HLF 20/16 der FF Sande

Manch einem mag dieses Fahrzeug durchaus bekannt vorkommen. Zurecht, denn es war in seinem ersten Leben bei der Feuerwehr Farnheim in größerer Stückzahl im Einsatz. Nach Außerdienststellung und einer umfassenden Aufbereitung interessierten sich die Kollegen aus Sande für das Fahrzeug. Seit dem vergangenen Jahr steht es schließlich als neue Verstärkung zur Verfügung. Er kam Mitte 2024 als Austausch für ein altes LF 16/12 aus dem Jahr 1995 auf die Insel.

Klamme Inselkassen greifen gerne mal auf nachbarschaftliche Angebote zurück. Anstelle ein neues Auto zu planen, auszuschreiben und teuer bauen zu lassen, kauft man bewährte und vertraute Technik. So ist dieses Modell auch nur ein „umlackiertes“ Farnheimer Löschfahrzeug. Dies ist allerdings schon die größte optische Veränderung. Selbst die Beladung blieb identisch. Unterm Plaste-Blech habe ich allerdings etwas zusätzliches Baumaterial in die Stabilität des Ganzen investiert, damit es fortan auf der Insel zuverlässig seinen Dienst versehen kann.

TLF 3000 der FF Sande

2018 beschaffte die Gemeinde Sande dieses TLF 3000. Es ersetzt seitdem ein über 30 Jahre altes TLF 16, das zuletzt gefühlt mehr Wartungs- als Betriebsstunden aufwies. Zusammen mit den Kollegen der Abteilung Technik der Feuerwehr Farnheim plante man einen Nachfolger, der kostengünstig, aber dennoch auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Inselwehr abgestimmt wurde. Somit hat das Tanklöschfahrzeug auch einige Besonderheiten zu bieten. Dabei fällt als Erstes die hohe Geländegängigkeit auf, die mittels Portalachsen und spezieller Sandbereifung erreicht wurde. Damit können auch Vegetationsbrände rund um die Strandabschnitte und die Dünen aktiv bekämpft werden. Dank der „Pump-and-Roll“-Funktion nun auch während der Fahrt, denn das war mit dem Vorgänger noch nicht möglich.

Außerdem hat das Fahrzeug mehr Löschmittel als sein Vorgänger an Bord, nämlich 3.000 L Wasser und 200 L Schaummittel. Ein deutlicher Mehrwert, gerade zu Beginn einer Brandbekämpfung, wenn die Löschinfrastruktur noch nicht vollständig aufgebaut ist. Vor allem außerhalb der Ortschaften muss diese über z. T. lange Wegstrecken erst mühsam verlegt werden. Auch kann das Fahrzeug für die Heranführung großer Wassermengen im Pendelverkehr genutzt werden. Zudem dient es bei Verkehrsunfällen für die Sicherstellung des Brandschutzes und/oder Absicherung der Unfallstelle vor dem herannahenden Verkehr, denn die Insel ist nicht autofrei. Darüber hinaus ist es Zugfahrzeug für die Anhänger im Fuhrpark.

Als kürzlich die Idee aufkeimte, die Fahrzeuge der Inselfeuerwehren zu bauen, entschied ich mich für eine Variation des Farnheimer TLF 3000. Die Unterschiede beschränken sich daher im Wesentlichen auf die Bereifung, Dachbeladung und im Farbschema. Da das Fahrzeug angenommener Weise 2018 in Dienst gestellt wurde, sind auch die Doppelblitzer an der Fahrzeugfront gesetzeskonform und genießen Bestandsschutz. Zudem sollte es in Sachen Ausstattung etwas generischer wirken, als das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Farnheim, daher auch eine verbaute dritte Cupboard-Türe in den Aufbauseiten. Um eine gewisse Standardisierung darzustellen, verzichtete hierbei ein paar Details, wie komplexe Leuchtbalken, der speziellen Tanksektion in der Mitte des Aufbaus und auf eine sehr spezifizierte Ausgestaltung auf dem Dach und am Heck.

Ich habe zugegebenermaßen nicht einfach drauflos gebaut, sondern mir im Vorfeld darüber Gedanken gemacht, welche Fahrzeuge die jeweilige Feuerwehr im Fuhrpark stehen haben könnte. Nachzulesen hier. Dazu nahm ich mir die echten Inselfeuerwehren zum Vorbild, um in meinen Plänen ein möglichst realistisches Abbild zu geben, das nun nach und nach als Modellfeuerwehr entstehen soll.

ELW der FF Sande

Vor wenigen Wochen konnte die FF Sande ihren neuen Einsatzleitwagen beim Hersteller abholen. Er ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und ersetzt seinen Vorgänger aus dem Jahr 1998. Größter Unterschied zum Vorgänger: Ein multifunktional nutzbarer Innenraum ist hier nicht mehr möglich, da sich darin nun ein fest eingerichteter Funkplatz befindet. Somit kann der Funkverkehr ungestört vom lauten Einsatzgesehen erfolgen. Multifunktional lassen sich nach wie vor die beiden Mannschaftstransprter nutzen, aus denen sich Sitzbänke ausbauen lassen. In den Heckablagen des ELWs findet man indes Absperrmaterial, Warnwesten, Feuerlöscher, Handscheinwerfer, Gefahrgutdatenbank, etc.

Was äußerlich direkt in Auge fällt, ist das Lackier- bzw. Folierungsschema. Die Feuerwehr pflegt schon etwas länger ein sehr eigenwilliges und damit äußerst aufmerksamkeitsstarkes Farbdesign, das sich über alle Fahrzeuge – ob groß oder klein – hinweg zieht. Dadurch, dass die Insel vom Individualverkehr befahren befahren werden darf, erscheint eine auffällige Folierung auf den Fahrzeugen, selbst auch auf einer so kleinen Insel wie Sanderoog, durchaus sinnvoll.

„Nun, was baut man, wenn man gefühlt schon alles gebaut hat?“, stellte ich mir kürzlich die Frage aller Fragen. Logisch, Fahrzeuge einer anderen Wehr. Mal wieder. Somit erschließe ich mir hiermit modellbauerisch neue Segmente im Farnheim-Kosmos mit Fahrzeugen einer weiteren Feuerwehr. Da die Feuerwehren auf Sanderoog ausstattungstechnisch recht überschaubar sind, sollte es also keine allzu große Anstrengung werden, den Fahrzeugpark rasch vollständig aufzubauen. Aber grau ist bekanntlich alle Theorie. Jedenfalls ist mit diesem ELW der Anfang schon einmal gemacht. Als dieser entstand, dachte ich zunächst, ich setze hierfür das Vorfacelift meiner Transporterfamilie ein – ich wollte zu allererst den Vorgänger bauen. Doch irgendwie verselbständigte sich die Montage, sodass dieses Auto schlussendlich einen, wie ich finde, eigenen Look erhielt. Am Heck ließ sich, dank der letztjährig etablierten bedruckten 1 × 1 und 1 × 2 Fliesen, wunderbar eine standesgemäße Warnschraffierung installieren. Überhaupt war beim Bau das Farbschema ein großes Thema, das ich währenddessen mehrfach änderte, ehe ich damit zufrieden war. Denn es wird es doch immer schwieriger in einer solchen Größe, mit wenigen Farben ein eigenständiges Design zu entwickeln, das auch über verschiedenste Fahrzeugtypen hinweg funktioniert. Die unterschiedliche Farbgebungen sollen vor allem dem Betrachter, bspw. auf Ausstellungen helfen die Fahrzeuge verschiedener Feuerwehren besser voneinander zu unterscheiden.

Die Inselfeuerwehren auf Sanderoog

Sanderoog ist die kleine Schwesterinsel, die nur einen Wellenschlag entfernt vor der südlichen Küste Dörnums liegt. Auf der nur etwa 18 qkm großen, oder besser kleinen Insel leben rund 2.000 Einwohner und der Tourismusverband zählt alljährlich bis zu 1,2 Mio. Übernachtungen pro Jahr. Der Hauptort ist Sande. Für den Schutz der Bewohner und Feriengäste und die Gefahrenabwehr sind die beiden Freiwilligen Feuerwehren Sande und Sandergast zuständig. Die Feuerwehrangehörigen kümmern sich um alle Belange, die an eine Inselfeuerwehr gestellt werden: abwehrender Brandschutz, technische Hilfeleistungen, Gefahrguteinsätze und Personenrettungen am Strand bzw. auf dem Wasser.

Ein Teil des Fahrzeugpools der FF Sande hat fürs Foto Aufstellung genommen

Die Freiwillige Feuerwehr Sande ist die größere der beiden Inselfeuerwehren und stellt im Einsatzfall auch das größere Kontingent an Personal und Technik. Ihr gewöhnliches Einsatzgebiet erstreckt sich über den Hauptort, die Heccumersiedlung sowie der sämtliche nördliche Teil der Insel, inkl. des Fähranlegers.

Die FF Sande wurde 1880, nach einem verheerenden Brand im örtlichen Rathaus, gegründet und zählt heute 33 aktive Mitglieder. Leiter der Wehr ist Malte Matthiessen, der in der Funktion als Leiter der Sanderooger Feuerwehren und Wehrführer der FF Sande einberufen wurde. Voraussichtlich ab 2028 soll gegenüber der alten Wache ein modernes und vor allem größeres Wachgebäude entstehen.

2024 absolvierte die Feuerwehr insgesamt 33 Einsätze unterschiedlichster Art, darunter war auch ein ins Hafenbecken gestürzter PKW am Fähranleger im Juni sowie der Scheunenbrand auf einem Ponyhof im August.

Die Jugendfeuerwehr umfasst sieben Mitglieder.

Der Fahrzeugpark der FF Sande (Stand 05.2025)

Die Freiwillige Feuerwehr Sandergast entstand zwei Jahre nach Gründung der Feuerwehr in Sande. Hier stehen aktuell 18 Mitglieder im aktiven Dienst. Ihr Fahrzeugpark fällt deutlich kleiner und älter aus, der bis 2030 in Teilen modernisiert werden soll. Bezuschussungen des Landes für Ersatz eines über 40 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges wurden jüngst bewilligt. Ihr Einsatzbereich umfasst der komplette südliche Teil der Insel inkl. der Siedlung Willum, der Dünen und Strände bis zum Westend sowie Sandergast selbst.

Zu insgesamt 15 Einsätzen wurde 2024 die FF Sandergast gerufen. Auch sie war bei beiden oben beschriebenen Einsätzen beteiligt.

Der Fahrzeugpark der FF Sandergast (Stand 05.2025)

  • TSF-W (Bj. 2022)
  • LF 16/12 (Bj. 2004)
  • TLF 8/18 (Bj. 1986)
  • RW 1 (Bj. 1989) (ehem. Feuerwehr Farnheim)
  • MTW (Bj. 2009)
  • AL 18 (Bj. 1979)
  • TSA (Bj. 1991)

Den Rettungsdienst auf der Insel stellt das Rote Kreuz, der vom zuständigen Kreisverband in Farnheim verwaltet und betrieben wird. So versehen neben ortsansässigen Rettungskräften auch einige aus Farnheim einen 14-tägigen Schichtdienst.

Rettungswache Rotes Kreuz (Stand 05.2025)

FLB 4 – „Stadtbrandmeister Vincke“

Ein weiteres Löschboot in Diensten der Feuerwehr Farnheim ist gleichzeitig auch das kleinste mit festem Liegeplatz. Die „Stadtbrandmeister Vincke“ hatte bereits im Frühjahr die „Stadtbrandmeister Jäger“ aus dem Jahr 1988 abgelöst, wurde nun im Rahmen des Hafengeburtstags getauft und offiziell der Feuerwehr übergeben und in den Einsatzdienst gestellt. Es ist überwiegend auf den schmalen und schwer erreichbaren Wasserwegen der Jadestadt im Einsatz.

Genau genommen handelt es sich hierbei um ein Mehrzweckboot mit geschlossenem Aufbau. Er ist gasdicht ausgeführt, wodurch kontaminierte Bereiche auch seeseitig erreicht werden können. Für den Löscheinsatz kommt eine installierte Feuerlöschkreiselpumpe FP 10/2000 zum Einsatz. Die Wasseransaugung erfolgt durch den Rumpfboden. Die Wasserabgabe erfolgt über einen zuvor installierten Monitor am Bug, der über ein Bedienfeld im Inneren der Kabine ferngesteuert werden kann. Das Einsatzspektrum umfasst noch weit mehr, als lediglich die Brandbekämpfung. So lassen darüber hinaus auch eine Vielzahl von technischen und Gefahrguteinsätzen, Bergungen sowie Einsätze zur Menschenrettung auf und am Wasser abarbeiten.

Um einen wahren Selbstläufer handelt es sich bei diesem Modell. Im Verlaufe der Entstehung des Feuerlöschbootes Jade und des umfangreicheren Umbaus des Löschbootes „Oberbranddirektor Lübben“ (dazu später mehr) entstand gleich auch noch dieses kleine Mehrzweckboot mit festem Aufbau. Es ist größer als ein typisches Mehrzweck-Rumpfschalenboot aus Aluminium und ein wenig zu groß für einen Transport mittels Trailer. Somit ist es, wie oben bereits beschrieben, das kleinste Boot in der Flotte der Löschboote mit einem festen Liegeplatz. Den Liegeplatz muss ich allerdings noch mit mir ausmachen. Zunächst wird es angenommener Weise wohl auch an dem Kai liegen, an dem auch die „Jade“ liegt.

Die Inselfeuerwehren

Immer mal wieder erweitere ich das Farnheimer Universum bekanntermaßen auch mit einigen Modellen abseits der namensgebenden Feuerwehr. Nachdem die Inseln Dörnum und Sanderoog bereits als geografische Landmarken vorgestellt wurden, stelle ich nun lockerer Folge deren Inselfeuerwehren vor. Zunächst etwas Allgemeines.

Die Feuerwehren auf den Nordseeinseln haben es nicht leicht. Weder in Wirklichkeit, noch in meiner Fiktion. Denn sie müssen nicht nur den Brandschutz für ihre Inselbewohner sicherstellen, sondern zudem in den Sommermonaten auch den für mehrere zehntausend zusätzliche Urlaubsgäste. Außerdem haben sie das geografische Problem, dass sie im Falle eines Einsatzes zunächst auf sich allein gestellt sind. Was in den allermeisten Fällen kein Problem darstellt, kann bei größeren Schadensereignissen zu einer echten Herausforderung werden. Zwar lässt sich in solchen Ausnahmesituationen zusätzliche Hilfe vom Festland anfordern, jedoch können mitunter Stunden vergehen, ehe sie eintrifft. Wenn dann aber die Wetterbedingungen nicht mitspielen wollen und die Fähre nicht übersetzen kann, ist an eine Verstärkung vom Festland nicht zu denken. Besser ist es daher, auf solche Fälle vorbereitet zu sein. Darum verfügen die Inselfeuerwehren jeweils über einen Fahrzeugpark, der durchaus etwas umfangreicher ausfällt, als bei vergleichbaren Feuerwehren auf dem Festland.

Aktuell sind die Wehren auf den beiden Schwesterinseln personell recht gut aufgestellt. Die FF Dörnum zählt 51 Mitglieder, während auf Sanderoog bei der FF Sande 33 und bei der FF Sandergast 18 Feuerwehrangehörige ihren Dienst versehen. Noch ist also die Personaldecke ausreichend, und auch am Nachwuchs hapert es nicht. Dennoch haben einige Wehrleute in der Vergangenheit, aufgrund der stetig steigenden Lebenshaltungskosten, die Insel verlassen. Auch gehen einige Wehrangehörige einem Beruf auf dem Festland nach, wenngleich auch nicht viele. Jedoch fehlen sie bei der Erstalarmierung. Da auch nicht jeder Angehörende über die gleiche fachliche Qualifikation verfügt, können mitunter im Ernstfall wichtige Posten (bspw. Fahrer/Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Führungspersonal, etc.) nicht besetzt werden. Daher sind Wehren stets angehalten Redundanzen in der Personalstruktur vorzuhalten und entsprechende Mitglieder fortzubilden. Das kostet allerdings Zeit und Geld, was sie i.d.R. nicht haben.

Auf den Inseln ist außerdem Platz rar, und so platzen Unterkünfte mittlerweile aus allen Nähten: mehr Ausrüstung für ein immer breiteres Tätigkeitsfeld und immer größere Fahrzeuge. Hinzu kommt, dass die Wachgebäude mittlerweile etliche Jahrzehnte alt sind und ein wahrer Sanierungsstau vorherrscht. Mittlerweile ist es nicht mehr bloß mit einem neuen Anstrich getan. Der Wehrführer der FF Dörnum, Fiete Jepsen, hat dazu eine deutliche Meinung: „Abreißen, und neu bauen! Mittlerweile hat man den Einsatz verpasst, bei dem ein Eimer Farbe noch etwas hätte ausrichten können“. Es gehe ans Eingemachte. Auch neue Technik für eine stille Alarmierung im Einsatzfall und die längst überfällige Umstellung auf den Digitalfunk sowie benötigte neue Einsatzbekleidung müsse dringend her.

Fiete Jepsen, 44, Stadtbrandmeister und Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Dörnum

Auch auf Sanderoog sieht es nicht viel anders aus. Ein Fahrzeug muss tagein tagaus draußen in der salzigen Nordseeluft parken, da es nicht mehr in die alte Fahrzeughalle passt. Die Autos wurden über die Jahrzehnte immer größer: „Wir könnten auch kleine Fahrzeuge bestellen, nur dann bräuchten wir davon zwei, um dieselbe Menge an Ausrüstung und Personal, wie bei einem Großen, an die Einsatzstelle zu bekommen. Da wir eh nur Platz für eines der beiden hätten, stünde das zweite eben auch draußen“, berichtet Malte Matthiessen, Leiter der Wehr in Sande. Zwar sei eine neue, größere Wache in Vorbereitung – die Baugenehmigungen laufen derzeit – jedoch rechnet hier keiner mit dem ersten Spatenstich vor 2028.

Malte Matthiessen, 39, Leiter der Sanderooger Feuerwehren und Wehrführer der FF Sande

Aber bei allen Inselwehren sind sich die angehörigen Feuerwehrleute einig: Den Kopf in Strandsand zu stecken und aufzugeben ist keine Option. Und so machen sie immer weiter und das Beste aus Ihrer Situation.