AL 18 der FF Sandergast

Die Anhängeleiter, die die Feuerwehr Sandergast seit 1979 in ihren Reihen stehen hat, soll wohl im kommenden Jahr endgültig ausgemustert werden. Verdient hätte sie es. Zumal es seit 1998 bereits eine vollautomatisierte Drehleiter auf der Insel gibt – seit 2019 auch mit Rettungskorb. Zwar kamen in der Vergangenheit hin und wieder bei größeren Ereignissen beide Leitern zum Einsatz, wohl auch deshalb hielt man hier derart lange an der Anhängerleiter fest.

Zwar wurde die AL, die übrigens eine Steighöhe von 18 Metern ausweist, gehegt und gepflegt, dennoch hat sie in der rauen Nordseeluft über die Jahre und Jahrzehnte tüchtig Patina angesetzt – der Lack ist matt, hier und da Flugrost tw. übermalt, aber technisch funktionstüchtig und, vor allem, sicher. Noch wird das gute Stück gezogen vom Rüstwagen.

Eine Anhängeleiter wollte ich übrigens immer schon mal bauen. Allerdings bot meine Feuerwehr Farnheim dafür nicht den Anlass – mein erweitertes Universum aber schon. Bei meiner Recherche nach entsprechenden Umsetzungen aus LEGO® stieß ich auf einige durchaus detailreiche Exemplare anderer Modellbauer. Als Ideengeber wären sie sicher geeignet, aber allesamt zu groß für meinen Maßstab. Also mussten mir Vorbildfotos entsprechende stilistische Dinge aufzeigen helfen, zu erkennen, wie ein solcher Anhänger konstruiert ist und was bei solch einem Gerät wichtig ist zu zeigen. Was sich anhand der Vorbildfotos rasch zeigte war, dass die Leiter im angekoppelten Zustand niedriger ist, als abgestellt. Das liegt daran, dass die Deichsel an einem Leiterende angebracht ist. Ein konstruktives Merkmal, das ich unbedingt auch in der modellhaften Umsetzung darstellen wollte. Und so nahm dies auch den größten Zeitraum bei der Tüftelei ein. Es ist zwar keine bautechnische Meisterleistung, jedoch dem Realismus dienlich. Und überhaupt beschränken die detaillierten Ausprägungen an diesem kleinen Modell eher auf ein zusätzliches Kennzeichen am Heck und einem kleinen Abstützungssystem.

TSF-W der FF Sandergast

2022 kam als Ersatz für ein altes TSF aus dem Jahr 1994 dieses Tragkraftspritzenfahrzeug auf die Insel. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verfügt es über einen 600 L Wassertank (daher der Zusatz W) und bietet somit die Möglichkeit einen ersten Löschangriff zu starten, noch bevor die Wasserversorgung für das Fahrzeug hergestellt ist. Als Zusatzbeladung ist ein Gerätesatz Sturm, bestehend aus Motorsäge, Schnittschutzhose, Arbeitshelm, Sicherheitsleinen, -gurte und Geschirr sowie eine Reservekette und einen Kanister Kraftstoffgemisch für die Motorsäge auf dem Fahrzeug verlastet.

Das TSF-W ist bei kleineren Einsätzen das Fahrzeug der Wahl, da sich mit ihm Kleinbrände und kleinere technische Hilfeleistungen gut abarbeiten lassen.

Dieses Modell ist mir mittlerweile zu einem „häufigen“ Fahrzeugtypen geworden. Häufig ist zwar relativ, aber gemessen an den Modellen gleichartiger Fahrzeuge, kann man hierbei schon von „häufig“ im Sinne von beliebt sprechen. Insofern unterscheidet es bautechnisch nicht von seinem Schwesterfahrzeug, dem VLF der Betriebsfeuerwehr Jade Messe AG – von einigen Details einmal abgesehen. Durchaus lässt sich auch das TSF-W der Jugendfeuerwehr aus Farnheim dazu zählen. Wenngleich es anders gebaut wurde, aber im einsatzbezogenen Kern das Gleiche ist.

TLF 3000 der FF Sande

2018 beschaffte die Gemeinde Sande dieses TLF 3000. Es ersetzt seitdem ein über 30 Jahre altes TLF 16, das zuletzt gefühlt mehr Wartungs- als Betriebsstunden aufwies. Zusammen mit den Kollegen der Abteilung Technik der Feuerwehr Farnheim plante man einen Nachfolger, der kostengünstig, aber dennoch auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Inselwehr abgestimmt wurde. Somit hat das Tanklöschfahrzeug auch einige Besonderheiten zu bieten. Dabei fällt als Erstes die hohe Geländegängigkeit auf, die mittels Portalachsen und spezieller Sandbereifung erreicht wurde. Damit können auch Vegetationsbrände rund um die Strandabschnitte und die Dünen aktiv bekämpft werden. Dank der „Pump-and-Roll“-Funktion nun auch während der Fahrt, denn das war mit dem Vorgänger noch nicht möglich.

Außerdem hat das Fahrzeug mehr Löschmittel als sein Vorgänger an Bord, nämlich 3.000 L Wasser und 200 L Schaummittel. Ein deutlicher Mehrwert, gerade zu Beginn einer Brandbekämpfung, wenn die Löschinfrastruktur noch nicht vollständig aufgebaut ist. Vor allem außerhalb der Ortschaften muss diese über z. T. lange Wegstrecken erst mühsam verlegt werden. Auch kann das Fahrzeug für die Heranführung großer Wassermengen im Pendelverkehr genutzt werden. Zudem dient es bei Verkehrsunfällen für die Sicherstellung des Brandschutzes und/oder Absicherung der Unfallstelle vor dem herannahenden Verkehr, denn die Insel ist nicht autofrei. Darüber hinaus ist es Zugfahrzeug für die Anhänger im Fuhrpark.

Als kürzlich die Idee aufkeimte, die Fahrzeuge der Inselfeuerwehren zu bauen, entschied ich mich für eine Variation des Farnheimer TLF 3000. Die Unterschiede beschränken sich daher im Wesentlichen auf die Bereifung, Dachbeladung und im Farbschema. Da das Fahrzeug angenommener Weise 2018 in Dienst gestellt wurde, sind auch die Doppelblitzer an der Fahrzeugfront gesetzeskonform und genießen Bestandsschutz. Zudem sollte es in Sachen Ausstattung etwas generischer wirken, als das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Farnheim, daher auch eine verbaute dritte Cupboard-Türe in den Aufbauseiten. Um eine gewisse Standardisierung darzustellen, verzichtete hierbei ein paar Details, wie komplexe Leuchtbalken, der speziellen Tanksektion in der Mitte des Aufbaus und auf eine sehr spezifizierte Ausgestaltung auf dem Dach und am Heck.

Ich habe zugegebenermaßen nicht einfach drauflos gebaut, sondern mir im Vorfeld darüber Gedanken gemacht, welche Fahrzeuge die jeweilige Feuerwehr im Fuhrpark stehen haben könnte. Nachzulesen hier. Dazu nahm ich mir die echten Inselfeuerwehren zum Vorbild, um in meinen Plänen ein möglichst realistisches Abbild zu geben, das nun nach und nach als Modellfeuerwehr entstehen soll.

ELW der FF Sande

Vor wenigen Wochen konnte die FF Sande ihren neuen Einsatzleitwagen beim Hersteller abholen. Er ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und ersetzt seinen Vorgänger aus dem Jahr 1998. Größter Unterschied zum Vorgänger: Ein multifunktional nutzbarer Innenraum ist hier nicht mehr möglich, da sich darin nun ein fest eingerichteter Funkplatz befindet. Somit kann der Funkverkehr ungestört vom lauten Einsatzgesehen erfolgen. Multifunktional lassen sich nach wie vor die beiden Mannschaftstransprter nutzen, aus denen sich Sitzbänke ausbauen lassen. In den Heckablagen des ELWs findet man indes Absperrmaterial, Warnwesten, Feuerlöscher, Handscheinwerfer, Gefahrgutdatenbank, etc.

Was äußerlich direkt in Auge fällt, ist das Lackier- bzw. Folierungsschema. Die Feuerwehr pflegt schon etwas länger ein sehr eigenwilliges und damit äußerst aufmerksamkeitsstarkes Farbdesign, das sich über alle Fahrzeuge – ob groß oder klein – hinweg zieht. Dadurch, dass die Insel vom Individualverkehr befahren befahren werden darf, erscheint eine auffällige Folierung auf den Fahrzeugen, selbst auch auf einer so kleinen Insel wie Sanderoog, durchaus sinnvoll.

„Nun, was baut man, wenn man gefühlt schon alles gebaut hat?“, stellte ich mir kürzlich die Frage aller Fragen. Logisch, Fahrzeuge einer anderen Wehr. Mal wieder. Somit erschließe ich mir hiermit modellbauerisch neue Segmente im Farnheim-Kosmos mit Fahrzeugen einer weiteren Feuerwehr. Da die Feuerwehren auf Sanderoog ausstattungstechnisch recht überschaubar sind, sollte es also keine allzu große Anstrengung werden, den Fahrzeugpark rasch vollständig aufzubauen. Aber grau ist bekanntlich alle Theorie. Jedenfalls ist mit diesem ELW der Anfang schon einmal gemacht. Als dieser entstand, dachte ich zunächst, ich setze hierfür das Vorfacelift meiner Transporterfamilie ein – ich wollte zu allererst den Vorgänger bauen. Doch irgendwie verselbständigte sich die Montage, sodass dieses Auto schlussendlich einen, wie ich finde, eigenen Look erhielt. Am Heck ließ sich, dank der letztjährig etablierten bedruckten 1 × 1 und 1 × 2 Fliesen, wunderbar eine standesgemäße Warnschraffierung installieren. Überhaupt war beim Bau das Farbschema ein großes Thema, das ich währenddessen mehrfach änderte, ehe ich damit zufrieden war. Denn es wird es doch immer schwieriger in einer solchen Größe, mit wenigen Farben ein eigenständiges Design zu entwickeln, das auch über verschiedenste Fahrzeugtypen hinweg funktioniert. Die unterschiedliche Farbgebungen sollen vor allem dem Betrachter, bspw. auf Ausstellungen helfen die Fahrzeuge verschiedener Feuerwehren besser voneinander zu unterscheiden.

Die Inselfeuerwehren auf Sanderoog

Sanderoog ist die kleine Schwesterinsel, die nur einen Wellenschlag entfernt vor der südlichen Küste Dörnums liegt. Auf der nur etwa 18 qkm großen, oder besser kleinen Insel leben rund 2.000 Einwohner und der Tourismusverband zählt alljährlich bis zu 1,2 Mio. Übernachtungen pro Jahr. Der Hauptort ist Sande. Für den Schutz der Bewohner und Feriengäste und die Gefahrenabwehr sind die beiden Freiwilligen Feuerwehren Sande und Sandergast zuständig. Die Feuerwehrangehörigen kümmern sich um alle Belange, die an eine Inselfeuerwehr gestellt werden: abwehrender Brandschutz, technische Hilfeleistungen, Gefahrguteinsätze und Personenrettungen am Strand bzw. auf dem Wasser.

Ein Teil des Fahrzeugpools der FF Sande hat fürs Foto Aufstellung genommen

Die Freiwillige Feuerwehr Sande ist die größere der beiden Inselfeuerwehren und stellt im Einsatzfall auch das größere Kontingent an Personal und Technik. Ihr gewöhnliches Einsatzgebiet erstreckt sich über den Hauptort, die Heccumersiedlung sowie der sämtliche nördliche Teil der Insel, inkl. des Fähranlegers.

Die FF Sande wurde 1880, nach einem verheerenden Brand im örtlichen Rathaus, gegründet und zählt heute 33 aktive Mitglieder. Leiter der Wehr ist Malte Matthiessen, der in der Funktion als Leiter der Sanderooger Feuerwehren und Wehrführer der FF Sande einberufen wurde. Voraussichtlich ab 2028 soll gegenüber der alten Wache ein modernes und vor allem größeres Wachgebäude entstehen.

2024 absolvierte die Feuerwehr insgesamt 33 Einsätze unterschiedlichster Art, darunter war auch ein ins Hafenbecken gestürzter PKW am Fähranleger im Juni sowie der Scheunenbrand auf einem Ponyhof im August.

Die Jugendfeuerwehr umfasst sieben Mitglieder.

Der Fahrzeugpark der FF Sande (Stand 05.2025)

Die Freiwillige Feuerwehr Sandergast entstand zwei Jahre nach Gründung der Feuerwehr in Sande. Hier stehen aktuell 18 Mitglieder im aktiven Dienst. Ihr Fahrzeugpark fällt deutlich kleiner und älter aus, der bis 2030 in Teilen modernisiert werden soll. Bezuschussungen des Landes für Ersatz eines über 40 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges wurden jüngst bewilligt. Ihr Einsatzbereich umfasst der komplette südliche Teil der Insel inkl. der Siedlung Willum, der Dünen und Strände bis zum Westend sowie Sandergast selbst.

Zu insgesamt 15 Einsätzen wurde 2024 die FF Sandergast gerufen. Auch sie war bei beiden oben beschriebenen Einsätzen beteiligt.

Der Fahrzeugpark der FF Sandergast (Stand 05.2025)

  • TSF-W (Bj. 2022)
  • LF 16/12 (Bj. 2004)
  • TLF 8/18 (Bj. 1986)
  • RW 1 (Bj. 1989) (ehem. Feuerwehr Farnheim)
  • MTW (Bj. 2009)
  • AL 18 (Bj. 1979)
  • TSA (Bj. 1991)

Den Rettungsdienst auf der Insel stellt das Rote Kreuz, der vom zuständigen Kreisverband in Farnheim verwaltet und betrieben wird. So versehen neben ortsansässigen Rettungskräften auch einige aus Farnheim einen 14-tägigen Schichtdienst.

Rettungswache Rotes Kreuz (Stand 05.2025)