Neuheitenrecyling, oder „Never touch a running system“

Gerade ist ja wieder die Zeit der Spielwaremessen. Aktuell präsentieren sich die Hersteller mit ihren Produktneuheiten in Nürnberg. So auch das dänische Traditionsunternehmen mit den genoppten Bausteinen. Man präsentiert sich in der fränkischen Metropole mit den kommenden Sommerneuheiten sämtlicher Themenbereiche.

Und somit erwarten uns im Laufe der Zeit wieder, wie jedes halbe Jahr, mitunter tolle Setneuigkeiten. Gleichzeitig begrüßt uns dabei aber auch das sog. Murmeltier. Sicher, sämtliche Neulinge sind durchdesignt, glänzen mit tollen neuen Bauteilen und Farben und überzeugen mit hohem Spielwert. Allerdings haben sie besonders für die ältere Käuferschar den, ich will mal sagen Beigeschmack, dass L. bekannte Sets in im wieder regelmäßigen Abständen als Remake neu veröffentlicht. Eine solche Strategie mag bei einigen Dauerbrenner-Bausätzen durchaus Sinn machen, aber wie schön wäre es doch mal die Palette um ein paar frische Modelle zu erweitern. Eine Stadt (als Beispiel, bei das Set-Recycling sicher in einem hohen Maße auffällt) besteht nun mal nicht nur aus Feuerwachen und Polizeistationen. Überspitzt gesagt.

Versetzt man sich allerdings mal in Lage des Unternehmens, kann man sicher argumentieren, dass L. vornehmlich ein Kinderspielzeug ist, und die avisierte Zielgruppe aus jungen Menschen im zarten Alter von 6-12 Jahren besteht. Zur Kundenbindung sei randnotizlich erwähnt, dass sie im voranschreitenden Alter in „erwachsenere“ Themenbereiche, wie Technic oder Creator wechseln können. Das hieße ganz nüchtern, dass sie in diesem Zeitraum eh nicht so viele Neuauflagen mitbekämen. Und außerdem bieten typische Blaulicht-Heldenberufe auch viel mehr Action als ein Marktstand samt Blumenverkäufer.

Aber genau diese querdenkerische, blumenverkäuferische Herangehensweise würde sicherlich auch die jenigen Käufer zu schätzen wissen, die länger als die prognostizierten sechs Jahre dem oben genannten Bau-Genre treu bleiben. Mut zur Lücke muss nicht immer heißen in neue Themennischen vorzustoßen, auch kleiner gedacht ist in den etablierten Themenwelten durchaus Luft für andersartiges. Warum also nicht mal…:

• ein Taxistand mit Droschke, Fahrer und Fahrgst
• ein Handwerkerlieferwagen samt Monteur
• ein gescheites Stadtausgestaltungszubehör (mit mehreren Laternen, neuen Verkehrszeichen, etc.)
• verschiedentliche Geschäftshäuser (à la City Corner)
• ein Kinderspielplatz
• ein Supermarkt
• ein Betonwerk (um mal Crans geäußerten Wunsch aufzugreifen)

Die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Dass es geht, bewies das Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder. Z. B. mit dem 1988er Parkhaus, der 1990er Monorail-Bahn (inkl. der Space-Derivate), dem 2010er VIP-Shuttleservice, oder auch dem 2010er Recyclinghof.

Bedenke, was für das Städtthema gilt, gilt natürlich gleichermaßen für alle anderen Brot-und-Butter-Themenbereiche. So, nu aber Schulz gezz mit meinem Geseier. Und genug der Ideenvorschläge, denn wenn es das doch irgendwann einmal alles gäbe, hätten wir ja schließlich nichts mehr zu bauen. 😉

Nun ja, jedem sein Stein.

# 6679 – Exxon Tow Truck (1980)

Passsend zum noch sehr jungen Town-Thema veröffentlichte die TLC, in Verbindung mit Exxon, einem US-Mineralölgiganten, zwischen 1979 und 1984 ganze vier Promotion-Bausätze. Eines dieser Sets war der Exxon Tow Truck (#6696) aus dem Jahr 1980. Es kam nur als Exklusiv-Set und in begrenzter Stückzahl in den Verkauf, und besteht aus einem mehrheitlich blauen Abschleppwagen mit roten Akzenten, einem kurzen Roadster in patriotischem Lackkleid, einem Exxon-Mitarbeiter und einem blauen Sturzhelm. Ob der Helm für den Betrieb des Roadster erforderlich ist, wird nicht weiter aufgelöst. Ab man benötigt ihn (wegen der Sicherheit), wenn man die Alternativbauten auf der Kartonrückseite nachbaut.

Wer sich in der klassischen Set-Welt vergangener Jahrzehnte ein wenig auskennt, dem fällt sofort auf, dass sich der namensgebende Abschleppwagen in nur wenigen Details vom gelben Tow Truck aus dem Set # 6363 – Auto Repair Shop aus dem selben Erscheinungsjahr unterscheidet. Es wurde also für das Mineralölunternehmen nicht wirklich etwas neues entwickelt, sondern lediglich in den Exxon-Firmenfarben umgestaltet.

Das Pannenfahrzeug ist ein kleiner weißer Roadster, der von der Seitenansicht betrachtet, vor allem heckseitig arg zu kurz geraten ist. Das abwechslungsreiche Farbschema in „red, white and blue“ schaut indes recht gelungen aus. Ein entsprechend zweifarbiger 2×2 Noppen großer Aufkleber auf der Motorhaubenfliese ergänzt und unterstützt die dreifarbige Optik.

Apropos Aufkleber. Überhaupt sind/waren sämtliche Dekorelemente in diesem Set als Aufkleber ausgelegt. Das hat, vor allem nach über 30 Jahren, den Nachteil, dass sie tw. in einem bemitleidenswerten Zustand sein können und auch mitunter sind. Ich lenke dabei das Hauptaugenmerk mal auf eines der Fotos, das den Logo-Sticker der Beifahrertür des Abschleppwagens zeigt. Hier ist dringend entsprechende Nachsorge vonnöten. Ansonsten aber kleben (hierbei) alle übrigen Aufkleber seit dem ersten Tag nach wie vor auf ihrem vorgesehenen Teileträger. Sie sind zwar abgewetzt und etwas speckig. Besonders fällt dies an der Minifig auf. Aber, sie sind noch da.

Jahr: 1980
Teile: 79
Minifigs: 1

#105 – Mail Van

1982, das Classic-Town-Thema steckte noch in den Kinderschuhen, da erblickte dieser Post-Van das Licht der Welt. Allerdings offiziell nur in Kanada und auch nur in begrenzter Stückzahl. Dennoch schafften es einige Sets über den großen Teich und eines davon nun in meine Sammlung.

Der 14-Noppen-lange Van folgt mit seiner Optik den typischen Fahrzeugkonstruktionen jener Zeit. Gehalten ist er in den Farben der Canada Post Corporation. Um das zweifelsfrei zu belegen, wurden hierzu extra zwei speziell bedruckte reinweiße 1x6er Steine für jede Fahrzeugseite beigelegt. Dass das Stadtthema noch in den Kinderschuhen steckte, erkennt man daran, das gerade in den ersten Jahren die Verkehrssicherheit bei den Fahrzeugmodellen mitunter sträflich vernachlässigt wurde. So auch hier: fehlt es dem Lieferwagen doch an Rückleuchten. Zudem gibt die Dachflächenkonstruktion ein Rätsel auf. Weshalb wurden hierbei zwei 2x8er Platten anstelle einer einzigen 4x8er Platte verbaut?

Diese eher hypothetische Frage ist an dieser Stalle nicht zu beantworten. So wenden wir uns lieber dem Fahrer zu. Unspektakulär aber erwähnenswert hierbei ist, dass die Minifig einen (für damalige Verhältnisse typischen) blauen Overall und eine schwarze Mütze als Kopfbedeckung trägt.

Trotz annähernd 28jähriger Existenz auf diesem Erdball, und einer sicherlich spielerisch-bewegten Geschichte, machen sämtliche Teile des Sets noch immer einen guten Eindruck. Zwar sind sie, insbesondere die roten Teile wirken so, sehr bespielt, aber der rare Aufdruck scheint wenig gelitten zu haben. Auch das Weiß gibt sich noch als solches zu erkennen.

Imbisswagen

Um gegen Mittag zahlreichen hungrigen Mäulern entsprechenden Input liefern zu können zieht dieser Unternehmer mit seinem Imbisswagen an exponierte Stellen der Stadt: vor große Supermärkte, an Baustellen oder im Geschäftsviertel. Die heranströmenden Massen lassen mit dann mit schnell zubereiteten wie mitunter recht schmackhaften Snacks entzückt sättigen. Der Fahrer ist Unternehmer und Verkäufer in Personalunion. Er führt seit mehreren Jahren ein etabliertes Imbissunternehmen und beschäftigt mehrere Mitarbeiter, die ihrerseits mit ihren Imbisswagen in der Stadt unterwegs sind, anderen hungrigen Mitmenschen schnelle Sättigung zu versprechen.

Die Fanwelt wirkt noch nach. Ausgestattet mit vielen neuen Eindrücken und Inspirationen wollte ich die Zeit im Anschluss nutzen, wieder an ein paar zivilen Modellen für meine Stadt zu arbeiten. Als ein erstes MOC wurde dieser Imbisswagen fertig. Ein geräumiger Lieferwagen mit gesnotteter Frontgesteltung bietet innen auch den Platz hinter den Verkaufstresen eine Minifig zu platzieren. Zudem sorgen ein Getränkekühlschrank und weitere Utensilien, wie Stehtische für den typischen Verkaufswagenflair.

Fahrgestellbasislänge: 12 Noppen (2x12er Platte)

#1590 – Breakdown Assistance (1982)

Als Sammler an sich erfreut man sich natürgemäß am meisten über die wirklichen raren Dinge im eigenen Sammelgut. So verhält es sich bei mir doch ein wenig mit diesem Set „Breakdown Assistance“, das 1982 in den Niederlanden anlässlich zur Promotion des dort operierenden Pannendienstes ANWB (in etwa vergl. mit dem dt. ADAC) erschien. Hierzulande ergab sich aber kürzlich für ein ein Angebot des im deutschsprachigen Raum (trotz der Nähe zu den Niederlanden) äußerst raren Set, das ich nicht ausschlagen wollte und konnte. Tja, Sammler eben…

Das Promotion-Set fällt von der Ausstattung recht umfangreich aus: Es bietet drei Autos, vier Figuren, allerhand Absperrzubehör, ein Werkstattgebäude und Notrufsäulen. Garniert wird das ganze mit ein wenig Grünzeug auf zwei typischen Straßenplatten aus jener Zeit (Straßenmarkierungen OHNE Radweg). Das Pannenfahrzeug ist ein typischer PKW der „Classic Town“-Ära. Auch die rote Farbe überrascht nicht wirklich. Das Pannenhilfefahrzeug in der Kombiausführung, das mit allerlei Zubehör ausgestattet ist, ist da optisch schon interessanter, da hier offenbar ein echter Renault R4 oder ein DAF 33 Pate gestanden haben. Das spätere Modell #6521 „Emergency Reparier Truck“ könnte durchaus, mit etwas Phantasie, die frei verfügbare Variante dieses Sondermodells darstellen. Das Highlight bildet aber sicher der Abschleppwagen, der überdies mit herabklappbaren Auffahrrampen ausgestattet ist. Mit ihm kann das Pannenfahrzeug in der passenden Werkstatt wieder flottgemacht werden. Das Telefonhäuschen bietet darüber hinaus blaue Scheibenrahmen (mir verklebten Scheiben), die, wie auch die passende Tür, nur in diesem und im vier Jahre später erschienenden Tochter-Set des schweizerischen Pannendienstes #1589 „Touring Club Schweiz“ Verwendung fanden. Die Minifigs, insbesondere die drei Machaniker mit ihren polizeihaften Overalls und ihren weißen Mützen sind in dieser Kombination nur in diesem Set zum Einsatz gekommen. So machen also die vielen Kleinigkeiten und nicht zuletzt die speziellen Aufkleber des ANWB dieses Promo-Set so einzigartig.

Leider sind bei meinem Modell mit den Jahren ein paar der Sticker abhanden gekommen. Ebenso, wie original Scharnierklappen an den Auffahrrampen. Aber immerhin ist die Anleitung dabei. Also ein Indiz dafür, dass dieses Set tatsächlich ein Original war und ist.

Jahr: 1982
Teile: 233
Minifigs: 4

# 6420 – Mail Carrier (1998)

Wer hätte gedacht, als 1998 dieser freundliche Postbote auf seinem gelben Drahtesel daher kam, dass das Fahrrad bis heute in seiner Fahrgebung ein rares sein und bleiben sollte. Ich formuliere das mal vorsichtig im Konjunktiv. Denn, dass es anders geht, bewies LEGO® 2010 mit der Neuauflage des gelben Bauarbeiterhelms im Toy-Story-Set #7789 Lotso’s Dump Truck.

Nun aber zurück zum Set. Das Post-Thema wurde ja bereits zu Beginn der 80er Jahre mit mehreren Sets eingeführt. Lange Jahre danach tat sich auf dem Sektor nichts, ehe rund 13 Jahre nach dem letzten Ur-Postset diese und einzige Postneuheit auf den Markt kam. Doch wollte sie sich nicht so recht in die bestehenden Sets einfügen, denn Dienstoverall und Briefkasten waren nun mit einem stilisierten Logo der königlich-dänischen Post bedruckt. Der Korb, der am Fahrrad festklemmt werden kann, erschien in schwarz zum bislang letzten Mal in einem Set. Ansonsten bewährten sich auch hier einmal mehr die im Dekor zeitlos wirkenden 1x2er „Brief“-Fliesen.

Jahr: 1998
Teile: 12
Minifig: 1

# 853378 – Firefighter Minifigure Pack (2012)

Manche mögen ja TLG gerade auf dem Stadtsektor wenig Kreativität und Ideenmangel nachsagen, mich als feuerwehrinteressierten Mitmenschen aber reizen die neuen Waldbrandsets schon sehr. Dabei aber ganz besonders die neuen Feuerwehrfiguren. Glücklicherweise hatte das Unternehmen meine Wünsche erhört und seit kurzer Zeit ein Minifigure Pack herausgebracht, das gleich vier der neuen Uniformierten samt ein wenig Zubehör und einen kleinen Brandherd enthält.

Die Figuren bieten viel Neues: neue Gesichtsbedruckungen (sogar eine Dame ist darunter), einen dunkelroten Helm und einen hellorangen Overall, der mit zahlreichen Details, wie Taschen, Koppel und Warnstreifen bedruckt ist. Erfreulicherweise hat auch der Rücken einen Aufdruck auf dem u. a. ein rotes Feuerwehrsymbol prangt. Erfreulicherweise deswegen, da sämtliche Minifigs Visier und mit schwerem Atemschutz daherkommen, somit also das Rückendecal verdeckt ist. Aufgrund der Ausrüstung ist es ja beinahe unnötig zu erwähnen, dass alle Figuren obendrein auch mit Handschuhen bekleidet sind.

Das Zubehör bietet alles, was der Waldbrandbekämpfer von heute so benötigt: Funkgerät, Feuerlöscher, Trennschleifer (soll wohl eher eine Kettensäge darstellen), Axt, und so etwas wie einen Monitor. LEGO® bleibt uns allerdings die Antwort schuldig, woher das Wasser kommt, das vorne herausspritzt. Einer kleiner Strauch mit einer großen zweifarbigen und einer kleinen orange-transparenten Flamme als Alibi-Feuerchen geben den vier Spezialisten wenigstens ein klein wenig Arbeit.

Kleiner Wehrmutstropfen: die ursprüngliche Öffnung an der Mündung dieses Tabs ist mittlerweile (seit 2005) verschlossen – Schade eigentlich.

Erhältlich ist das Pack in jedem LEGO Store und kostet die „Kleinigkeit“ von 12,99 Euro.

Jahr: 2012
Teile: 43
Minifig: 4

#6661 – Mobile TV Studio

Auch Minifigs haben ein Recht auf Informationen. So erschien relativ spät, nämlich erst 1989, in der klassischen Town-Ära ein mobiler Übertragungswagen, um damit schnell vom Ort des Geschehens berichten zu können. So kann man in Verbindung mit den Polizei- und Feuerwehrsets wahre Heldengeschichten erzählen. Das Kritik an der Förderungs des Voyeurismus verkneife ich mir mal… 😉

Wie sein großes Vorbild ist dieser Ü-Wagen mit allen entsprechenden Finessen ausgestattet: einen Techniker samt großer Kamera, einen Schnittcomputer im Inneren des Vans und eine Satellitenschüssel, um die gedrehten Bilder schnell an die Fernsehstationen zu übertragen. Dieses kleine Set ist aber etwas besonderes, da es sich um eine echte Funktionsneuheit handelte.

Der Van, ein typischer Vertreter des sog. „Box-Designs“ seiner Zeit, weist allerdings, im Gegensatz zu seinen Brüdern (dem Post-Van #6651, dem Highway Truck, #6653, dem Police Van #6681, dem kleinen Paketzusteller #6624, dem Krankenwagen #6680), einige signifikante Unterschiede auf: ein zusätzliches Fenster hinter Fahrerkabine lässt ihn mehr nach Kombi aussehen, die Frontportie wirkt sehr clean, da auf die typischen Lampensteine verzichtet wurde, und die gelungene Farbkombination althellgrau und blau machte trotz damals knapper Farbpalette ordentlich was her. Und die beiden großen Seitenpaneele sind mit einem unübersehbaren „TV“-Schriftzug bedruckt.

Highlight ist aber die tolle Konstruktion der Kamera, die zwar mehr an ein Studiomodell erinnert, und für einen Außeneinsatz wenig mobil genug erscheint. Sei’s drum. Sie fällt mit den wenigen kleinen Teilen sehr realistisch aus, und lässt sich mit einem Hebel auch hervorragend von der Minifig bedienen.

Die Figur, die dem Set beiliegt, ist selbst ein wenig unspektakulär, aber dennoch recht passend gekleidet. Ein weißer Overall mit schwarzen Reißverschlussaufdruck und ein blaues Basecap erinnern ein wenig an Arbeitskleidung. Ich wusste aber gar nicht, dass man sich bei einer solchen Tätigkeit derart einsaut, dass ein Overall von Nöten wäre… 😉

Jahr: 1989
Teile: 78
Minifig: 1

#6682 – Cement Mixer

1985 bringt TLC diesen Betonmischer (#6682 – Cement Mixer) auf den Markt. Und das Schöne ist, es erstrahlt in Verbindung mit den weißen Steinen in einer tolle Farbkombi ab, die erst 32 Jahre später, sowohl thematisch als auch farblich, mit #7990 erneut Verwendung fand, und somit einen würdigen Nachfolger erhielt. Das Besondere aber war, dass das blau-weiße Farbschema der Transportwelt in der Town-Äre vorbehalten war. Man siehe hierzu u. a. den Semi Truck (#6367), das Delivery Center (#6377), oder das Container Crane Depot (#7823). (Danke an Cran für dieses nicht unerheblichen Hinweis!)

Mit der erwähnten Farbkombi kämen wir gewissermaßen zum (Fahrzeug-)Design. Der 1985er Betonmischer war sicher keine optische Meisterleistung. Erinnerte er doch durch eben diese Schrägsteine eher an ein Amphibienfahrzeug denn an einen richtigen LKW. So überrascht es dann auch nicht, dass im selben Jahr ein Krankenwagen mit ähnlicher Optik erschien. Aber der Betonmischer stellte mit seiner Funktion eine echte Bereicherung auf jeder damaligen städtischen Baustelle dar.

Und somit wären wir schlussendlich bei der Funktion, und hierbei bot das Baustellenfahrzeug ein ganze Menge interessantes: Zum einen war es, zur besseren Manövrierbarkeit, mit einem Fahrgestellscharnier ausgestattet. Zugegeben etwas ungewöhnlich, aber es hatte Charme. Zudem konnte man die Betontrommel mit fünf kleinen 1x1er Fliesen beladen, entsprechend drehen und sogar kippen. Damit waren alle wichtigen Funktionen des Vorbildes nachstellbar, und das zu einer Zeit, in der es von Spezialteilen (noch) nicht gerade wimmelte. Erwähnenswert: Als minigig’sches Bedienelement des Mischers diente eine blaugelbe Antenne am Aufbau.

Jahr: 1985
Teile: 90
Minifig: 1

Klempnerfahrzeug

„Wenn der Abschluss mal verstopft ist, ja was ist denn schon dabei? Da nimmt man Abflussfrei, das macht den Abfluss frei“. Dieser Werbespruch aus den 70ern könnte auch gut heutzutage noch gelten. Abflüsse verstopfen schließlich immer noch. Deswegen findet man unter den zahlreichen Klein- und Mittelständlern in Farnheim auch mehrere Klempnerdienste. Der hier und heute vorgestellte hat sich zu allen Themen rund um Heizung, Sanitär und Abfluss spezialisiert. Mit seinen in Firmenfarben lackierten Kleintransportern sind die Angestellten tagtäglich in der Stadt unterwegs, um bei allen stockenden Problemen in häuslichen Röhren und Leitungen zu helfen.

Bei diesem MOC war erneut der Weg das Ziel. Sprich, ohne Konzept ging ich ans Werk. Und so entwickelte sich während der Bausphase zunächst das Grundgerüst, und später dann auch der „Einsatzzweck“ des Fahrzeugs. Auch die Optik sollte wieder ein moderner Mix aus traditioneller 80er-Bauweise gepaart mit frischen Bauteilen werden, um zu sehen, wie andersartig „klassische“ 4w-Autos aussehen können. So klein und übersichtlich der Laster ist, so vollgestopft ist er mit dem ganzen Handswerkszeug: ein Klodeckel, Werkzeuge, Taschenlampe, Rohre und Leitungen, sogar ein ganzer Heizkörper finden in und auf dem Fahrzeug Platz.

Fahrgestellbasislänge: 9 Noppen (2x8er und 1x2er Platte)