KdoW gl (Kommandowagen, geländegängig)

Der zweite Chieftain Rockmont LT als Kommandowagen für das Vorauskommando verfügt über keine Portalachsen, lediglich über einen gewöhnlichen Allradantrieb mit allerdings profilierter Offroad-Bereifung. Auch führt dieses Fahrzeug keine Drohne mit sich. Ausgestattet rundum mit LED-Flutlichscheinwerfern und auf dem Dach verlastetes Werkzeug, um sich selbst aus einer festgefahrenen Situation befreien zu können. Beide Fahrzeuge verfügen vorn über eine zusätzliche 50-kN-Seilwinde.

Baulich ist er, bis auf wenige Details bei der Ausschmückung, mit dem vorangegangenen Fahrzeug identisch. Was mir im Nachgang zu spät auffiel (als die Fotos schon im Kasten und der Artikel verfasst waren) und ich unbedingt noch ändere, ist der hierbei fehlende Schnorchel. Ich dachte, es ginge ohne, aber… nein, es geht nicht! 😉

Beide Chieftain Rockmonts LT unterscheiden sich in den technischen Daten nicht voneinander. Beide verfügen über einen Reihen-Sechser 3,0 L Turbo-Diesel, der 190 kW (258 PS) an den Antriebsstrang abgibt. Eine 8-Gang-Wandlerautomatik beschert den Fahrzeugen einen Sprint aus dem Stand von 9,6 Sekunden auf 100 km/h; V-Max beläuft sich 162 km/h. Die Version mit der Spezialbereifung ist durch den erhöhten Rollwiderstand etwas langsamer. Permanenter Allradanrieb sorgt ständig für bestmögliche Traktion. Ein Leiterrahmen und diverse Sperrdifferenziale sorgen für eine ausgezeichnete Gelängegängigkeit. Die Watfähigkeit beläuft sich für die tieferliegende Version auf max. 82 cm Wassertiefe – die Portalachsenversion hingegen weitere 25 cm mehr.

KdoW gl (Kommandowagen, geländegängig)

Zur Unterstützung des Schnellmodulsystems der Trinkwassernotversorgung (TWNV) beschaffte die Branddirektion zwei hochgeländegängige Kommandowagen auf Basis eines Chieftain Rockmont LT. Einer von ihnen besitzt als Sonderumbau Portalschasen und erhielt obendrein eine spezielle Geländebereifung.

Beide Fahrzeuge werden künftig als Führungs- und Erkundungsfahrzeuge im Rahmen des Vorkommandos für das TWNV-Modulsystem in überregionalen Katastrophengebieten eingesetzt. Sie kommen bei Extremlagen zum Einsatz, wo kaum noch verkehrstechnische Infrastruktur vorhanden ist.

Der erste der beiden KdoWs ist zusätzlich mit einer Drohne ausgestattet, die den Erkundungsbereich erheblich vergrößert. Mit ihrer Hilfe kann das Vorkommando schneller Erkenntnisse für eine bessere Lageeinschätzung der Gesamtsituation vor Ort sammeln und das Schnellmodulsystem zielgerichteter einsetzen.

Auf den Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr in neuen Luftschiffhangar am Essen/Mülheimer-Flughafen, wurden u. a. zwei von drei neuen Ineos Grenadier der Presse vorgestellt. Sie waren Initialzündung für sämtliche Baumaßnahmen meiner Farnheim’schen Version des Trinkwassernotversorgungsmodulsystem (Du lieber Himmer, solch ein Wort wohl gibt’s nur in Deutschland!), das ich in Kürze an dieser Stelle komplett vorstellen werde.

Das Modell lehnt sich optisch nur wenig an das vorangenannte Vorbild an. Allerdings habe ich doch einige wesentliche Fahrzeugmerkmale übernommen. So z. B. das boxige und recht schrullige Design, das wie beim Vorbild, an einen ehemaligen berühmten Allradler erinnert. Durch die hochstelzige Achskonfiguration ließen sich erneut wieder eine Details ans Fahrgestell flanschen. So sollte man in den Seitenansichten des Modells den kompletten Anstriebsstrang bis hin zur Abgasanlage erkennen können. Zudem kommt auch hier erneut das neue Corporate Design zum Einsatz. Dabei sind sämtliche gelben Streifen reflektierend.

GW-Dekon-P

Die Dekontamination (kurz Dekon), also das Entfernung von gefährlichen Verunreinigungen von Menschen, Objekten oder ungeschützten Flächen, ist ein Vorgang, der dem CBRN-Schutz (ehemals ABC-Schutz) angehört. Für die Feuerwehr relevant ist die sog. katastrophale Dekontamination, die durch Kriege, terroristische Anschläge, Unfälle in der Industrie und Naturkatastrophen (bspw. Vulkanausbrüche) entstehen können und zumeist eine Vielzahl von Menschen betreffen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) bildet dazu Fachkräfte aus und stattet die Feuerwehren mit entsprechendem technischen Equipment aus.

Eines solches Equipment ist der Dekon-LKW P, ein Fahrzeug, das aufgrund seiner Beladung für die Dekontamination von Personen bzw. Personal geeignet ist. Die erste Fahrzeuggeneration entstand zu Beginn des neuen Jahrtausends und ging aus dem sog. Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug (DMF) hervor. Das Fahrzeug ist in Farnheim Teil der Gefahrgutzüge Land und Wasser. Beladen sind die Fahrzeuge mit Ein-Personen-Duschen, Aufenthaltszelt, tragbarer 8kVA-Generator, Wasserdurchlauferhitzer, Druckerhöhungsstation, Frisch- und Brauchwasserbehälter, Abwasserpumpen und bedarfsgerechtes Ölbindemittel. Bei der Feuerwehr Farnheim wird der Dekon-LKW P intern als GW-Dekon-P bezeichnet, und sie verfügt über zwei baugleiche Fahrzeuge.

Der kurz auch als Dekon-P abgekürzte LKW wird häufig als Schlussfahrzeug bei Fahrzeugverbänden eingesetzt und rückt immer auch bei Alarmierungen im Rahmen der überörtlichen Hilfe mit aus. Somit ist kein Fahrzeugverband ohne einen dieser LKWs. Da mich das Katastrophenschutz modellbauerisch derzeit sehr beschäftigt, gehörte auch für die Farnheimer ein solcher Fahrzeugtyp unbedingt dazu. Da das BBK eine Einrichtung des Bundes ist, ist auch die Verteilung der Fahrzeuge bundesweit erfolgt, also auch in Niedersachsen. Für die LEGO-Umsetzung griff ich auf das Kabinen-Design zurück, das ich bereits für einige Fahrzeuge des Bundes oder auch den GW-Mess in der Vergangenheit nutzte. Aufgrund des langen Radstands (auch beim Vorbild) und der eher unspektakulären Optik legte ich besonderen Wert auf eine realistische Ausgestaltung des Fahrgestells mit seinen zahlreichen Anbauteilen.

GW-G (Gerätewagen-Gefahrgut)

Nahezu täglich rückt die Feuerwehr zu Gefahrguteinsätzen aus. Das fängt mit dem Auffangen ausgelaufener Betriebsmittel bei Kraftfahrzeugen an, geht über das sichere Bergen von Gefahrstoffen aller Art und jeden Umfangs bis hin zu komplexen Gefahrenlagen bei außergewöhnlichen Schadenlagen mit akuter Gefahr für Mensch und Umwelt. Letztere Einsatzszenarien sind glücklicherweise selten, aber dennoch muss die Feuerwehr darauf jederzeit reagieren können. Daher konnte die Feuerwehr nun kürzlich einen neuen GW-Gefahrgut in Empfang nehmen, als dringend benötigten Ersatz für seinen altersschwachen Vorgänger.

Der neue GW-G ist eine gemeinschaftliche Entwicklung der Farnheimer Abteilung Technik und den Ingenieuren des Aufbauherstellers BrickFire. In die Konstruktion flossen die gesammelten Erfahrungen im Handling mit dem Vorgängerfahrzeug ein. Die umfassende Analyse offenbarte zahlreiche Schwachpunkte bei der Beladungsanordnung, Handhabung, Einsatzvariabilität sowie der Performance. Heraus kam ein Fahrzeug, dass in vielen Detaillösung sicher einzigartig ist. Um bspw. Personal und Material zu schonen kann das Bergen verunglückter Gefahrstoffbehälter nun autark mit dem eigenen 3,5 Tonnen-Kran erfolgen. Als weiteres Feature verfügt das Fahrzeug über einen klimatisierten bzw. beheizbaren Laderaum im Heck, in dem sich Wehrleute witterungsunabängig umkleiden können. In den großen Gerätefächern an den Seiten befinden sich sämtliche Werkzeuge und Gerätschaften, wie Chemieschutzanzüge (CSA), Atemschutzgeräte, Pumpen, div. Auffangbehälter für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen nach DIN.

Die Feuerwehr Farnheim rückt, je nachdem, wo sich der Zwischenfall ereignet hat, mit dem sog. Gefahrgutzug-Land oder -Wasser aus. Beide Züge stelle ich demnächst ausführlicher im Rahmen der „Zugkombinationen“ vor. Dieses Fahrzeug ist übrigens eines der letzten, das noch nicht im neuen Corporate Design foliert wurde.

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein hat für die Gefahrenabwehr einen sog. Löschzug-Gefahrgut aufgestellt. Die 70 Einsatzkräfte, die für diesen speziellen Zug eingeteilt sind, kommen aus den FFs des Kreises. Und eben der spezielle Rüstwagen-Gefahrgut, als Teil dieses Löschzugs, ist Vorbild für mein Modell. Mich reizte dabei die ungewöhnliche Aufbaukombination in Verbindung mit dem Ladekran. Auch die angedachte Umkleidemöglichkeit im heckseitigen Laderaum fand ich spannend (im Modell angezeigt durch die Klimaanlage am vorderen Aufbauende und dem Fenster hinten). Bautechnisches Highlight ist hierbei sicher der Ladekran, der in einer völlig neuen Art der Konstruktion zur Anwendung kam. Maßgabe war, dass er sich im Fahrtmodus so zusammenfalten soll wie auch das reale Vorbild. Die Bar Holder mit Clip, Bar Holder mit entsprechender Aufnahme und Bar Holder mit abgewinkeltem Clip waren dabei ausgesprochen wertvolle Teilehilfen beim Austüfteln. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass die Konstruktion sehr kompakt ausfällt – bei voller Beweglichkeit. Diesen Typ Kran werde ich zukünftig wohl häufiger verwenden. Ich bin mir sicher, dass er sogar noch Optimierungspotenzial bietet.

Neues Corporate Design

Passend zum 15-jährigen Bestehen auf WordPress passt die Meldung, dass sich die Feuerwehr Farnheim ein neues Corporate Design zugelegt hat. Auf allen Kommunikationswegen wird sukzessive die neue visuelle Coropate Identity eingeführt. Dies beinhaltet, dass auch die Fahrzeuge in Zukunft neu gestaltet werden, bzw. foliert sind. Um die passive Sichtbarkeit und Wahrnehmung im Straßenverkehr nochmals zu erhöhen, bekommen die Fahrzeuge von nun an große, gelbe Seitenflächen auf denen eine retroreflektierende Diagonalschraffur aufgebracht ist, die von zwei roten Akzentstreifen durchbrochen wird. Dadurch erfahren die Fahrzeuge eine optische Aufwertung und sind noch stärker als bisher identitätsstiftend. Insbesondere bei Einsätzen außerhalb des eigenen Stadtgebietes. Die Rettungsdienstfahrzeuge sind von der Umgestaltung allerdings ausgenommen.

Nachfolgend ein paar Bilder von Neubeschaffungen in der Tag- und in der Nachtansicht

#EinsatzFuerFarnheim

ATV (All Terrain Vehicle)

Die Feuerwehr Farnheim setzt für Klein- und First-Responder-Einsätze ein sog. All Terrain Vehicle ein. Dies ist robust, kompakt, wendig und bietet auf seiner Ladefläche Möglichkeiten der Materialmitnahme. Seine profilierte Bereifung und das geringe Gewicht sorgen in Verbindung mit dem Allradantrieb dafür, dass es auf lockeren und unwegsamen Bodenbeschaffenheiten nicht so schnell festfahren kann.

Stationiert ist es bei der FF Schmallenberger Heide (F31) im Norden der Stadt und ist vor allem in den Sommermonaten entlang der unteren Jade und dem kleinen Fluss Beeve im Einsatz.

Auf der Suche nach besonderen Fahrzeugen, die auch in das Fahrzeugkonzept meiner Feuerwehr passen, fiel mein Blick auf ein solch hochgeländegängiges Vehikel. In einer Stadt am Fluss und mit vielen Wasserflächen und -wegen gibt es schließlich etliche nur schlecht passierbare Zufahrten. So erschien einsolches ATV geradezu ideal. Natürlich verfügt dieses über eine dem Vorbild entsprechende äußerst kompakte Bauweise. Klar, dass auch dieses Modell das typische Farnheimer Farnschema aufweist.

DLA(K) 23/12 n.B. (Drehleiter niedrige Bauart)

Gleich zwei neue Drehleitern konnten zu Beginn des Jahres an die Berufsfeuerwehr übergeben werden. Dabei handelt es sich um Hubrettungsfahrzeuge niedriger Bauart. Das bedeutet, die Gesamthöhe des beträgt lediglich drei Meter und nicht, wie gewöhnlich bei Drehleitern 3,25 Meter. Durch das Absenken des Fahrzeugs durch die verbaute Luftfederung kann die Fahrzeughöhe nochmals verringert werden und ermöglicht ein Rangieren in Schrittgeschwindigkeit durch die Engstelle. Und nicht nur das, sie wurde ingesamt so kompakt gestaltet wie möglich. Für zusätzliche Wendigkeit sorgt eine sog. Hinterachszusatzlenkung.

Da Farnheim, insbesondere in den engen Innenstadtbereichen auf der vorgelagerten Insel, in einigen Bereichen nur sehr begrenzten Raum für Rangiermanöver bietet, beschaffte die Branddirektion nun zwei Fahrzeuge dieses Drehleitertyps. Jeder von ihnen verfügt überdies über ein verschwenkbares Leitersegment für mehr Einsatzflexibilität. So wird eine von ihnen auf der Innenstadtwache (F11) und eine auf Hauptfeuerwache (F12) in Breedebeker Markt stationiert.

Um im Modell das flachere Fahrerhaus einigermaßen glaubwürdig darzustellen, musste ich den Gedanken an die gewohnten Autotüren begraben. Dafür konnte ich die Konturmarkierung weiter noch vorne ziehen. Der Drehstuhl, auf dem das Leiterpaket ruht, konnte um zwei Noppenhöhen niedriger ausfallen, als bei der Drehleiter mit Standard-Gesamthöhe. Zudem passte ich den erhöhten Gerätekasten hinter dem Fahrerhaus der Höhe entsprechend an. So erreichte die tatsächlichre Höhenverringering. Allerdings verzichtete ich zugunsten der Unterscheidbarkeit LKW zu Transporter/PKW auf eine Reduktion der Baubreite auf vier Noppen, um die in Wirklichkeit reduzierte Gesamtbreite auf 2,40 Meter besser zu veranschaulichen.

Eine der Drehleitern ist, wie weiter oben berichtet, auf der FRW 1 in der Innenstadt stationiert. Dort befindet sich aufgrund der geengten Platzverhältnisse eh nur ein Kurzzug, dem ein TLF oder zweites HLF zu einem regulären Löschzug fehlt. Je nach Einsatzstichwort rückt dann zusätzlich das dort vorgehaltene MLF mit aus.

Der Halbzug in der Fahrzeugzusammenstellung.

LUF (Löschunterstützungsfahrzeug)

Die technischen Möglichkeiten in der Brandbekämpfung entwickeln sich stetig weiter. Und seit einigen Jahren gibt es leistungsstarke Aerosollöschfahrzeuge, die nicht mehr mit einer irrsinnig lauten und technisch komplizierten Jetturbine ausgestattet sein müssen – vor allem für städtische Feuerwehren.

Die Feuerwehr Farnheim hat nun einen solch kleines sog. Löschunterstützungsfahrzeug in den Einsatzsatzdienst genommen. Es ist, neben dem Turbinenlöschfahrzeug (kurz TuLF), der bereits zweite technisch geartete Fahrzeugtyp. Das kleine LUF 120 ist hingeben noch leistungsstärker. Es kann bis 12.000 L Wasser/Min. ca. 120 Meter weit zerstäuben. Die standardmäßig verbaute und mit Diesel betriebene Turbine kann auch mit gleichzeitig mit dem kombinierten Schaum/Wasser-Werfer eingesetzt werden. Dieser kann rund 6.000 L Wasser in der Minute abgeben. Somit lässt sich die Wasserabgabe noch intensivieren. Der Löschwassereingang erfolgt über zwei 150 mm Anschlüsse (Größe A). Die Turbine lässt sich überdies auch zur Belüftung stark verrauchter Objekte, wie z. B. Tunnel oder Industrieanlagen einsetzen. Die Fahrzeugsteuerung erfolgt kabellos via Fernbedienung mit einer Reichweite von bis zu 300 Metern.

Nachdem immer mehr Feuerwehren in Deutschland im Ernstfall auf ein solches Löschunterstützungsfahrzeug zurückgreifen können, dachte ich, es sei an der Zeit, auch die Farnheimer mit einem ähnlichen Fahrzeug auszustatten. Ich habe tatsächlich eine Weile getüftelt, bis ich die passende Verhältnismäßigkeit zu den Löschfahrzeugen hinbekommen habe. Denn auch in Wirklichkeit ist dieses LUF in seinen Abmaßungen sehr kompakt. Optisch weicht mein Modell allerdings stark vom Original des österreichischen Maschinenbauers ab – mit Absicht. Den Kettenantrieb konnte ich derzeit nur mittels 1×1 Rundplättchen andeuten.

Für den Transport zum und vom Einsatzort gibt es noch einen passenden Hänger, der das kleine Kettenfahrzeug sowie etwas Zubehör (in diesem Fall den zusätzlichen Werfer) aufnehmen kann. Gezogen wird das Fahrzeug, wenn es nachalamiert wird, von einem der leistungsstarken MZF.

MZF (Mehrzweckfahrzeug)

Die Flotte an geländegängigen Mehrzweckfahrzeugen in verschiedenen Ausprägungen

Die Flotte an Mehrzweckfahrzeugen im Pool der städtischen Feuerwehr umfasst, neben den geländegängigen Pickups-Trucks des US-Herstellers New World, verschiedenste Fahrzeugtypen: Kleinbusse, Kombis oder auch Vans. Sie alle können, aufgrund ihres variablen Nutzraums, für verschiedenste Einsatzzwecke beladen und eingesetzt werden. Das können Kleinsteinsätze sein, erweiterte Logistikaufgaben oder Materialtransporte. Die hier gezeigten New World T-850 Greyhound bspw. eignen sich hervorragend als kräftige Zugfahrfahrzeuge von Anhängern aller Art.

Das Modell setzt auf Altbewährtes. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Varianz mit DoKa (Doppelkabine) und beplanter (kurzer) Ladefläche. Die Radstände sind allesamt identisch. Dem geübten Auge bieten sich in kleinen Details durchaus noch ein paar mehr Unterscheidungsmöglichkeiten – neben bautechnischen Unterschieden. Auch dieser Fahrzeugtyp stellt neben den zahlreichen Kleinbussen seine Wandlungsfähigkeit erneut unter Beweis. So sind, wie bei in der Wirklichkeit auch, verschiedene Karosseriekonfigationen möglich – selbstverfreilich auch mit feuerwehrtechnischen Aufbauten (siehe VRW und RIV).

4er Breite versus 5er Breite

Ich weiß, der Titel klingt ein wenig reißerisch. Es ist nämlich überhaupt kein Kampf bauspezifischer Weltanschauungen, vielmehr ist es ein plausibles Nebeneinander der einzelnen Baubreiten, die alle zusammengenommen ein schlüssiges Gesamtbild ergeben.

Vor einigen Jahren entschloss ich mich, meine Fahrzeuge, insbesondere die Aufbauten der LKWs und einigen Transportern auf eine Breite von fünf Noppen zu erweitern. Nach wie vor bin ich der persönlichen Meinung, wie einige meiner Weggefährten in der Community ebenso, dieser Schritt in der Modellentwicklung war wichtig und richtig. Zwar vertreten einige durchaus etwas wehmütig die Meinung, durch die Erweiterung verlören die Modelle ihren nostalgischen Charme. Aber tatsächlich macht man die Originalität, wie ich finde, nicht allein an der Baubreite fest. Vor allem ist es für mich die weiterhin strikte Nutzung alter Bauteile aus 1980er Jahren, die für diese nostaligische Anmutung unentbehrlich sind.

Was nun bewegte mich damals zu dem Schritt, meine Feuerwehrmodelle fortan um eine Noppe zu verbreitern? Kurz, die Lust etwas neues auszuprobieren. Rückblickend betrachtet befand ich mich damals an einem Scheideweg. Entweder ich bleibe bei der ursprünglichen Baubreite und verharre gewissermaßen in der Nostalgie oder entwickle mein Farnheim-Projekt einen Schritt weiter. Zwar bedeutete dies, nachdem ich zu dem damaligen Zeitpunkt bereits über einen umfangreichen Fuhrpark verfügte, dass ich alles wieder umbauen müsste. Glücklicherweise ist alles andere auch nicht immer an einem einzigen Tag erbaut worden, selbst Rom bekanntermaßen nicht. Und so war das erste Fahrzeug ein ELW 3, der sein Vorbild bei der Berufsfeuerwehr Hannover findet und 2015 auf der dortig stattgefundenen Interschutz ausführlich betrachtet werden konnte. Da ich die ausfahrbare Aufbauvergrößerung des Innenraums auf der Beifahrerseite auch im Modell realisieren wollte, die in den Proportionen dann auch halbwegs stimmig wirken sollte, blieb nur die Lösung, den Aufbau in 5w mit einem eingeschobenen Auszug in vier Noppen Breite zu bauen, um ein ansatzweise passendes Größenverhältnis zu erhalten. Damals sprach ich noch vollkommen 4-„breitig“ überzeugt von einer „seltenen Ausnahme“. Tatsächlich ist er heute das älteste der aktuellen Modellgeneration in 5w. Und die Ausnahme wurde bei den LKWs inzwischen zur Regel.

Nachdem erst viel später der GKW die erste echte zwillingsbereifte Achse aufwies und ein erster RTW mit erweitertem Kofferaufbau die Modellschar ergänzte, nahm die Überarbeitung der Aufbaubreiten mit dem Bootswagen im Herbst 2017 ernstzunehmende Fahrt auf. Es folgten Modell um Modell, und als sich dann eine Bauphase anschloss, die sich mit dem Fuhrpark der Flughafenfeuerwehr beschäftigte, war klar, dass ein dortiger 8×8 Löschriese nicht mehr nur vier Noppen breit sein kann. Selbst fünf Noppen wirkten neben den neuen LKWs einfach unglaubwürdig. Und so streckte ich die Finger nach 6w-Autos aus. Diese Fahrzeuge bilden bis heute (und auch in Zukunft) in jedem Fall eine Ausnahme.

Warum baue ich denn nun überhaupt in 5w? Mag sagt ja, je größer ein Modell ist, desto mehr Details bekommt man unter – klar. Aber dies ist nicht einmal das Entscheidende, zumal das (bescheidene) Mehr an Platz durch eine zumeist kompliziertere Unterbaukonstruktion, um den Aufbau jeweils um eine halbe Noppe nach Außen zu versetzen, wieder aufgebraucht wird. Eine ungerade Noppenanzahl ist im Legokosmos seit jeher mit mehr Tüftelei verbunden, will man auf engsten Raum auch noch eine gewisse Stabilität erreichen. In jedem Fall bedeutet ein solcher Bau erheblich mehr Teileaufwand. Ein jedes LKW-Modell verschlingt für das gewünschte Ergebnis unzählige Jumper und Snot-Teile. Aber genau dieser untypische Weg macht für mich den modellbauerischen Reiz aus. Der Entscheidende Punkt liegt aber im damit stimmigeren proportionalen Verhältnis von Kabine zu Aufbau, als in der traditionellen Breite von vier Noppen. Während in den ersten Jahren dieses wiederentdeckten Hobbies stets die Bespielbarkeit der Modelle im Vordergrund stand, wandelten sich die Fahrzeuge bis heute fast ausschließlich zu reinen Displaymodellen. Lego ist halt kein Kinderspielzeug, wie wir scherzhaft in der Szene sagen.

Dennoch verfolge ich bei meinen Modellen ein klares Fahrzeugbreitenkonzept. So sind sämtliche PKWs, Kleintransporter und SUVs ausschließlich vier Noppen breit. Überhaupt sind es sämtliche Fahrkabinen – auch bei den LKWs. Und das ist der weiterhin gültige, klassische Ansatz, den ich bei meinen Modellen verfolge. Mit Ausnahme der großen Flughafenlöschfahrzeuge und dem Kranwagen. Angeflanschte Personenkabinen und LKW- und Kofferaufbauten gehören meiner Definition folgend fünf Noppen breit.

Ein Mix aus 4- und 5-breiten Fahrzeugen

Somit lässt sich, denke ich, bei Betrachtung meiner Modellpalette eine gewisse Stringenz erkennen, wie zuletzt im Herbst 2023 bei der Ausstellung „SteineZauber“ in Essen-Borbeck, wo ich seit langem wieder einen großen Schaukasten füllen konnte.

Während in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, in denen das als heute „Classic Town“ bezeichnete Stadtthema etabliert wurde, eben jene Fahrzeuge hevorbrachte, würde ich meine persönliche Weiterführung dieses alten „Standards“ selbstbewusst als „Neo Classic Town“ bezeichnen, wie es übrigens bereits ein Freund von tat. Also, die Wahrung alter Charakteristikas, jedoch mit einer Weiterentwicklung eben jener mithilfe neuee Teile, Formen und Farben. Und so werde ich auch in Zukunft diesen selbstgewählten Weg weiter beschreiten und meine Palette an Modellen erweitern und modernisieren. Immer mit einem geschärften Blick auf erweiterte Baumöglichkeiten, aber stets im Grundverständnis nostalgisch verhaftet.