, Feuerlöscher, Handscheinwerfer, Gefahrgutdatenbank, etc.

Was äußerlich direkt in Auge fällt, ist das Lackier- bzw. Folierungsschema. Die Feuerwehr pflegt schon etwas länger ein sehr eigenwilliges und damit äußerst aufmerksamkeitsstarkes Farbdesign, das sich über alle Fahrzeuge – ob groß oder klein – hinweg zieht. Dadurch, dass die Insel vom Individualverkehr befahren befahren werden darf, erscheint eine auffällige Folierung auf den Fahrzeugen, selbst auch auf einer so kleinen Insel wie Sanderoog, durchaus sinnvoll.

„Nun, was baut man, wenn man gefühlt schon alles gebaut hat?“, stellte ich mir kürzlich die Frage aller Fragen. Logisch, Fahrzeuge einer anderen Wehr. Mal wieder. Somit erschließe ich mir hiermit modellbauerisch neue Segmente im Farnheim-Kosmos mit Fahrzeugen einer weiteren Feuerwehr. Da die Feuerwehren auf Sanderoog ausstattungstechnisch recht überschaubar sind, sollte es also keine allzu große Anstrengung werden, den Fahrzeugpark rasch vollständig aufzubauen. Aber grau ist bekanntlich alle Theorie. Jedenfalls ist mit diesem ELW der Anfang schon einmal gemacht. Als dieser entstand, dachte ich zunächst, ich setze hierfür das Vorfacelift meiner Transporterfamilie ein – ich wollte zu allererst den Vorgänger bauen. Doch irgendwie verselbständigte sich die Montage, sodass dieses Auto schlussendlich einen, wie ich finde, eigenen Look erhielt. Am Heck ließ sich, dank der letztjährig etablierten bedruckten 1 × 1 und 1 × 2 Fliesen, wunderbar eine standesgemäße Warnschraffierung installieren. Überhaupt war beim Bau das Farbschema ein großes Thema, das ich währenddessen mehrfach änderte, ehe ich damit zufrieden war. Denn es wird es doch immer schwieriger in einer solchen Größe, mit wenigen Farben ein eigenständiges Design zu entwickeln, das auch über verschiedenste Fahrzeugtypen hinweg funktioniert. Die unterschiedliche Farbgebungen sollen vor allem dem Betrachter, bspw. auf Ausstellungen helfen die Fahrzeuge verschiedener Feuerwehren besser voneinander zu unterscheiden.

Die Inselfeuerwehren auf Sanderoog

Sanderoog ist die kleine Schwesterinsel, die nur einen Wellenschlag entfernt vor der südlichen Küste Dörnums liegt. Auf der nur etwa 18 qkm großen, oder besser kleinen Insel leben rund 2.000 Einwohner und der Tourismusverband zählt alljährlich bis zu 1,2 Mio. Übernachtungen pro Jahr. Der Hauptort ist Sande. Für den Schutz der Bewohner und Feriengäste und die Gefahrenabwehr sind die beiden Freiwilligen Feuerwehren Sande und Sandergast zuständig. Die Feuerwehrangehörigen kümmern sich um alle Belange, die an eine Inselfeuerwehr gestellt werden: abwehrender Brandschutz, technische Hilfeleistungen, Gefahrguteinsätze und Personenrettungen am Strand bzw. auf dem Wasser.

Ein Teil des Fahrzeugpools der FF Sande hat fürs Foto Aufstellung genommen

Die Freiwillige Feuerwehr Sande ist die größere der beiden Inselfeuerwehren und stellt im Einsatzfall auch das größere Kontingent an Personal und Technik. Ihr gewöhnliches Einsatzgebiet erstreckt sich über den Hauptort, die Heccumersiedlung sowie der sämtliche nördliche Teil der Insel, inkl. des Fähranlegers.

Die FF Sande wurde 1880, nach einem verheerenden Brand im örtlichen Rathaus, gegründet und zählt heute 33 aktive Mitglieder. Leiter der Wehr ist Malte Matthiessen, der in der Funktion als Leiter der Sanderooger Feuerwehren und Wehrführer der FF Sande einberufen wurde. Voraussichtlich ab 2028 soll gegenüber der alten Wache ein modernes und vor allem größeres Wachgebäude entstehen.

2024 absolvierte die Feuerwehr insgesamt 33 Einsätze unterschiedlichster Art, darunter war auch ein ins Hafenbecken gestürzter PKW am Fähranleger im Juni sowie der Scheunenbrand auf einem Ponyhof im August.

Die Jugendfeuerwehr umfasst sieben Mitglieder.

Der Fahrzeugpark der FF Sande (Stand 05.2025)

Die Freiwillige Feuerwehr Sandergast entstand zwei Jahre nach Gründung der Feuerwehr in Sande. Hier stehen aktuell 18 Mitglieder im aktiven Dienst. Ihr Fahrzeugpark fällt deutlich kleiner und älter aus, der bis 2030 in Teilen modernisiert werden soll. Bezuschussungen des Landes für Ersatz eines über 40 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges wurden jüngst bewilligt. Ihr Einsatzbereich umfasst der komplette südliche Teil der Insel inkl. der Siedlung Willum, der Dünen und Strände bis zum Westend sowie Sandergast selbst.

Zu insgesamt 15 Einsätzen wurde 2024 die FF Sandergast gerufen. Auch sie war bei beiden oben beschriebenen Einsätzen beteiligt.

Der Fahrzeugpark der FF Sandergast (Stand 05.2025)

  • TSF-W (Bj. 2022)
  • LF 16/12 (Bj. 2004)
  • TLF 8/18 (Bj. 1986)
  • RW 1 (Bj. 1989) (ehem. Feuerwehr Farnheim)
  • MTW (Bj. 2009)
  • AL 18 (Bj. 1979)
  • TSA (Bj. 1991)

Den Rettungsdienst auf der Insel stellt das Rote Kreuz, der vom zuständigen Kreisverband in Farnheim verwaltet und betrieben wird. So versehen neben ortsansässigen Rettungskräften auch einige aus Farnheim einen 14-tägigen Schichtdienst.

Rettungswache Rotes Kreuz (Stand 05.2025)

Die Inselfeuerwehren

Immer mal wieder erweitere ich das Farnheimer Universum bekanntermaßen auch mit einigen Modellen abseits der namensgebenden Feuerwehr. Nachdem die Inseln Dörnum und Sanderoog bereits als geografische Landmarken vorgestellt wurden, stelle ich nun lockerer Folge deren Inselfeuerwehren vor. Zunächst etwas Allgemeines.

Die Feuerwehren auf den Nordseeinseln haben es nicht leicht. Weder in Wirklichkeit, noch in meiner Fiktion. Denn sie müssen nicht nur den Brandschutz für ihre Inselbewohner sicherstellen, sondern zudem in den Sommermonaten auch den für mehrere zehntausend zusätzliche Urlaubsgäste. Außerdem haben sie das geografische Problem, dass sie im Falle eines Einsatzes zunächst auf sich allein gestellt sind. Was in den allermeisten Fällen kein Problem darstellt, kann bei größeren Schadensereignissen zu einer echten Herausforderung werden. Zwar lässt sich in solchen Ausnahmesituationen zusätzliche Hilfe vom Festland anfordern, jedoch können mitunter Stunden vergehen, ehe sie eintrifft. Wenn dann aber die Wetterbedingungen nicht mitspielen wollen und die Fähre nicht übersetzen kann, ist an eine Verstärkung vom Festland nicht zu denken. Besser ist es daher, auf solche Fälle vorbereitet zu sein. Darum verfügen die Inselfeuerwehren jeweils über einen Fahrzeugpark, der durchaus etwas umfangreicher ausfällt, als bei vergleichbaren Feuerwehren auf dem Festland.

Aktuell sind die Wehren auf den beiden Schwesterinseln personell recht gut aufgestellt. Die FF Dörnum zählt 51 Mitglieder, während auf Sanderoog bei der FF Sande 33 und bei der FF Sandergast 18 Feuerwehrangehörige ihren Dienst versehen. Noch ist also die Personaldecke ausreichend, und auch am Nachwuchs hapert es nicht. Dennoch haben einige Wehrleute in der Vergangenheit, aufgrund der stetig steigenden Lebenshaltungskosten, die Insel verlassen. Auch gehen einige Wehrangehörige einem Beruf auf dem Festland nach, wenngleich auch nicht viele. Jedoch fehlen sie bei der Erstalarmierung. Da auch nicht jeder Angehörende über die gleiche fachliche Qualifikation verfügt, können mitunter im Ernstfall wichtige Posten (bspw. Fahrer/Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Führungspersonal, etc.) nicht besetzt werden. Daher sind Wehren stets angehalten Redundanzen in der Personalstruktur vorzuhalten und entsprechende Mitglieder fortzubilden. Das kostet allerdings Zeit und Geld, was sie i.d.R. nicht haben.

Auf den Inseln ist außerdem Platz rar, und so platzen Unterkünfte mittlerweile aus allen Nähten: mehr Ausrüstung für ein immer breiteres Tätigkeitsfeld und immer größere Fahrzeuge. Hinzu kommt, dass die Wachgebäude mittlerweile etliche Jahrzehnte alt sind und ein wahrer Sanierungsstau vorherrscht. Mittlerweile ist es nicht mehr bloß mit einem neuen Anstrich getan. Der Wehrführer der FF Dörnum, Fiete Jepsen, hat dazu eine deutliche Meinung: „Abreißen, und neu bauen! Mittlerweile hat man den Einsatz verpasst, bei dem ein Eimer Farbe noch etwas hätte ausrichten können“. Es gehe ans Eingemachte. Auch neue Technik für eine stille Alarmierung im Einsatzfall und die längst überfällige Umstellung auf den Digitalfunk sowie benötigte neue Einsatzbekleidung müsse dringend her.

Fiete Jepsen, 44, Stadtbrandmeister und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Dörnum

Auch auf Sanderoog sieht es nicht viel anders aus. Ein Fahrzeug muss tagein tagaus draußen in der salzigen Nordseeluft parken, da es nicht mehr in die alte Fahrzeughalle passt. Die Autos wurden über die Jahrzehnte immer größer: „Wir könnten auch kleine Fahrzeuge bestellen, nur dann bräuchten wir davon zwei, um dieselbe Menge an Ausrüstung und Personal, wie bei einem Großen, an die Einsatzstelle zu bekommen. Da wir eh nur Platz für eines der beiden hätten, stünde das zweite eben auch draußen“, berichtet Malte Matthiessen, Leiter der Wehr in Sande. Zwar sei eine neue, größere Wache in Vorbereitung – die Baugenehmigungen laufen derzeit – jedoch rechnet hier keiner mit dem ersten Spatenstich vor 2028.

Malte Matthiessen, 39, Leiter der Sanderooger Feuerwehren und Wehrführer der FF Sande

Aber bei allen Inselwehren sind sich die angehörigen Feuerwehrleute einig: Den Kopf in Strandsand zu stecken und aufzugeben ist keine Option. Und so machen sie immer weiter und das Beste aus Ihrer Situation.

FLB 3 „Florian Jade“

Seit Neuestem ergänzt die Flotte der Feuerlöschboote ein weiteres Gefährt. Das neue Feuerlöschboot 3 wurde jüngst auf den Namen „Florian Jade“ getauft und, wenn die Ausbildung der neuen Besatzungen abgeschlossen ist, in den Einsatzdienst gestellt.

Das neue Boot ist wesentlich kleiner als seine Geschwister, dafür aber erheblich wendiger und schneller unterwegs. Zu den Haupteinsatzgebieten zählen vor allem die weitläufigen Binnengewässer, Kanäle und schiffbaren Seen, die die Stadt durchziehen, für die die anderen Boote zu groß sind.

Trotz ihrer kleinen Bauart sind auf der „Florian Jade“ wirkungsvolle Feuerlöscheinrichtungen für die Brandbekämpfung verbaut. Unter anderem eine leistungsfähige Kreiselpumpe, die 5.000 L/Min. fördert und auch zur Einspeisung in das an Land befindliche Löschwassernetz an Einsatzstellen in Ufernähe genutzt werden kann. Darüber hinaus ist am Heck ein kombinierter Schaum-Wasserwerfer installiert, der 2.400 L/Min. abgeben kann. Im Rumpf des Schiffes befindet sich außerdem ein 200 L Schaummitteltank.

Der Bootsantrieb leistet 2 x 405 kW (insg. 1.100 PS) und macht es im Ernstfall bis zu 24 Knoten (ca. 44 km/h) schnell. Durch einen verstärkten Bug lässt sich die „Florian Jade“ im Winter auf den Nebengewässern auch als Eisbrecher einsetzen. Als Hauptliegeplatz des neuen Bootes ist der Beevekai der Feuerwehr- und Rettungsassistentenschule im Stadtteil Hude vorgesehen. Die Besatzung besteht aus 3 Feuerwehrbediensteten.

Animiert durch den sehenswerten Youtube-Kanal „HHL – HamburgHafenLive“ habe ich die Steine mal für ein neues Boot in die Hand genommen. Inspiriert durch die Lotsenboote, die unterwegs zu den großen Ozeanriesen sind, um diese sicher über die Elbe zu navigieren, entstand ursprünglich ein Nachbau eines dieser Lotsenboote. Allerdings brachte mich die Farbgestaltung meines Nachbaus schnell zurück auf mein eigentliches Kernthema. Und so wurde mit einigen, kleinen Umbauten daraus dieses neue Feuerlöschboot. Neben dem Löschboot „Oberbranddirektor Lübben“ und der Löschfähre „Branddirektor Schorpens“ das dritte im Bunde.

Das Grundgerüst für den Rumpf stellen sog. Technic-Bricks in der Dimension 8×6. Das vordere Rumpfende ist, wie man sicherlich erkennen kann, gesnottet, und dank verschiedener sog. „curved Slopes“ ließ es sich einigermaßen spitz zulaufend gestalten und der Rest fachgerecht verfliesen. Gewohnt detailreich fielen die Deckaufbauten aus. Neben Haltegriffen und Gittern entlang des Decks, befindet sich am Bug zusätzlich eine kleine Plattform, um Umstiege auf andere Schiffe oder höhergelegene Stege zu erleichtern. Am Heck erkennt man seitlich die Anschlussmöglichkeiten für die Einspeisung in ufernahe Löschinfrastruktur. Der Werfer am Heck ist im Fahrmodus zusammengeklappt, sodass etwas mehr Bewegungsraum Achtern entsteht. Details, wie eine zweifellos zuordnungsfähige Beklebung und allerlei Funk, Sonar und Radarantennen und entsprechend (und hoffentlich realistisch dargestellte) Schiffsbefeuerung sorgen schließlich für das Finish.

SW 2000 Tr. (Schlauchwagen)

Schlauchwagen haben bei der Feuerwehr eine lange Tradition. Sie gelten als wichtiges Unterstützungsfahrzeug in der Brandbekämpfung. Überall dort, wo bspw. Löschwasser über lange Wegstrecken gefördert werden muss, oder, wenn das in herkömmlichen Löschfahrzeugen mitgeführte Schlauchmaterial nicht ausreicht (z.B. bei Großbränden), kommen solche Fahrzeuge zum Einsatz. Sie haben dazu vornehmlich allerlei Schlauchmaterial an Bord. Genauer gesagt insgesamt 2.000 m B-Schläuche, wovon 600 Meter in sog. Buchten im Fahrzeugheck vorgekuppelt lagern, die auch während einer Schrittfahrt verlegt werden können.

Zudem finden sich auf dem Fahrzeug weiteres Schlauchmaterial mit kleineren Durchmessern, zahlreiche wasserfördernde Armaturen, wie Verteiler, Stand- und Strahlrohre, eine Tragkragspritze 8/8 zur Förderung des Löschwassers sowie Schaummittel, Kupplungen etc. Bewegt und bedient wird dieses Fahrzeug von einem selbsttätigen Trupp (1/2). Daher deutet auch das hintere Buchstabenkürzel hin. Es gibt sie auch mit einer Staffelkabine in der Besetzung 1/5.

Kommen wir zur Feuerwehr Farnheim: die beschaffte 1978 zwei baugleiche SW 2000 Tr., wovon einer noch heute – nach über 45 Jahren – im Arbeitsdienst steht. Er trägt bis heute sogar das alte Farbschema mit weiß abgesetzten Fahrzeugecken. Nach zahlreich erfolgten Umsetzungen in seinem Arbeitsleben zu anderen Standorten innerhalb des Stadtgebietes ist er nun seit einigen Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Jadergroden im Südwesten der Stadt unterstellt, und hier wird er auch bleiben, denn seine Ausmusterung soll in Kürze erfolgen.

Dass eine solche Geschichte durchaus wahrheitsgetreu ist, zeigt ein Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr Bremerhaven-Lehe; tatsächlich ohne, dass meine davon inspiriert wurde. Scheinbar ist das Fahrzeug dort noch immer im Dienst, denn er wird auf der Seite der Stadtverwaltung Bremerhaven nach wie vor geführt.

Ehrlicherweise gehört ein solches Standardfahrzeug nicht wirklich zu den Fahrzeugentypen, die es für die Nachwelt zu erhalten gilt, aber dennoch war und ist er nach wie vor eine wichtige Unterstützung im Kampf gegen das Feuer. Ich wählte mir diese Art Fahrzeug aus, um dem alten Kurzhauber-WLF auch die Version mit kürzerer Haube zur Seite zu stellen. Denn das Vorbild war ein weit verbreitete Fahrzeugbasis in den 1960ern bis in die 1990er Jahre hinein – nicht zuletzt bei vielen freiwilligen Wehren im Land.

Der Aufbau ist erneut aus einer gestürzt angeordneten Cupbard-Basis entstanden. Die Dachbeladung besteht aus einer Schlauchbrücke (die rot-weißen Rohre), Reserverad, Schlauchbrücken und einer Steckleiter. Das Heck wurde angesnottet, will heißen, das dortige Gerätefach lässt sich nicht öffnen. Zudem bekamen die hinteren Fahrzeugecken rot-weiße Diagonalstreifen aus Selbstklebefolie, wie es für die Zeit vielerorts üblich war. Die Kabine ist nahezu kompletter Nachbau der WLF-Kabine, jedoch war die Verkürzung etwas kniffelig. Tatsächlich ist es augenblicklich nicht möglich die Autotüren auf einer Noppe zu fixieren.

Der Fotovergleich mit dem Wechsellader auf den letzten beiden Bildern zeigt übrigens den optischen Unterschied zwischen den beiden Haubenlängen.

FLF 12000

Bei der Werkfeuerwehr des Farnheim Airports deutet sich ein Generationswechsel an. Denn kürzlich wurde ein neues Flughafenlöschfahrzeug in den Testbetrieb genommen. Insgesamt sollen durch das Land Niedersachsen in den kommenden Jahren in Farnheim rund 8 Millionen Euro in neue Brandschutztechnik investiert werden und künftig die mittlerweile 16 Jahre alten Vorgänger ersetzen. Zwei Löschfahrzeuge verbleiben – stand jetzt – allerdings zunächst noch als taktische Einsatzreserve in Farnheim. Die Beschaffung umfasst vier 4-achsige und zwei 3-achsige Flugfeldlöschfahrzeuge. Eine Kaufoption auf zwei weitere Vierachser FLFs besteht überdies.

Da der Flughafen in Farnheim lt. der zivilen Luftfahrtbehörde (International Civil Aviation Organisation) ICAO in die höchste Kategorie 10 eingestuft ist, müssen für einen Löschangriff mind. 32.200 L Waser (verteilt auf drei Hauptlöschfahrzeuge) zur Verfügung stehen. Davon sollen 11.200 L/Min. über die Fahrzeugwerfer ausgeworfen werden. Wovon allein hierbei die Hälfte auf das erste Fahrzeug entfällt. Durch die neuen Fahrzeuge werden diese Vorgaben sorgar übererfüllt.

Das hier nun im Detail vorgestellte Fahrzeug ist der kleinere, dreiachsige Typ. Dieses Fahrzeug hat 11.000 L Wasser, 1.000 L Schaummittel und 250 kg Pulver an Bord. Die eingebaute Pumpe fördert 8.000 L/Min. bei 10 bar. Der Werfer, der am Ende eines vollverschwenkbaren und auf 12 Meter ausfahrbaren Löscharms verbaut ist, kann bis zu 6.000 L Schaum/Wasser pro Minute bis zu 90 Meter weit abgeben. Zudem können bis zu 15 kg Pulver/Sek. auf den Brandherd aufgebracht werden. Es ersetzt die bisherigen vierachsigen VLF.

Mit den künftigen Indienststellungen greift dann auch ein neuen Einsatzkonzept bei einem gemeldeten Flugzeugnotfall. Die alten 4×4 VLF entfallen und an ihre Stelle rücken die bisherigen FLF 7500. Sie Überwachen Flugzeugbetankungen und dienen als Unterstützung des Löschzuges nach ICAO bei Notfalllandungen. Das neue 6×6 Fahrzeug rückt im Verband mit zwei 8×8 Geschwistern aus.

Ich persönlich bin ein großer Freund von den alten Z4, 6 oder 8. Die Nummerierung ergibt sich durch die angetriebenen Räder. Diese schuhkartonartige Kastenform war und ist für für mein Auge wesentlich ansprechender und in der Linienführung der Karosserie klarer als die derzeitig zackig-dynamisch gezeichneten Löschriesen von Rosenbauer oder die teils raupenartig anmutenden FLFs von Ziegler.

So erfolgte auch meine Umsetzung formensprachlich sachlicher gehalten ins Farnheimer Universum. Der Bau startete mit dem vorderen Radauschnitt und arbeitere sich langsam nach hinten und oben. Das Reifengröße stand schn früh fest und im Grunde auch der Radstand. So musste sich also „nur“ die Karosse nur drumherum bauen lassen. Trotzdem war es ein gehöriges Stückchen Arbeit bis das Auto, so wie hier, fertig auf dem Bautisch stand – und vor allem stabil war. Wenn man nämlich keinen Bauplan vorliegen hat, den man abarbeiten kann, sondern freestyle baut, fängt man immer irgendwo an. Während des Entstehungsprozesses war es so, dass die Kabine über eine lange Zeit keinen Boden verfügte und sich daher nur schlecht mit dem Fahrgestell verbinden ließ. Entsprechend labil war die gesamte Angelegenheit. Immer wieder zerlegte ich das Modell eher unfreiwillig mit ungeschickten Handgriffen. So mussten immer wieder rückgebaut und zahlreichen Querverstrebungen eingezogen werden, um die nötige Stabilität zu erreichen. Auch übernimmt das Fahrzeugdach stabilisierende Aufgaben. Im Inneren sorgen eingezogene Querverbindungen, insbesondere vor und hinter Geräteraumsegment für strukturellen Halt und Verwindungssteifigkeit. Dabei hilft tatsächlich auch der Innenausbau des Gerätefachs. Nach Abschluss der Arbeiten verfügt das Modell nun über eine hinreichende Festigkeit. Details wie ein neuer Löscharm, Frontwerfer und die neuen, diagonal gestreiften 1x1er und 2x2er Fliesen runden im Wesentlichen das Modell, das nun das größte meiner gesamten Flotte ist, ab.

TroLF 2000 (Trockenlöschfahrzeug)

In den Anfängen des Jet-Zeitalters Anfang der 1970er Jahre vertrat man allgemein den Standpunkt, dass große Mengen Löschpulver einen Flugzeugbrand durch den vernebelnden Strahl an Trockenlöschmittel schnell ersticken würden. So bestellte die Flughafenfeuerwehr Frankfurt auch ein Fahrzeug, das 12.000 kg dieses Löschmittels für den Ernstfall bereithielt. Getreu dem Motto: „Viel hilft viel“. Heute, mehr als 50 Jahre später, ist man um das Wissen reicher, was man damals bei Einsätzen sammeln konnte, dass sich mit einem Schaummittelangriff bessere und nachhaltigere Löscherfolge erzielen lassen und Pulver nur noch unterstützend eingesetzt wird. So haben sich in der Folge auch die vorgehaltenen Pulverlöschmittelmengen auf den nachfolgenden Fahrzeuggenerationen bis heute erheblich reduziert.

Bereits gegen Ende der 1990er Jahre fielen die verlasteten Mengen Löschpulver deutlich geringer aus. Ein älteres Fahrzeug aus dieser Zeit, das heute nur noch als Reservefahrzeug vorgehalten wird, ist das TroLF 2000. Bereits 1998 in Dienst gestellt erfüllt es die ICAO-Richtlinien für die Flugzeugbrandbekämpfung. Zwar erhielt das Fahrzeug in den vergangenen Jahrzehnten einiger einsatztaktische Aufwertungen, aber es ist seit annähernd 30 Jahren im Einsatzdienst. Seine Tage dürften nun allmählich gezählt sein – spätestens mit der neuen Generation von Flughafenlöschfahrzeugen, die ab 2025 auf dem Flughafen Farnheim in Dienst gestellt werden sollen, ist für dieses Fahrzeug an seiner derzeitigen Wirkungsstätte Schluss.

Dabei ist das Fahrzeug für seine Zwecke bestens ausgestattet: hochgeländegängig, kraftstrotzend motorisiert, schneller als die großen Löschriesen und durch die ausreichende Menge an Löschpulver hervorragend als eine Art Vorauslöschfahrzeug einsetzbar. Im Rahmen der Amtshilfe kam es in den vergangenen Jahrzehnten sogar mehrmals bei größeren oder komplizierteren Industriebränden innerhalb des Stadtgebietes zum Einsatz.

Zurück zum Bautisch. Die Entwicklung neuer Modelle findet bei mir zumeist in Wellen statt. D. h., wenn ich zu einem speziellen Thema etwas baue, dann es immer gleich eine Anzahl weiterer, dazugehöriger Fahrzeuge und Ausstattungen. So auch jetzt. Das TroLF markiert, das darf ich schon vorweg nehmen, den Auftakt zu einer kleinen Um- und Neubauserie für die Flughafenfeuerwehr.

Bautechnisch ist sicher der Aufbau hervorzuheben, der insbesondere vorn und hinten gestürzte Cupboards aufweist. Sie sind gegenläufig angeordnet, was bedeutet, dass die Noppen jeweils nach außen zeigen. Selbstverständlich ist auch dieser Aufbau erneut in der 5er Noppenbreite entstanden. Die deutlich sichtbare Fuge, zwischen Aufbau und dem Dach ist gewollt und unterstreicht, dass der komplette Aufbau keine geschlossene Einheit im traditionellen Sinne bildet. Ich nehme für die Story um das Fahrzeug an, dass mit den Jahren bei einer der Revisionen der Aufbau zwischen den Geräteräumen verkleidet wurde, um die innerhalb befindliche Struktur besser vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Freund und Mitstreiter Legobecker überließ mir freundlicherweiser einen roten 2×2 Dish, sodass ich nun das Corpus Dilicti den weißen austauschen konnte. Ob er dem Modell nun besser steht, darf jeder von nun an für sich selbst entscheiden. Dazu habe ich dem Artikel nun ein paar neue Fotos unten angehangen. Mir jedenfalls gefällt der rote erheblich besser.

VW Bus T1: Historisches Werbefahrzeug im Feuerwehrlook

Was in 1950er Jahren schon einmal Aufmerksamkeit auf sich zog, funktioniert über siebzig Jahre später wieder oder immer noch. Die Rede ist von einem Kleintransporter, der auf seiner Ladefläche modellene Exponate zur Schau trägt. Das neue Feuerwehrmuseum in Farnheim nämlich fährt nun auch mit einem solchen zeitgenössischen Fahrzeug durch die Stadt und das Jaderland, um für die Sache zu werben. Mit diesem sympathischen Werbefahrzeug will man die Öffentlichkeit für das eigene Museum begeistern. Dazu restaurierte und rekonstruierte man in den eigenen Werkstätten ein altes Werbefahrzeug aus den 1960er Jahren und versah es mit dem damaligen Fahrschema der Feuerwehr. Die Pritsche des historischen Lieferwagens ist mit einer großen und lichtdurchfluteten Plexiglashaube verkleidet, um einen guten Blick auf die verkleinerten Ausstellungsexponate zu geben. Man beabsichtigt in den Sommerhalbjahren sich damit auf den zahlreichen Oldtimertreffen, Dorf-, Stadt- und Straßenfesten zu zeigen.

In Wirklichkeit befuhr das Bausparunternehmen Schwäbisch Hall der Volks- und Raiffeisenbanken mit 15 solcher Fahrzeugen bereits ab 1959 Straßen und Wege in und um die gleichnamige Stadt und warb so fürs Bausparen. Dereinst aufgebaut auf einem VW Bus T1 mit Pritsche waren unter einer riesigen, gewölbten Plexihaube eine Neubausiedlung im Modell zu bestaunen. Aufgrund seiner verglasten Beschaffenheit wurde er im Volksmund schon bald gern als „Schneewittchensarg“ bezeichnet. Einer von ihnen wurde nach 55 Jahren zufällig aufgespürt und konnte mit viel Aufwand aus einem Waldboden in Oberbayern gezogen werden. Er war 1962 verunfallt, an Ort und Stelle ausgeschlachtet und dort vergraben worden.

2011 gab das Bausparunternehmen zum 80jährigen Firmenjubiläum einen Nachbau bei Fa. Meyer- Autodienst in Auftrag. Durch den Anklang, den das Fahrzeug fand, wurde schließlich ein weiterer Nachbau beauftragt. Soviel zur Geschichte.

Bei mir löste eine Unterhaltung auf unserem vergangenen Stammtisch im September über historische Fahrzeuge und im Verlauf über eben jenen VW Bus, den ich bis dato noch gar nicht kannte, den Wunsch zu einem konkreten Nachbau im Feuerwehrlook aus. Am nächsten Tag nahm ich das kleine Projekt in Angriff. Heraus kam ein nicht skalvisch an das Original gehaltener Nachbau, dem ich bewusst einige modellbauerische Freiheiten gönnte, denn er sollte zu der bereits vorgestellten historischen DL 17 passen.

Vielen Dank an Nicole und Andreas für die Inspiration!

Neue Einsatzleitwagen der Branddirektion Farnheim

Die Feuerwehr Farnheim hat nun eine neue Generation Einsatzleitwagen vorgestellt. Die Beschaffungsmaßnahme umfasst insgesamt 10 Fahrzeuge. Der neue ELW verfügt durch einen größeren Radstand und ein Hochdach und somit über ein geräumigeres Inneres als sein Vorgänger. Das Fahrzeug verfügt außerdem über Allradantrieb. Gerade im Winter oder auf schlecht passierbaren Straßen und Wegen ein deutliches Plus an Fahrsicherheit. Ein fest eingerichteter Funkplatz sorgt für eine reibungslose Kommunikation zwischen der Einsatzstelle und der Abschnittsleitung sowie der Feuerwehrleitstelle. Er führt künftig auf allen Wachen die verschiedenen Zugverbände an. Natürlich bekam auch er die neue und wesentlich auffälligere Folierung.

Nach knapp 12 Jahren musste also Ersatz her. Tasächlich baute ich bereits 2012 das erste Führungsfahrzeug der bis dato aktuellsten Fassung aus LEGO®. Ein Facelift erfolgte in 2017. In Wirklichkeit sind diese 12 Jahre durchaus auch ein realistischer Wirkungszeitraum für eine solche Fahrzeuggeneration bei einer echten Feuerwehr. Dass nun die alten ELWs im Modell ähnlich lange durchhielten ist mehr als Zufall, denn ich tausche zumeist in deutlichen kürzeren Intervallen Altfahrzeuge gegen neue Modelle aus.

Da alle Fahrzeuge wachsen, tun sie es auch in meiner Modellfeuerwehr. In diesem Fall steckte sich der neue ELW in Länge und Höhe. Zwar griff ich erneut auf mein beliebtes Kleintransporter-Gerüst in der traditionellen 4er Breite zurück, jedoch sollte der alte Kleinbus ein mittlerweile viel zu klein geratenes Inneres aufweisen. Statt eines tragbaren Funkgerätes und eines kleinen Besprechungstisches ist nun ein festeingebauter, computergestützter Funkplatz enthalten.

Die letzten drei Fotos zeigen den neuen ELW der Berufsfeuerwehr mit seinem Schwestermodell der Werkfeuerwehr Jade Öl AG. In enger Kooperation mit der städtischen Wehr entstand der Einsatzleitwagen für die Raffineriefeuerwehr. Dazu an anderer Stelle zu einem anderen Zeitpunkt mehr.

Der KA 550 RL von Körsch-Atlas: Ein leistungsstarker Radlader für die Feuerwehr

Aufgrund zahlreicher größerer Brandereignisse in der Vergangenheit, bei denen das Brandgut zur Ablöschung mithilfe von externen Dienstleistern immer wieder aufwendig auseinander gezogen werden musste, beschaffte man 2021 schließlich einen eigenen Radlader. Der im darauffolgenden Jahr in Dienst gestellte KA 550 RL von Körsch-Atlas bringt insgesamt ein Einsatzgewicht von 13 Tonnen auf die Waage. Die Schaufel des Radladers fasst rund 2 qm. Verlastet ist er für den Transport auf einem Niederflurauflieger von Eggermann – und der wird gezogen von einem Rüstwagen.

Zwischen zwei Ausstellungsveranstaltungen mit einem Abstand von zwei Wochen entstand währenddessen sukzessive das Modell zur vorangegangenen kurzen Geschichte. Mit der Idee der Feuerwehr Farnheim einen im Volksmund „Bagger“ genannten Radlader an die Seite zu stellen, konnte ich mich recht schnell anfreunden, allerdings kannte ich mich bis dato mit solchen Baufahrzeugen überhaupt nicht aus. Ich hatte zwar eine grobe visuelle Vorstellung von dem Endergebnis im Kopf, jedoch nicht von den Details, die für ein glaubhaftes Endergebnis insbesonde an und um die Schaufel herum sorgen würden. So zog ich das Internetz zurate. Und siehe da, der Bau nahm vom Heck beginnend erste Formen an. Dann aber hatte ich leider nicht die ursprünglich angedachte Kabinenscheibe vorrätig, sodass ich mich mit einer klssischen 4-Noppen-breiten Windschutzscheibe arrangieren musste. Die an meinem Modell angebrachte Schaufel aus der City-Sparte verfügt lediglich über eine zentrierte Befestigungsmöglichkeit, nicht aber für weitere, vorbildgereche Hydraulik-Hebe-/Senkfunktion links und rechts daneben. Da schielt man schon mal neidisch zu den Technicern. Aber die sind allesamt viel zu groß. Somit ist sind die Hydraulikelemente an meinem Modell auch nur so als ob und nicht mit der Schaufel verbunden. Daher erfüllen sie lediglich dekorative Zwecke.

Was mich allerdings an meinem fertigen Modell tatsächlich am allermeisten stört ist, dass es keine vorderen Schmutzfänger trägt. Die waren mir leider nicht möglich zwischen der Vorderachse und dem Knickgelenk unterhalb der Kabine zu installieren, sodass sich der Radlader auch noch mit ausreichendem Lenkeinschlag bewegen ließ. Aber was nicht ist, kann ja bei einem zukünftigen Upgrade noch werden.