TLF 8/8 (Bund)

In 2025 jährt sich deutschlands größte Waldbrandkatastrophe zum 50. Mal. Damals, 1975, als die Lüneburger Heide in Flammen stand, war auch ein weit verbreitetes Löschfahrzeug des Katastrophenschutzes aus den 1960er Jahren dort im Einsatz: das Tanklöschfahrzeug TLF 8/8 (Bund).

Aufgebaut auf einem Mercedes-Benz Unimog 404.1 S mit 90 PS und 5,5 t. GG, ausgestattet mit einem 800 Liter Tank und einer Pumpe, die die gleiche Menge pro Minute fördern konnte sowie einer Tragkraftspritze TS 2/5, die 200 L/Min. bei 5 bar zur Verfügung stellte. Durch die bescheidene feuerwehrtechnische Beladung war es ausschließlich für die Bekämpfung von Vegationsbränden und zur Wasserversorgung von Einsatzstellen ausgelegt. Den (inoffiziellen, aber zum besseren Verständnis geläufigeren) Namenszusatz „Bund“ erhielt es deshalb, weil es von der Bundesrepublik Deutschland für die zivile Verteidigung beschafft und zunächst dem Luftschutzhilfsdienst (LSHD) zugeteilt wurde. Insgesamt orderte der Bund 1.761 Fahrzeuge dieses Typs in mehreren Tranchen. Somit ist das TLF 8/8 (Bund) der meistgebaute Fahrzeugtyp für die Feuerwehr der Nachkriegsgeschichte.

Nach der Waldbrandkatastrophe 1975 in der Heide und im Wendland entstand auf Weisung des Landes Niedersachsen daraus der Fahrzeugtyp „Waldbrand“. Ein zum TLF 8/18 weiterentwickeltes und auf das Nachfolgemodell (gemeinhin als U 1.300 L bekannt) aufgebautes Löschfahrzeug für weiterhin überwiegend Vegetationsbrände, das im Gegensatz zum bundesweit genormten TLF 8/18, über eine zusätzliche Dachluke verfügte.

Das alte TLF ist durch seine kantige Form ein dankbares Vorbild für eine Umsetzung in den Maßstab der 4- bzw. 5-Noppen-Breite. Bei genauer Betrachtung des Originals fällt auf, dass bspw. die hinteren Kotflügel lediglich aus angeschweißten Viereckblechen samt Schmutzfängern bestehen. Um dies realisieren zu können musste ich an der Stelle mit Snot-, bzw. Lampensteinen arbeiten. Somit sitzt lediglich die Kabine auf einem Fahrgestell aus Platten. Ich habe mit dem Gedanken gespielt den Aufbau in einer 5er Breite zum bauen. Entschied mich letztlich für die Breite von vier Noppen., da auch mein weiterer UniMOC genauso „schmal“ ist und schließlich besser zueinander passen. Da sich die Türen des Aufbaus an den Seiten originalerweise nach unten klappen lassen, boten sich hier passenderweise die als Briefkästen bekannte 2x2x2er Containerboxen an. Mit der als Blüte oder Absperrrad bekannten 1×1 Rundplatte ließen sich die inversen, gewölbten Gleitfliesen als Dachluken auf dem Fahrzeug befestigen. Der bedruckte 2×4 Dachstein, der eine durchaus passende Motorhaube wiedergibt, war 2019 Teil eines kleinen City-Bausatzes (Nr. 60212). Ein paar weitere Details, die man sicher den Fotos entnehmen kann, vervollständigen das Modell.

Ob ich das Original einigermaßen wiedererkennbar nachgebaut habe, darf jeder für sich entscheiden. 😉

Nachtrag: Ich habe Lyse’s Kommenter mit seinem Verbesserungsvorschlag umgesetzt und diese seine nun hier angewendete Rad/Reifen-Kombi passt erheblich besser. Vielen Dank für den Hinweis!

9 Gedanken zu “TLF 8/8 (Bund)

  1. Lyse schreibt:

    Die Räder müssten ein bisschen größer sein, aber sonst eine coole Sache. Die klassische Viererbreite hat einfach was. 🙂

    Wieder was gelernt. Vom größten Waldbrand hierzulande wusste ich bin eben gar nichts, war aber auch vor meiner Zeitrechnung.

    Der Wikipedialink zum Unimog 404 ist kaputt. 404t gerade. 😉

    • farnheim schreibt:

      Herzlichen Dank Dir für Deinen Kommentar. Die Waldbrände überigens habe auch ich nicht erlebt. Kenne das also auch nur aus den Berichten und Geschichten von damals. Den Hinweis mit den größeren Rädern nehme ich gerne an und probiere ihn mal aus. Ich selbst habe auch das Gefühl, irgend etwas in der Gesamtdarstellung. Vielleicht sind es ja die Reifen. Wiki-Link ist gefixt. 🙂 Eine 404er Seite zu einem 404er Unimog. *lol*

      • Lyse schreibt:

        Sehr schön. Hast Du noch ein Bild von dem nun geländetauglicheren Unimog? 🙂

        Ich hab einige Zeit auf YouTube damit verbracht, dem Waldbränden von damals hinterherzuschauen. Brutal.

      • farnheim schreibt:

        Sämtliche neuen Bilder findest Du bereits hier im Artikel. 😉 Die alten Fotos habe ich durch diese ersetzt. Falls sie Dir nicht aktualisiert angezeigt werden, könnte es evtl. daran liegen, dass Du Dein Browser die alten Bilder gecacht hat. Du müsstest den Cache einmal leeren, dann sollte es klappen. Ansonsten besteht die neue Bereifung aus grobstolligeren, zweiteiligen Reifen. Aufgrund ihres größeren Durchmessers musste ich das Fahrgestell um eine Plattenstärke erhöhen.

      • Lyse schreibt:

        Hmmm, ich seh definitiv die neuen Fotos, aber mir kommen die Reifen nicht größer vor. 😀 Kann mich nimmer erinnern, wie klein die originalen Rädchen dann gewesen sein müssen. ¯\_(ツ)_/¯ Ich glaub eine Nummer größer ginge noch, um näher an die Vorlage zu kommen. Aber im Zweifel hat der halt kleinere für den Straßenverkehr oder Museumsbetrieb aufgezogen. 😉 Müsste mittlerweile vermutlich ja auch eher ausgemustert sein.

        Dass der Unimog erhöht wurde, wär mir nicht aufgefallen. Das spricht aber definitiv für die Verbesserung. Wirkt sehr harmonisch.

      • farnheim schreibt:

        Ausgemustert sind solche TLF betimmt bereits in großen Mengen. Aber nicht auszuschließen, dass evtl. eine kleine Freiwilligen Wehr irgendwo in D noch das ein oder andere Fahrzeug im Dienst hat, weil es einfach funktioniert und diese LoTech gut instandzuhalten ist – entsprechende Hege und Pflege immer vorausgesetzt.

        Tatsächlich sind die im direkten Vergleich die Unterschiede beim Modell eher marginal.

        Aber die Reifen, die jetzt aufgezogen sind, besteht aus der Kombi, die auch das im Link zu sehene WLF trägt:

        (Zwei Reifen übereinander)

        Diese waren vorher montiert:

        (nur ein, aber im Durchmesser kleinerer Pneu)

        Noch größere Reifen wären (teiletechnisch) möglich, dann sind diese aber auch entsprechend breiter und sähen an Mog eher aus, als führe er mit Ballon-Sandbereifung… 😉

  2. Marc Dörrich schreibt:

    Kleiner inhaltlicher Fehler: In echt hatten die TLF 8 S eine TS 2/5 dabei = 200 Liter pro Minute bei 5 Bar 😉 2 bar wären zum Löschen auch nicht sonderlich ausreichend… Sonst cooles Modell, das Original dahinter kann man gut erkennen ^^

    • farnheim schreibt:

      Vielen Dank für den Kommentar und für den Hinweis zur TS. Den habe ich umgegehend korrigiert. In der Tat sind 2 bar nix wildes. Das habe ich beim Niederschreiben seltsamerweise nicht hinterfragt.

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