#1198 – Telekom Race Cyclists and Service Crew (2000)

In den längst vergangenen Zeiten, als der dänische Bausteinehersteller finanziell in äußerst schwieriges Fahrwasser geriet, und auf dem Zenit der Popularität deutscher Radsportler bei der Tour de France, erschien 2000 dieses als eines von vier Sets in Kooperation mit der Telekom. Was damals noch keiner wusste war, dass in dem hiesigen Sport kräftig gedopt wurde, und so nutzte man in dem Unwissen die seinerzeit sehr populäre Sportart für ein willkommenes Joint-Venture.

Das hier vorzustellende Set ist sogleich das zweitgrößte der Reihe und wartet mit gleich zwei dark pinkfarbenen Rädern auf, die es in dieser Rahmenfarbe allesamt nur in dieser Radsport-Reihe zu kaufen gab. Als Drumherum dienen ein Versorgungsstand, an dem sich die Sportler mit einer Erfrischung und energieliefernden Bananen eindecken, sowie ein Service-Point, an dem die Räder (üblicherweise nach dem Rennen) gewartet werden können. Ein Monteur zeichnet sich dabei mit allerlei Werkzeug und Luftkompressor für den technisch einwandfreien Zustand der Rennräder verantwortlich, während zwei Radsportler ihren Job auf den Rädern tun dürfen. Neu hier waren übrigens hierinnen auch die vier 1×1-Rundeiner in der Farbe Medium Blue. Selbst im Jahre 2000 wurde den Minifigs noch mehrheitlich ihr sympatisches Standard-Grinse-Gesicht aufgedruckt, welches man heute nur noch in den Sets modularen Häuser aus der Creator-Expert-Serie vorfindet.

Diese vier Sets waren so angelegt, dass man erst, wenn man sie alle sein Eigen nannte, über ein komplettes Tour-de-France-Radsportteam verfügte – sprich 9 Radsportler (inkl. des gelben Trikots für vermutl. Jan Ullrich, dem grünen Leibchen des besten Sprinters in Person von Erik Zabel) und ein Service-Fahrzeug mitsamt Fahrer und Monteuren.

Ich konnte vor einiger Zeit hiervon ein sog. MIB-Set (Mint In Box) ergattern. MIB insofern, als dass sämtliche innenliegenden Tütchen verschlossen und Sticker unverklebt auf dem Bogen, sowie einem Flyerchen mit querverweisenden Kaufanreizen vorzufinden sind. Der Karton hat über die etwa 15 Jahre verständlicherweise etwas gelitten, und offenbar war diese Lizenz-Reihe auch ein Ladenhüter, worauf ein auf 5 DM oder Euro reduzierter Kaufpreis auf der Schachtel hindeutet.

Ein wenig hat mich nun aber der Ehrgeiz gepackt, diese Serie zu komplettieren. Wünschenswerterweise sollten die verbleibenden drei Sets über einen ähnlich guten Zustand verfügen. Mal schauen, ob’s klappt.

London Toy Fair 2015

Vor der jährlich stattfindenden Spielwarenmesse in Nürnberg Ende Januar öffnet kurz vorher traditionell die Toy Fair in London ihre Pforten. Erwartungsgemäß gibt es hier einen (noch strenggeheimen) allerersten Blick auf einige der kommenden Neuheiten, insbesondere auf die ab Sommer diesen Jahres.

Für die Städtebauer dürfte sicher das angekündigte Set #60097 sehr interessant sein. Dieser „Markplatz“ scheint offenbar ein sehr großes, umfangreiches aber gleichzeitig sehr hochpreisig Set zu werden. Denn der Preis ist mit etwa 180 Euro avisiert. Laut Beschreibung der Messebesucher scheinen zum Umfang folgende Dinge zu gehören:

  • 14 (!) Minifigs (u. a. mit grünem Futuron- und Ritter-Outfit)
  • Straßenbahn (orange-schwarzes Farbschema)
  • Kiosk/Stehcafé
  • LEGO Store (inkl. PAB-Wand)
  • Abschleppwagen
  • Lieferwagen
  • Autowerkstatt
  • Hot-Dog-Stand
  • Polizeiwache

Kein Wort, geschweige den Bild über das mysteriöse Set #60098 „Metro MDP“.

Dafür wurde die Scooby-Doo-Lizenzserie mit folgenden Sets bestätigt:

  • #75900 – Mummy Museum Mystery – ca. 15 Euro
  • #75901 – Mystery Plane Adventures (75901) – ca. 26 Euro
  • #75902 – The Mystery Machine –– ca. 39 Euro (es passt leider nicht die komplette Gruppe in den Van)
  • #75903 – Haunted Lighthouse – ca. 52 Euro
  • #75904 – Mystery Mansion – ca. 130 Euro

Wie bei es bei TLC üblich ist, müssen alle Sets erworben werden, um die Gang zu komplettieren.

Parallel zum Kinostart des neuen Jurassic Park Abenteuers erscheinen von TLC folgende Sets:

  • #75915 – Pteranodon Capture
  • #75916 – Dilophosaurus Ambush – ca. 39 Euro
  • #75917 – Raptor Rampage – ca. 65 Euro (mit Chris Pratt’s Charakter-Alter-Ego)
  • #75918 – T-Rex Tracker (75918) – ca. 79 Euro
  • #75919 – Ultra Dino Breakout – ca. 130 Euro
  • #75920 – Raptor Escape – ca. 52 Euro

Quelle: Brickset, Brickfanatics

Minifigs Sammelfiguren Serie 13 – Teil 1

Neues Jahr, neue Sammelserie. In die mittlerweile 13. Runde geht der Reigen aus 16 einzigartigen Minifigs. Auch diesmal wurden hierfür eigens wieder einige illustre Figuren erschaffen. Beim ersten (wohlertasteten) Griff in den Karton kamen folgende Minifigs dabei herum:

  • Einhorn – Die Kollektion der Karnevalsverkleidungen geht weiter. Während sich ein junges Mädel in den weißen Einhorndress zwängt, schaut sie uns mit sagenhaften Kulleraugen an.
  • Schlangenbeschwörer – Orientalisches Flair strahlt dieser Herr in seinem Gewand mit Turban und Blockflöte aus. Highlight die zischelnde Cobra.
  • Paläontologin – Fleißige Forscherin im Dienste der Wissenschaft mit passendem Ausgrabungsgut. Schönes Extra ist die mit einem Fossil bedruckte Rundfliese.
  • Alien – Cthulhu-artiges Wesen, das in einem Weltraumoverall steckt und sich mittels Stralenkanone adäquat zur Wehr setzen kann.
  • Zimmermann – Tim Taylor stand bei dieser Minifig wohl Pate. Bedruckte Hose samt Werkzeuggürtel, Poloshirt eine holzbemasterte 1x4er Fliese sehen gut aus. Der Fuchsschwanz ist aber einzigartig.
  • Böser Hexenmeister – Hier gab wohl Imperator Ming aus Flash Gordon die Inspiration. Finster dreinschauend und opulent bemantelt schwingt er sein feuriges Zepter.
  • Fechter – Sportliche Minifig mit neuem Florett und Gesichtsschutz. Sogar an das Detail, das nur ein Handschuh getragen wird, wurde gedacht.
  • Discodiva – Mit schickem Afro, goldenem Karaoke-Mikro, Bootsy-Collins-Gedächtnis-Brille und Rollerblades. Wahres Highlight ist aber ihr von allen Seiten bedrucktes Testbild-Kostüm.
  • Hot-Dog-Mann – Eine erstklassige Werbefigur für eine typische Fastfood-Bude. Auffälliger kann Eigenwerbung in der Stadt nicht sein. Wohl dem, der NICHT darunter stecken muss.

Im zweiten Teil geht es (so mich mein Tastsinn nicht im Stich lässt) um den Goblin, die Samurai-Kriegerin, den Sheriff und den König.

Frohe Weihnachten

Weihnacht1403

Der Weihnachtsmann hat seine Arbeit getan: Er bescherte den Mädels und Jungs der Feuerwehr Farnheim ein wenig neue Ausrüstung. Auch der Chef bekam ein neues Dienstfahrrad geschenkt!

Die Belegschaft der Feuerwehr Farnheim wünscht allen Lesern, Followern und diensthabenden Einsatzkräften ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest.

Tankstellen im klassischen LEGO-Kosmos

Tanke01

Tankstellen und Parkhäuser strahlten für mich während meiner Kindheit u. a. bei und von LEGO (aber nicht nur dort) immer eine besondere Faszination aus. Warum das so war kann ich gar nicht genau beschreiben. Vielleicht lag es an den vielen Möglichkeiten, wie Waschstraßen, den Tankplätzen, und dem zusätzlichen Zubehör, die solche Spielsets boten.

Los ging es für mich im LEGO-Kosmos 1978 mit der #377 – Shell Service Station. Was war der Karton groß, und wie lange hatte man daran zu bauen, bis das Ensemble in seiner ganzen Pracht vor den großen Kinderaugen auf dem Küchentisch stand. Die Minifigs waren ihrem Kaulquappenstadium entwachsen, das mitgelieferte Auto, ein roter Stufenheck-PKW mit Dachgepäckträger, aber noch nicht lenkbar. Die klassischen Shellfarben Rot, Weiß und Gelb waren ja bereits von je her fester Bestandteil der LEGO’schen Farbwelt.

Bedingt durch die begrenzte Teileauswahl anno 1978 war der Detailgrad noch äußerst bescheiden – bei 90 Bauteilen auch kein Wunder. Klassisch anmutende Zapfsäulen boten zwar einen Schlauch aber noch keinen Zapfhahn. Das dürftige Interieur des Ladenlokals umfasste außer einem Tresen und einer Registrierkasse lediglich ein rückwärtig angebrachtes, spärlich besetztes Regal. Immerhin waren die beiden Zapfsäulen auf der gegenüberliegenden Seite gegen meteorologisches Ungemach geschützt. Die Shell-Insignien mussten zu guter Letzt noch in Form von Aufklebern auf die Steine aufgebacht werden.

Nicht wirklich eine komplette Tankstelle im eigentlichen Sinn, aber dennoch eine Tankstelle: das kleine Set #601 – Shell Filling Station. Im selben Jahr erschien ein Tankwart samt seiner Zapfsäule, die in ihrer Form nahezu denen aus dem zuvor beschriebenen Set entsprach. Das besondere hierbei war aber das Tankstellenschild, dass lange vor den heute bekannten Preissäulen den Autofahrer schon aus größerer Entfernung über die Möglichkeit zum Nachtanken aufmerksam machte. Nicht neu in diesem Set, da es ein Relikt aus den sog. „Legoland“-Zeiten der 1960er und 70er Jahre darstellt.

1981 wiederholte sich das Ganze wieder. Diesmal nur in aktualisierter Form als #6610 – Gas Pumps. Während hierbei auf eine Infotafel verzichtet wurde, kam indes eine weitere Zapfsäule hinzu. Anstatt des Herren aus 1978 versorgte diesmal eine Dame die Kundschaft. Die Emanzipation setzte sich nun allmählich auch bei den Spielzeugherstellern durch. Nun verfügten die Säulen auch über realitätsnahe Zapfhähne, die nach dem Tankvorgang – dank der damals neuen Lampensteine – wieder zurück an die Säule gehängt werden konnten. Die Darstellung des Kennfeldes an den Säulen übernahm ein Aufkleber.

Zwei Jahre später, 1983, aktualisierte man unter gleichem Namen, die Shell Service Station. Diesmal unter der Artikelnummer  #6371. Das Gebäude umfasste nun eine Bedachung, die über die gesamte Straßenbreite reichte. Das Farbschema blieb – noch nicht einmal in einer Variation – erhalten. Ähnlich spärlich, wie noch 1978, erging es der Möblierung des Kassierraumes. Jedoch hielten an den futuristisch gestalteten Zapfsäulen und an der Kasse selbst bedruckte Dachsteine Einzug. Eine Besonderheit stellte zudem die Basisplatte dar, die mit einem Straßenzug sowie zusätzliche Haltebucht bedruckt war und ein klares Plus für die Verkehrssicherheit darstellte. denn der fließende Verkehr konnte so störungsfrei die Tankstelle passieren. Eine Hebebühne für die Unterflurwartung an KFZs kam hierbei zum ersten und einzigen Mal (wenn man vom limitiert erhältlichen Schwesterbausatz der Marke Exxon einmal absieht) zur Verwendung. Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Sets wuchsen. Nicht nur an Details, sondern auch an Bauteilen. Somit waren es nun mit rund 261 Teilen fast dreimal so viele wie bei #377.

Tanke02Aufwertung der Spielbarkeit durch die Zugabe eines Abschleppwagens

Tanke03Die Tankstelle samt Zubehör aus dem Set #6378

Wiederum drehte sich die Erde drei Jahre weiter, bis 1986 eine weitere Shell-Tankstelle in den Handel kam. Im Grunde handelte es sich bei der #6378 – Shell Service Station lediglich um eine modernisierte Fassung der zuvor genannten Tankstelle, jedoch präsentierte sie sich in der Optik deutlich moderner. Neben dem Kassierraum, der jetzt Shop hieß und mit Schwarz im Farbdesign eine weitere Schmuckfarbe enthielt, war Platz für eine kleine KFZ-Werkstatt. Die Tankplätze wurden nun vollständig überdacht, boten weitaus mehr Realismus und waren in ihrer Darstellung schon nahezu filigran ausgeführt. Erwähnenswert war in dem 291 Teile umfassenden Bausatz letzlich die Bauplatte, die nun eine Tankinsel inmitten der Straße beinhaltete, was wiederum eine Platzierung abseits der Durchfahrtsstraßen der eigenen Stadt notwendig machte.

Tanke07Der Fahrzeugpark aus dem legendären Parkhaus-Set #6394

Den Höhepunkt und gleichfalls den Abschluss des< 1966 gestarteten und durchaus erfolgreichen Joint-Ventures mit dem Mineralölgiganten markierte 1988 das Set #6394 – Metro Park & Service Tower. Mit insgesamt 620 Teilen bedeutete es derzeit auch bauspaßmäßig die obere Grenze der zu kaufenden Sets mit dem Muschellogo. Es umfasste neben einer kleinen Ausgabe der Tankstelle von 1986 ein Zwei-Parkdeck-Parkhaus mit Waschstraße, Aufzug und mehreren PKWs. Während zwei Jahre zuvor noch sämtliche Ausschmückungsbilder aufgeklebt werden wussten, waren hierbei fast alle Steine bedruckt! Lediglich Dekore, die sich über mehrere Steinelängen und -höhen zogen mussten geklebt werden.

Tanke04Auf der einen Seite gab’s den kompletten Service…

Tanke05… auf der anderen durfte ausgiebig geparkt werden

Der Vollständigkeit sei erwähnt, dass auch Jahre später noch Shell-Sets erschienen. Diese waren aber als reine Verkaufsförderungen angelegt und in der ihrer Verfügbarkeit limitiert. Daher finden sie hierunter keine Berücksichtigung.

Tanke06Als besonderes Schmankerl gab’s zum Abschluss noch einmal bedruckte Bausteile

Nach dem Ende der Zusammenarbeit, erschuf TLC 1992 seine eigene Mineralölmarke „Octan“. Das Farbschema änderte sich grundlegend, und gelangte schließlich in Form der #6397 – Gas N‘ Wash Express auf den Markt. Diese zeichnete sich durch einen großen, wettergeschützten Inseltankplatz, einem geräumigen Kassenhaus, sowie einer Waschanlage aus. Damit alles seinen Platz haben konnte, wurde die Basisplatte (die Farbe wechselte nun von Althellgrau zu Grün) um eine 8 x 32er Bodenplatte ergänzt. Die Tankinsel machte es aber hierbei erneut notwendig, sie abseits der Stadtstraßen zu platzieren. Als ergänzendes und spielspaßförderndes Zubehör lieferte die TLC einen Abschleppwagen, einen roten PKW mit schwarzem Dach (der durchaus als Remiszenz an die Shelltanke #377 zu deuten ist), sowie drei Minifigs mit.

Tanke10Octan fasst als neue Marke im Set #6397 Fuß

1995, als man bei LEGO allmählich begann die Strategie der Kleinteiligkeit ihrer Sets grundlegend zu überarbeiten, kam #6562 – Gas-Stop Shop mit 221 Bauteilen in den Handel. Die geringe Teileanzahl, ob des zuvor angesprochenen Unternehmensumbruchs täuscht, denn auch die Tankstelle war wesentlich kleiner. Hierbei gab man die klassische Bauplattenbasis von 32 x 32 Noppen auf, und positionierte zwei Tankplätze auf eine kleine Platte. Interessanterweise setzte man hierbei erstmals auf eine rein „elektronische“ Bezahlung für Minifigs. Denn einen Kassenhaus suchte man vergeblich. Dafür bekam dieses Set gleich zwei Octan-Fahrzeuge daneben gestellt: einen Abschlepp-Jeep und einen Tankwagen.

Tanke09Ein Abschleppwagen in neuem Farbschema

Tanke08Den Servicegedanken führt man auch bei Octan weiter

Zwei Jahre später markierte die Umstrukturierung, aus den klassischen Bausets der Themen Stadt, Ritter und Weltraum vereinfachte Bausätze in Umfang und Schwierigkeit für eine jüngere Zielgruppe zu schaffen, aus heutiger Sicht ihren traurigen Höhepunkt. Die #6548 – Octan Gas Station wurde aus nur 125 Teilen zusammengeklötzelt. Optisch sehr grobschlächtig war sie insgesamt mehr als lieblos gestaltet. Dabei umfasste der Bausatz zwei Fahrzeuge, ein kleines Kassenhäuschen, einen Tankplatz sowie eine Werkstatt.

Es passierte knapp zehn lange Jahre nichts tankstelliges im Programmsortiment. Erst 2007 präsentierte man der Öffentlichkeit eine optisch ansprechende Tankstelle, die auch wieder auf einer (wenn auch in Farbe und Struktur andersartigen) Bodenplatte. Auch diese wurde aufgrund der benötigten Tiefe der Waschstraße mit einer erweiteren Basisplatte vergrößert. Ein Shop, ein teilverglaster und überdachter Insel-Tankplatz mit zwei Zapfanlagen sowie ein PKW samt Fahrer ergänzten das Gebäude für den nötigen Spielspaß. Allerdings versäumte man der Einrichtung einen Octan-Bediensteten mitzugeben. Dieses Set war aber gleichzeitig das vorläufige Ende der Serie. Zwar erschienen danach weitere Octan-Bausätze, aber eine Tankstelle suchte man darunter vergebens. (Stand: Dezember 2014)

Stammtisch-Schild Juni

Aus (noch recht) aktuellem Anlass sei noch die Juni-Ausgabe unseres Stammtisch-Schildes nachgereicht. Nun wissen wir ja endlich, wer neuer Weltmeister ist. Jenes konnte man aber noch nicht absehen, als dieses Schild entstand. Daher auch die vielen verschiedenen Flaggen. Mit dem „Brasilien 2014“-Schild geht der Stammtisch in seine Sommerpause.

Eine neue Optik ist wie ein neues Leben

Getreu dem – zugegebenermaßen etwas abgeänderten – alten Schlager von Jürgen Marcus aus den tiefsten 1970er Jahren, habe ich dem nun fünf Jahre alten Erschinungsbild meines Blogs auch mal ein Lifting verpasst. Das Gute daran ist, dass alles so bleibt, wie es war. Nur eben etwas zeitgemäßer. Im Nachgang werde ich noch einige Kleinigkeiten dem neuen „Theme“ anpassen. Ich hoffe, Ihr, liebe Leser, gewöhnt euch sich schnell daran und findet die Umstellung halb so wild…

In diesem Sinne, weiterhin viel Spaß beim Stöbern, Lesen, Betrachen und Nachbauen.

Was war, was ist, was wird – 5 Jahre farnheim.wordpress.com

Menschenskinder, wie die Zeit vergeht! Auf den Tag genau vor fünf Jahren hob ich diese Seite aus der Taufe. Damit ließ ich die Feuerwehr Farnheim als eine persönliche Reminiszenz an längst vergangene Modellbautage wiederauferstehen und verknüpfte sie fortan mit der wieder aufgeflammten Bausteineleidenschaft aus noch weiter entfernten Kinderheitstagen. Damals, an jenem 14. April 2009, als ich das erste Modell in die Weiten des Internets entließ, waren mein Steinevorrat und die dementsprechende Teileauswahl noch arg begrenzt. Zwar wuchs der Steinevorrat in der Folge kräftig an, aber mir der vermehrten Teilebevorratung steigen proportional auch die Ideengrößen für weitere Projekte. Insofern hat man auch heute noch mit zu wenig Steinen zu kämpfen. Der sehr geschätzte Zypper formulierte dieses Schlamassel einst sehr treffend: „Der Steinebedarf ist immer Steinbestand Minus 1“.

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Das erste vorgestellte MOC dieses Blogs. Damals präsentiert in noch bescheidenen Bildgrößen und einer sehr übersichtlichen Anzahl an Fotos

So waren die ersten MOCs – im heutigen Vergleich – noch recht detailarm, bautechnisch mehr als simpel und optisch erinnerten sie nur allzusehr an die alte „Classic Town“-Ära jener 1980er Jahre. Viele der anfangs entstandenen Modelle sind heute bereits wieder Geschichte, da sie durch weiterentwickelte Neubauten ersetzt und vor allem durch immer mehr Neuteile ergänzt wurden. Einige der Bauversuche erblickten erst gar nicht das Licht der Öffentlichkeit. Als die Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr ihre neue Feuerwache Ende September 2010 im Rahmen eines Tag der offenen Türs der breiten Öffentlichkeit präsentierte, kam auch ich zu meiner allerersten, wenn auch (in Lego-Kreisen) inoffiziellen, Ausstellung. Damals reichte ein über und über rotgefluteter Tisch ohne ausstellerische Struktur. Für die Kinder aber war’s ein Fest.

Für mich persönlich markiert mein bautechnischer Ausflug ins zivile Stadtleben im Jahr 2012 einen Wendepunkt bei dem Bau meiner Feuerwehrmodelle. Klingt komisch, ist aber so. Nach dieser thematisch schöpferischen Pause war ich bereit, meine Flotte umfassend zu modernisieren. Den Start der neuen Überarbeitungsphase markierte der Turbolöscher. Den neuen sog. „MOCs 2.0“ spendierte ich von nun an deutlich mehr Details und Funktionen, und inspiriert durch die im November des selben Jahres stattfindende „Fanwelt„, traute ich mich auch an filigranere und etwas knifferligere Bauweisen heran. Da die „Fanwelt“ gleichzeitig meine erste offizielle Austellung als AFOL war, nahm ich entsprechend viele Eindrücke, Inspirationen sowie neue Bekanntschaften mit Heim. Ich trieb meine Fuhrparküberarbeitung in den Wintermonaten weiter voran, in dem ich meiner Rettungsdienstflotte gleich auch ein komplett neues Farbschema verpasste. Aber am meisten beschäftigte mich im Ausstellungsnachgang das Monorail-Thema. Ich selbst, angetrieben durch einen Rettungseinsatz der Feuerwehr Farnheim auf der Fanwelt, verwirklichte ich über die Wintermonate eine Idee Zyppers einen MoRaSt-Rettungszug auf die Beine zu stellen. Zur Austellung „ABSolut Steinchen“ im Mai des darauffolgenden Jahres war es dann soweit. Er absolvierte dort offiziell seine ersten Runden.

Das Jahr 2013 war für mich das Jahr 1 der Ausstellungen. Ich nahm mit Sack und Pack beim 2. Berliner Steinewahn im Hochsommer und gegen Ende des Jahres auf der 10. Bricking Bavaria in München teil, und partizipierte dort an den jeweiligen MoRaStAnlagen. Zuletzt mit einem kompletten Modul.

Was war eigentloch noch? Cran lobte im Jahre 2010 auf 1000steine.de einen 80er Jahre Bauwettwerb aus, bei dem ich *hüstel* den zweiten Preis belegte. Er überreichte ihn mir mit den Worten, diese Übergabe doch bildhaft in einer kleinen Geschichte festzuhalten. Gesagt – getan. So entstand in der Folge und in lockeren Abständen eine illustre Reihe an heiteren Comic-Strips. Bei denen die Jungs der Wache Süd (einer Feuerwache im Süden der Stadt Farnheim) die Hauptrolle spielen und dabei allerlei Abenteuer erleben. Zwischendurch gab ich der mittlerweile eingestellten Seite fwnetz.de 2010 und retter.tv 2011 je ein Interview.

Ganz zu Beginn verstand ich mich zunächst mehr im Supern denn im Bauen von Modellen. Diese drei erblickten nie das Licht der Internetwelt.

Im Folgenden zwei Bilder, die nur zu gut veranschaulichen, wie sich in den vergangenen fünf Jahren die Modelle fortentwickelt und grundlegend geändert haben. Neben vielen Details kam auch ein einheitliches Fahrerhausdesign hinzu, um den Modellen mehr optische Substanz zu verleihen. Interessanterweise wuchsen die Modelle mit der Zeit vor allem in der Länge. Mitunter auch in der Breite, ohne aber die klassische Baubreite von 4  Noppen je verlassen zu haben.

Ein weiteres, sehr aussagekräftiges Beispiel, wie sich Fahrzeugtypen über die Jahre geändert haben, ist das Kranwagen-Projekt. Unter damaligen Aspekten, anno 2009, war der erste Kran sicher eine kleine bautechnische Herausforderung. Der Aufwand und hineingeflossene Hirnschmalz in seinen Nachfolger 2014 war aber ungleich höher.

Für Ausstellungen kreierte ich eigens einen kleinen Flyer für die Besucher, die sich damit ein Stück meiner Modelle mit heimnehmen konnten, um sich anschließend nochmals am Computer und in aller Ruhe die MOCs anzuschauen (Hier gibt es übrigens das PDF zum Download).

Das war das, was war. Im Großen, wie im Ganzen. Aber was ist, und – vor allem – was kommt? Nun, beim Blick in die Glaskugel ist zunächst sicher, dass noch weitere Ausstellungsteilnahmen folgen. Und wer möchte, kann meine Modelle vor Ort ausgiebig in Augenschein nehmen. Natürlich freue ich mich dabei auf einen kleinen Plausch. Die erste Austellung des neuen Jahres erfolgt Ende Mai beim „Absolut Steinchen“ in St. Augustin, und wenn sich tatsächlich gegen Ende des Jahres eine erneute Fanwelt abzeichnen sollte, dann sicher auch noch da. Und dazwischen findet sich sicher auch noch Zeit für öffentliche Präsentationen. Zudem ist das Buchprojekt, auch wenn es hierzu derzeit keine neuen Informationen zu vermelden gibt, weiterhin in der Mache. Ebenso plane ich, da mein Bestand an Flyern arg zur Neige geht, diesen zu überarbeiten und neu aufzulegen.

Die stetig wachsende Leserschaft meines Blogs durfte sich in all den Jahren mehrmals pro Monat an neuen Artikeln erfreuen. Lediglich der März und der Juni 2012 blieben als artikellose Lücken in der ansonsten sehr regelmäßigen Historie zurück. Ich reicherte die Artikelvielfalt vermehrt mit echten Feuerwehrmeldungen aus meiner Heimatstadt und ihrer Umgebung an, analysierte einige Materialschlachten bei jüngeren Großbrandereignissen, rezensierte und philosophierte über alte Sets und ergänzte all dies mit interessanten Links zum städtischen Lego-Thema aus dem Internet. Dennoch gaben und geben die Roten aus Farnheim stets den Ton an und sind hier mein sprichwörtlich roter Faden – auch in den kommenden 5 Jahren.

LEGO® goes green

In Zeiten voranschreitender Rohstoffverknappung, insbesondere beim Rohöl will auch Marktführer LEGO® seinen Beitrag zur Umweltverträglichkeit beisteuern und schon im kommenden Jahr eine neue Sparte speziell aus Holz hergestellten Klemmbausteinen veröffentlichen. Die Entwicklungsabteilung der Produktforschung experimentiere mit nachwachsenden Rohstoffen bereits seit einigen Jahren. Denn „die Tage des aus konventionellen Rohöl herstellten ABS-Kunststoffs seien gezählt“, so die Pressesprecherin April Snarførste.

Um dem Trend nach nachhaltigen Werkstoffen gerecht zu werden, werde das Unternehmen ab 2015 eine neue Holz-Themenwelt vorstellen. Mit den kommenden Jahren solle auch nach und nach das gesamte Produktportfolio umgestellt werden. Aber keine Bange, so versichert man uns, die neuartigen Steine aus dem nachwachsenden Rohstoff seien zu hundert Prozent mit den allseits bekannten Plastikpendants kompatibel. Um dem Bedarf entsprechend gerecht werden zu können, will LEGO® einen Großteil des Opel-Werks in Bochum, das Ende 2014 geschlossen wird, um- und ausbauen und dort Millionen Euro in neuartige Fabrikationsmöglichkeiten investieren. Neben DHL, als künftig neuen Nachbarn, hat man auch gleich ein passendes Logistikunternehmen an der Hand.

Die Frage nach der Ressource Holz, beantwortet das dänische Traditionsunternehmen so: „Wir sind derzeit in vielversprechenden Verhandlungen mit einigen Forstbetrieben in Deutschland und Dänemark um das alleinige Nutzungsrecht“. Vielleicht gehören dann der Pfälzer Wald, der Schwarzwald oder auch der Bayrische Wald bald dem dänischen Spielzeughersteller.

Und so schließt sich der Kreis, denn Unternehmensgründer Ole Kirk Christiansen entwickelte lange vor den beliebten Klemmbausteinen aus Kunststoff Spielzeuge aus Holz.