Fukow des LSHD (Luftschutzhilfsdienst)

Als Nachfolger für den Kübelwagen aus dem Zweiten Weltkrieg schickte die Auto Union in Ingolstadt den DKW Munga (kurz für Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb) ins Rennen. Nachdem man dieses gegen die Konkurrenz von Goliath und Porsche gewonnen hatte, wurden zwischen Oktober 1956 und Dezember 1968 über 45.000 dieser allradgetriebenen Geländewagen gebaut. Außerdem produzierte man eine große Anzahl an Teilesätzen, also total zerlegten Fahrzeug-Bausätzen (CKD – completely knocked down) sozusagen.

1953 bewarb sich die Auto Union um den legitimen Nachfolger des alten VW Kübelwagens. Noch im September desselben Jahres stand der erste Prototyp auf eigenen Rädern. Im Verlaufe der Entwicklung und am Ende des Vergabeprozesses durch den Bund, erteilte der damalige Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß den Auftrag damals der Auto Union.

Neben der Bundeswehr als Hauptkunden fertigte der Bund auch Behördenversionen u. a. für das Technische Hilfswerk und den Luftschutz-Hilfsdienst (LSHD). Als Funkkommandowagen fand er ab 1971 Einzug in die Katastrophenabwehr der Feuerwehr, nachdem ab 1968 der LSHD rechtlich aufgelöst wurde.

In der verlängerten Version für 6 Personen, die ab 1962 zur Verfügung stand, beschaffte der Bund für die Führungsdienste des LSHD insgesamt 432 Mungas in der Ausführung eines sog. Fukows (kurz für Funkkommandowagens). Zu seinen Aufgaben gehörten die Lageerkundung und, soweit möglich, die Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten. Nach der Auflösung des Lutzschutz-Hilfsdienstes verblieben die Mungas im neu gegliederten Katastrophenschutz oder wechselten als in neuer Funktion als ELWs oder KdoWs zu vielen Freiwilligen Feuerwehren.

Über die Zeit betrachtet standen dem Munga sicher ein zu hohes Eigengewicht (über 1,2 Tonnen), der leistungsarme 3-Zylinder-2-Takt-Motor von anfänglich 38 zu später 44 PS und die geringe Zuladung für den ganz großen Wurf im Weg, dennoch war er bis zum Nachfolger des VW Iltis ein zuverlässiger und beliebter Begleiter bei Behörden und Sammler – Letzteres bis heute.

Natürlich gehört auf mein Waldbrand-Diorama auch ein Munga aus jener Zeitepoche. Freund und Mitstreiter Thomas52xxx hat seinerseits vor einigen Jahren ein Exemplar in 4wide gebaut. Nachdem ich tagelang über die beim Original sehr spezielle Frontgestaltung und wie sie sich baulich umsetzen ließe nachgedacht und dabei Verschiedentliches ausprobierte hatte, griff ich schließlich auf seine Version zurück, aber nicht ohne sie in Nuancen zu modifizieren. Wie beim Original gibt auch bei meinem Modell keine Türen, dafür ein seitlich mitgeführtes Reserverad, eine Korb-Antenne am Heck und ein entsprechendes Planenverdeck. Um noch näher am Original zu sein, müsste das Verdeck olivfarben daherkommen.

LF 16-TS (Bund)

In die Zeit des TLF 8 auf einem Unimog 404 S fällt auch das nachfolgende Fahrzeug. Ebenso, wie der Unimog, ist es eine Typ-Variante eines genormten Löschgruppenfahrzeugs, die speziell durch den Bund beschafft und für den Zweck des Katastrophenschutzes hergestellt wurde. Das Fahrzeug verfügt über keinen Wassertank, dafür befindet sich im Heck eine eingeschobene Tragkraftspritze 8/8 und eine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Nennleistung von 2.400L/Min.

Als in den 1950er Jahren der Ausbau des zivilen Luftschutzes vorangetrieben wurde, begann man mit der Entwicklung von Löschfahrzeugtypen, bei denen der Aufbau der Einfacheit halber schnell vom Fahrgestell gelöst und umgesetzt werden konnte. Die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg hatten gezeigt, dass vielerorts Feuerwehrfahrzeuge nicht immer vollständig zerstört waren. Manches Mal ließ sich das Fahrerhaus oder der Aufbau retten. Der Vater des Gedanken also war, dass der Aufbau eines solchen LF 16-TS bspw. schnell auf ein anderes Fahrgestell montiert werden konnte. Ebenso aber auch hätte sich aus diesem LF auch ein TLF 16 oder ein Schlauchwagen machen lassen – vorausgesetzt es war ein passender tauschbarer Aufbau vorhanden. Glücklicherweise musste diese Idee nie Anwendung finden. Und so behielten die Fahrzeuge alle ihre Aufbauten.

Das LF 16-TS auf einem Magirus-Deutz „Merkur“ FM 125 D 10 mit „Bund-Einheitsfahrgestell“ und Allradantrieb mit einer Nutzlast von 4,5 Tonnen war das gebräuchlichste Fahrzeug innerhalb der speziell für den Katastrophenschutz gebauten Fahrzeugflotte. Aufgrund seiner feuerwehrtechnischen Beladung wurde es zumeist für die Wasserversorgung an Einsatzstellen im Hintergrund tätig. Denn mit seiner leistungsgesteigerten Fahrzeugpumpe gegenüber einer herkömmlichen FP 16/8, der zusätzlichen Tragkraftspitze und 600 Meter B-Druckschläuchen war es für die Löschwasserversorgung an Einsatzstellen geradezu prädestiniert.

Die Beladung umfasste, neben Gerätschaften zur Wasserversorgung, auch solche zur Brandbekämpfung und umfangreiches Sanitätsmaterial. Auch war es im Katastrophenschutz eines der wenigen Fahrzeuge, das umluftunabhängige Atemschutzgeräte an Bord hatte.

Gebaut wurden diese robusten Fahrzeuge von etwa Ende der 1950er Jahre bis etwa 1971, als die Produktion der Magirus Eckhauber endete. Tw. waren sie aber bis in die 90er Jahre hinein bei den Feuerwehren im Dienst, ehe sie von ihren Nachfolgern abgelöst wurden.

Da mich in den vergangenen gut eineinhalb Jahren die Planungen eines kleinen Dioramas änlässlich des 50. Jahrestags der Waldbrände in Niedersachsen beschäftigten, sind drumherum auch einige historische Fahrzeugmodelle entstanden. Eines davon ist dieses LF 16-TS. Den Rohbau eines anderen „Eckhaubers“ musste ich dafür allerdings zerlegen, der aber zu einem anderen Zeitpunkt neu aufgelegt wird.

Kniffelig war erneut einmal mehr die Aufbaugestaltung, denn, neben der 5er Breite, weist diese erneut einige Baurichtungswechsel auf; während die Gruppenkabine (hinter dem Fahrerhaus) noch herkömmlich hochgezogen wurde, ist die hintere Hälfte des Aufbaus, mitsamt Cupboards, gestürzt montiert. Zu allem Überfluss ist auch noch die Hecktür auf dem Kopf stehend verbaut. Dennoch ist das Fahrzeug in seiner Gesamtstruktur recht stabil, dank der noch immer recht jungen 1 x 5 Platten. Standesgemäß für diese Zeit bekam das Modell auch schwarze Kotflügel, und die (weitestgehend) bundtypische Dachbeladung mit der klassischen Holzschiebeleiter und dem Reserverad. Nun, für die vierteilige Steckleiter und die Saugschlauche waren dann doch kein Platz mehr vorhanden. Kleinere Details am Fahrgestell und der Kabine, wie die Dachluke und angedeutete Türgriffe, runden das Modell schließlich ab.

LF 10 KatS der FF Sande

Aus dem Jahr 2006 stammt dieses LF 10 des Katastrophenschutzes. Als die Zuteilung einer Auslieferungscharge des BBK an die Landkreise an der Nordseeküste erfolgte, wurde auch die FF Sande mit einem Fahrzeug bedacht. Hierbei handelt es sich um ein hoch geländegängiges Fahrzeug mit Allradantrieb. Ein Großfahrzeug, ausgestattet mit einem 1.000 L Wassertank und einer FP 10/2000 für die Brandbekämpfung. Etwas Werkzeug ist für technische Öffnungen, wie Wohnungstüren etc. mit an Bord. Ein hydraulischer Rettungssatz ist hingegen auf dem HLF 20/16 verlastet, daher fungiert dieses LF 10 eher Unterstützungsfahrzeug des Löschzugs und dient daher überwiegend der Brandbekämpfung.

Modellbauerisch orientierte ich mich an dem LF 10 der BtF Messe und dem LF-KatS der Freiwilligen Feuerwehr Farnheim. Denn auch im echten Leben ist bei solchen genormten Fahrzeugen wenig optische Abwechslung zu erwarten. Lediglich in Details gibt es zu den erwähnten Modellen ein paar kleinere Unterschiede. Als ich dieses Modell baute, fiel mir auf, wie unterschiedlich verschiedene Farbvarianten wirken können. Jedes zwar auf seine Art, aber dieses ist durch vielen weißen Flächen, gerade in Verbindung der hellen Hohlkehle meines Fototisches, in einer Art Tarnmodus. Ich finde, dass es dem Betrachter schwieriger fällt, die Proportionen des Modells zu erfassen.

GW-RTF (Robotik Task Force)

Mit ihren unbemannten Ferndiagnossystemen steht die Feuerwehr Farnheim mit einer weiteren Fachgruppe seit Anfang des Jahres im Dienst der Gefahrenabwehr. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Einsatzrobotik (DEZERO) leistet mit der neuen „Robotik Task Force“ Forschungsarbeit, bspw. taktische Vorgehensweisen zu verschiedensten Einsatzszenarien mithilfe der Einsatzrobotik.

„Es sei zwar noch erhebliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig, bis Feuerwehren das Potenzial von Robotern im Einsatzdienst vollends ausschöpfen können“, so der Leiter der RTF Sönke Richmann, aber durch die Feldforschungen in der Einsatzpraxis sei man auf einem guten Weg.

Die Einsatzrobotik der Feuerwehr kann in vielen Bereichen die Arbeit der Einsatzkräfte unterstützen:

  • Das Erhöhen der Sicherheit der Einsatzkräfte, indem Roboter Arbeiten in einsturzgefährdeten Bereichen übernehmen
  • Mit der Erkundung aus der Luft Lageeinschätzungen verbessern und beschleunigen. Rettungsmaßnahmen können so schneller greifen
  • Autonome Personen- und Materialtransporte, Lösch- und Hilfeleistungsmaßnahmen können das Personal vor Ort entlasten

Da die technischen Voraussetzungen tw. geschaffen sind, ist die Fortentwicklung, insbesondere der Einsatztaktiken, eine der wichtigsten Forschungsfelder des DEZEROs.

Mit der Aufklärung und Erstellung eines entsprechenden Lagebildes an unwegsamen oder unübersichtlichen Einsatzstellen hat die neue „Robotik Task Force“, kurz RTF, ihre Arbeit aufgenommen. Als Einsatzfahrzeug dient ihr ein geräumiger Transporter mit Hochdach, langem Radstand und Allradantrieb. Er verfügt über ein Geräteabteil und einen witterungsunabhängigen Leitstand im Heck des Fahrzeugs. Die Beladung umfasst zwei Drohnen (eine Lasten- und eine Aufklärungsdrohne) sowie einen erdgebundenen Erkundungsroboter. Ferner sind auf dem Fahrzeug ein Generator, Werkzeuge und Ersatzteile verlastet, um mögliche Wartungs- oder Instantsetzungsarbeiten noch vor Ort an den Gerätschaften vornehmen zu können. Ausgestattet ist die an Bord befindliche Rettungsrobotik mit hochsensibler und -auflösender Sensorik, die vom Leitstand des Fahrzeugs fernsteuerbar ist.

Zu ihren wesentlichen Aufgabenbereichen zählen derzeit das Lokaliseren von verschütteten Personen, das Spüren und Messen von CBRN-Gefahrstoffen und ihrer Konzentration in Erde, Wasser und Luft sowie das Erstellen eines vollständigen, hochauflösenden und dreidimensionalen Lagebildes bei unübersichtlichen, umfangreichen oder/und schwer zugänglichen Einsatzstellen. Im Einsatz ist die RTF eng mit der Einsatzleitung und, falls nötig, mit der Fachgruppe Spüren & Messen verzahnt.

Die Robotik Task Force ist eine Teileinheit in der Katastrophenabwehr der Feuerwehr Farnheim.

Angefixt über einen Bericht des DRZ, dem Deutschen Rettungsrobotikzentrum, das zusammen mit dem Fraunhofer Institut und einer Forschungsgruppe für Rettungsrobotik der Feuerwehr Dortmund entstand und so in Deutschland bislang einmalig ist, wollte ich meiner Feuerwehr für ihre Drohne einen ähnlich Rahmen bieten. Da im Augenblick auch im modellbauerischen Teil meines Hobbies der Katastrophenschutz ein großes Thema einnimmt, fand ich die autonome Einsatzrobotik ein interessantes und äußerst spannendes Einsatzspektrum. So inspirierte mich auch der feuerwehreigene Gerätewagen der Feuerwehr Dortmund zu einem „Nachbau“. Verladen sind in ihm ein kleiner bodengebundener Roboter und eine größere Flugdrohne.

KdoW gl (Kommandowagen, geländegängig)

Der zweite Chieftain Rockmont LT als Kommandowagen für das Vorauskommando verfügt über keine Portalachsen, lediglich über einen gewöhnlichen Allradantrieb mit allerdings profilierter Offroad-Bereifung. Auch führt dieses Fahrzeug keine Drohne mit sich. Ausgestattet rundum mit LED-Flutlichscheinwerfern und auf dem Dach verlastetes Werkzeug, um sich selbst aus einer festgefahrenen Situation befreien zu können. Beide Fahrzeuge verfügen vorn über eine zusätzliche 50-kN-Seilwinde.

Baulich ist er, bis auf wenige Details bei der Ausschmückung, mit dem vorangegangenen Fahrzeug identisch. Was mir im Nachgang zu spät auffiel (als die Fotos schon im Kasten und der Artikel verfasst waren) und ich unbedingt noch ändere, ist der hierbei fehlende Schnorchel. Ich dachte, es ginge ohne, aber… nein, es geht nicht! 😉

Beide Chieftain Rockmonts LT unterscheiden sich in den technischen Daten nicht voneinander. Beide verfügen über einen Reihen-Sechser 3,0 L Turbo-Diesel, der 190 kW (258 PS) an den Antriebsstrang abgibt. Eine 8-Gang-Wandlerautomatik beschert den Fahrzeugen einen Sprint aus dem Stand von 9,6 Sekunden auf 100 km/h; V-Max beläuft sich 162 km/h. Die Version mit der Spezialbereifung ist durch den erhöhten Rollwiderstand etwas langsamer. Permanenter Allradanrieb sorgt ständig für bestmögliche Traktion. Ein Leiterrahmen und diverse Sperrdifferenziale sorgen für eine ausgezeichnete Gelängegängigkeit. Die Watfähigkeit beläuft sich für die tieferliegende Version auf max. 82 cm Wassertiefe – die Portalachsenversion hingegen weitere 25 cm mehr.

KdoW gl (Kommandowagen, geländegängig)

Zur Unterstützung des Schnellmodulsystems der Trinkwassernotversorgung (TWNV) beschaffte die Branddirektion zwei hochgeländegängige Kommandowagen auf Basis eines Chieftain Rockmont LT. Einer von ihnen besitzt als Sonderumbau Portalschasen und erhielt obendrein eine spezielle Geländebereifung.

Beide Fahrzeuge werden künftig als Führungs- und Erkundungsfahrzeuge im Rahmen des Vorkommandos für das TWNV-Modulsystem in überregionalen Katastrophengebieten eingesetzt. Sie kommen bei Extremlagen zum Einsatz, wo kaum noch verkehrstechnische Infrastruktur vorhanden ist.

Der erste der beiden KdoWs ist zusätzlich mit einer Drohne ausgestattet, die den Erkundungsbereich erheblich vergrößert. Mit ihrer Hilfe kann das Vorkommando schneller Erkenntnisse für eine bessere Lageeinschätzung der Gesamtsituation vor Ort sammeln und das Schnellmodulsystem zielgerichteter einsetzen.

Auf den Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr in neuen Luftschiffhangar am Essen/Mülheimer-Flughafen, wurden u. a. zwei von drei neuen Ineos Grenadier der Presse vorgestellt. Sie waren Initialzündung für sämtliche Baumaßnahmen meiner Farnheim’schen Version des Trinkwassernotversorgungsmodulsystem (Du lieber Himmer, solch ein Wort wohl gibt’s nur in Deutschland!), das ich in Kürze an dieser Stelle komplett vorstellen werde.

Das Modell lehnt sich optisch nur wenig an das vorangenannte Vorbild an. Allerdings habe ich doch einige wesentliche Fahrzeugmerkmale übernommen. So z. B. das boxige und recht schrullige Design, das wie beim Vorbild, an einen ehemaligen berühmten Allradler erinnert. Durch die hochstelzige Achskonfiguration ließen sich erneut wieder eine Details ans Fahrgestell flanschen. So sollte man in den Seitenansichten des Modells den kompletten Anstriebsstrang bis hin zur Abgasanlage erkennen können. Zudem kommt auch hier erneut das neue Corporate Design zum Einsatz. Dabei sind sämtliche gelben Streifen reflektierend.

GW-Dekon-P

Die Dekontamination (kurz Dekon), also das Entfernung von gefährlichen Verunreinigungen von Menschen, Objekten oder ungeschützten Flächen, ist ein Vorgang, der dem CBRN-Schutz (ehemals ABC-Schutz) angehört. Für die Feuerwehr relevant ist die sog. katastrophale Dekontamination, die durch Kriege, terroristische Anschläge, Unfälle in der Industrie und Naturkatastrophen (bspw. Vulkanausbrüche) entstehen können und zumeist eine Vielzahl von Menschen betreffen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) bildet dazu Fachkräfte aus und stattet die Feuerwehren mit entsprechendem technischen Equipment aus.

Eines solches Equipment ist der Dekon-LKW P, ein Fahrzeug, das aufgrund seiner Beladung für die Dekontamination von Personen bzw. Personal geeignet ist. Die erste Fahrzeuggeneration entstand zu Beginn des neuen Jahrtausends und ging aus dem sog. Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug (DMF) hervor. Das Fahrzeug ist in Farnheim Teil der Gefahrgutzüge Land und Wasser. Beladen sind die Fahrzeuge mit Ein-Personen-Duschen, Aufenthaltszelt, tragbarer 8kVA-Generator, Wasserdurchlauferhitzer, Druckerhöhungsstation, Frisch- und Brauchwasserbehälter, Abwasserpumpen und bedarfsgerechtes Ölbindemittel. Bei der Feuerwehr Farnheim wird der Dekon-LKW P intern als GW-Dekon-P bezeichnet, und sie verfügt über zwei baugleiche Fahrzeuge.

Der kurz auch als Dekon-P abgekürzte LKW wird häufig als Schlussfahrzeug bei Fahrzeugverbänden eingesetzt und rückt immer auch bei Alarmierungen im Rahmen der überörtlichen Hilfe mit aus. Somit ist kein Fahrzeugverband ohne einen dieser LKWs. Da mich das Katastrophenschutz modellbauerisch derzeit sehr beschäftigt, gehörte auch für die Farnheimer ein solcher Fahrzeugtyp unbedingt dazu. Da das BBK eine Einrichtung des Bundes ist, ist auch die Verteilung der Fahrzeuge bundesweit erfolgt, also auch in Niedersachsen. Für die LEGO-Umsetzung griff ich auf das Kabinen-Design zurück, das ich bereits für einige Fahrzeuge des Bundes oder auch den GW-Mess in der Vergangenheit nutzte. Aufgrund des langen Radstands (auch beim Vorbild) und der eher unspektakulären Optik legte ich besonderen Wert auf eine realistische Ausgestaltung des Fahrgestells mit seinen zahlreichen Anbauteilen.

AB-Trinkwasser-Notversorgung

Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BBK, und der Feuerwehr Mülheim entstand ein Abrollbehälter-System zur Trinkwasser-Notversorgung, wenn aus verschiedensten Gründen der örtliche Versorger die Belieferung mit Trinkwasser nicht mehr sicherstellen kann. Gerade nach dem gewaltigen Hochwasser im Juli 2021 hat sich im Ahrtal und in Regionen darüber hinaus gezeigt, dass mithilfe dieses leistungsfähigen Systems schnell einen Teil der benötigten unmittelbaren Hilfe geleistet werden kann.

Tatsächlich hat die Feuerwehr Mülheim dieses System mit dem BBK entwickelt. Dies besteht aus zwei Abrollbehältern mit einem je 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank sowie einem ergänzenden Technik-Container, auf dem erweiterndes Material zum Betrieb von zentralen oder mehrerer dezentralen Ausgabestellen verlastet ist. Dies umfasst u.a. Desinfektionsanlagen, Filter oder auch eine Wasserdruckerhöhungsanlage. Ich werde das System in einem einem separaten Artikel demnächst genauer in Wort und Bild vorstellen. Die Besonderheit ist u.a. seine Einzigartigkeit. Das System ist bei der Feuerwehr Mülheim stationiert und kann bundesweit angefordert werden und wird von Mülheimer Feuerwehrangehörigen vor Ort betrieben. Es war tatsächlich u.a. in Euskirchen und im Ahrtal vergangenen Juli für jeweils mehrere Tage im Einsatz.

Mein Nachbau zeigt den Abrollbehälter mit dem 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank. Ich habe für die Darstellungsform auf die Verplanung des Originals an den drei Seiten verzichtet, um den Blick auf die wenigen Details gleich freizugeben. Er bietet zunächst keinen wesentlichen Highlights, und sein Einsatzzweck erschließt sich nicht gerade auf den ersten Blick. Ich habe daher noch eine Trinkwasser-Zapfanlage gebaut und möchte mit samt dem noch folgenden Technik-Container eine entsprechende Zapfstelle exemplarisch aufbauen, um das System somit später bebildernd erläutern zu können.

Gerätewagen-Sanität (GW-San)

Der Massenanfall von Verletzten (kurz MANV) beschreibt eine Situation, bei der eine große Anzahl an Verletzten versorgt werden muss. Dazu gibt es, je nach Einsatzlage, verschiedene Versorgungsstufen. Die höchsten Stufen (ab einer Größenordnung von 500 Verletzten und mehr), wurden seit dem 11. September 2001 und der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland eingeführt.

Im Rahmen des Katastrophenschutzes wurden die Schnellen Einsatzgruppen (sog. SEGs) sukzessive mit Gerätewagen-Sanität ausgestattet, die in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausfallen können. Der Kreisverband des DRK Farnheim hat nach aktuellen Vorgaben des Landes Niedersachsen zwei baugleiche 7,5 to. LKWs mit Truppkabine beschafft. Mit jedem der beiden Fahrzeuge können zukünftig vollausgestattete Patientenablagen für bis zu 15 Personen gleichzeitig betrieben werden. Sie kommen als Kern der Teileinheit “Behandlung” der Medizinischen Task Force (MTF) zum Einsatz und lösen die alten GW-San der ersten Generation ab.

Der Groschen für den Bau des Fahrzeuges fiel, als ich mich mit MoRaSt-Mitbetreiber und Modulnachbar René alias Meisterschnorrer über die Ende Mai in Bad Zwischenahn stattfindenden „Bricks am Meer“ austauschte. Das Thema seines Modul ist ein Metal-Konzert mit allem Pipapo. Nur eines fehlt: eine Patientenablage. Und so schufen wir für die Gesamtanlage über zwei Module hinweg ein Konzert samt Notfallmanagement abseits des Trubels. Soviel dazu. Wer mehr wissen möchte, den empfehle ich persönlich in Bad Zwischenahn vorbeizukommen oder möge sich Meisterschnorrer’s YouTube-Kanals anschauen: KLICK!

SW-KatS (Schlauchwagen)

Der Bund sieht sich gemäß des im Grundgesetz festgeschriebenen Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes zum Schutz der Zivilbevölkerung im Verteidigungsfalls verpflichtet, die örtlichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen mit entsprechenden Einsatzmitteln zu unterstützen. Dazu gehören neben der Ausstattung für das Sanitätswesen, die Betreuung oder den CBRN-Schutz auch Fahrzeuge des Brandschutzes. Dabei orientiert sich das Ausstattungskonzept an einem Gefahrenbild, wie es sich gegenwärtig darstellen würde. Ziel ist es mit der Ausstattung eine schwerpunktmäßige Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder für Sonderlagen zu erreichen.

Für den Bereich des Brandschutzes sind durch einen bestimmten Verteilschlüssel der Feuerwehr Farnheim jüngst zwei SW-KatS zugeteilt worden. Zum ihrem Aufgabenbereich gehört u. a. eine Löschinfrastruktur über eine sehr weite Distanz aufzubauen und bei der Löschwasserförderung die Kräfte effektiv zu unterstützen. Dafür führt das Fahrzeug eine Tragkraftspritze 10-2000, zahlreiche wasserführende Armaturen und 2.000 m Schlauchmittel mit, von denen ein erheblicher Teil aus dem Heck des Fahrzeugs noch während der Fahrt verlegt werden kann.

Die neuen Fahrzeuge selbst ersetzen zwei 25 Jahre alte Schlauchwagen ebenfalls aus Bundesbeständen und werden den Kräften der freiwilligen Wehr fortan an den Stützpunkten in Altengroden, Bez. Lotsenviertel (F27) und Lohstedt (F32) unterstellt. Zugleich sind die Kräfte der F27 in Altengroden Teil der Fachgruppe LöWaRüHa (Löschwasserrückhaltung).

Der alte SW ist bereits über zehn Jahre alt und entsprach in keinster Weise mehr meinen heutigen Baustandards, geschweige denn genügte er noch meinen persönlichen Ansprüchen. Ich halte fest: auch Lego-Modelle können „altern“. Und ihm sah man das Alter zweifelsohne an. Der nun erfolgte Neubau bekam selbstverständlich einen fünf Noppen breiten Aufbau. Da sich vorbildgemäß über die Ladefläche hinter dem Gerätesegment eine Plane spannt, habe ich dafür bewusst die Darstellung der Noppen gewählt – wie auch schon bei anderen Fahrzeugplanen. Die „raue“ Oberfläche soll sich also optisch bewusst von den glatten, beblechten Fahrzeugteilen abheben.

Das Gerätesegment nimmt beim Modell wie auch beim Vorbild die Tragkraftspritze auf. Im hinteren, komplett gesnotteten Teil lagern Schläuche in Rollcontainern, die ebenso wie in Wirklichkeit während der Fahrt verlegt werden könnten. Wie schon beim GW-ATF habe ich auch hierbei auf selbige Fahrerhausoptik zurückgegriffen, um gesamtheitlich etwas Abwechslung im Fahrzeugpark zu haben. Zu guter Letzt bekam der SW-KatS noch allerlei Konturmarkierungen.