Die Kontorhäuser in Farnheim

Es gibt seit Längerem mal wieder etwas Lesestoff über die Stadt Farnheim. Diesmal geht es um die Kontorhäuser der Stadt. Noch heute lassen sich dort zahlreiche dieser historischen Bauten entdecken. Die Gebäude, die den Zweiten Weltkrieg überstanden, sind heute aufwendig sanierte, sehenswerte Gewerbeobjekte, die, trotz oder gerade wegen ihres antiken Charms, vielfältig genutzt werden: als Büroflächen oder Wohnraum, als Einzelhandel oder Gastronomie.

Die allermeisten von ihnen stehen auf der vorgelagerten Insel, auf der sich die heutige Innenstadt befindet. Rückblick: Inmitten der Industrialisierung gelangte zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch ein völlig neuer Bautrend nach Europa: die Skelettbauweise aus Stahl und Beton. Dank ihr ließen sich fortan Gebäude bei gleichem Grundflächenbedarf mit wesentlich mehr Geschossebenen errichten. Außerdem ließ die neuartige Bauweise eine modulare Nutzung der Räumlichkeiten im Inneren zu, da es keinerlei tragenden Wände mehr bedurfte. Das bot den Vorteil, dass Raumgrößen besser auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Mieter abgestimmt werden konnten.

Kontorhäuser wurden ursprünglich stets als reine Bürogebäude angelegt, die als sog. „Industriehäuser“ solche von den eigentlichen Wohnhäusern trennten. Erst etwas später, während der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren, baute man leerstehende Kontorhäuser auch zu Wohnhäusern, den sog. „Mietfabriken“, um. Die heute noch vorzufindenden Kontorhäuser stehen mehrheitlich unter Denkmalschutz, und man sorgt für ihren Erhalt. Welche Häuser im Einzelnen wo in Farnheim stehen und wie sie heißen, lässt sich im nachfolgenden Überblick über die wichtigsten Kontorhäuser in der Jadestadt erfahren.

Der Burckardhof wurde in der Zeit von 1921 bis 1922 erbaut. Benannt wurde er nach dem Gründer der Farnheimer Kaufmanns-Dynastie Otto Burckard (1819-1879). Noch heute ist das Haus in Familienbesitz, das seit 1971 unter Denkmalschutz steht. Dort ist auch der Sitz der Sven Burckard Ship Management GmbH & Co. KG. Nach Otto Burckard ist auch der Burckard-Kai im Hafen benannt.

Das Cottaer-Haus, am Ende der Straße Zollamtsbogen gelegen, wurde 1908 auf dem Areal der alten Knabenschule errichtet und nach dessen ehemaligen Leiter Carl Theodor August Cottaer (1842-1887) benannt, der bei den großen Bränden 1887, bei dem Versuch seine Schüler vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, ums Leben kam.

Das Deutschlandhaus am Umschlag 1 wurde zwischen 1927 und 1928 im Auftrag des Kaufmanns Otto Schmoock (1882-1973) durch den Architekten Carl-August Loth (1877-1945) erbaut. Die fließenden, geschwungenen Linien der Fassade und die Rundungen der Gebäudeecken erinnern an den Zeitgeist der 1920er Jahre. Bis heute wird der Komplex, der in Skelettbauweise entstand, vollständig als Bürohaus genutzt.

In den Jahren 1927 und 1928 wurden die Mühlenhöfe am südlichen Ende des Borchertrings errichtet und sind als Denkmal eingetragen. Benannt wurde der Gebäudekomplex nach dem Reeder Oscar Mühlen (1885-1944). Die Höfe sind, wie der Name es vermuten lässt, ein Gebäudeensemble aus insgesamt drei Objekten, die vom Borchertring in die Helenenstraße münden. Das erste Haus auf dem Borchertring wurde zwar als Kontorhaus für den Auftraggeber erbaut, jedoch nutzte Oscar Mühlens Unternehmung nur die ersten beiden Etagen. Die übrigen Räumlichkeiten wurden, wie auch die der beiden anderen Gebäude, an andere Firmen vermietet. 1924 waren an dieser Adresse bereits 36 Unternehmen gemeldet. Bei einem Brand im dritten Gebäudesegment im September 1973 ging der historische Dachstuhl mit seinen großen Dachfenstern vollständig verloren. Im Zuge der Brandsanierung ergaben sich, womöglich aus statischen Gründen, kleinere Fenster. Die Marmortreppen und Fliesen in den Treppenhäusern sind im Haupthaus auch heute noch erhalten. Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in allen drei Gebäuden zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden die Räumlichkeiten vielfältig genutzt. Aus dem Brandhaus in der Helenenstraße wurde bspw. ein reines Wohnhaus.

Das heutige Hotel Handelshof stammt aus dem Jahr 1911. Der Name führt auf die dortige Handelsstätte in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs zurück. Das Gebäude verfügt als Besonderheit über einen rund 100 qm großen und acht Meter hohen Lichthof mit großer Glaskuppel und vier noch immer in Betrieb befindliche Paternosteraufzüge für die Hotelgäste.

Das Carina-Baru-Haus an der Helenenstraße ist das einzige Kontorhaus Farnheims, das nach einer weiblichen Person benannt wurde. In diesem Fall nach der Gattin (1881-1954) des Kaufmanns Adolph Baru (1877-1948). Errichtet wurde der Komplex mit großem Innenhof in den Jahren 1920 bis 1922. Die Bausteinfassade besticht durch ihre geometrische Geradlinigkeit und Klarheit, aufgrund der zahlreichen weißen Fenster darin. Wie viele Gebäude aus jener Zeit, besitzt auch dieses Haus ein Staffelgeschoss, dass sich nach oben hin treppenartig verjüngt, um in den engen Straßen eine optische Ausweitung nach oben zu erreichen.

Das Australhaus wurde 1907 ebenfalls durch den Architekten Carl-August Loth (1877-1945) im Auftrag des Reeders Franz Sieveking am Kaiserkai 1 errichtet. Die Fassadengestaltung unterstreicht die überseeischen Handelsbeziehungen, ihre farbliche Ausarbeitung orientiert sich dabei an den Reedereifarben.

Aus dem Jahr 1923 ist das sechsstöckige Singher-Haus. Errichten ließ es der Juwelier und Goldschmied Jakob Heinrich Singher (1885-1977), der sich seinerzeit darin im Parterre einen fortschrittlich gestalteten Verkaufsraum, eine Werkstatt, Lagerflächen sowie einige Geschäftsräume einrichten ließ. Darüber fanden Bedienstete und die Familie ihre Wohnräume. In den 2000er Jahren wurde das Gebäude vollständig entkernt und mit dem rechten Nachbargebäude im Inneren zu einem Gebäude zusammengefasst und ausgebaut. In diesem Zuge erhielt das Singher-Haus auch einen modernen Dachausbau. Es ist heute ein Wohnhaus mit Einzelhandelsgeschäften im Parterre. Hier führt u.a. der Urenkel Markus Singher (1968-) das Juweliergeschäft in mittlerweile vierter Generation weiter fort.

Zwischen 1897 und 1899 entstand im Auftrag durch die Reederei Eduard Breckmann, die die Deutsche-Afrika-Linie (DAL) unterhielt, der Breckmannshof. Der spätklassizistische Bau wurde 1991 grundlegend umgebaut und aufgestockt. Der Farnheimer Künstler Ernst Lutteroth (1881-1958) installierte damals im Eingangsportal Bronzestatuen zweier lebensgroßer Elefanten, die die damalige geschäftliche Verbundenheit mit dem afrikanischen Kontinent symbolisiert.

1925 wurde das Cronstetten-Haus erbaut. Benannt nach dem Farnheimer Reeder Franz-Theodor Cronstetten (1886-1962). Ab Anfang der 1960er Jahre war es für viele Jahre ungenutzt und drohte zu verfallen. 1984 konnte es aber, danke eines Investors, umfangreich saniert werden. Seit Ende der Achziger Jahre beherbergt das stattliche Gebäude ein Hotel. Ein Hingucker ist die auffällige dunkelrot/beige gestreifte Fassadengestaltung.

Der Kaiserhof enstand 1912 im Auftrag von Carl-Richard Maesz (1863-1928), Betreiber des Handelskontors der kaiserlichen Handelsmarine. Es steht als Eckhaus in der Straße Hauswisch im heutigen Zentrum der Stadt. Es wurde in den ersten Jahren, bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges als Wollhandelshaus geführt. Nach dem Krieg zogen zahlreiche Unternehmen ein und aus. Ende 1990er Jahre kaufte schließlich die Warenhauskette Wellheim das Objekt, um es als separates Kaufhaus für Sportartikel zu nutzen. Jedoch seit Schließung des Hauses im Jahre 2022 steht es leer. Die Fassade in rotem Ziegelklinker ist eine stark vereinfachte barockisierte Pfeilerfassade.

Der Brandthof im Deepenbrook wurde in mehreren Bauabschnitten im Stil des Profanbaus errichtet. Der höchste und zugleich zentrale Gebäudeteil dieser Anlage misst 15 Etagen. Damit war es das höchste Gebäude in Farnheim zu jener Zeit. Heute ist es immerhin noch das höchste Kontorhaus der Stadt. Nutzer waren u.a. die Deutsche Invaliden Ersatzkasse sowie später das das Weltwirtschaftsarchiv. Benannt ist der Komplex durch den Gründer der Deutschen Invaliden Ersatzkasse Hermann Brandt (1878-1951). Als Besonderheit ist das Gebäude im Inneren vollständig im Art-Deco-Stil gehalten.

Das Schopensteelhaus wurde 1921 am Schwanentor erbaut. Es erfuhr seitdem immer wieder mehr oder weniger große Umbauten. Der größte war sicherlich der, als man 1928 eine Stahlkonstruktion in das Gebäude trieb, um es um drei weitere, auf insgesamt acht Etagen aufzustocken. Im zweiten Weltkrieg befand sich, wegen seiner exponierten Stellung im Stadtgebiet, darauf eine Flak-Stellung. Bei dem verheerenden 1000-Bomber-Angriff der Alliierten in der Nacht vom 13. auf 14. Juni 1944 wurde das Gebäude massiv beschädigt und brannte daraufhin vollständig aus. Das ursprünglich mit dunklen Ziegeln verklinkerte Objekt wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, 2017 zu einem Hostel umgebaut und ist heute Kulturdenkmal. Es steht in räumlicher Nähe zum Hauptbahnhof am nördlichen Zugang zum westlichen Teil der Innenstadt.

Das Egidius-Priem-Haus ist ein großer Gebäudekomplex mit zwei großen Innenhöfen. Errichten ließ es der einflussreiche Reeder und Kaufmann Egidius Priem (1873-1942) nach den Plänen von Archtiekt Moritz Engelmann (1889-1953) im Jahr 1935, das nach heutigen Maßstäben als das letzte Kontorhaus klassischer Bauart in Farnheim gilt. Seit 1977 steht es unter Denkmalschutz.

Das Haus der Seefahrt, das 1911/12 ursprünglich als Mietkontorhaus erbaut wurde, beherbergte überwiegend Handels- und Reedereikontore. Nach dem Krieg zogen auch andere Branchen ein. Heute gehört das Haus der Seemannsmission Farnheim, die auf 40 Zimmern günstige Übernachtungsmöglichkeiten (nicht allein nur für Seeleute) bietet.

Das Unionhaus liegt in der Innenstadt an der Straße Dritte Meile/Ecke Delle und wurde 1897 durch die Architekten Wilhelm Jander (1871-1942) und Emil Puttfinger (1868-1940) errichtet. Auch in diesem Gebäude lassen sich die Etagen mit verschiebbaren Wänden frei einteilen. Fünf vertikale Fensterachsen mit hervorstehender dritter Mittelachse mit Kastenerker geben mit der aus Werkstein gefertigten Fassade in Kombination mit den heute dunklen Fensterrahmen und -einfassungen ein stimmiges Bild ab. Reiche Verzierungen an den Gesimsen verleihen der ansonsten recht klaren Formensprache der Fassade etwas Prunk. Ursprünglich hatte hier der Union-Verlag seine Redaktionsräume, die Setzerei und das Papierlager. Zu dem Verlagskomplex gehörte auch eine angeschlossene Druckerei, die in den 1980er Jahren abgerissen wurde. In den 1990er Jahren bekam das Dach des Hauses sein derzeitiges Erscheinungsbild. Heute wird das Gebäude vielseitig genutzt. In den unteren Etagen befinden sich Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe sowie Gastronomie.

Das Kopmann-Haus wurde von 1923 bis 1925 erreichtet. Seine exponierte Lage am Jadefleet, am südlichen Zipfel des heutigen Westends, ermöglichten einen Anschluss an Wasserweg und Straße gleichzeitig. Es zählt zu den neueren Kontorhäusern der zwanziger Jahre und zum Baustil der neuen Sachlichkeit. Es handelt sich um ein siebengeschossiges Gebäude in Eisenbeton-Bauweise, dessen Fassade mit Ausenser Ziegeln verklinkert wurden. Solche Ziegel sind besonders widerständsfähig gegen äußere Umwelteinflüsse und haben eine tief rotbaune, fast schwarze Färbung und glänzen seidenmatt. Die Treppenhäuser sind reichhaltig mit dunklem Holz vertäfelt und maritime Schnitzereien zieren sämtliche Geländer der Treppenhäuser. Es wurde am 15. Februar 1973 in die Farnheimer Denkmalliste aufgenommen.

Das Kolumbienhaus aus dem Jahr 1928 bzw. 1929 befindet sich am unteren Deichtorwall und ist von der Jade aus gut zu sehen. Heute ist das Kontorhaus Sitz des Lebensmittelkonzerns „Deutsche Hochsee“. Der Grundriss macht das Objekt architektonisch sehr reizvoll. Es handelt sich hierbei um ein Terrassengebäude, dass in Richung Gebäudekern immer höher wird. Von oben betrachtet staffeln sich insgesamt sieben Gebäudesegmente, die zur Mitte hin immer breiter werden. Die Straßenseite, an der sich auch das Eingangsportal befindet, ist dabei noch üppiger gestaltet als die ohnehin schon sehenswerte Seeseite, denn die Fassade sowie das pyramidenhaft anmutende Dach sind vollständig mit NiRoSta verkleidet. Sonnenauf- und untergänge werden durch die Spiegelungen sehr effektvoll in Szene gesetzt, was es zu einem der beliebtesten Fotoobjekte Farnheims macht. Es wird dem Art-deco-Stil zugerechnet.

Das Amerikahaus am Deichtorwall 85-93 ist mit der markanteste und der zugleich bekannteste Kontorhauskomplex der Stadt. Markant deswegen, weil die Form des Komplexes einem Schiffskörper ähnelt. Wählt man einen Standort an der südlichen Spitze, so erscheint für den Betrachter die Fassade wie ein ebener Schiffsrumpf samt spitz zulaufendem Bug. Da durch diese sich bietende Perspektive die zahlreichen, vorstehenden Ziegelsäulen in der Fassadengestaltung die zurückspringenden Fenster optisch verschwinden lassen, entsteht der Eindruck einer geschlossenen Fläche, die an einen Schiffsrumpf erinnert. Erbaut wurde das Amerikahaus in der Zeit von 1915-1917 unter der Leitung des Architekten Carl-August Loth (1877-1945), der von Bauherr Hermann Theodor Graveley (1881-1958) dazu beauftragt wurde, ein imposantes Bauwerk zu erschaffen, dass alle übrigen Häuser überstrahlen sollte. Die Fassade wurde im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet. Insgesamt befinden sich in dem Gebäudekomplex 1.162 Fenster.

Von der bebauten Fläche ist sind die Albertshöfe allerdings erheblich größer als die Fläche, die das Amerikahaus für sich beansprucht – nämlich mehr als doppelt so groß. Dieser Komplex entstand auf Basis des Siegerentwurfs des Architekten Fritz Halberstadt (1883-1948) in den Jahren 1913-1915. Er schuf auf dem Areal, das von den Straßen Uferpromenade, Deepenbrook und Albertshof eingefasst wird, einen großen Komplex, der ebenso dem Backsteinexpressionismus zugeordnet werden kann. Drei große Innenhöfe sorgen dafür, dass in sämtliche Gebäudeteile jederzeit ausreichend Tageslicht fallen kann. Ebenso ließen sich von den äußeren Innenhöfen aus die Waren per Lastenzug in die dafür vorgesehenen Etagen verladen. Die zur Verfügung gestandenen Büroflächen konzentrierten ausnahmslos um den zentralen Lichthof in der Gebäudemitte. Die übrigen Flächen standen der Warenlagerung zur Verfügung. Heute ist das Gebäude Sitz der GVF Holding (Gebäudeverwaltung Farnheim), die 983 Gebäude, darunter die Tonhalle, die Oper und die Börse sowie 3.144 überwiegend gewerbliche Mietverträge und 2.679 PKW-Stellplätze verwaltet.

Das Saalhaus der patriotischen Gesellschaft in der Jadestraße wurde zwischen 1899 und 1901 erbaut. Fritz Wegner zeichnete sich als Architekt verantwortlich und schuf einen für damalige Verhältnisse äußerst fortschrittlichen Baukörper mit bspw. einem Betonfundament und einer Zentralheizung auf allen Etagen. Die Fassade gestaltete er in Anlehnung an die Backsteingotik, die mit Fresken vieler Handwerksbereiche von Arthur Arens gestaltet und verziert wurde. Benannt ist das Haus nach der 1854 gegründeten Gesellschaft des Gemeinwohls und des bürgerlichen Zusammenhalts. Bis heute ist an dieser Adresse ihr gesellschaftlicher Sitz für ihre gemeinnützige Arbeit. Von 1907-1953 hatte dort die Farnheimer Bürgerschaft ihren Sitz. Säle in unterschiedlichen Größen können heute für Events, Meetings, Kongresse etc. angemietet werden.

Das Bankhaus Koopmann wurde 1911 durch die Beauftragung der Brüder Bruno & Gernot Koopmann erbaut. Der Farnheimer Architekt Rudolf Theeß (1885-1961) schuf einen üppigen Neorenaissancebau. Es liegt am Gänsemarkt, mitten in der heutigen Innenstadt. Die 1789 gegründete B. G. Koopmann & Co. ist die mittlerweile größte deutsche unabhängige Privatbank und hat bis heute hier ihren Stammsitz.

In den Jahren 1911-13 entstand in einer Eisenbetonkonstruktionsbauweise mit einer Kunstsandsteinfassade auf Plänen des Architekten Carl-Gustav Barre (1879-1947) das markante Warenhaus Farnheimer Hof an der Palisanderallee. In der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs, am nördlichen Rand der Fußgängerzone gelegen, ist es bis heute auch als solches in Verwendung: seit 1975 ist dort das Sporthaus Bellenhagen untergebracht.

1909 errichtete man das Jadereederhaus an der Adresse am Umschlag 5-7. Ziel war es, sämtliche Reedereien Farnheims unter einem Dach zu vereinen. Dementsprechend großzügig hat man den Grundriss geplant. Der wachsende Einfluss der Heimatschutzbewegung fiel in eine Zeit umfassender Reformbemühungen, die 1907 in der Gründung des Deutschen Werkbundes kulminierten. Dadurch erfuhr auch der Kontorhausbau eine wesentliche Erweiterung seiner architektonischen Ausdrucksmöglichkeiten, die man hierbei um romantische, regional tradierte Elemente ergänzte.

Das Hansahaus, 1912 als Mietkontorhaus in Baumwerder an der Ecke Dienerreihe/Heuweg erbaut, wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und erst 1955 durch einen Neubau an selber Stelle wiedererrichtet. In den 1970er Jahren hat man es zum Hotel aus- und umgebaut und beherbergt seitdem das Hotel Hansa.

Weitere hervorhebenswerte Kontorhäuser sind u. a. das Bekendorp-Haus, das Marquardt-Haus, der Prengsthof und die Seedler- sowie die Südseehöfe.

100 Jahre Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr

Vor 100 Jahren, genauer am 01. April 1924, wurde die Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr gegründet. Zu einer Zeit, in der die Stadt Mülheim bereits 126.500 Einwohner zählte. Im direkten Vergleich allerdings erfolgte die Gründung spät, denn andere Ruhrgebietsstädte hatten schon längst eine Berufsfeuerwehr ins Leben gerufen.

Am Gründungstag bestand die Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr aus ihrem Leiter und 17 Feuerwehrmännern, eingeteilt in zwei Wachabteilungen, die ihren Dienst im 24-Stunden-Wechsel aufnahmen. Die Feuerwache bezog man an der Aktienstraße 58, an der sie sich bis in Jahr 2010 befand. Allerdings musste sich die Feuerwehr in den Anfangsjahren die Räumlichkeiten sowie die Fahrzeughalle mit dem örtlichen Gas- und Elektrizitätsversorger teilen. So hatte die Unterbringung in jenen Jahren eher behelfsmäßigen Charakter. In einem kleinen, zurückgelegenen Büroraum mit Fernsprechanschluss konnten die Feuer-, Unfall- und Krankentransportmeldungen aufgenommen werden. Noch bis 1929 musste sich die noch junge Berufsfeuerwehr Mülheim die Örtlichkeit mit dem städtischen Energieversorger teilen, ehe dieser in den Ortsteil Styrum umzog. Nunmehr standen der Feuerwehr das gesamte Areal mit einem vorderen und einem hinteren Dienstgebäude sowie vier Fahrzeughallen zur Verfügung.

In den Folgejahren begann der sukzessive Auf- und Ausbau der Berufsfeuerwehr und bereits 1927/28 verfügte sie über einen stattlichen Fuhrpark von 10 verschiedenen, motorisierten Fahrzeugen für verschiedenste Einsatzanforderungen. Da ab 1933 die vorhandene Organisation nicht dem damaligen NS-Regime entsprach, erfolgte die Umstrukturierung und Umbennung mit Inkrafttreten des „Gesetzes über das Feuerlöschwesen“ am 23. November 1938 in die „Feuerschutzpolizei“. Bei dem stärksten alliierten Luftangriff vom 23. Juni 1943, bei dem weite Teile der Stadt zerstört wurden, erlitt auch die Feuerwehr Zerstörungen an Gebäuden, Fahrzeugen und Einrichtungen. Die kurz vor der Vollendung stehende Fernmeldeanlage der Feuerwehr wurde bei dem Bomberangriff vollständig zerstört. Schon bei Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde die Personalstärke auf 240 Mann aufgestockt, wobei die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr den Kern bildeten, während die Freiwillige Feuerwehr und weitere Zivilisten zu langfristigen Notdiensten dienstverpflichtet wurden.

Nach dem Krieg erfolgte am 11. Oktober 1946 die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr, da die Helfer nicht mehr zur Verfügung standen, da eine Rückgewinnung der Kräfte erfolglos blieb. Dafür aber begann der Wiederaufbau. So waren im Augst 1946 wieder 19 Fahrzeuge einsatzfähig und mit ihnen versahen nun 50 Wehrleute ihren Dienst. Der technologische Fortschritt kam in Fahrt und Beschaffung von Neufahrzeugen folgten bald. So erhielt die Berufsfeuerwehr im 25. Jubiläumsjahr eine generalüberholte DL 17 und eine große DL 32 sowie ein Tanklöschfahrzeug mit 4.500 L Fassungsvermögen.

1959 bis 1964 kam es zum Bau eines neuen Unterkunftsgebäudes an der Aktienstraße mitsamt geräumiger Fahrzeughalle und einer Werkstatt. Im ersten Stock befanden sich Sozial- und Ruheräume für die diensthabenen Mannschaften. Von nun an mussten sie die Nacht mehr allesamt in einem großen Schlafsaal verbringen. In dieser Zeit, zwischen 1959/60, wurde im Stadtteil Broich (links der Ruhr) eine kleine Gruppenwache eingerichtet, um die Anfahrtszeiten zu dortigen Einsatzorten erheblich zu verkürzen. Mit der neuen Nordbrücke, die ab 1970 die Ruhr am Fuße der Aktienstraße überquerte, löste man die behelfsmäßige hergerichtete Unterkunft schließlich wieder auf, da das Erreichen der westlichen Stadtteile über die Ruhr hinweg nun zügiger von statten ging.

1970 verfügte die Berufsfeuerwehr über 96 Wehrleute. Das Wehrpersonal reichte nun bei weitem nicht mehr für einen optimalen Feuerschutz aus, denn der Zensus aus dem Mai desselben Jahres ergab 191.468 Einwohner. So viele wie nie und nie wieder in der Geschichte der Stadt.

1975 kam auf dem Areal der Aktienstraße ein weiteres Bauvorhaben hinzu. Es entstand ein weiterer Gebäudekomplex mit Werkstätten, Desinfektion, großer Fahrzeughalle mit acht Stellplätzen, Waschhalle und Dienst- und Ruheräumen in der ersten Etage. Von nun an ließen sich die Schläuche aus der angrenzenden Schlauchwerkstatt im Schlauch- und Übungsturm trocknen und im einem Außentauchbecken realitätsnahe Ausbildung betreiben.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts platzte die einzige Feuerwache in Mülheim aus allen Nähten. Ein neues Bauvorhaben für eine zweite Feuerwache im östlichen Stadtteil Heißen bekam grünes Licht und konnte schließlich 2005 an der Straße „An der Seilfahrt“ bezogen werden. Trotz der Ausgliederung von Personal und Fahrzeugen auf die Wache im Osten der Stadt waren die Entlastungen auf dem Gelände an der Aktienstraße nur von kurzer Dauer. Als ab 2008 die langwährenden Planungen einer neuen Hauptfeuer- und Rettungswache links der Ruhr zur Umsetzung gebracht wurden, konnte diese am 2010 bezogen werden. Mit dem Umzug in den Stadtteil Broich verfügt die Wehr nach knapp 50 Jahren wieder über eine Feuerwache auf der linken Ruhrseite und seit 2001 übrigens wieder über eine Freiwillige Feuerwehr. War sie doch 55 Jahre lang die einzige Berufsfeuerwehr Deutschlands ohne Unterstützung einer Freiwilligen Feuerwehr – ein Unikum.

Der Berufsfeuerwehr Mülheim die besten Glückwünsche und alles Gute zum Jubiläum. Danke für 100 Jahre leidenschaftlichen und professionellen Dienst am Nächsten.

Der Flughafen Farnheim

Selbstverständlich hat auch das ortsansässisge Luftdrehkreuz einen geschichtlichen Abriss zu bieten. Nach der Stadt Farnheim selbst, ihrer Feuerwehr und dem Seehafen, hat auch der Flughafen eine sehr bewegte Vergangenheit.

IATA-Code: FHM
ICAO-Code: EDDA
Passagiere 2024: 15 Millionen
Fracht 2024: 35.000 Tonnen
2 Start- und Landebahnen mit je 4.000 m Länge
1 Start- und Landebahn mit 2.500 m Länge
Flugbewegungen 2024: rund 131.000
Beschäftigte: 17.000 (davon 5.800 von der Flughansa-Gesellschaft)

Der Verkehrsflughafen Farnheim (Eigenbezeichnung: FAirport oder Farnheim Airport) liegt im Südosten der Metropole im Stadtbezirk Lohstedt und ist für die Deutsche Luftfahrtgesellschaft, die Fluggesellschaft Flughansa und zahlreiche namhafte Logistikunternehmen ein wichtiger Standort und Stützpunkt. Verkehrstechnisch ist der Flughafen heute über die Autobahn A 22, durch ÖPNV-Anbindungen über Schiene und Straße bestmöglich erschlossen. Der Farnheim-Airport-Express (FEX) pendelt im 20-Minuten-Takt mit dem Farnheimer Hauptbahnhof, und der Regionalexpress (RE4) verbindet das Umland und darüber hinaus weitere Ziele in Niedersachsen.

Heute liegt der Flughafen, gemessen am Passagier- und Frachtaufkommen, national auf dem 6. bzw. 8. Rang. Bei etwa 131.000 Flugbewegungen im Jahr 2024 nutzten annähernd 15 Millionen Passagiere den Flughafen, der von rund 35 nationalen und internationalen Fluggesellschaften angesteuert wird. Er verbindet derzeit rund 150 Destinationen in 40 Ländern und ist heute zweitwichtigstes internationales Luftdrehkreuz Niedersachsens. Mit erwirtschafteten 45 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2024 steht er in der Top-10 der wirtschaftlich profitabelsten Flughäfen Deutschlands auf Rang 6. Betreiber ist die FAirport AG und gehört über eine Beteiligungsgesellschaft zu 25 Prozent dem Land Niedersachsen und zu 35 Prozent der Aviation Holding GmbH.

Der Farnheimer Flughafen ist in der höchsten ICAO-Kategorie eingestuft, und es gilt kein generelles Nachtflugverbot von 22-6 Uhr. In dieser Zeit sind somit auch Flüge möglich, die aus öffentlichem Interesse heraus begründet sind. Darüber hinaus sowieso Notleistungsflüge von Polizei und Rettungsdienst sowie Flugbewegungen aus Sicherheitsgründen, z. B. Sicherheitslandungen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sind.

Seit dem 14. März 1977 ist auf dem Flughafen eine Hubschrauberstaffel der Landespolizei Niedersachsen stationiert.

GESCHICHTE

Der Flughafen nahm mit dem ersten Inlandsflug von Farnheim nach Düsseldorf am 24. August 1929 seinen Betrieb auf. Noch im selben Jahr erfolgte die Aufnahme des Linienflugbetriebs mit Lindburg und Berlin. Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde der Flughafen zur Basis der Luftwaffe ausgebaut und ab 1941 immer wieder zum Ziel alliierter Bomberangriffe. Jedoch konnte der zivile Luftverkehr weiterhin aufrecht erhalten bleiben und kam erst nach der folgenschweren Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1944, als ein „1.000-Bomber-Angriff“ der RAF neben den Industrieanlagen im Hafen und die vorgelagerte Insel bombardierten auch den Flughafen zum Ziel hatte, zum Erliegen. Hierbei wurde er fast vollständig zerstört.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1948 mit den Alliierten die Wiederaufnahme des zivilen Flugbetriebs vereinbart, als eine DC-3 der World Transatlantic Airlines (WTA) in Farnheim landete. Mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder einige Jahre später stiegen mit den Passagierzahlen auch die Flugbewegungen an. Bereits 1956 flogen Charterflüge die Balearen und die Kanaren an. Im Jahr 1968 nutzten bereits eine Millionen Passagiere den Flughafen, und mit Beginn des Jet-Zeitalters wuchsen die Flugbewegungen und das Passagier- sowie Frachtaufkommen nochmals sprunghaft an. Im Jahr 1972 zählte der Flughafen Farnheim schließlich 2,5 Millionen Passagiere. Um dem gestiegenen Transportaufkommen Rechnung zu tragen, wurde in jenem Jahr der Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben. Neben einem neuen Abflugterminal und einem großen Logistikneubau wurde auch die Startbahn Nord für den Flugverkehr freigegeben.

Ab 1975 wurden der Liniendienst mit Rotterdam, Barcelona und London-Heathrow sowie Inlandsverbindungen von und nach Frankfurt, Stuttgart und München installiert. Ab 1990 kamen Interkontinentalflüge nach New York und Miami hinzu. Vier Jahre später folgten Verbindungen in die GUS. 1999 eröffnete die Fluggesellschaft Comorair ein internationales Langstreckendrehkreuz. Das weltweit operierende Unternehmen Global Logistics eröffnete im selben Jahr hier ein großes Logistikzentrum. Die Hansa-Lloyd-Fluggesellschaft folgte Comorair im Jahr 2002 mit Nonstop-Flügen nach Bridgetown, Cancun, Phuket, Malé, Mombasa, Puerto Plata und Punta Cana. Wobei ein Großteil der Flüge in den ersten Jahren danach bereits wieder eingestellt wurden. Am 27. Juli 2012 landete erstmals ein Airbus A380 im Rahmen einiger Testflüge in Farnheim. Seit dem 14. April 2019 fliegt ein solcher Jet im Linienbetrieb mit zweimal täglich den Flughafen an.

ZUKUNFT

Derzeit investiert die Betreibergesellschaft massiv in die Zukunftssicherheit des Flughafens. Erklärtes Unternehmensziel der FAirport AG ist die vollständige Klimaneutralität bis 2040. Damit sollen die dem Flughafen zurechenbaren CO2-Emmissionen bis dahin um 60 Prozent gesenkt und 40 Prozent durch Klimaprojekte in der Region kompensiert werden. Dazu investieren Stadt, Holding und das Land Niedersachsen rund 150 Millionen Euro.

Im Detail bedeutet es die Errichtung weiterer umfangreicher Solarparks für eine größere Energieautarkie. Schon heute bezieht der Flughafen rund 25% seines Energiebedarfs aus eigener Erzeugung – derzeit über erste Solarparks und ein eigenes Blockheizkraftwerk. Zudem sollen Wasserstoffbetankungsanlagen und elektrifizierte Bodenfahrzeuge helfen, den CO2-Austoß signifikant zu reduzieren.

Gleichzeitig arbeitet man auch an einem neuen Lärmschutzkonzept. Es beinhaltet bspw. neue KI-gesteuerte, intelligente Anflugverhalten und eine emissionsärmere Nachtflugregelung.

Zudem soll. der Flughafen resilienter gegen Störungen von außen werden. Seit 2024 ist dafür eine „Aviation Task Force“, eine spezialisierte Einheit der Flughafenpolizei, im Einsatz. Sie überwacht rund um die Uhr den Luftraum des Flughafengeländes gegen unbefugten Zutritt. In dieser sog. „No Drone Zone“ werden Eindringlinge mittels verschiedener Abfangsysteme frühzeitig erkannt und unschädlich gemacht, sodass ein möglichst störungsfreier Betrieb des Flughafens gewährleistet bleibt. Zudem hat man mit der Pandemie begonnen, ein neues „Airport Health Command Center“ im Flughafenkrankenhaus einzurichten, um mit Quarantänezonen und zusätzlichen, mobilen Laboren schneller und bedarfsgerechter auf mögliche Verdachtsfälle reagieren zu können.

Aus wirtschaftlichen Beweggründen strebt der Flughafen eine engere Verzahnung mit der Stadtentwicklungsgesellschaft an. Dazu baut man derzeit bis 2030 das bisherige Logostikzentrum zu einem intermodalen Logistik- und Technologiepark „CargoCity“ aus bzw. um. Hier sollen sich im späteren Verlauf weitere branchenferne Unternehmen ansiedeln können und durch die günstigen Verkehrsanbindungen profitieren. Ferner soll aus der bisherigen Hotellandschaft, die im Norden des Flughafengeländes zu finden ist, ein Hotel- und Kongresszentrum in Kooperation mit der Farnheim Messe AG entstehen. Auch wird eine Entwicklung für sog. Kreuzflugreisen durch eine engere Zusammenarbeit mit dem Seehafen angestrebt.

Zudem wurde ein neues, rund 5 Hektar großes Drohnentestfeld eingerichtet, auf dem künftig Anwendungen der „Urban Air Mobility“ – wie Passagiertransferflüge oder Paketlieferungen per Drohne in den städtischen Raum hinein – zur Serienreife entwickelt werden sollen.

Flächennutzung
Gesamt: 620 ha
Start- und Landebahnen: 110 ha
Terminalbereiche: 100 ha
Flugzeugfreiflächen/Vorfeld: 80 ha
CargoCity: 80 ha
Wartung & Technik: 45 ha
Verkehrsflächen & Parken: 55 ha
Verwaltung & Büroflächen: 15 ha
Bus- und Bahn: 20 ha
Sicherheitszonen & Reserveflächen: 40 ha
Energie & Versorgung: 20 ha
Umweltschutzflächen: 50 ha
Drohnentestfeld: 5 ha

Der Seehafen Farnheim

Das neue Logo mitsamt des doppeldeutigen Claims.

Um das nebulöse Bild des Lesers über die Stadt Farnheim ein wenig mehr zu klären, möchte ich die Gelegenheit nutzen und etwas über den Seehafen Farnheims erzählen. Wenn der große Stadtplan mal fertiggestellt ist, wir alles klar. Bis es aber soweit, ist gibt hiermit ein weiteres, kleines Stadtgebietshäppchen.

DER HAFEN

Der Farnheimer Hafen, ein tideunabhängiger Seehafen und deutschlands zweitgrößter Universalhafen, ist weit über die Regionsgrenzen das Tor in die Welt. Seine geografische Lage und die ausgezeichnete Performance der Hafenwirtschaft machen aus dem Farnheimer Hafen eine attraktive Außenhandelsdrehscheibe. Er ist für die Versorgung der europäischen Binnenmärkte somit von entscheidender Bedeutung. Der FarnheimPort beschäftigt direkt und indirekt rund 50.000 Menschen.

DIE INFRASTRUKTUR

Der Freihafen prägt seit jeher die Stadt. Heute ist er bedeutender Wirtschaftsstandort dank zahlreicher hochmoderner Hafenanlagen und leistungsstarker Umschlagbetriebe, Werften sowie einer umfassenden maritimen Serviceindustrie. Schwerpunkte sind neben dem Schiffsbau der Warenumschlag für die Bereiche Energie und Chemie, die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie der Maschinen-, Anlagen- sowie Automobilbau. Eine moderne Tankfarm bietet große Lagerkapazitäten für Rohöl, Treibstoffe und weitere petrochemische Erzeugnisse.

Modernste Infrastruktur, effiziente und großzügig ausgebaute Verkehrswege mit exzellenter Hinterlandanbindung und eine leistungsfähige Warenverteilung schaffen die Voraussetzungen für den Warenaustausch mit Handelspartnern in aller Welt. Darüber hinaus übernimmt der Freihafen eine zentrale Funktion in der Ex- und Importlogistik für Industrie und Handel in Farnheim und der Metropolregion.

Die Farnheim Port Authority (FHPA) verwaltet das gesamte Hafengebiet, verpachtet dortige Flächen und kümmert sich um die Instandhaltung und Modernisierung der Infrastruktur, wie z. B. Kaianlagen, die Straßen, Brücken oder auch das Ausbaggern der Fahrrinne. Rund 800 ansässige Unternehmen kümmern sich indes um ihre Gebäude und Krananlagen.

Das aktuelle Logo der Farnheim Port Authority.

DIE ZUKUNFT

Durch die voranschreitende Digitalisierung sind die Akteure im Farnheimer Hafen bereits jetzt sehr gut für die Zukunft vorbereitet. Die FHPA und die Hafenunternehmen verschaffen dem Standort Farnheim eine Führungsrolle in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innovationen. Das neugeschaffene Farnheim Vessel Coordination Center (FVCC) übernimmt die komplexe wassergestützte Verkehrssteuerung.

DIE GESCHICHTE

Bereits im 13. Jahrhundert existierte an der Beevemündung ein Anlandeplatz für eine kleine Siedlung sowie Wege ins Hinterland. Das Hafenrecht bekam der Jadehafen am Ostufer schließlich ab 1655 übertragen. Ein Hafen mit einigen Becken existierte ab etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts. Zu der Zeit focierte die Stadt den Ausbau größeren Hafenanlagen am Westufer der Jade, während sich infolge dessen zahlreiche Quartiermannsbetriebe und Werfen ansiedelten und für eine florierende Handelswirtschaft sorgten.

Mit Beginn der Industrialisierung verdrängten leistungsfähigere Dampfschiffe die alten Lastensegler. Schon jetzt zeichnete der Farnheimer Hafen ein Bild großer Geschäftigkeit. Der Stückgutumschlag fand in immer tieferen Hafenbecken an immer ausgedehnteren Kais mittels Dampf- und Elektrokränen statt.

Mit der Zeit der Kolonialisierung änderte sich auch das Angebot der Waren. Nun wurden Gewürze, Tee und Seide zum Hauptwarenumschlag. Der Welthandel und die Gründung von Reedereien und Schifffahrtslinien führten zu erheblichem Reichtum, Aufstieg und Berühmtheit einiger Farnheimer Reeder- und Kaufmannsfamilien. In den 1920er Jahren begann man mit dem Ausbau der Hafenanlagen und dem Aushub zahlreicher Verbindungskanäle und der Errichtung von größeren Schleusenanlagen.

In der folgenden Zeit legten die Werften vermehrt Schiffe für die Kriegsmarine auf Kiel. Während des zweiten Weltkrieges sah sich der Farnheimer Hafen mehr und mehr großen Flächenbombardements ausgesetzt. In der Nacht vom 13. auf 14. Juli 1944 wurden bei einem alliierten „1000-Bomber-Angriff“ die Hafen- und Werftanlagen beinahe vollständig zerstört. Bei Kriegsende waren rund 80 % der Hafenanlagen, die Speicherstadt zu drei Vierteln und die Hälfte sämtlicher Hafenbrücken zerstört. In den Hafenbecken und Wasserwegen lagen ingesamt über 1.500 Schiffswracks.

Nachdem die Herkulesaufgabe, die Beseitung der Kriegsschäden, erledigt war, begann mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren auch der erneute Aufstieg des Farnheimer Hafens. Er wurde Zollfreigebiet und der Warenausstausch in alle Welt war in voller Blüte. Er hatte sich durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder, vor allem in Asien, wirtschaftlich wieder zu einem Hafen von Weltruhm entwickelt. Allein von 1994 bis 2007 hatte man den Warenumschlag mit 80 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt.

Trotz aller Krisen der letzten Jahre stehen die Weichen weiter auf Wachstum. Heute sind im Hafen Dependancen fast aller großen internationalen Reedereien zu finden. Die Fahrrinnenvertiefung wurde bereits 2019 beschlossen und bis 2021 umgesetzt. Somit ist der FarnheimPort fortan Megaship-ready.

Einige der Unternehmen, die im Farnheimer Hafen ansässig sind.

DIE SICHERHEIT

Neben einer Station der Wasserschutzpolizei gibt es im Hafen auch eine Wache der Berufsfeuerwehr, die Feuer- und Rettungswache 3 oder auch Hafenwache genannt. Dort befindet sich auch der Anleger für das Feuerlöschboot 1 „Oberbranddirektor Lübben“. Neben Fahrzeugen zur Absicherung des Grundschutzes sind dort Spezialgerätschaften zur Schiffsbrandbekämpfung und andersartige Zwischenfälle auf, in und an den Wasserstraßen stationiert. Auch wird bei drohenden Sturm- und Springfluten von hier aus die Deichverteidigung koordiniert.

Historische Feuerspritze

Der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr kommt mit seiner Unterabteilung Feuerwehrhistorik und dem angeschlossenen Archiv ein nicht unerheblicher Teil der täglichen Arbeit zu. Sie sorgt zum einen für die Installierung, Aktualisierung und Digitalisierung eines umfangreichen Datenarchivs und unterhält zum anderen eine umfangreiche technische Ausstattung von mitunter hohem historischen Wert. Neben zahlreichen antiken Ausrüstungsgegenständen und Dienstbekleidungen stehen auch einige ausgemusterte Fahrzeuge als Schaustücke bereit. Die Frauen und Männer der Feuerwehrhistorik sorgen sich in den Zentralwerkstätten der Feuerwehr um die Restaurierung, Reparatur und Instandhaltung dieser Schätzchen. All das soll nämlich einmal in einem Feuerwehrmuseum der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Eines dieser Schätzchen soll hier und heute vorgestellt werden. Es ist kein geringeres als das älteste noch existierende Feuerlöschgefährt in Farnheim. Dabei handelt es sich um eine „vierrädrige einstrahlige Saug-Feuerspritze“ aus dem Jahr 1894 mit unterhängendem Wassertank. Vorbei war die Zeit ellenlanger Eimerketten. Sie war sogar bis zum Ende des zweiten Weltkriegs im Einsatz, vor allem, als während der letzten Kriegsjahre Treibstoffe rares Gut wurden. Ausgestattet mit einer sog. Hydrophore ließ sich Wasser unter Druck über rund 25 Meter auf das Brandgut werfen. Die mit Muskelkraft bediente Pumpe förderte rund 160 Liter Wasser in der Minute. Sie wurde rund neun Jahre später durch eine moderne 3,5 PS-starke Motorspritze ergänzt und diente fortan als Reserve.

Vor einigen Jahren schon fragte mich beim Berliner Steinewahn eine Mitausstellerin, ob ich nicht mal eine alte pferdezogene Feuerspritze bauen wollte. Eine tolle Idee. Allerdings hatte ich mich tatsächlich lange davor gescheut, weil ich immer dachte, Pferdefuhrwerke sind nicht mein Ding, und da würde nichts gefälliges bei herumkommen. Jetzt, nach all den Jahren, habe ich mich erneut an den Wunsch der damaligen Mitausstellerin erinnert und das Projekt nach kurzer Inet-Recherche dazu endlich gestartet. Auch einschlägige Modelle aus dem Hause in Dänemark sah ich mir dazu an. Jedoch waren sie mir im Unterbau nicht filigran genug. Meine Wunschvorstellung war ein Modell mit einem offenen Rahmen. Daher schieden sämtliche Standardplattenkonstruktionen à la LEGO® per se aus. Letztlich kamen dafür das traditionelle Pferdegeschirr und ein Wedge 4×3 zum Einsatz. Um die feine Optik zu gewährleisten, halfen hierbei viele Clips und 3- und 4L-Stangen, um das „Gebreeble“ zu befestigen. Der Tank bspw. unter dem Rahmen ist tw. um 180 Grad gesnottet. Die Schaluchhaspel wurde mit Gummireifen bestückt, um den Eindruck eines aufgerollten Schlauchs zu erwecken. Ein paar pearl-goldene Accessories ergänzen das zeitgemäß messinghafte.

Teile und ihre Geschichte: Die Feuerwehruniformen

Die Feuerwehr ist seit jeher ein stets präsentes Thema in der dänischen Klemmbausteinewelt. Egal, ob Fabuland, Homemaker, System oder Legoland. Durch die Jahrzehnte sorgte diese Welt in der Kinderzimmern der Welt für actiongeladene Spielerlebnisse. Aber erst mit der Geburt der Minifig vor über 40 Jahren stellte sich eine kontinuierliche Entwicklung der Feuerwehruniform ein. Eine Retrospektive.

1978

Als in jenem Jahr das Städtethema unter dem Namen „Town“ zum großen Neustart ansetzte, war gleichzeitig auch das Geburtsjahr der Minifig, wie wir sie heute kennen und lieben: dynamisch, beweglich und anfänglich stets fröhlich gelaunt. Sie löste mit sofortiger Wirkung die starre sog. Kaulquappe ab. Als in jenem Jahr gleich fünf Feuerwehrsets erschienen, war die Uniform der Bediensteten komplett in Schwarz gehalten (Helm, Hemd und Hose). Das Dekor eine gelbe Knopfleiste und ein hellgrauer Balken, der eine Koppel andeuten sollte, waren noch als Aufkleber aufzubringen und sollten als Dekorationen ausreichen.

Schick in Schale: Die erste Uniform überzeugt durch dekortechnische Sachlichkeit

1982

Erst mit der großen Runderneuerung des Feuerwehrthema 1982 änderte sich dies. Die Brust schmückte fortan ein Druckbild angedeutetem Hemdkragen samt gelber Knopfleiste und einem zweifarbigen Gürtel. Das zwischenzeitig erschienene Light & Sound-Set #6440 (Jetport Fire Squad) bekleidete die beiden Feuerwehrleute im damals typischen Dress für Flughafenbedienstete.

1994

Mit Beginn der Neuziger Jahre trug der Pilot des Feuerwehrhubschraubers einen schwarzen Overall mit aufgedrucktem Reisverschluss. Dieser Torso war zwar neu in der Anwendung bei der Feuerwehr, wurde aber bereits 1984 eingeführt. Erst 1994 bekamen die Mädels und Jungs der Feuerwehr erneut überarbeitete Uniformen. Und davon gleich drei. Der erste Torso zeigte auf der linken Brusthälfte nun stolz ein Wappen mit dreifarbiger Flamme sowie angedeuteter Tasche rechts und Reißverschluss für den Overall. Der Gürtel war erneut zweifarbig ausgeführt, jedoch in neuer Gestaltung. Die zweite Variante gehörte dem Führungspersonal, denn anstelle der rechten Brusttasche zierten nun zwei gelbe Quadrate – offenbar ein Art Dienstgrad – die Stelle. Außerdem bekam das Dekor noch einen angedeuteten Hemdkragen zur optischen Unterscheidung und durch kontrastierende weiße Arme erhielt der Torso einen Westencharakter. Die dritte Uniform glänzte durch eine hellgraue Farbgebung mit aufgedruckter Brusttasche auf der linken und Manometer (für die Atemschutzträger) auf der rechten Brustseite. Eine verdeckter Schließmechnismus bot der Minifig mehr Schutz vor den Flammen.

Erstmalig fanden drei verschieden gestaltete Torsi Einzug. Der „Graue“ war sicher das Highlight

2000

Während TLC’s finsterer Zeit, also in seinen eigenen „Dark Ages“ um die Jahrtausendwende veröffentlichte man erneut einen uniformellen Relaunch. Erneut schuf man drei verschiedene Oberteile. Diesmal waren sie allesamt hellgrau in der Basis und boten erstmals ein detailreichen Aufdruck aus Manometern, Gurten und Taschen, samt besserer Erkennbarkeit in leuchtendem Orange. Jedoch sah der Hosenbund aber eher so aus, als trüge die Figur die Unterbuchse über der Arbeitshose – optisch sehr gewöhnungsbedürftig. Eines der Dekore war jedoch dem Chef vorbehalten und stellte eine fein zugeknöpfte Ausgehuniform dar unter der sich eine akurat sitzende Krawatte um einen weißen Hemdkragen knotete.

Diese Figuren entsprechen nicht 100%ig ihrem ursprünglichen Aussehen. Mangels vorliegender Sets konnte ich ihnen nur annäherndes Aussehen geben

2003

Der Neustart aus der Unternehmenskrise zum Ende der 1990er Jahre markierte auch das Streben nach Höherem, als aus der liebgewonnenen „Town“ für kurze Zeit (2003-2004) keine geringerer Ort als „World City“ wurde – ein molochartiges Metropolengewühl aus tristen Betonwüsten – das machte schon die Verpackung deutlich. Gleichzeitig stattete man die Feuerwehrleute mit neuer Einsatzkleidung aus, in dem man dem schwarzen Torso nun einen weithin sichtbaren Reflexstreifen aus Neongrün und Silber spendierte. Ein güldenes Flammenwappen auf der linken Brust machte die behördliche Zugehörigkeit unmissverständlich klar. Auf der rechten Seite klemmte das Funksprechgerät.

Dieses Dekor sollte für einige Zeit Bestand haben

Als schon 2005 aus der Weltstadt die degradiert klingende „City“ wurde, musste offensichlich auch bei den Uniformen gespart werden.

2012

Erst 2012 gab es wieder eine neue Kluft, als die Waldbrandfeuerwehr zu ihren Einsätzen ausrückte. In grellem Bright Light Orange traten sie entschlossen dem Brandherd entgegen. Bedruckt war erstmal auch die Hose und bot ingesamt – von vorn wie von hinten –  ein sehr stimmiges Bild einer Arbeitsuniform, da der Aufdruck des Oberkörpers auf die Beine überging. Dekoriert mit neongelben Reflexstreifen und beledert wirkenden Accessories, wie Kniespolster und Koppel und einer zusätzlichen Brusttasche. Analog dazu boten die Piloten einen roten Anorak, Taschen auf Bauchhöhe und ein geschultertes Geschirr samt Karabiner. Auch hier waren die dunkelblauen Hosen mit Taschenaufdrucken versehen.

Die Waldbrandlöscher waren ein optisches Highlight: Nicht nur der Druck, auch die Uniform- und Helmfarbe waren neu

2013

2013 erfuhr auch die städtische Feuerwehr ein Bekleidungsupdate. Auch hierbei waren auch die Unterkörper an den Vorderseiten der Beine bedruckt. Die Oberteile boten gleich drei neue Varianten. Hose und Oberteil verfügten über Reflexstreifen, und während die eine Variante begurtet und mit Manometer besetzt und ordentlich gestalteter Koppel ausgestattet war, wurde die andere Version zusätzlich in eine Warnweste gehüllt. Auch hier sei zu erwähnen, dass die Rückseite des Oberteils bedruckt wurde. Als weitere Variante war der Feuerwehrchef in ein schneeweißes Diensthemd samt feuerroter Krawatte gewandet. Zudem gestaltete man den Oberkörper mitsamt Hemdtaschen, Funkgerät, Ledergürtel und einen Feuerwehrwappen. Auch zeigten sich so etwas wie Schulterklappen mit Dienstgradabzeichen. Die Helmfarbe in dunkelrot wurde von den Waldbrandlöschern ein Jahr zuvor übernommen.

2016

Der nächste visuelle Relaunch der Arbeitsuniformen fand 2016 statt, als man dazu die Feuerwehrtaucher ebenfalls mit einem eindeutig zuzuordnenden Neopren-Anzug versah. Auch war einer der Wehrleute mit einer neongrünen Warnweste mit Reflexstreifen bekleidet, in der auf der Brusthälfte eine rote Taschenlampe steckte und links eine recht gut gefüllte Brusttasche Platz für Persönliches ließ. Die Helmfarbe wechselte indes wieder zum vertrauten Weiß, während die höhergestellten Beamtinnen und Beamten einen goldenen Halm trugen. Der darüber geschnürrte Gürtel war neu in der Gestaltung, während der Hemdkragen dem Look der 2013 eingeführten Uniformen entsprach.

2019

2019 brachte abermals neue Uniformen hervor. Neben einer neuen, standardroten Helmfarbe wurde eine neue Version der hellorangefarbenen Arbeitskleidung sowie mit Darktan in einer vollkommen neuen Farbe eingeführt. Das Dekor der beiden neuen Hosentypen entprach exakt dem der schwarzen Beinkleider aus dem Jahr 2013. Während die neuen orangefarbenen Dienstoveralls nicht mit den Waldbrandlöschern nicht zu verwechseln sind, wurde die dunkelbeige Einsatzkleidung komplett neu gestaltet. Das Personal steckt in einem Geschirr aus Gurten, ein Manometer auf der rechten Brusthälfte deutet auf den Luftvorrat (wenn mit Atemschutz ausgestattet) hin. Ein Pieper/Dosiermeter etc. klemmt am Gürtel.

Die drei verschiedenfarbigen Arbeitsanzüge. Für den Aufbau mehrerer Feuerwehren geradezu ideal

Ergänzend zu den Arbeitsuniformen wurden zudem zwei neue Oberteile für die Ausgehuniform entworfen, die sich optisch sehr gut mit der aus 2013 verträgt. Während ein Dekor ein mit einer roten Krawatte ausstaffiertes Hemd als Bekleidungsbasis vorsieht ist das andere wohl eher ein Poloshirt. Ansonsten sind beide identisch mit Pieper, Sprechfunkgerät, Koppel und zweifarbigen Abzeichen detailliert.

Normalerweise ist die dekorative Umsetzung meist vom us-amerikanischen Vorbild inspriert. Aber hier passt es optisch auch für deutsche Feuerwehren

Seit Sommer 2019 bekam die präsentable Ausgehuniform für kühlere Tage eine Jacke spendiert, die, in dunkelrot gehalten, mit ihren Feuerwehrsymbolen unmissverständlich klarmacht, um welche Organisation es sich hierbei handelt. Als beinahe übersehbare Detail wurden sogar die Hemdkragen mit goldenen Feuersymbolen bedruckt.

Die Jacke für die Ausgehuniform der Branddirektion ist gute Ergänzung zu den weißen Torsi

Tankstellen im klassischen LEGO-Kosmos

Tanke01

Tankstellen und Parkhäuser strahlten für mich während meiner Kindheit u. a. bei und von LEGO (aber nicht nur dort) immer eine besondere Faszination aus. Warum das so war kann ich gar nicht genau beschreiben. Vielleicht lag es an den vielen Möglichkeiten, wie Waschstraßen, den Tankplätzen, und dem zusätzlichen Zubehör, die solche Spielsets boten.

Los ging es für mich im LEGO-Kosmos 1978 mit der #377 – Shell Service Station. Was war der Karton groß, und wie lange hatte man daran zu bauen, bis das Ensemble in seiner ganzen Pracht vor den großen Kinderaugen auf dem Küchentisch stand. Die Minifigs waren ihrem Kaulquappenstadium entwachsen, das mitgelieferte Auto, ein roter Stufenheck-PKW mit Dachgepäckträger, aber noch nicht lenkbar. Die klassischen Shellfarben Rot, Weiß und Gelb waren ja bereits von je her fester Bestandteil der LEGO’schen Farbwelt.

Bedingt durch die begrenzte Teileauswahl anno 1978 war der Detailgrad noch äußerst bescheiden – bei 90 Bauteilen auch kein Wunder. Klassisch anmutende Zapfsäulen boten zwar einen Schlauch aber noch keinen Zapfhahn. Das dürftige Interieur des Ladenlokals umfasste außer einem Tresen und einer Registrierkasse lediglich ein rückwärtig angebrachtes, spärlich besetztes Regal. Immerhin waren die beiden Zapfsäulen auf der gegenüberliegenden Seite gegen meteorologisches Ungemach geschützt. Die Shell-Insignien mussten zu guter Letzt noch in Form von Aufklebern auf die Steine aufgebacht werden.

Nicht wirklich eine komplette Tankstelle im eigentlichen Sinn, aber dennoch eine Tankstelle: das kleine Set #601 – Shell Filling Station. Im selben Jahr erschien ein Tankwart samt seiner Zapfsäule, die in ihrer Form nahezu denen aus dem zuvor beschriebenen Set entsprach. Das besondere hierbei war aber das Tankstellenschild, dass lange vor den heute bekannten Preissäulen den Autofahrer schon aus größerer Entfernung über die Möglichkeit zum Nachtanken aufmerksam machte. Nicht neu in diesem Set, da es ein Relikt aus den sog. „Legoland“-Zeiten der 1960er und 70er Jahre darstellt.

1981 wiederholte sich das Ganze wieder. Diesmal nur in aktualisierter Form als #6610 – Gas Pumps. Während hierbei auf eine Infotafel verzichtet wurde, kam indes eine weitere Zapfsäule hinzu. Anstatt des Herren aus 1978 versorgte diesmal eine Dame die Kundschaft. Die Emanzipation setzte sich nun allmählich auch bei den Spielzeugherstellern durch. Nun verfügten die Säulen auch über realitätsnahe Zapfhähne, die nach dem Tankvorgang – dank der damals neuen Lampensteine – wieder zurück an die Säule gehängt werden konnten. Die Darstellung des Kennfeldes an den Säulen übernahm ein Aufkleber.

Zwei Jahre später, 1983, aktualisierte man unter gleichem Namen, die Shell Service Station. Diesmal unter der Artikelnummer  #6371. Das Gebäude umfasste nun eine Bedachung, die über die gesamte Straßenbreite reichte. Das Farbschema blieb – noch nicht einmal in einer Variation – erhalten. Ähnlich spärlich, wie noch 1978, erging es der Möblierung des Kassierraumes. Jedoch hielten an den futuristisch gestalteten Zapfsäulen und an der Kasse selbst bedruckte Dachsteine Einzug. Eine Besonderheit stellte zudem die Basisplatte dar, die mit einem Straßenzug sowie zusätzliche Haltebucht bedruckt war und ein klares Plus für die Verkehrssicherheit darstellte. denn der fließende Verkehr konnte so störungsfrei die Tankstelle passieren. Eine Hebebühne für die Unterflurwartung an KFZs kam hierbei zum ersten und einzigen Mal (wenn man vom limitiert erhältlichen Schwesterbausatz der Marke Exxon einmal absieht) zur Verwendung. Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Sets wuchsen. Nicht nur an Details, sondern auch an Bauteilen. Somit waren es nun mit rund 261 Teilen fast dreimal so viele wie bei #377.

Tanke02Aufwertung der Spielbarkeit durch die Zugabe eines Abschleppwagens

Tanke03Die Tankstelle samt Zubehör aus dem Set #6378

Wiederum drehte sich die Erde drei Jahre weiter, bis 1986 eine weitere Shell-Tankstelle in den Handel kam. Im Grunde handelte es sich bei der #6378 – Shell Service Station lediglich um eine modernisierte Fassung der zuvor genannten Tankstelle, jedoch präsentierte sie sich in der Optik deutlich moderner. Neben dem Kassierraum, der jetzt Shop hieß und mit Schwarz im Farbdesign eine weitere Schmuckfarbe enthielt, war Platz für eine kleine KFZ-Werkstatt. Die Tankplätze wurden nun vollständig überdacht, boten weitaus mehr Realismus und waren in ihrer Darstellung schon nahezu filigran ausgeführt. Erwähnenswert war in dem 291 Teile umfassenden Bausatz letzlich die Bauplatte, die nun eine Tankinsel inmitten der Straße beinhaltete, was wiederum eine Platzierung abseits der Durchfahrtsstraßen der eigenen Stadt notwendig machte.

Tanke07Der Fahrzeugpark aus dem legendären Parkhaus-Set #6394

Den Höhepunkt und gleichfalls den Abschluss des< 1966 gestarteten und durchaus erfolgreichen Joint-Ventures mit dem Mineralölgiganten markierte 1988 das Set #6394 – Metro Park & Service Tower. Mit insgesamt 620 Teilen bedeutete es derzeit auch bauspaßmäßig die obere Grenze der zu kaufenden Sets mit dem Muschellogo. Es umfasste neben einer kleinen Ausgabe der Tankstelle von 1986 ein Zwei-Parkdeck-Parkhaus mit Waschstraße, Aufzug und mehreren PKWs. Während zwei Jahre zuvor noch sämtliche Ausschmückungsbilder aufgeklebt werden wussten, waren hierbei fast alle Steine bedruckt! Lediglich Dekore, die sich über mehrere Steinelängen und -höhen zogen mussten geklebt werden.

Tanke04Auf der einen Seite gab’s den kompletten Service…

Tanke05… auf der anderen durfte ausgiebig geparkt werden

Der Vollständigkeit sei erwähnt, dass auch Jahre später noch Shell-Sets erschienen. Diese waren aber als reine Verkaufsförderungen angelegt und in der ihrer Verfügbarkeit limitiert. Daher finden sie hierunter keine Berücksichtigung.

Tanke06Als besonderes Schmankerl gab’s zum Abschluss noch einmal bedruckte Bausteile

Nach dem Ende der Zusammenarbeit, erschuf TLC 1992 seine eigene Mineralölmarke „Octan“. Das Farbschema änderte sich grundlegend, und gelangte schließlich in Form der #6397 – Gas N‘ Wash Express auf den Markt. Diese zeichnete sich durch einen großen, wettergeschützten Inseltankplatz, einem geräumigen Kassenhaus, sowie einer Waschanlage aus. Damit alles seinen Platz haben konnte, wurde die Basisplatte (die Farbe wechselte nun von Althellgrau zu Grün) um eine 8 x 32er Bodenplatte ergänzt. Die Tankinsel machte es aber hierbei erneut notwendig, sie abseits der Stadtstraßen zu platzieren. Als ergänzendes und spielspaßförderndes Zubehör lieferte die TLC einen Abschleppwagen, einen roten PKW mit schwarzem Dach (der durchaus als Remiszenz an die Shelltanke #377 zu deuten ist), sowie drei Minifigs mit.

Tanke10Octan fasst als neue Marke im Set #6397 Fuß

1995, als man bei LEGO allmählich begann die Strategie der Kleinteiligkeit ihrer Sets grundlegend zu überarbeiten, kam #6562 – Gas-Stop Shop mit 221 Bauteilen in den Handel. Die geringe Teileanzahl, ob des zuvor angesprochenen Unternehmensumbruchs täuscht, denn auch die Tankstelle war wesentlich kleiner. Hierbei gab man die klassische Bauplattenbasis von 32 x 32 Noppen auf, und positionierte zwei Tankplätze auf eine kleine Platte. Interessanterweise setzte man hierbei erstmals auf eine rein „elektronische“ Bezahlung für Minifigs. Denn einen Kassenhaus suchte man vergeblich. Dafür bekam dieses Set gleich zwei Octan-Fahrzeuge daneben gestellt: einen Abschlepp-Jeep und einen Tankwagen.

Tanke09Ein Abschleppwagen in neuem Farbschema

Tanke08Den Servicegedanken führt man auch bei Octan weiter

Zwei Jahre später markierte die Umstrukturierung, aus den klassischen Bausets der Themen Stadt, Ritter und Weltraum vereinfachte Bausätze in Umfang und Schwierigkeit für eine jüngere Zielgruppe zu schaffen, aus heutiger Sicht ihren traurigen Höhepunkt. Die #6548 – Octan Gas Station wurde aus nur 125 Teilen zusammengeklötzelt. Optisch sehr grobschlächtig war sie insgesamt mehr als lieblos gestaltet. Dabei umfasste der Bausatz zwei Fahrzeuge, ein kleines Kassenhäuschen, einen Tankplatz sowie eine Werkstatt.

Es passierte knapp zehn lange Jahre nichts tankstelliges im Programmsortiment. Erst 2007 präsentierte man der Öffentlichkeit eine optisch ansprechende Tankstelle, die auch wieder auf einer (wenn auch in Farbe und Struktur andersartigen) Bodenplatte. Auch diese wurde aufgrund der benötigten Tiefe der Waschstraße mit einer erweiteren Basisplatte vergrößert. Ein Shop, ein teilverglaster und überdachter Insel-Tankplatz mit zwei Zapfanlagen sowie ein PKW samt Fahrer ergänzten das Gebäude für den nötigen Spielspaß. Allerdings versäumte man der Einrichtung einen Octan-Bediensteten mitzugeben. Dieses Set war aber gleichzeitig das vorläufige Ende der Serie. Zwar erschienen danach weitere Octan-Bausätze, aber eine Tankstelle suchte man darunter vergebens. (Stand: Dezember 2014)

Die Feuerwehr Farnheim und ihre Geschichte

Gegründet wurde die Feuerwehr im Jahre 1887 auf Druck der königlichen Regierung nach einer Reihe von verheerenden Bränden im alten Stadtkern, bei denen etwa 1/4 der Bausubstanz der Flammen zum Opfer fiel. Eine eilends einberufene Stadtverordnetenversammlung beschloss den ersten Leiter der neuen Feuerwehr, der anschließend bei den Kameraden der Feuerwehr Berlin eine dreimonatige Schulung absolvierte.

Die erste Mannschaft verfügte noch im selben Jahr über zwei Pferdekarren und 12 entschlossene Wehrmänner. 1890 konnte die noch junge Feuerwehr ihre erste echte Unterkunft beziehen.

Gegen Ende des ersten Weltkriegs und in der Zeit danach war die Stadt aus personellen Gründen in arger Bedrängnis auch weiterhin den Brandschutz sicherzustellen, da ein Großteil der Farnheimer Feuerwehrmannschaft in den Kriegsdienst eingezogen wurden und dort fiel, oder nach Kriegsende in Gefangenschaft gerieten.

Während der Weltwirtschaftkrise in den 1920er Jahren litt die Feuerwehr u. a. sehr an fehlenden finanziellen Mitteln für dringend benötigte Neuanschaffungen.

Ab 1933 bis zum Ende des zweiten Weltkriegs übernahm die Feuerwehr als Feuerlöschpolizei die Aufgaben der Brandbekämpfung, und war spätestens nach den verheerenden Luftangriffen allierter Bomberverbände ab 1944 auch durch den Mangel an Personal und Material hoffnungslos überfordert.

1949 wurden die Aufgaben der Feuerwehr schließlich neu gegliedert und in heutige Berufsfeuer- und Freiwilligen Wehr aufgeteilt.

Der städtische Feuerwehrverband Farnheim verfügt derzeit über fünf strategisch verteilte Feuerwachen der Berufsfeuerwehr, drei permanente Rettungswachen und weitere 13 Stadtteilwachen, die von Kräften der Freiwilligen Feuerwehr besetzt werden. Hinzu kommen acht Einheiten der Jugendfeuerwehr, zwei Kinderfeuerwehren (Vorbereitung zur Jugendfeuerwehr), eine Feuerwehrmusikkapelle, eine Restaurationsabteilung für historische Einsatzfahrzeuge, sowie 5 Werk- und Betriebsfeuerwehren.

Die Feuerwehr der Großstadt Farnheim ist gesetzlich dazu verpflichtet einen modernen und vielseitigen Fahrzeugpark vorzuhalten. Nicht alleine durch die großen Hafenanlagen, die rund ein Drittel der Stadtfläche ausmachen. Auch die Raffinerie im Norden Farnheims mit rund 1,5 Millionen Kubikmetern gelagerten Mineralölerzeugnissen, sowie der internationale Flughafen bergen erheblichen Gefahren für die Stadt und ihre Bewohner. Dazu pflegt die städtische Wehr einen engen Informationsaustausch mit den Kollegen der Werkfeuerwehren.

Die Berufsfeuerwehr Farnheim verfügt augenblicklich über eine Personalstärke von 449 Mann, 391 davon im abwehrenden Brandschutz. Im Großschadenfall kann man zudem die 827 freiwillgen Helfer zur Unterstützung heranziehen.

Im Fahrzeugpark der Berufsfeuerwehr stehen aktuell über 175 Einsatzfahrzeuge, angefangen vom kleinen PKW für den Tagesdienst bis hin zum Großtanklöschfahrzeug. Desweiteren stehen der Wehr weitere 12 Anhänger und 37 unterschiedliche Abrollbehälter für jeden etwaigen Einsatzfall bereit. Zudem kann man im Ernstfall die rund 65 Fahrzeuge der FF zur Gefahrenabwehr hinzuziehen.

Das Mädchen für alles im täglichen Einsatzdienst ist das HLF 20/16, das intern als FLF – Farnheimer Löschfahrzeug bezeichnet wird. Hiervon verfügt die Wehr alleine über 13 Fahrzeuge. Zwei davon stehen als Reserve- und eines als Übungsfahrzeug an der Feuerwehrschule bereit.

Bis 2020 soll die Modernisierung bei den Großfahrzeugen (Klasse über 12 Tonnen Gesamtgewicht) vollzogen sein, und die Wehr dann zu einer der best ausgestattetsten Feuerwehren in Deutschland zählen, bei der das Durchschnittsalter der Einsatzfahrzeuge bei etwa 12 Jahren liegt.

Jüngst lösten neu eingeführte, speziell auf die Bedürfnisse der Farnheimer Berufsfeuerwehr ausgelegte Fahrzeugkonzepte alte und überholte Fahrzeugkategorien ab. Eine Vereinfachung und Vereinheitlichung des Fahrzeugparks ist dabei das erklärte Ziel. Ein wesentliches Beispiel dafür ist die Ausmusterung der alten, geländegängigen RW 1, der schweren LF 24 und der TLF 16/25 durch die neuen HLF 20/16 (FLF), die seit 2007 suksessive in Dienst gestellt wurden. Ebenso unterlagen jüngst die Drehleiterfahrzeuge der Modernisierung. Desweiteren wird auch der Ausbau der Abrollbehälter weiter vorangetrieben. Ferner werden sämtliche verbliebenen Tanklöschfahrzeuge (TLF 16-24 Tr. und TLF 24/50) durch die leistungsstärkeren TLF 30/50-SL ersetzt oder in den Dienst der freiwilligen Feuerwehr überstellt.

Im Zuge der der Neustrukturierung der Einsatz- und Personalplanung aufgrund neuartiger Gefahrenquellen, wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts der klassische Zugverband aufgelöst. Nach einer zweijährigen Erprobungsphase hat sich das mittlerweile aktuelle Einsatzschema bewährt. Ja nach Anforderung werden nur entsprechend erforderliche Fahrzeuge zum Einsatzort beordert und ggf. nachalarmiert. Dieses effiziente und kostensparende Modell hält indes bei immer mehr Berufsfeuerwehren im Land Niedersachsen Einzug, ohne dabei an der Sicherheit für die Bevölkerung zu sparen.

Die Berufsfeuerwehr Farnheim wickelte 2014 etwas über 104.000 Einsätze ab, wobei etwa die Alarmierungen des Notarztes und des Rettungsdienstes mit rund 56 Prozent den Löwenanteil ausmachten. 19 Prozent entfielen auf die technische Hilfeleistung bei Unfällen, wetterbedingten Einsätzen und Gefahrgutunfällen. Etwa 11 Prozent waren typische Brandbekämpfungen. Diese Zahl stagnieren seit über 13 Jahren, wobei aufgrund des verbesserten vorbeugenden Brandschutzes gar eine leichter Rückgang bei den klassischen Brandeinsätzen zu verzeichnen ist.

Mittelfristig sind auch zahlreiche Modernisierung in der Infrastruktur der Feuerwehr geplant. Zunächst folgte 2011 die Umstellung auf den digitalen BOS-Funkverkehr – nach einem erfolgreichen Testbetrieb im Herbst des vorangegangenen Jahres. Ebenso ist im Norden der Stadt eine neue und größere Feuer- und Rettungswache errichtet worden. Desweiteren sind Planungen eines neuen Löschbootes und eines speziellen Systems zur Schiffsbrandbekämpfung, sowie die Verbesserung der Ausrüstung, um den wachsenden Hochwasser- und Sturmlagen besser entgegenzuwirken, angelaufen. Ganz visionär unternimmt die Forschungs- und Entwicklungsgruppe der Abt. Technik derzeit ernstzunehmende Versuche eine autonomen Löscheinheit.

Es darf wieder gegruselt werden…

„Trick or Treat – Süßes oder Saures!“ – Es ist wieder die Zeit der Gruselgeschichten. Auch Farnheim hat eine zu bieten:

Es geschah 1583 in einer kalten Novembernacht. Einige junge Männer des Ortes sahen plötzlich am Horizont einen glutroten Feuerschein, der ihr Interesse weckte. Sie machten sich auf, der Sache auf den Grund zu gehen, und sahen sich alsbald im dunklen Nebelwald dem Scheunenbrand der des eigenwilligen Schmieds Theuvel gegenüber.

Der Legende nach habe der Schmied zu Vollmond die Geister aus dem Jenseits beschwört, damit diese Unheil brängen und sich ein schrecklicher Fluch sich über das kleine, friedvolle Dorf senke. Keiner der Bewohner wollte folglich etwas mit ihm zu tun haben. Die Kinder hatten in Angst. Und immer, wenn er den Ort betrat, um sich einige Vorräte zu besorgen, waren alle Fensterläden verrammelt und das Dorf wie ausgestorben.

Auch die jungen Männer mochten den seltsamen Waldschrat nicht, aber, auch wenn sie ihm insgeheim die Pest an den Hals wünschten, ihn in den Flammen umkommen zu lassen, das wollten die sie auch nicht. So versuchten die einen mit Brunnenwasser gefüllten Eimer gegen die Flammen vorzugehen, während die anderen nach ihm suchten.

Einer der Männer machte sich dann aber urplötzlich auf und rannte in die lichterloh brennende Scheune, indem sie den Schmied schließlich vermuteten. Die übrigen Burschen schauten erstarrt in die Flammen. Dann explodierte das Gebäude in einem riesigen Feuerball und mit einem ohrenbetäubenden Donnern erschien ein haushohes diabolisches Feuerwesen, der Feuertheuvel, und verschlang vor Augen der übrigen Männer denjenigen, der eigentlich zum Retter werden sollte…

Es heißt, der Feuertheuvel habe absichtlich den Brand gelegt, um so an unschuldige Seelen zu gelangen. Die Seele des jungen Mannes fand bis heute keinen Frieden, weil sie den Schmied nicht retten konnte. Und so entsteigt, so will es die Sage, der verbrannte Bursche demnach jedes Halloween, um einen ahnungslosen Menschen dem Feuertheuvel zu opfern, als grausige Erinnerung an jene Nacht.

Ein schaurig-schönes Halloween wünsche ich Euch…

DIE BILDER MUSSTEN AUS PLATZGRÜNDEN LEIDER ENTFALLEN.