GW-G (Gerätewagen-Gefahrgut)

Nahezu täglich rückt die Feuerwehr zu Gefahrguteinsätzen aus. Das fängt mit dem Auffangen ausgelaufener Betriebsmittel bei Kraftfahrzeugen an, geht über das sichere Bergen von Gefahrstoffen aller Art und jeden Umfangs bis hin zu komplexen Gefahrenlagen bei außergewöhnlichen Schadenlagen mit akuter Gefahr für Mensch und Umwelt. Letztere Einsatzszenarien sind glücklicherweise selten, aber dennoch muss die Feuerwehr darauf jederzeit reagieren können. Daher konnte die Feuerwehr nun kürzlich einen neuen GW-Gefahrgut in Empfang nehmen, als dringend benötigten Ersatz für seinen altersschwachen Vorgänger.

Der neue GW-G ist eine gemeinschaftliche Entwicklung der Farnheimer Abteilung Technik und den Ingenieuren des Aufbauherstellers BrickFire. In die Konstruktion flossen die gesammelten Erfahrungen im Handling mit dem Vorgängerfahrzeug ein. Die umfassende Analyse offenbarte zahlreiche Schwachpunkte bei der Beladungsanordnung, Handhabung, Einsatzvariabilität sowie der Performance. Heraus kam ein Fahrzeug, dass in vielen Detaillösung sicher einzigartig ist. Um bspw. Personal und Material zu schonen kann das Bergen verunglückter Gefahrstoffbehälter nun autark mit dem eigenen 3,5 Tonnen-Kran erfolgen. Als weiteres Feature verfügt das Fahrzeug über einen klimatisierten bzw. beheizbaren Laderaum im Heck, in dem sich Wehrleute witterungsunabängig umkleiden können. In den großen Gerätefächern an den Seiten befinden sich sämtliche Werkzeuge und Gerätschaften, wie Chemieschutzanzüge (CSA), Atemschutzgeräte, Pumpen, div. Auffangbehälter für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen nach DIN.

Die Feuerwehr Farnheim rückt, je nachdem, wo sich der Zwischenfall ereignet hat, mit dem sog. Gefahrgutzug-Land oder -Wasser aus. Beide Züge stelle ich demnächst ausführlicher im Rahmen der „Zugkombinationen“ vor. Dieses Fahrzeug ist übrigens eines der letzten, das noch nicht im neuen Corporate Design foliert wurde.

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein hat für die Gefahrenabwehr einen sog. Löschzug-Gefahrgut aufgestellt. Die 70 Einsatzkräfte, die für diesen speziellen Zug eingeteilt sind, kommen aus den FFs des Kreises. Und eben der spezielle Rüstwagen-Gefahrgut, als Teil dieses Löschzugs, ist Vorbild für mein Modell. Mich reizte dabei die ungewöhnliche Aufbaukombination in Verbindung mit dem Ladekran. Auch die angedachte Umkleidemöglichkeit im heckseitigen Laderaum fand ich spannend (im Modell angezeigt durch die Klimaanlage am vorderen Aufbauende und dem Fenster hinten). Bautechnisches Highlight ist hierbei sicher der Ladekran, der in einer völlig neuen Art der Konstruktion zur Anwendung kam. Maßgabe war, dass er sich im Fahrtmodus so zusammenfalten soll wie auch das reale Vorbild. Die Bar Holder mit Clip, Bar Holder mit entsprechender Aufnahme und Bar Holder mit abgewinkeltem Clip waren dabei ausgesprochen wertvolle Teilehilfen beim Austüfteln. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass die Konstruktion sehr kompakt ausfällt – bei voller Beweglichkeit. Diesen Typ Kran werde ich zukünftig wohl häufiger verwenden. Ich bin mir sicher, dass er sogar noch Optimierungspotenzial bietet.

GW-U (Gerätewagen Umweltschutz)

Natürlich gehören nicht nur der abwehrende Brandschutz und die technische Hilfeleistung zu den Hauptaufgaben der städtischen Feuerwehr, auch auf zahlreiche Umweltgefahren, die sich in einer Metropole mit einem hohen industriellen Anteil ergeben, muss die Feuerwehr professionell und adäquat reagieren können. Eines der Fahrzeuge für dieses vielfältige Aufgabengebiet ist der Gerätewagen Umweltschutz (GW-U). Im wesentlichen entspricht er einem GW-Gefahrgut nach DIN mit Sonderausstattung. Die Bezeichnung GW-U rührt noch aus den Anfangszeiten im Umgang mit Gefahrgütern, und genießt in Farnheim eine kleine Tradition. Dieses Fahrzeug ist im Alarmierungsfalls nach AAO Bestandteil des Gefahrgutzuges, der sich in der Basis aus ELW, FLF (Farnheimer Löschfahrzeug), GW-U, WLF + AB Atemschutz und dem GW-Mess zusammensetzt. Diese Kombination werde ich aber zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal genauer vorstellen.

Ein weiteres Modell unterzog ich einer umfangreichen Modifizierung: der alte GW-G hat fortan ausgedient. Die Überarbeitung konzentriert sich hierbei auf den Aufbau und dessen Beladung. Besonders im hinteren Teil wuchs die Länge um eine zusätzliche Noppe, und damit auch der Radstand. Somit passen in das Heck, das nun über eine datailliertere Ladebordwand verfügt, zwei große Gefahrgutfässer. Die Seiten bekamen je einen zusätzlichen Geräteraum spendiert und sind überdies mit einer komplett runderneuerten Beladung bestückt. Gleichfalls passte ich auch die Dachbeladung an, die u. a. aus zwei säurebeständigen Saugschläuchen besteht. Insgesamt ein eher unscheinbares Modell, das aber durch seine großes Aufgabengebiet abseits der klassischen Aufgabenbereiche unerlässlich ist. Und darüber hinaus in Deutschland weit verbreitet ist. Mancherorts in Form eines Abrollbehälters.

Fahrgestellbasislänge: 14 Noppen (2x12er x 2x2er)

GW-Gefahrgut

Die speziell für Gefahren im Umgang mit Mineralölen ausgerüstete Werkfeuerwehr erhielt Anfang 2001 einen umfangreich ausgestatteten Gerätewagen Gefahrgut (GW-G). Mit diesem großen Fahrzeug ist die Feuerwehr schlagkräftig gegen drohende Umweltgefahren im Schadenfall aufgestellt. Auf dem GW-G sind alle nötigen Mittel zur Durchführung von Sofortmaßnahmen von Unfällen mit Mineralölen, Brennstoffen aber auch anderen chemischen Erzeugnissen und deren Beseitigung verladen. So verfügt er u. a. über größere Mengen verschiedener Bindemittel, Messgeräte und einen Generator für Trennschleifer, Kettensäge etc. In langen Tuben auf dem Dach lagern spezielle Schlauchleitungssysteme für den sicheren Transport von flüssigen, gasförmigen und festen Materialien.

Der GW-G kann und wird auch außerhalb des Werkgeländes im Rahmen sog. TUIS-Anfragen (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem) eingesetzt.

Eine große, bedeutsame Werkfeuerfeuerwehr, die in Mitten hunderttausender gelagerter Liter hochbrennbarer Mineralöle ihren Dienst versieht, braucht auch ein entsprechendes Mittel zur Umweltgefahrenabwehr. So entschied ich mich bei dem GW-G für ein 3achsiges Fahrgstell mit einem entsprechend langen Aufbau für eine detaillierte Innenrichtung und einen heutzutage üblichen Heckabschluss mit Ladebordwand. Ein typischer Frontlenker ohne die Snotsteine sorgt für ein zeitgemäßes Erscheinungbild und die Dachbeladung aus Rundsteinen soll das oben angesprochene Schlauchleitungssystem darstellen. Dieses Modell hat sogar ein existentes Vorbild und ist jeweils bei den Werkfeuerwehren der BAYER AG in Dormagen, Krefeld-Uerdingen und in Leverkusen im Einsatz.

Fahrgestellbasislänge:  17 Noppen (2 Stück 1x1er Platte mit Rundoese + 2x16er)

TUIS Begriffsklärung (Wikipedia)

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.

GW-Gefahrgut

Das bereits mehrfach angesprochene hohe Gefahrenpotenzial, was von den vielen in Farnheim angesiedelten Unternehmen ausgeht, machte die Anschaffung eines großen GW-Gefahrguts (GW-G) notwendig. Seit 2007 steht er im Dienst und ist Teil des Gefahrstoffzuges. Er rückt immer im Verband mit einem ELW, dem GW-Mess und einem HLF 20/16 und einem WLF mit AB-Atemschutz und einem RTW zur Eigensicherung aus.

Dieses MOC entstand durch ein eigentlich halbfertiges neues HLF 20/16. Da ich allerdings ein solches bereits in meinen Reihen habe, stand mir der Sinn nach etwas neuem. Und so blieb von dem ursprünglichen Fahrzeug nur der vordere Teil der Fahrerkabine erhalten. Denn dieses neue Fahrzeug sollte wieder mit dem einheitlichen „Familiengesicht“ versehen sein. Der Rest entstand komplett neu. Der Aufbau ist grundsätzlich dem des vor längerem vorgestellten RW 2 ähnlich. Nur fällt dieser hier um eine Noppe länger aus. Selbstverständlich verfügt auch der GW-G wieder über eine entsprechende Fahrzeugbeladung.

Fahrgestellbasislänge: 14 Noppen (2x10er x 2x4er)

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.