Dass Farnheim über einen großen Seehafen verfügt, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Allerdings ist der Weg dorthin manchmal tückisch. Damit aber kein Kapitän Schiffbruch erleiden muss, gibt es die Jadelotsen. Sie werden für ihren Dienst von einem Lotsentender von Farnheim aus zum Lotsenstationsschiff „Jade“ verbracht. Dort beziehen sie für 14 Tage ihr Lager und starten von dort mit dem Lotsenversetzboot zu den großen „Pötten“, um sie sicher durch die Jade zum Freihafen zu lotsen. Etwa ab Höhe Tonnendorfer Groden, was die nördliche Stadtgrenze Farnheims markiert, übernehmen die Hafenlotsen, um die Schiffe schließlich zu ihren Liegeplätzen zu navigieren.
„And now to something completely different“ oder, wie wir im Pott sagen, „Ma wat annert“ – so hätte ich den Artikel auch eröffnen können. Aber im Kern hat er doch einen Farnheim’schen also norddeutschen Bezug. Nämlich: Das maritime Flair, das der YouTube-Kanal „Hamburg Hafen Live“ unterhaltsam einfängt, schwingt nach einem Livestream bei mir immer eine Weile nach. Manchmal so lange, dass es mich hin und wieder dazu antreibt, etwas anderes, als ständig rote Autos zu bauen. Die Lotsen sind in den HHL-Streams immer mal wieder Thema, denn manches Mal lässt sich dabei das Umsteigen eines Lotsen von einem aufs andere Boot bzw. Schiff beobachten. Alles ohne Netz und doppelten Boden, und nur etwas für Gefahrensucher. Und das ist bloß die zumeist seichte Elbe. Der Lotse, der an den Hafenlotsen übergibt, ist bereits weit draußen auf der Nordsee in das große Schiff umgestiegen; bei mitunter ruppigem Seegang.
Nun aber habe ich mich an einen Bau eines solchen Lotsenversetzbootes, wie es im Fachjargon bezeichnet wird, gewagt. Ich dachte großspurig, dass ich Schiffe bauen könne, denn schließlich kann ich immerhin schon deren drei als Referenz vorweisen. Aber man lernt ja stetig dazu. In diesem Fall über die vorschriftsmäßige Lichterführung von Booten und Schiffen.
Für den Bau übrigens diente das Feuerwehrboot Nr. 60373, das seit 2023 im City-Programm ist, als Basis. Genauer gesagt nutzte ich lediglich den Rumpf; alles darüber ist vollständiger Eigenbau. Charakteristisch für ein solches Boot ist eine erhöhte Plattform auf dem Vorschiff, die den Überstieg des Lotsen zu den großen Schiffen erleichtert. Die Boote selbst sind zumeist klein, schnell und wendig, um die Lotsen rasch zu den Schiffen zu versetzen und wieder zurückzuholen. Obendrein wurden die Aufbauten in auffälligen Farben dekoriert, um für die Schifffahrt weithin sichtbar zu sein. Das Spannendste finde ich, sind die Antennentürme, denn diese beinhalten auch die Lichter, die ein Schiff zu führen hat – neben Grün für die Steuer- und Rot für die Backbordseite. Denn laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie (kurz BSH) gibt es die „Bibel“ der Lichterführung und Schallsignalanlagen als PDF zur Einsicht. Darin steht, dass solche Boote am Mast neben einem Topplicht in Weiß auch Lichter in Rot installiert haben, bspw. um eine Manövrierunfähigkeit anzeigen zu können. So habe ich meinem Exemplar sämtliche Lichter angeflanscht, was das Ganze, nebst Radaranlagen, Antennen, Typhon (dem Schiffshorn), Scheinwerfer etc., ein wenig filigraner erscheinen lässt und überhaupt dem Betrachter erst diese „Greeble-Vibes“ vermittelt.
Was allerdings noch fehlt, sind Schriftzüge mit dem Wortlaut „Lotse“ oder, etwas internationaler, „Pilot“. Gerne würde ich Sticker aus dem LEGO®-Portfolio nutzen, die auch visuell präsent genug sind, um auf dem Schiff lesbar aufzufallen. Gar nicht so einfach; und solange muss es eben ohne gehen.
Als die Feuerwehr Farnheim 1994 das Feuerlöschboot „Oberbranddirektor Lübben“ in Dienst stellte, war es das modernste und größte Boot seiner Art in Europa. Die knapp 30 vergangenen Dienstjahre im Wasser gingen allerdings nicht spurlos an der „OBrD Lübben“ vorüber. Es herrschte also akuter Handlungsbedarf.
Da mittlerweile die Stadtkassen nicht mehr so üppig gefüllt sind wie damals, hatte man sich frühzeitig mit sämtlichen Verantwortlichen zusammengesetzt und verschiedenste Möglichkeiten für das größte und wichtigste Löschboot in Farnheim, die „Oberbranddirektor Lübben“, erörtert. Man entschied sich letztlich für eine umfassende Modernisierung und gegen einen Neubau, weil diese von den Stadtkämmerern und Wirtschaftsprüfern als die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung erachtet wurde. So verbrachte das Löschboot die letzten rund 15 Monate in den NOVIS Schiffswerften in Farnheim und zuletzt bei Lütjens & Heyn am Ausrüstungskai.
Die Modernisierung umfasst den Um- und Einbau modernster Navigations- und Kommunikationstechnik. Auch wurde der komplette Antrieb (Motoren, Wellen, Schrauben) generalüberholt. Die größte Herausforderung war allerdings das Einsetzen einer neuen rund 9 Meter langen Rumpfsektion. Damit konnte der nutzbare Raum an und unter Deck erheblich vergrößert werden. Das bedeutete aber auch, dass die Antriebswellen, Kabelstränge und sonstige Zuleitungen für Löschmittel, Hydraulik etc. erneuert, verlängert bzw. umgelegt werden mussten. Auch die Ballast-, Löschmittel- und Dieseltanks waren von der Verlängerung betroffen. Der so gewonnene Platz konnte allerdings für neue Decksaufbauten genutzt werden. Zum Beispiel wurde ein Behandlungsraum eingerichtet, der auf notfallmedizinische Fälle ausgerichtet ist. Ferner konnte die komplette feuerwehrtechnische Beladung eines HLFs nach DIN in einem weiteren Lagerraum verstaut werden. Auf dem Achterdeck war nun Platz für ein Beiboot und einen 2-Tonnen-Hebekran. Zudem wurden auch die löschtechnischen Einrichtungen leistungsgesteigert modernisiert. Vier Feuerlöschpumpen stellen insgesamt bis zu 120.000 L Wasser/Minute zur Verfügung. Die Wurfweiten betragen, je nach Monitor-Typ, rund 120 oder 150 Meter. Natürlich sind sämtliche Löscheinrichtungen seewasserfähig. Der eingebaute Schaummitteltank fasst nun mit 15.000 L ein Drittel mehr.
Bereits Ende April dieses Jahres wurde das Löschboot wieder der Farnheim Port Authority (FHPA) übergeben und folglich in den Einsatzdienst gestellt. Ihre erste Bewährungsprobe hatte die „OBrD Lübben“ schon im Juni, als auf einem Containerschiff ein Feuer ausbrach.
In der Motivationsphase als ich „Jade“, „Stadtbrandmeister Vincke“ und ein Lotsenboot (das folgt mal zu einem späteren Zeitpunkt) baute – angefixt durch den sensationellen Youtube-Kanal „HamburgHafenLive“ – überarbeitete ich auch meinen Erstling, das große Löschboot. Eigentlich ist es viel mehr als eine bloße Überarbeitung geworden, denn es sollte gleichzeitig mehr „Branddirektor Westphal“-Vibes bekommen, und das ging nur mit der bereits oben beschriebenen Rumpfverlängerung. Die Decksaufbauten, die im vorderen Bereich sechs Noppen breit sind verjüngen sich, bedingt durch die seitlichen Monitortürme, nach hinten hin auf vier Noppen. Damit verbleibt am Engpass der Turmaufbauten eine Noppe für den Durchgang an Deck. Die Deckaufbauten sind eigentlich eine vollständige Neukonstruktion. Brücke, der Platz für die Monitorsteuerung sowie der Schornstein entstanden neu. Dabei musste auch die angesprochene Verjüngung der Decksaufbauten berücksichtigt werden. Dies gelang durch die Verwendung von Eingangstüren, da sie im geschlossenen Zustand einen passenden, diagonalen Übergang von 6 auf 4 Steinebreiten schaffen.
Das abschließende Finishing ergänzt das fertige Modell um etwas „Gebreeble“ wie Antennen, Radare, Scheinwerfer, Positionslichter, Typhon etc.
Viele von Euch werden sich sicher nicht erinnern können – so auch ich nicht. Aber heute auf den Tag jährt sich die Waldbrandkatastrophe in Niedersachsen zum 50sten Mal. Sie gilt bis dato als die größte Naturbrandkatastrophe in der Geschichte der Bundesrepublik. Am Ende forderte sie insgesamt 7 Menschenleben, 82 z.T. schwerst Verletzte, hinterließ tausende verendete Wildtiere und 13.000 Hektar verbrannte Erde.
Wie alles begann Gegen frühen Nachmittag des 08. August 1975 geriet, nahe der Ortschaft Stüde, nordöstlich von Gifhorn, ein Feuer außer Kontrolle, das sich rasch ausbreitete und im weiteren Verlauf den Elbe-Seitenkanal westwärts übersprang. In der Folge waren die damals eingesetzten Einheiten schnell mit der sich bietenden Situation überfordert. In den Anfangfangstagen entwickelten sich fast zeitgleich in der Lüneburger Heide fünf Flächenbrände zu ausgewachsenen Großfeuern.
Die Tragödie Am übernächsten Tag war ein Löschzug aus einigen Kräften damit beauftragt, einen Brandherd, der sich anschickte, die Ortschaft Meinersen zu bedrohen, östlich davon an der B 188 zu bekämpfen. Nachdem das Feuer kurz vor der Ortschaft schließlich gestoppt werden konnte, drehte urplötzlich der Wind, frischte rasant auf, und aus den Flammen wurde in Sekundenschnelle eine tobende Feuersbrunst. Den fünf Wehrleuten aus Fallersleben (heute ein Stadtteil Wolfsburgs) und Hohenhameln, die mit einem Tanklöschfahrzeug im Wald Stellung nahmen, um einige Brandnester abzulöschen, schnitt die Flammenwand in buchstäblicher Windeseile sämtliche Fluchtwege ab, und sie kamen in der Folge dabei ums Leben. Auch ein herbeigeeilter Aluette-Hubschrauber konnte den Eingeschlossenen nicht helfen, da er über keine Rettungswinde verfügte.
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Ein Modell erinnert an den Tag Diese Tragödie war auch die folgenschwerste während der gesamten Waldbrandkatastrophe. Das nachfolgende kleine Diorama zeigt genau jene Situation, wie sie sich gg. Mittag, kurz bevor sich der Wind folgenschwer drehte, bei Meinersen zugetragen haben soll: Die Kameraden waren gerade dabei einige Feuer, die die Ortschaft bedrohten, im Unterholz abzulöschen. Auf der Landstraße stand der Rest des alarmierten Zuges im Bereitstellungsraum oder begann selbst mit Löschmaßnahmen von der Straßenseite aus. Die Lage erschien zunächst unter Kontrolle. Ein Trugschluss.
Ein kleines Diorama im Maßstab 1:87 zum 40. Jahrestag inspirierte mich, diese Situation zehn Jahre später aus LEGO® darzustellen. Was also lag näher, die Fahrzeuge auch in meinem bevorzugten Maßstab zu bauen? Auf einer Fläche von ca. 25 x 50 cm (zwei 32er Baseplates) entstand schließlich der nachfolgende kleine Ausschnitt im Modell.
Zugegebenermaßen, reale Größenverhältnisse hätten den Präsentationsrahmen gesprengt. Somit zeige ich nur einen kurzen Teil der Bundesstraße, an der exemplarisch zwei der alarmierten Fahrzeuge stehen sowie den von der Landstraße abgehenden Waldweg und die Stelle, an der sich ein Tanklöschfahrzeug (TLF 8) zum oben beschriebenen Zeitraum an der Einsatzstelle „Leiferder Weg“ befand. In Wirklichkeit liegt die Unglücksstelle rund 500 Meter tief im Wald, also erheblich tiefer, als hier dargestellt. Somit herrschte auch kein Sichtkontakt mit den Kräften, die an der Straße eingesetzt waren.
Genau diesen fehlenden Sichtkontakt wollte ich, wegen der kurzen Distanz im Modell, über einen üppigen Bewuchs am Straßenrand erreichen. Was durchaus funktioniert, wenn man sich als Betrachter auf Augenhöhe der Minifigs begibt. Jede von ihnen ist mit einer Aufgabe betreut: eine Figur kümmert sich um die Wasserversorgung, der Maschinist überwacht den Betrieb der Pumpe Im Heck des TLF 8 im Wald und an der Straße macht man sich indes für Löschmaßnahmen bereit, während der Zugführer die zuständige Leitstelle zu erreichen versucht.
Die Idee zu einem Modell kam mir bereits 2023. Es folgten Recherche, Planung und Teilebeschaffung. Als Erstes baute ich ein paar zeitgenössische Fahrzeuge. Vor allem solche, die sich damals auch an der Einsatzstelle befunden hatten:
LF 16-TS (ZS), Magirus-Deutz F 115 D 10 A, (unbekannte Herkunft)
TLF 8/8 (ZS), Mercedes-Benz U 404 S, FF Wolfenbüttel
KdoW (ZS), DKW Munga, (unbekannte Herkunft)
Das Unglücksfahrzeug Das betroffene Fahrzeug war in der sog. „Frankfurter Lackierung“ hergerichtet. D. h. mit weißem Kabinenoberteil und hinteren weiß abgesetzten Fahrzeugecken mit durchzogenen roten Diagonalstreifen. Somit habe ich mir aber erlaubt, aus Klebefolie die vorbildgerechten Streifen aus Klebefolie anzubringen. Das TLF 8 war auch das erste Fahrzeug, das lange vor der Landschaftsgestaltung fertig wurde und erhielt mit der Zeit noch einige kleine Detailverbesserungen. Selbst noch, als die meisten Dioramafotos bereits im Kasten waren. Über die Zeit sammelte ich benötigte Vegetationselemente zusammen, damit daraus auch ein entsprechend bewachsener Waldabschnitt aus hohen Kiefern und einiges an Unterholz entstehen konnte. Situationsgemäß ist auch ein Bereich des Waldes verbrannt und der Erdboden raucht hier und da noch ein wenig nach. Die Hitze steckt also noch in Gehölz und Böden. Und mittendrin die Wehrleute, die um das Fahrzeug herum vereinzelte Bodenfeuer bekämpfen.
Warum die Heide brannte Zur Erinnerung: In jenen zehn Tagen im August brannte es im südöstlichen Niedersachsen (genauer gesagt in den Landkreisen Celle, Gifhorn und Lüchow-Dannenberg) an rund 300 Stellen, und die Feuer hinterließen am Ende insgesamt rund 13.000 Hektar verbrannter Wald-, Moor- und Nutzflächen. Zur Katastrophe kam es, weil zum einen die vorausgegangenen Witterungsbedingungen mit heißen Tagen und tropischen Nächten, in denen das Thermometer nicht unter die 20-Grad-Marke fiel und alles Land verdorrte. Zum anderen lag, seitdem der Orkan „Quimburga“ im November 1972 weite Strecken des Landes verwüstete, noch jede Menge altes Sturmholz und vertrocknetes Geäst in den Wäldern, das noch nicht beseitigt worden war. Zudem galt die vorherrschende Kiefer, als bevorzugte Vegetationsart, als eine obendrein besonders brandgefährdete Nadelholzart. Die Gesamtbedingungen für ein solches Feuer waren also überaus ideal. Hinzu kamen während des Einsatzes Kompetenzgerangel in den Führungsebenen der Feuerwehren, organisatorisches Chaos vor Ort, schlechte Kommunikation und Ausrüstung und eine beträchtliche Fehleinschätzung der Gesamtsituation vor allem in den Anfangstagen. Darüber hinaus lösten fahrlässige und tw. gar vorsätzliche Brandstiftung sowie der Funkenflug eines Heißläufers an einem Zugwaggon andernorts weitere verheerende, teils großflächige Brände aus. Erst als der damalige Lüneburger Regierungspräsident Hans-Reiner Frede am Abend des 10. August den Katastrophenfall ausrief, rollte die dringend benötigte Unterstützung aus dem gesamten Bundesgebiet an.
Zahlen mit vielen Nullen Am Ende waren ingesamt rund 20.000 Einsatzsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, THW, den Rettungsdiensten und sonstigen Hilfs- und Katastrophenschutzorganisationen, dem Bundesgrenzschutz aus dem gesamten Bundesgebiet sowie weitere 11.000 Soldaten mit 360 Panzerfahrzeugen der Bundeswehr in jenen Tagen im August ’75 im Einsatz und evakuierten vorübergehend, neben den Löschmaßnahmen, rund 3.000 Menschen aus akut gefährdeten Ortschaften.
Die Lehren daraus In den Jahren und Jahrzehnten danach wurde auf allen Ebenen viel aufgearbeitet, um eine solche Katastrophe nicht noch einmal geschehen zu lassen. So installierte man an verschiedenen Stellen im Waldboden unterirdische Tanks mit mehreren zehntausenden Liter Wasser als Zapfstellen für Löschfahrzeuge, setzte bei der Neuaufforstung mancherorts auf brandresistentere Mischwälder. Außerdem stattete man u. a. die Feuerwehren in der Folge mit allradgetriebenen Tanklöschfahrzeugen aus. Aus diesen Fahrzeugen entstand schon bald das speziell auf Vegetationsbrände ausgelegte Waldbrand-TLF (TLF 8-W), das bis 2002 in der technischen Weisung Nr. 3 des Landes Niedersachsens fixiert und damit seine Anschaffung förderungsfähig war. Zur besonderen Ausstattung gehörte auch eine Dachluke für die Löschmittelabgabe aus dem Fahrzeug heraus.
Südlich der Landstraße (B 188) erinnert heute ein Gedenkstein an die ums Leben gekommenen Feuerwehrkameraden.
Original und Modell Das Unglücksfahrzeug, das damals der FF Fallersleben angehörte, war ein Borgward B 522 A/O (Allrad, Otto-Motor), Bj. 1960 mit einem Aufbau von Metz, Karlsruhe in der Funktion eines TLF 8 mit einem Wassertankvolumen von 1.600 Litern und einer Feuerlöschkreiselpumpe, die pro Minute bis zu 800 L bei einem Druck von 8 Bar förderte.
Der alarmierte Zug bestand aus weit mehr Fahrzeugen, deren Herkunft sich allerdings nicht mehr vollumfänglich rekonstruieren ließ:
LF 8, Mercedes-Benz L319, FF Fallersleben
MTF, VW Bulli T2 (unbekannte Herkunft)
TLF 8, Borgward B 522 A/0, FF Neudorf-Platendorf (Bj. 1961)
In die Zeit des TLF 8 auf einem Unimog 404 S fällt auch das nachfolgende Fahrzeug. Ebenso, wie der Unimog, ist es eine Typ-Variante eines genormten Löschgruppenfahrzeugs, die speziell durch den Bund beschafft und für den Zweck des Katastrophenschutzes hergestellt wurde. Das Fahrzeug verfügt über keinen Wassertank, dafür befindet sich im Heck eine eingeschobene Tragkraftspritze 8/8 und eine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Nennleistung von 2.400L/Min.
Als in den 1950er Jahren der Ausbau des zivilen Luftschutzes vorangetrieben wurde, begann man mit der Entwicklung von Löschfahrzeugtypen, bei denen der Aufbau der Einfacheit halber schnell vom Fahrgestell gelöst und umgesetzt werden konnte. Die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg hatten gezeigt, dass vielerorts Feuerwehrfahrzeuge nicht immer vollständig zerstört waren. Manches Mal ließ sich das Fahrerhaus oder der Aufbau retten. Der Vater des Gedanken also war, dass der Aufbau eines solchen LF 16-TS bspw. schnell auf ein anderes Fahrgestell montiert werden konnte. Ebenso aber auch hätte sich aus diesem LF auch ein TLF 16 oder ein Schlauchwagen machen lassen – vorausgesetzt es war ein passender tauschbarer Aufbau vorhanden. Glücklicherweise musste diese Idee nie Anwendung finden. Und so behielten die Fahrzeuge alle ihre Aufbauten.
Das LF 16-TS auf einem Magirus-Deutz „Merkur“ FM 125 D 10 mit „Bund-Einheitsfahrgestell“ und Allradantrieb mit einer Nutzlast von 4,5 Tonnen war das gebräuchlichste Fahrzeug innerhalb der speziell für den Katastrophenschutz gebauten Fahrzeugflotte. Aufgrund seiner feuerwehrtechnischen Beladung wurde es zumeist für die Wasserversorgung an Einsatzstellen im Hintergrund tätig. Denn mit seiner leistungsgesteigerten Fahrzeugpumpe gegenüber einer herkömmlichen FP 16/8, der zusätzlichen Tragkraftspitze und 600 Meter B-Druckschläuchen war es für die Löschwasserversorgung an Einsatzstellen geradezu prädestiniert.
Die Beladung umfasste, neben Gerätschaften zur Wasserversorgung, auch solche zur Brandbekämpfung und umfangreiches Sanitätsmaterial. Auch war es im Katastrophenschutz eines der wenigen Fahrzeuge, das umluftunabhängige Atemschutzgeräte an Bord hatte.
Gebaut wurden diese robusten Fahrzeuge von etwa Ende der 1950er Jahre bis etwa 1971, als die Produktion der Magirus Eckhauber endete. Tw. waren sie aber bis in die 90er Jahre hinein bei den Feuerwehren im Dienst, ehe sie von ihren Nachfolgern abgelöst wurden.
Da mich in den vergangenen gut eineinhalb Jahren die Planungen eines kleinen Dioramas änlässlich des 50. Jahrestags der Waldbrände in Niedersachsen beschäftigten, sind drumherum auch einige historische Fahrzeugmodelle entstanden. Eines davon ist dieses LF 16-TS. Den Rohbau eines anderen „Eckhaubers“ musste ich dafür allerdings zerlegen, der aber zu einem anderen Zeitpunkt neu aufgelegt wird.
Kniffelig war erneut einmal mehr die Aufbaugestaltung, denn, neben der 5er Breite, weist diese erneut einige Baurichtungswechsel auf; während die Gruppenkabine (hinter dem Fahrerhaus) noch herkömmlich hochgezogen wurde, ist die hintere Hälfte des Aufbaus, mitsamt Cupboards, gestürzt montiert. Zu allem Überfluss ist auch noch die Hecktür auf dem Kopf stehend verbaut. Dennoch ist das Fahrzeug in seiner Gesamtstruktur recht stabil, dank der noch immer recht jungen 1 x 5 Platten. Standesgemäß für diese Zeit bekam das Modell auch schwarze Kotflügel, und die (weitestgehend) bundtypische Dachbeladung mit der klassischen Holzschiebeleiter und dem Reserverad. Nun, für die vierteilige Steckleiter und die Saugschlauche waren dann doch kein Platz mehr vorhanden. Kleinere Details am Fahrgestell und der Kabine, wie die Dachluke und angedeutete Türgriffe, runden das Modell schließlich ab.
2022 kam als Ersatz für ein altes TSF aus dem Jahr 1994 dieses Tragkraftspritzenfahrzeug auf die Insel. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verfügt es über einen 600 L Wassertank (daher der Zusatz W) und bietet somit die Möglichkeit einen ersten Löschangriff zu starten, noch bevor die Wasserversorgung für das Fahrzeug hergestellt ist. Als Zusatzbeladung ist ein Gerätesatz Sturm, bestehend aus Motorsäge, Schnittschutzhose, Arbeitshelm, Sicherheitsleinen, -gurte und Geschirr sowie eine Reservekette und einen Kanister Kraftstoffgemisch für die Motorsäge auf dem Fahrzeug verlastet.
Das TSF-W ist bei kleineren Einsätzen das Fahrzeug der Wahl, da sich mit ihm Kleinbrände und kleinere technische Hilfeleistungen gut abarbeiten lassen.
Dieses Modell ist mir mittlerweile zu einem „häufigen“ Fahrzeugtypen geworden. Häufig ist zwar relativ, aber gemessen an den Modellen gleichartiger Fahrzeuge, kann man hierbei schon von „häufig“ im Sinne von beliebt sprechen. Insofern unterscheidet es bautechnisch nicht von seinem Schwesterfahrzeug, dem VLF der Betriebsfeuerwehr Jade Messe AG – von einigen Details einmal abgesehen. Durchaus lässt sich auch das TSF-W der Jugendfeuerwehr aus Farnheim dazu zählen. Wenngleich es anders gebaut wurde, aber im einsatzbezogenen Kern das Gleiche ist.
Seit 2017 hat auch die Freiwillige Feuerwehr Sandergast ein ehemaliges Fahrzeug aus Farnheim in ihren Reihen. Ein Rüstwagen, der ursprünglich aus einer Beschaffungsserie über insgesamt fünf Stück für die Berufsfeuerwehr Farnheim aus dem Jahr 1989 stammt.
Als nach und nach die Rüstwagen bei der Berufsfeuerwehr ausgemustert wurden und ihre technischen Aufgaben durch die mittlerweile beschafften Farnheimer Löschfahrzeuge genauso gut erledigt werden konnten, setzten sich die Inselgemeinde, bestehend aus Bürgermeister, Finanzkämmerer und Wehrleiter, mit der Abteilung Technik der Berufsfeuerwehr Farnheim zusammen, um über die Übernahme eines der alten UniMOC-Rüstwagen zu verhandeln. Heraus kam am Ende ein von Grund auf saniertes und instandgesetztes Fahrzeug, das für zahlreiche weitere Dienstjahre bereit war – und eine erheblich günstigere Anschaffung darstellte als die Beauftragung eines Neufahrzeugs. Zumal die Einsätze für die technische Hilfeleistung auf Sanderoog insgesamt überschaubar sind. Deshalb hat man die ursprüngliche Beladung des Fahrzeugs überdacht und sie an die besonderen Bedürfnisse auf der Insel angepasst. Es wurden umfangreiche Materialien zur Gefahrguterkennung, -identifizierung und -beseitigung verlastet sowie zusätzliches Werkzeug für die Beseitigung von Sturmschäden. Überdies erhielt das Fahrzeug eine spezielle Sandbereifung, um das Einsinken auf z. B. Sand zu verhindern und den Vortrieb zu gewährleisten. Zugleich ist es Zugfahrzeug für die Anhänger im Fuhrpark.
Ich betrieb hierbei sog. „Fahrzeug-Recycling“. Ein mittlerweile 10 Jahre altes Rüstwagen-Modell bekam hierfür die Chance auf eine optische Aufwertung. Die Kabine blieb zwar im Wesentlichen erhalten, allerdings verpasste ich dem Aufbau ein kräftiges „Make-over“. So sind die Gerätefächer nun auf demselben Höhenniveau, und das Heck versah ich mit einer Diagonal-Schraffierung sowie einer Jalousie-Attrappe. Das Fahrgestell selbst erhielt einige zusätzliche Details, wie kleine Gerätefächer und einen Antriebsstrang. Dabei schrumpfte sogar der Radstand um eine Noppe. Die Dachladung wurde den Inselbedürfnissen mittels eines Reservereifens angepasst. Und zu guter Letzt erstrahlt das fertige Modell selbstverständlich auch in demselben Farbkleid wie die anderen Sanderooger – von wegen Einhaltung des Corporate Designs und so.
Vor wenigen Wochen konnte die FF Sande ihren neuen Einsatzleitwagen beim Hersteller abholen. Er ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und ersetzt seinen Vorgänger aus dem Jahr 1998. Größter Unterschied zum Vorgänger: Ein multifunktional nutzbarer Innenraum ist hier nicht mehr möglich, da sich darin nun ein fest eingerichteter Funkplatz befindet. Somit kann der Funkverkehr ungestört vom lauten Einsatzgesehen erfolgen. Multifunktional lassen sich nach wie vor die beiden Mannschaftstransprter nutzen, aus denen sich Sitzbänke ausbauen lassen. In den Heckablagen des ELWs findet man indes Absperrmaterial, Warnwesten, Feuerlöscher, Handscheinwerfer, Gefahrgutdatenbank, etc.
Was äußerlich direkt in Auge fällt, ist das Lackier- bzw. Folierungsschema. Die Feuerwehr pflegt schon etwas länger ein sehr eigenwilliges und damit äußerst aufmerksamkeitsstarkes Farbdesign, das sich über alle Fahrzeuge – ob groß oder klein – hinweg zieht. Dadurch, dass die Insel vom Individualverkehr befahren befahren werden darf, erscheint eine auffällige Folierung auf den Fahrzeugen, selbst auch auf einer so kleinen Insel wie Sanderoog, durchaus sinnvoll.
„Nun, was baut man, wenn man gefühlt schon alles gebaut hat?“, stellte ich mir kürzlich die Frage aller Fragen. Logisch, Fahrzeuge einer anderen Wehr. Mal wieder. Somit erschließe ich mir hiermit modellbauerisch neue Segmente im Farnheim-Kosmos mit Fahrzeugen einer weiteren Feuerwehr. Da die Feuerwehren auf Sanderoog ausstattungstechnisch recht überschaubar sind, sollte es also keine allzu große Anstrengung werden, den Fahrzeugpark rasch vollständig aufzubauen. Aber grau ist bekanntlich alle Theorie. Jedenfalls ist mit diesem ELW der Anfang schon einmal gemacht. Als dieser entstand, dachte ich zunächst, ich setze hierfür das Vorfacelift meiner Transporterfamilie ein – ich wollte zu allererst den Vorgänger bauen. Doch irgendwie verselbständigte sich die Montage, sodass dieses Auto schlussendlich einen, wie ich finde, eigenen Look erhielt. Am Heck ließ sich, dank der letztjährig etablierten bedruckten 1 × 1 und 1 × 2 Fliesen, wunderbar eine standesgemäße Warnschraffierung installieren. Überhaupt war beim Bau das Farbschema ein großes Thema, das ich währenddessen mehrfach änderte, ehe ich damit zufrieden war. Denn es wird es doch immer schwieriger in einer solchen Größe, mit wenigen Farben ein eigenständiges Design zu entwickeln, das auch über verschiedenste Fahrzeugtypen hinweg funktioniert. Die unterschiedliche Farbgebungen sollen vor allem dem Betrachter, bspw. auf Ausstellungen helfen die Fahrzeuge verschiedener Feuerwehren besser voneinander zu unterscheiden.
Immer mal wieder erweitere ich das Farnheimer Universum bekanntermaßen auch mit einigen Modellen abseits der namensgebenden Feuerwehr. Nachdem die Inseln Dörnum und Sanderoog bereits als geografische Landmarken vorgestellt wurden, stelle ich nun lockerer Folge deren Inselfeuerwehren vor. Zunächst etwas Allgemeines.
Die Feuerwehren auf den Nordseeinseln haben es nicht leicht. Weder in Wirklichkeit, noch in meiner Fiktion. Denn sie müssen nicht nur den Brandschutz für ihre Inselbewohner sicherstellen, sondern zudem in den Sommermonaten auch den für mehrere zehntausend zusätzliche Urlaubsgäste. Außerdem haben sie das geografische Problem, dass sie im Falle eines Einsatzes zunächst auf sich allein gestellt sind. Was in den allermeisten Fällen kein Problem darstellt, kann bei größeren Schadensereignissen zu einer echten Herausforderung werden. Zwar lässt sich in solchen Ausnahmesituationen zusätzliche Hilfe vom Festland anfordern, jedoch können mitunter Stunden vergehen, ehe sie eintrifft. Wenn dann aber die Wetterbedingungen nicht mitspielen wollen und die Fähre nicht übersetzen kann, ist an eine Verstärkung vom Festland nicht zu denken. Besser ist es daher, auf solche Fälle vorbereitet zu sein. Darum verfügen die Inselfeuerwehren jeweils über einen Fahrzeugpark, der durchaus etwas umfangreicher ausfällt, als bei vergleichbaren Feuerwehren auf dem Festland.
Aktuell sind die Wehren auf den beiden Schwesterinseln personell recht gut aufgestellt. Die FF Dörnum zählt 51 Mitglieder, während auf Sanderoog bei der FF Sande 33 und bei der FF Sandergast 18 Feuerwehrangehörige ihren Dienst versehen. Noch ist also die Personaldecke ausreichend, und auch am Nachwuchs hapert es nicht. Dennoch haben einige Wehrleute in der Vergangenheit, aufgrund der stetig steigenden Lebenshaltungskosten, die Insel verlassen. Auch gehen einige Wehrangehörige einem Beruf auf dem Festland nach, wenngleich auch nicht viele. Jedoch fehlen sie bei der Erstalarmierung. Da auch nicht jeder Angehörende über die gleiche fachliche Qualifikation verfügt, können mitunter im Ernstfall wichtige Posten (bspw. Fahrer/Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Führungspersonal, etc.) nicht besetzt werden. Daher sind Wehren stets angehalten Redundanzen in der Personalstruktur vorzuhalten und entsprechende Mitglieder fortzubilden. Das kostet allerdings Zeit und Geld, was sie i.d.R. nicht haben.
Auf den Inseln ist außerdem Platz rar, und so platzen Unterkünfte mittlerweile aus allen Nähten: mehr Ausrüstung für ein immer breiteres Tätigkeitsfeld und immer größere Fahrzeuge. Hinzu kommt, dass die Wachgebäude mittlerweile etliche Jahrzehnte alt sind und ein wahrer Sanierungsstau vorherrscht. Mittlerweile ist es nicht mehr bloß mit einem neuen Anstrich getan. Der Wehrführer der FF Dörnum, Fiete Jepsen, hat dazu eine deutliche Meinung: „Abreißen, und neu bauen! Mittlerweile hat man den Einsatz verpasst, bei dem ein Eimer Farbe noch etwas hätte ausrichten können“. Es gehe ans Eingemachte. Auch neue Technik für eine stille Alarmierung im Einsatzfall und die längst überfällige Umstellung auf den Digitalfunk sowie benötigte neue Einsatzbekleidung müsse dringend her.
Fiete Jepsen, 44, Stadtbrandmeister und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Dörnum
Auch auf Sanderoog sieht es nicht viel anders aus. Ein Fahrzeug muss tagein tagaus draußen in der salzigen Nordseeluft parken, da es nicht mehr in die alte Fahrzeughalle passt. Die Autos wurden über die Jahrzehnte immer größer: „Wir könnten auch kleine Fahrzeuge bestellen, nur dann bräuchten wir davon zwei, um dieselbe Menge an Ausrüstung und Personal, wie bei einem Großen, an die Einsatzstelle zu bekommen. Da wir eh nur Platz für eines der beiden hätten, stünde das zweite eben auch draußen“, berichtet Malte Matthiessen, Leiter der Wehr in Sande. Zwar sei eine neue, größere Wache in Vorbereitung – die Baugenehmigungen laufen derzeit – jedoch rechnet hier keiner mit dem ersten Spatenstich vor 2028.
Malte Matthiessen, 39, Leiter der Sanderooger Feuerwehren und Wehrführer der FF Sande
Aber bei allen Inselwehren sind sich die angehörigen Feuerwehrleute einig: Den Kopf in Strandsand zu stecken und aufzugeben ist keine Option. Und so machen sie immer weiter und das Beste aus Ihrer Situation.
Seit Neuestem ergänzt die Flotte der Feuerlöschboote ein weiteres Gefährt. Das neue Feuerlöschboot 3 wurde jüngst auf den Namen „Florian Jade“ getauft und, wenn die Ausbildung der neuen Besatzungen abgeschlossen ist, in den Einsatzdienst gestellt.
Das neue Boot ist wesentlich kleiner als seine Geschwister, dafür aber erheblich wendiger und schneller unterwegs. Zu den Haupteinsatzgebieten zählen vor allem die weitläufigen Binnengewässer, Kanäle und schiffbaren Seen, die die Stadt durchziehen, für die die anderen Boote zu groß sind.
Trotz ihrer kleinen Bauart sind auf der „Florian Jade“ wirkungsvolle Feuerlöscheinrichtungen für die Brandbekämpfung verbaut. Unter anderem eine leistungsfähige Kreiselpumpe, die 5.000 L/Min. fördert und auch zur Einspeisung in das an Land befindliche Löschwassernetz an Einsatzstellen in Ufernähe genutzt werden kann. Darüber hinaus ist am Heck ein kombinierter Schaum-Wasserwerfer installiert, der 2.400 L/Min. abgeben kann. Im Rumpf des Schiffes befindet sich außerdem ein 200 L Schaummitteltank.
Der Bootsantrieb leistet 2 x 405 kW (insg. 1.100 PS) und macht es im Ernstfall bis zu 24 Knoten (ca. 44 km/h) schnell. Durch einen verstärkten Bug lässt sich die „Florian Jade“ im Winter auf den Nebengewässern auch als Eisbrecher einsetzen. Als Hauptliegeplatz des neuen Bootes ist der Beevekai der Feuerwehr- und Rettungsassistentenschule im Stadtteil Hude vorgesehen. Die Besatzung besteht aus 3 Feuerwehrbediensteten.
Animiert durch den sehenswerten Youtube-Kanal „HHL – HamburgHafenLive“ habe ich die Steine mal für ein neues Boot in die Hand genommen. Inspiriert durch die Lotsenboote, die unterwegs zu den großen Ozeanriesen sind, um diese sicher über die Elbe zu navigieren, entstand ursprünglich ein Nachbau eines dieser Lotsenboote. Allerdings brachte mich die Farbgestaltung meines Nachbaus schnell zurück auf mein eigentliches Kernthema. Und so wurde mit einigen, kleinen Umbauten daraus dieses neue Feuerlöschboot. Neben dem Löschboot „Oberbranddirektor Lübben“ und der Löschfähre „Branddirektor Schorpens“ das dritte im Bunde.
Das Grundgerüst für den Rumpf stellen sog. Technic-Bricks in der Dimension 8×6. Das vordere Rumpfende ist, wie man sicherlich erkennen kann, gesnottet, und dank verschiedener sog. „curved Slopes“ ließ es sich einigermaßen spitz zulaufend gestalten und der Rest fachgerecht verfliesen. Gewohnt detailreich fielen die Deckaufbauten aus. Neben Haltegriffen und Gittern entlang des Decks, befindet sich am Bug zusätzlich eine kleine Plattform, um Umstiege auf andere Schiffe oder höhergelegene Stege zu erleichtern. Am Heck erkennt man seitlich die Anschlussmöglichkeiten für die Einspeisung in ufernahe Löschinfrastruktur. Der Werfer am Heck ist im Fahrmodus zusammengeklappt, sodass etwas mehr Bewegungsraum Achtern entsteht. Details, wie eine zweifellos zuordnungsfähige Beklebung und allerlei Funk, Sonar und Radarantennen und entsprechend (und hoffentlich realistisch dargestellte) Schiffsbefeuerung sorgen schließlich für das Finish.
Bei der Werkfeuerwehr des Farnheim Airports deutet sich ein Generationswechsel an. Denn kürzlich wurde ein neues Flughafenlöschfahrzeug in den Testbetrieb genommen. Insgesamt sollen durch das Land Niedersachsen in den kommenden Jahren in Farnheim rund 8 Millionen Euro in neue Brandschutztechnik investiert werden und künftig die mittlerweile 16 Jahre alten Vorgänger ersetzen. Zwei Löschfahrzeuge verbleiben – stand jetzt – allerdings zunächst noch als taktische Einsatzreserve in Farnheim. Die Beschaffung umfasst vier 4-achsige und zwei 3-achsige Flugfeldlöschfahrzeuge. Eine Kaufoption auf zwei weitere Vierachser FLFs besteht überdies.
Da der Flughafen in Farnheim lt. der zivilen Luftfahrtbehörde (International Civil Aviation Organisation) ICAO in die höchste Kategorie 10 eingestuft ist, müssen für einen Löschangriff mind. 32.200 L Waser (verteilt auf drei Hauptlöschfahrzeuge) zur Verfügung stehen. Davon sollen 11.200 L/Min. über die Fahrzeugwerfer ausgeworfen werden. Wovon allein hierbei die Hälfte auf das erste Fahrzeug entfällt. Durch die neuen Fahrzeuge werden diese Vorgaben sorgar übererfüllt.
Das hier nun im Detail vorgestellte Fahrzeug ist der kleinere, dreiachsige Typ. Dieses Fahrzeug hat 11.000 L Wasser, 1.000 L Schaummittel und 250 kg Pulver an Bord. Die eingebaute Pumpe fördert 8.000 L/Min. bei 10 bar. Der Werfer, der am Ende eines vollverschwenkbaren und auf 12 Meter ausfahrbaren Löscharms verbaut ist, kann bis zu 6.000 L Schaum/Wasser pro Minute bis zu 90 Meter weit abgeben. Zudem können bis zu 15 kg Pulver/Sek. auf den Brandherd aufgebracht werden. Es ersetzt die bisherigen vierachsigen VLF.
Mit den künftigen Indienststellungen greift dann auch ein neuen Einsatzkonzept bei einem gemeldeten Flugzeugnotfall. Die alten 4×4 VLF entfallen und an ihre Stelle rücken die bisherigen FLF 7500. Sie Überwachen Flugzeugbetankungen und dienen als Unterstützung des Löschzuges nach ICAO bei Notfalllandungen. Das neue 6×6 Fahrzeug rückt im Verband mit zwei 8×8 Geschwistern aus.
Ich persönlich bin ein großer Freund von den alten Z4, 6 oder 8. Die Nummerierung ergibt sich durch die angetriebenen Räder. Diese schuhkartonartige Kastenform war und ist für für mein Auge wesentlich ansprechender und in der Linienführung der Karosserie klarer als die derzeitig zackig-dynamisch gezeichneten Löschriesen von Rosenbauer oder die teils raupenartig anmutenden FLFs von Ziegler.
So erfolgte auch meine Umsetzung formensprachlich sachlicher gehalten ins Farnheimer Universum. Der Bau startete mit dem vorderen Radauschnitt und arbeitere sich langsam nach hinten und oben. Das Reifengröße stand schn früh fest und im Grunde auch der Radstand. So musste sich also „nur“ die Karosse nur drumherum bauen lassen. Trotzdem war es ein gehöriges Stückchen Arbeit bis das Auto, so wie hier, fertig auf dem Bautisch stand – und vor allem stabil war. Wenn man nämlich keinen Bauplan vorliegen hat, den man abarbeiten kann, sondern freestyle baut, fängt man immer irgendwo an. Während des Entstehungsprozesses war es so, dass die Kabine über eine lange Zeit keinen Boden verfügte und sich daher nur schlecht mit dem Fahrgestell verbinden ließ. Entsprechend labil war die gesamte Angelegenheit. Immer wieder zerlegte ich das Modell eher unfreiwillig mit ungeschickten Handgriffen. So mussten immer wieder rückgebaut und zahlreichen Querverstrebungen eingezogen werden, um die nötige Stabilität zu erreichen. Auch übernimmt das Fahrzeugdach stabilisierende Aufgaben. Im Inneren sorgen eingezogene Querverbindungen, insbesondere vor und hinter Geräteraumsegment für strukturellen Halt und Verwindungssteifigkeit. Dabei hilft tatsächlich auch der Innenausbau des Gerätefachs. Nach Abschluss der Arbeiten verfügt das Modell nun über eine hinreichende Festigkeit. Details wie ein neuer Löscharm, Frontwerfer und die neuen, diagonal gestreiften 1x1er und 2x2er Fliesen runden im Wesentlichen das Modell, das nun das größte meiner gesamten Flotte ist, ab.