Die Kontorhäuser in Farnheim

Es gibt seit Längerem mal wieder etwas Lesestoff über die Stadt Farnheim. Diesmal geht es um die Kontorhäuser der Stadt. Noch heute lassen sich dort zahlreiche dieser historischen Bauten entdecken. Die Gebäude, die den Zweiten Weltkrieg überstanden, sind heute aufwendig sanierte, sehenswerte Gewerbeobjekte, die, trotz oder gerade wegen ihres antiken Charms, vielfältig genutzt werden: als Büroflächen oder Wohnraum, als Einzelhandel oder Gastronomie.

Die allermeisten von ihnen stehen auf der vorgelagerten Insel, auf der sich die heutige Innenstadt befindet. Rückblick: Inmitten der Industrialisierung gelangte zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch ein völlig neuer Bautrend nach Europa: die Skelettbauweise aus Stahl und Beton. Dank ihr ließen sich fortan Gebäude bei gleichem Grundflächenbedarf mit wesentlich mehr Geschossebenen errichten. Außerdem ließ die neuartige Bauweise eine modulare Nutzung der Räumlichkeiten im Inneren zu, da es keinerlei tragenden Wände mehr bedurfte. Das bot den Vorteil, dass Raumgrößen besser auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Mieter abgestimmt werden konnten.

Kontorhäuser wurden ursprünglich stets als reine Bürogebäude angelegt, die als sog. „Industriehäuser“ solche von den eigentlichen Wohnhäusern trennten. Erst etwas später, während der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren, baute man leerstehende Kontorhäuser auch zu Wohnhäusern, den sog. „Mietfabriken“, um. Die heute noch vorzufindenden Kontorhäuser stehen mehrheitlich unter Denkmalschutz, und man sorgt für ihren Erhalt. Welche Häuser im Einzelnen wo in Farnheim stehen und wie sie heißen, lässt sich im nachfolgenden Überblick über die wichtigsten Kontorhäuser in der Jadestadt erfahren.

Der Burckardhof wurde in der Zeit von 1921 bis 1922 erbaut. Benannt wurde er nach dem Gründer der Farnheimer Kaufmanns-Dynastie Otto Burckard (1819-1879). Noch heute ist das Haus in Familienbesitz, das seit 1971 unter Denkmalschutz steht. Dort ist auch der Sitz der Sven Burckard Ship Management GmbH & Co. KG. Nach Otto Burckard ist auch der Burckard-Kai im Hafen benannt.

Das Cottaer-Haus, am Ende der Straße Zollamtsbogen gelegen, wurde 1908 auf dem Areal der alten Knabenschule errichtet und nach dessen ehemaligen Leiter Carl Theodor August Cottaer (1842-1887) benannt, der bei den großen Bränden 1887, bei dem Versuch seine Schüler vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, ums Leben kam.

Das Deutschlandhaus am Umschlag 1 wurde zwischen 1927 und 1928 im Auftrag des Kaufmanns Otto Schmoock (1882-1973) durch den Architekten Carl-August Loth (1877-1945) erbaut. Die fließenden, geschwungenen Linien der Fassade und die Rundungen der Gebäudeecken erinnern an den Zeitgeist der 1920er Jahre. Bis heute wird der Komplex, der in Skelettbauweise entstand, vollständig als Bürohaus genutzt.

In den Jahren 1927 und 1928 wurden die Mühlenhöfe am südlichen Ende des Borchertrings errichtet und sind als Denkmal eingetragen. Benannt wurde der Gebäudekomplex nach dem Reeder Oscar Mühlen (1885-1944). Die Höfe sind, wie der Name es vermuten lässt, ein Gebäudeensemble aus insgesamt drei Objekten, die vom Borchertring in die Helenenstraße münden. Das erste Haus auf dem Borchertring wurde zwar als Kontorhaus für den Auftraggeber erbaut, jedoch nutzte Oscar Mühlens Unternehmung nur die ersten beiden Etagen. Die übrigen Räumlichkeiten wurden, wie auch die der beiden anderen Gebäude, an andere Firmen vermietet. 1924 waren an dieser Adresse bereits 36 Unternehmen gemeldet. Bei einem Brand im dritten Gebäudesegment im September 1973 ging der historische Dachstuhl mit seinen großen Dachfenstern vollständig verloren. Im Zuge der Brandsanierung ergaben sich, womöglich aus statischen Gründen, kleinere Fenster. Die Marmortreppen und Fliesen in den Treppenhäusern sind im Haupthaus auch heute noch erhalten. Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in allen drei Gebäuden zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden die Räumlichkeiten vielfältig genutzt. Aus dem Brandhaus in der Helenenstraße wurde bspw. ein reines Wohnhaus.

Das heutige Hotel Handelshof stammt aus dem Jahr 1911. Der Name führt auf die dortige Handelsstätte in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs zurück. Das Gebäude verfügt als Besonderheit über einen rund 100 qm großen und acht Meter hohen Lichthof mit großer Glaskuppel und vier noch immer in Betrieb befindliche Paternosteraufzüge für die Hotelgäste.

Das Carina-Baru-Haus an der Helenenstraße ist das einzige Kontorhaus Farnheims, das nach einer weiblichen Person benannt wurde. In diesem Fall nach der Gattin (1881-1954) des Kaufmanns Adolph Baru (1877-1948). Errichtet wurde der Komplex mit großem Innenhof in den Jahren 1920 bis 1922. Die Bausteinfassade besticht durch ihre geometrische Geradlinigkeit und Klarheit, aufgrund der zahlreichen weißen Fenster darin. Wie viele Gebäude aus jener Zeit, besitzt auch dieses Haus ein Staffelgeschoss, dass sich nach oben hin treppenartig verjüngt, um in den engen Straßen eine optische Ausweitung nach oben zu erreichen.

Das Australhaus wurde 1907 ebenfalls durch den Architekten Carl-August Loth (1877-1945) im Auftrag des Reeders Franz Sieveking am Kaiserkai 1 errichtet. Die Fassadengestaltung unterstreicht die überseeischen Handelsbeziehungen, ihre farbliche Ausarbeitung orientiert sich dabei an den Reedereifarben.

Aus dem Jahr 1923 ist das sechsstöckige Singher-Haus. Errichten ließ es der Juwelier und Goldschmied Jakob Heinrich Singher (1885-1977), der sich seinerzeit darin im Parterre einen fortschrittlich gestalteten Verkaufsraum, eine Werkstatt, Lagerflächen sowie einige Geschäftsräume einrichten ließ. Darüber fanden Bedienstete und die Familie ihre Wohnräume. In den 2000er Jahren wurde das Gebäude vollständig entkernt und mit dem rechten Nachbargebäude im Inneren zu einem Gebäude zusammengefasst und ausgebaut. In diesem Zuge erhielt das Singher-Haus auch einen modernen Dachausbau. Es ist heute ein Wohnhaus mit Einzelhandelsgeschäften im Parterre. Hier führt u.a. der Urenkel Markus Singher (1968-) das Juweliergeschäft in mittlerweile vierter Generation weiter fort.

Zwischen 1897 und 1899 entstand im Auftrag durch die Reederei Eduard Breckmann, die die Deutsche-Afrika-Linie (DAL) unterhielt, der Breckmannshof. Der spätklassizistische Bau wurde 1991 grundlegend umgebaut und aufgestockt. Der Farnheimer Künstler Ernst Lutteroth (1881-1958) installierte damals im Eingangsportal Bronzestatuen zweier lebensgroßer Elefanten, die die damalige geschäftliche Verbundenheit mit dem afrikanischen Kontinent symbolisiert.

1925 wurde das Cronstetten-Haus erbaut. Benannt nach dem Farnheimer Reeder Franz-Theodor Cronstetten (1886-1962). Ab Anfang der 1960er Jahre war es für viele Jahre ungenutzt und drohte zu verfallen. 1984 konnte es aber, danke eines Investors, umfangreich saniert werden. Seit Ende der Achziger Jahre beherbergt das stattliche Gebäude ein Hotel. Ein Hingucker ist die auffällige dunkelrot/beige gestreifte Fassadengestaltung.

Der Kaiserhof enstand 1912 im Auftrag von Carl-Richard Maesz (1863-1928), Betreiber des Handelskontors der kaiserlichen Handelsmarine. Es steht als Eckhaus in der Straße Hauswisch im heutigen Zentrum der Stadt. Es wurde in den ersten Jahren, bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges als Wollhandelshaus geführt. Nach dem Krieg zogen zahlreiche Unternehmen ein und aus. Ende 1990er Jahre kaufte schließlich die Warenhauskette Wellheim das Objekt, um es als separates Kaufhaus für Sportartikel zu nutzen. Jedoch seit Schließung des Hauses im Jahre 2022 steht es leer. Die Fassade in rotem Ziegelklinker ist eine stark vereinfachte barockisierte Pfeilerfassade.

Der Brandthof im Deepenbrook wurde in mehreren Bauabschnitten im Stil des Profanbaus errichtet. Der höchste und zugleich zentrale Gebäudeteil dieser Anlage misst 15 Etagen. Damit war es das höchste Gebäude in Farnheim zu jener Zeit. Heute ist es immerhin noch das höchste Kontorhaus der Stadt. Nutzer waren u.a. die Deutsche Invaliden Ersatzkasse sowie später das das Weltwirtschaftsarchiv. Benannt ist der Komplex durch den Gründer der Deutschen Invaliden Ersatzkasse Hermann Brandt (1878-1951). Als Besonderheit ist das Gebäude im Inneren vollständig im Art-Deco-Stil gehalten.

Das Schopensteelhaus wurde 1921 am Schwanentor erbaut. Es erfuhr seitdem immer wieder mehr oder weniger große Umbauten. Der größte war sicherlich der, als man 1928 eine Stahlkonstruktion in das Gebäude trieb, um es um drei weitere, auf insgesamt acht Etagen aufzustocken. Im zweiten Weltkrieg befand sich, wegen seiner exponierten Stellung im Stadtgebiet, darauf eine Flak-Stellung. Bei dem verheerenden 1000-Bomber-Angriff der Alliierten in der Nacht vom 13. auf 14. Juni 1944 wurde das Gebäude massiv beschädigt und brannte daraufhin vollständig aus. Das ursprünglich mit dunklen Ziegeln verklinkerte Objekt wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, 2017 zu einem Hostel umgebaut und ist heute Kulturdenkmal. Es steht in räumlicher Nähe zum Hauptbahnhof am nördlichen Zugang zum westlichen Teil der Innenstadt.

Das Egidius-Priem-Haus ist ein großer Gebäudekomplex mit zwei großen Innenhöfen. Errichten ließ es der einflussreiche Reeder und Kaufmann Egidius Priem (1873-1942) nach den Plänen von Archtiekt Moritz Engelmann (1889-1953) im Jahr 1935, das nach heutigen Maßstäben als das letzte Kontorhaus klassischer Bauart in Farnheim gilt. Seit 1977 steht es unter Denkmalschutz.

Das Haus der Seefahrt, das 1911/12 ursprünglich als Mietkontorhaus erbaut wurde, beherbergte überwiegend Handels- und Reedereikontore. Nach dem Krieg zogen auch andere Branchen ein. Heute gehört das Haus der Seemannsmission Farnheim, die auf 40 Zimmern günstige Übernachtungsmöglichkeiten (nicht allein nur für Seeleute) bietet.

Das Unionhaus liegt in der Innenstadt an der Straße Dritte Meile/Ecke Delle und wurde 1897 durch die Architekten Wilhelm Jander (1871-1942) und Emil Puttfinger (1868-1940) errichtet. Auch in diesem Gebäude lassen sich die Etagen mit verschiebbaren Wänden frei einteilen. Fünf vertikale Fensterachsen mit hervorstehender dritter Mittelachse mit Kastenerker geben mit der aus Werkstein gefertigten Fassade in Kombination mit den heute dunklen Fensterrahmen und -einfassungen ein stimmiges Bild ab. Reiche Verzierungen an den Gesimsen verleihen der ansonsten recht klaren Formensprache der Fassade etwas Prunk. Ursprünglich hatte hier der Union-Verlag seine Redaktionsräume, die Setzerei und das Papierlager. Zu dem Verlagskomplex gehörte auch eine angeschlossene Druckerei, die in den 1980er Jahren abgerissen wurde. In den 1990er Jahren bekam das Dach des Hauses sein derzeitiges Erscheinungsbild. Heute wird das Gebäude vielseitig genutzt. In den unteren Etagen befinden sich Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe sowie Gastronomie.

Das Kopmann-Haus wurde von 1923 bis 1925 erreichtet. Seine exponierte Lage am Jadefleet, am südlichen Zipfel des heutigen Westends, ermöglichten einen Anschluss an Wasserweg und Straße gleichzeitig. Es zählt zu den neueren Kontorhäusern der zwanziger Jahre und zum Baustil der neuen Sachlichkeit. Es handelt sich um ein siebengeschossiges Gebäude in Eisenbeton-Bauweise, dessen Fassade mit Ausenser Ziegeln verklinkert wurden. Solche Ziegel sind besonders widerständsfähig gegen äußere Umwelteinflüsse und haben eine tief rotbaune, fast schwarze Färbung und glänzen seidenmatt. Die Treppenhäuser sind reichhaltig mit dunklem Holz vertäfelt und maritime Schnitzereien zieren sämtliche Geländer der Treppenhäuser. Es wurde am 15. Februar 1973 in die Farnheimer Denkmalliste aufgenommen.

Das Kolumbienhaus aus dem Jahr 1928 bzw. 1929 befindet sich am unteren Deichtorwall und ist von der Jade aus gut zu sehen. Heute ist das Kontorhaus Sitz des Lebensmittelkonzerns „Deutsche Hochsee“. Der Grundriss macht das Objekt architektonisch sehr reizvoll. Es handelt sich hierbei um ein Terrassengebäude, dass in Richung Gebäudekern immer höher wird. Von oben betrachtet staffeln sich insgesamt sieben Gebäudesegmente, die zur Mitte hin immer breiter werden. Die Straßenseite, an der sich auch das Eingangsportal befindet, ist dabei noch üppiger gestaltet als die ohnehin schon sehenswerte Seeseite, denn die Fassade sowie das pyramidenhaft anmutende Dach sind vollständig mit NiRoSta verkleidet. Sonnenauf- und untergänge werden durch die Spiegelungen sehr effektvoll in Szene gesetzt, was es zu einem der beliebtesten Fotoobjekte Farnheims macht. Es wird dem Art-deco-Stil zugerechnet.

Das Amerikahaus am Deichtorwall 85-93 ist mit der markanteste und der zugleich bekannteste Kontorhauskomplex der Stadt. Markant deswegen, weil die Form des Komplexes einem Schiffskörper ähnelt. Wählt man einen Standort an der südlichen Spitze, so erscheint für den Betrachter die Fassade wie ein ebener Schiffsrumpf samt spitz zulaufendem Bug. Da durch diese sich bietende Perspektive die zahlreichen, vorstehenden Ziegelsäulen in der Fassadengestaltung die zurückspringenden Fenster optisch verschwinden lassen, entsteht der Eindruck einer geschlossenen Fläche, die an einen Schiffsrumpf erinnert. Erbaut wurde das Amerikahaus in der Zeit von 1915-1917 unter der Leitung des Architekten Carl-August Loth (1877-1945), der von Bauherr Hermann Theodor Graveley (1881-1958) dazu beauftragt wurde, ein imposantes Bauwerk zu erschaffen, dass alle übrigen Häuser überstrahlen sollte. Die Fassade wurde im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet. Insgesamt befinden sich in dem Gebäudekomplex 1.162 Fenster.

Von der bebauten Fläche ist sind die Albertshöfe allerdings erheblich größer als die Fläche, die das Amerikahaus für sich beansprucht – nämlich mehr als doppelt so groß. Dieser Komplex entstand auf Basis des Siegerentwurfs des Architekten Fritz Halberstadt (1883-1948) in den Jahren 1913-1915. Er schuf auf dem Areal, das von den Straßen Uferpromenade, Deepenbrook und Albertshof eingefasst wird, einen großen Komplex, der ebenso dem Backsteinexpressionismus zugeordnet werden kann. Drei große Innenhöfe sorgen dafür, dass in sämtliche Gebäudeteile jederzeit ausreichend Tageslicht fallen kann. Ebenso ließen sich von den äußeren Innenhöfen aus die Waren per Lastenzug in die dafür vorgesehenen Etagen verladen. Die zur Verfügung gestandenen Büroflächen konzentrierten ausnahmslos um den zentralen Lichthof in der Gebäudemitte. Die übrigen Flächen standen der Warenlagerung zur Verfügung. Heute ist das Gebäude Sitz der GVF Holding (Gebäudeverwaltung Farnheim), die 983 Gebäude, darunter die Tonhalle, die Oper und die Börse sowie 3.144 überwiegend gewerbliche Mietverträge und 2.679 PKW-Stellplätze verwaltet.

Das Saalhaus der patriotischen Gesellschaft in der Jadestraße wurde zwischen 1899 und 1901 erbaut. Fritz Wegner zeichnete sich als Architekt verantwortlich und schuf einen für damalige Verhältnisse äußerst fortschrittlichen Baukörper mit bspw. einem Betonfundament und einer Zentralheizung auf allen Etagen. Die Fassade gestaltete er in Anlehnung an die Backsteingotik, die mit Fresken vieler Handwerksbereiche von Arthur Arens gestaltet und verziert wurde. Benannt ist das Haus nach der 1854 gegründeten Gesellschaft des Gemeinwohls und des bürgerlichen Zusammenhalts. Bis heute ist an dieser Adresse ihr gesellschaftlicher Sitz für ihre gemeinnützige Arbeit. Von 1907-1953 hatte dort die Farnheimer Bürgerschaft ihren Sitz. Säle in unterschiedlichen Größen können heute für Events, Meetings, Kongresse etc. angemietet werden.

Das Bankhaus Koopmann wurde 1911 durch die Beauftragung der Brüder Bruno & Gernot Koopmann erbaut. Der Farnheimer Architekt Rudolf Theeß (1885-1961) schuf einen üppigen Neorenaissancebau. Es liegt am Gänsemarkt, mitten in der heutigen Innenstadt. Die 1789 gegründete B. G. Koopmann & Co. ist die mittlerweile größte deutsche unabhängige Privatbank und hat bis heute hier ihren Stammsitz.

In den Jahren 1911-13 entstand in einer Eisenbetonkonstruktionsbauweise mit einer Kunstsandsteinfassade auf Plänen des Architekten Carl-Gustav Barre (1879-1947) das markante Warenhaus Farnheimer Hof an der Palisanderallee. In der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs, am nördlichen Rand der Fußgängerzone gelegen, ist es bis heute auch als solches in Verwendung: seit 1975 ist dort das Sporthaus Bellenhagen untergebracht.

1909 errichtete man das Jadereederhaus an der Adresse am Umschlag 5-7. Ziel war es, sämtliche Reedereien Farnheims unter einem Dach zu vereinen. Dementsprechend großzügig hat man den Grundriss geplant. Der wachsende Einfluss der Heimatschutzbewegung fiel in eine Zeit umfassender Reformbemühungen, die 1907 in der Gründung des Deutschen Werkbundes kulminierten. Dadurch erfuhr auch der Kontorhausbau eine wesentliche Erweiterung seiner architektonischen Ausdrucksmöglichkeiten, die man hierbei um romantische, regional tradierte Elemente ergänzte.

Das Hansahaus, 1912 als Mietkontorhaus in Baumwerder an der Ecke Dienerreihe/Heuweg erbaut, wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und erst 1955 durch einen Neubau an selber Stelle wiedererrichtet. In den 1970er Jahren hat man es zum Hotel aus- und umgebaut und beherbergt seitdem das Hotel Hansa.

Weitere hervorhebenswerte Kontorhäuser sind u. a. das Bekendorp-Haus, das Marquardt-Haus, der Prengsthof und die Seedler- sowie die Südseehöfe.

LF 10 n. B. (Löschgruppenfahrzeug)

In niedriger Bauweise wurde 2021 ein LF 10 nach Vorbild der LF 20-KatS der Feuerwehr Farnheim beschafft. D. h., es ist hiermit möglich, während der Fahrt rund 300 Meter B-Schläuche, die in Buchten im heckseitigen Gerätefach verstaut sind, für den Aufbau einer Wasserversorgung über längere Wegstrecken zu verlegen. Allerdings orderte man beim Hersteller die größere Feuerlöschkreiselpumpe FP 10/2000 und wählte einen 1.400 L fassenden Löschwassertank. Die geringere Gesamthöhe des Fahrzeugs war notwendig, da die Toreinfahrt am Unterstand für das Fahrzeug eine doch recht überschaubare lichte Höhe aufweist. Somit verzichtete man auf einen Allradantrieb, der auf den befestigten Wegen auf und neben dem Messeareal ohnehin nicht notwendig gewesen wäre und hielt sämtliche Anbauteile auf den Dächern so flach wie möglich. Das Fahrzeug rückt zu allen größeren Einsätzen mit dem VLF im Verband aus, oder wird vom Staffelführer des VLF ggf. nachgefordert.

Dieses Fahrzeug bildet den Abschluss in der Vorstellung des kleinen Fahrzeugparks der BtF Jade Messe AG. Sollte es tatsächlich mal zu einem größeren Brandereignis auf dem Gelände kommen, rückt eh die städtische Feuerwehr mit dem „großen Besteck“ an.

Jedenfalls ist dieses Fahrzeug tatsächlich etwas niedriger, als das oben verlinkte LF 20-KatS – im Modell um eine Plattenstärke bei der Karosserie und bei der Dachbeladung sogar etwas mehr als das. Somit ist also die Annahme der niedrigen Bauart im direkten Vergleich auch im Modell sichtbar. Tatsächlich stand für den Bau des Fahrzeugs auch das ältere LF-KatS Pate. Selbst die Fahrgestellanbauteile unter dem Fahrzeug gleichen sich. Allerdings flossen auch hier einige Optimierungen zugunsten der Stabiltät und der Festigkeit des Aufbaus mit ein. Am Ende entstand ein optischer, wenn auch nicht unbedingt eineiiger Zwilling.

Jetzt, da der Fahrzeugpark komplett ist – es ist übrigens der erste vollständige in Farnheim, könnt Ihr gerne auch die Übersichtsseite der Jade Messe AG aufrufen (außerdem auch rechts in der Infospalte unter „Seiten“ -> „Die Fahrzeuge der Betriebsfeuerwehr Jade Messe AG“ zu finden, denn dort erfahrt Ihr obendrein alles Wichtige zur Messe Farnheim und der Entstehung ihrer Betriebsfeuerwehr.

MZF (Mehrzweckfahrzeug)

Ein Pickup-Truck mit Doppelkabine und kurzer Ladefläche dient bei größeren Einsätzen zudem als Dienstfahrzeug für den Einsatzleiter. Auf der Ladefläche können, je nach Einsatzanforderung, verschiedene Module Platz finden. Standardbeladung ist jedoch das Modul für die technische Hilfeleistung. Ferner stehen ein Pulvertank-, ein Atemschutz-, ein Umweltschutz- und ein Hygienemodul für die Einsatzkräfte zur Verfügung.

Als Vorlage zog ich meinen KdoW des Flughafens zurate, um aus seinem Look einen weiteren Pickup entstehen zu lassen. Das jedoch gelang nur ansatzweise, sodass ich das die Herangehensweise nochmal grundlegend überdachte. So begann ich erneut mit dem Fahrgestell, wie bei fast all meinen Modellen. Dann lief’s… Einige optische Merkmale des KdoW übernahm ich aber hierfür. Die hochstelzige Version rief regelrecht noch einigen Chassisanbauteilen. So bekam das Modell einen Anstriebstrang samt Getriebegehäuse und Abgasanlage. Dazu verlängerte ich die Passagierkanzel, um eine „DoKa“ nach heutigen Vorbildbeispielen eines Dodge RAM 1500, VW Amarok oder Ford Ranger nachzuahmen. Die Ladefläche fasste ich mit einem schwarzen Gestänge ein, das entlang der Fahrzeugseiten je einen Scheinwerfer für eine ordnungsgemäße Umfeldbleuchtung erhielt. Letztlich bekam auch, wie zuvor das VLF einen kurzen und bündigen grünen Streifen als Zeichen der Messe-Zugehörigkeit.

Die übrigen Beladungsmodule haben es leider noch nicht in diesen Artikel geschafft. Sobald ich sie komplettiert habe, werde ich sie dem Artikel in Bild und (wenn nötig) Wort anhängen.

VLF (Vorauslöschfahrzeug)

Die noch junge Betriebsfeuerwehr der Jade Messe AG, die 2016 gegründet wurde, hat in ihrem Fuhrpark u. a. leichtes Vorauslöschfahrzeug aus demselben Jahr. Dies wird im Einsatzfall, zu dem sämtliche Kleinst- und Kleinbrände, technische Hilfleistungen kleineren Umfangs und Türöffnungen gehören, mit einer Staffel in der Personalstärke 1/5 (1 Staffelführer und 5 Feuerwehrleute) besetzt.

Technisch gesehen handelt es sich um ein erweitertes TSF-W. Anstelle einer eingeschobenen Tragkraftspritze fällt der verbaute Wassertank mit 800 L entsprechend etwas üppiger aus. Zudem lässt das größere Platzangebot im Aufbau Raum für Zusatzbeladungen für kleine Gefahrguteinsätze zu, wie u.a. ausgelaufene Betriebsmittel.

Die Kleintransporterbasis, die im Original vom Modellbauer de-marco erdacht wurde, erfreut sich bei mir immer größerer Beliebtheit. Somit erwächst hier ein Mitbewerber-Modell zu den bisherigen sehr vielfältig eingesetzten Sprinter-artigen Kleintransportern. Etwas Hirnschmalz samt zahlreicher Bauversuche benötigte die Einarbeitung der aufrecht stehenden Bauteile der Tür samt Fenster zum Mannschaftabteil, da der Rest des Aufbaus um 90 Grad gekippt montiert ist. Kniffelig insofern, als dass zwischen Manschaftskabine und dem Rest des Aufbaus kein Spalt die rote Fläche stören sollte. Die schmale Lücke zwischen Kabine und Aufbau ist hingegen gewollt.

Die Farbgebung hierbei bietet wenig experimentelles. Neben dem traditionellen Rot sind diesmal die Kotflügel vorn wie hinten weiß abgesetzt. Anstelle einer Konturmarkierung habe ich als Unterscheidungsmerkmal zu all den anderen Fahrzeugen unterhalb der Dachlinie einen dünnen grünen Streifen eingefügt, der die Unternehmensfarbe der Jade Messe AG aufgegreift. Dazu an anderer Stelle mehr.

Farnheim und Umgebung

Von heute an kann sich jede*r ein Bild darüber machen, wo genau Farnheim liegt. Die nun fertiggestellte Umgebungskarte ist nach Sanderoog die zweite Karte aus der Region, die für die interessierten Betrachtenden den fiktiven Farnheim’schen Mikrokosmos etwas näher bringen soll. Gewohnt detailreich bietet sie eine Fülle an Informationen.

Farnheim ist bekanntermaßen ein komplett fiktives Projekt. Dementsprechend ist auch die optische Aufbereitung der Übersichtskarte lediglich am echten Küstenverlauf angelehnt. Für den größtmöglichen Realismus sorgen die Namen der Städte, Ortschaften, Inseln und Wasserwege, die ebenfalls nach „echten“ Orten klinge nund insgeheim recht vertraut vorkommen sollena. Darüber hinaus legte ich auch großen Wert auf ihre richtige Zuordnung. Ein Beispiel hierfür sind die sog. „Groden“. So nennt man vom Meer angeschwemmte Neulandgebiete. Sie sind vorzugsweise ganz vorbildgerecht direkt an der Küste zu finden. Ein weiteres Beispiel sind Ortschaften die auf „-fehn“ enden. Sie lassen sich tatsächlich und auf der Karte ausschließlich in morastig-sumpfigen Niederungen oder Mooren finden.

Links: Östlich von Farnheim befindet sich die weitläufige Geest- und Waldlandschaft Wyker Heide.
Rechts: Ausens, Vehen und Crohns liegen an den Ausläufern der ersten Höhenzüge des beginnenden Mender Berglandes.

Verkehrstechnisch ist die gesamte Region rund um Farnheim erwartungsgemäß sehr gut erschlossen. Wobei ich auch darauf achtete, sämtliche Schnellstraßen möglichst mit in der Realität freien Kennzahlen zu markieren. Wer sich mit dem Nummerierungssystem deutscher Autobahnen ein wenig auskennt, weiß sicher, dass horizontal verlaufene Autobahnen eine gerade und vertikale folglich eine ungerade Nummerierung aufweisen. Zugleich finden sich die niedrigsten Nummern im Norden der Republik. Das System erinnert entfernt an das der alten (und auch aktuellen) Postleitzahlen. Zwar gibt es die A20 auch in Wirklichkeit, allerdings sind freie Zahlen in den Zwanzigern (für die Region üblich) bis auf eine bereits alle vergeben. Jedoch lässt dies darüber hinaus keinen Rückschlüsse auf eine mögliche tatsächliche Lage Farnheims an Deutschlands echter Küste zu. Und das wird auch so bleiben.

Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass das fiktive Land im Nordosten weitaus mehr Wasserflächen aufweist, als das übrige, z. B. im Westen der Karte. Dafür standen die Niederlande Pate, deren Küstenregion im Besonderen von endlosen Wasserflächen und -straßen durchzogen ist. So sind regionale Unterschiede berücksichtigt und sichtbar gemacht.

Die Frage nach dem Warum lässt sich auf zwei Arten beantworten. Zum einem, weil’s mir Spaß macht einen fiktiven Kosmos zu erfinden und möglichst plausibel auszubauen und zum anderen, weil sich mir so noch mehr Spielraum für den Modellbau bietet. Mit Feuerwehrfahrzeugen aus St. Joostersiel, einem Nachbarort Farnheims, hatte ich in der Vergangenheit ja bereits begonnen.

Die Region

Die Großstadt an der Jade bildet mit ihren 571.000 Einwohnern das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Gleichzeitig ist Farnheim wichtiges internationales Drehkreuz für die Luft- und Seefahrt und verkehrstechnischer Knotenpunkt.

Die Region entlang der Nordseeküste ist vornehmlich ländlich geprägt und ihre Einwohner leben überwiegend von der Landwirtschaft und/oder dem Tourismus. Sie zählt seit vielen Jahren mit insgesamt etwa 3,2 Million Übernachtungen allein in den beiden Landkreisen Jaderland und Harum im Jahr 2019 zu den größten Urlaubsregionen an der niedersächsischen Nordsee. Die weiteren Landkreise Dalsterförde und Mönkeburg stehen ihnen touristisch in nichts nach.

Links: Die Schwesterinseln Dörnum und Sanderoog, die an der äußeren Jademündung gelegen sind.
Mitte: Westlich der Jade schließt der weitläufige Küstenstreifen mit seinen zahlreichen Sielorten an.
Rechts: Leehaven weit im Nordosten gelegen umgibt einen großflächige Seen und Flußlandschaft

Dem Festland vorgelagert sind sechs Inseln, von denen Dörnum die flächenmäßig größte ist. Hoogesand, die nördlichste und gleichzeitig kleinste sowie Osterooge, die östlichste Insel, sind touristisch nicht erschlossen und dienen den Seevögeln als Brut- bzw. den Seehunden als Lebensräume. Während Hokkumeroog und Westerumerooge autofrei sind, fahren hingegen regelmäßig Autofähren ab Widumersiel und Farnheim Dörnum und die kleinere Schwesterinsel Sanderoog an. Jedoch gelten auf ihnen von Ostern bis Ende September eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten der jeweiligen Verkehrsräume. Westumerooge wird über Wranstersiel angesteuert und Hookumeroog via Leehaven. Die siebte Insel, Jaderoog, liegt direkt an der Ostküste des Landkreises Jaderland und ist lediglich durch die Innenjade vom Festland getrennt. Während man im Westen, nördlich von Wranstersiel, Jaderoog bequem zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto über eine Brücke erreicht, setzt ein regelmäßiger Fährtransport über die Jade vom am Ostufer gelegenen Jadesiel aus nach Oogwarden über.

Der Brandschutz

Auf mein Hobby mit den roten Autos bezogen bedeutet das, dass es in der Region drei Städte mit über 100.000 Einwohner gibt, die jeweils über eine Berufsfeuerwehr verfügen: Ausens (129.000 EW), Leehaven (235.000 EW) und Farnheim. Dazu gibt es u. a. in Dalsterförde (85.000 EW) und Mönkeburg (52.000 EW) mindestens eine Wache, die von hauptamtlichen Kräften betrieben wird. Darüber hinaus sind über die Regionen hinweg in Greden, Hardenburg, Hohenburg und Norderholt sog. Stützpunktwehren installiert, in deren Wachen spezielle Fahrzeuge stationiert sind, die in ihren jeweiligen Landkreisen eingesetzt werden können. An sämtlichen übrigen Stützpunkten in den zahlreichen Kleinstädten und Ortschaften wird der Brandschutz ausnahmslos von freiwilligen Feuerwehrangehörigen sichergestellt.

4er Breite versus 5er Breite

Ich weiß, der Titel klingt ein wenig reißerisch. Es ist nämlich überhaupt kein Kampf bauspezifischer Weltanschauungen, vielmehr ist es ein plausibles Nebeneinander der einzelnen Baubreiten, die alle zusammengenommen ein schlüssiges Gesamtbild ergeben.

Vor einigen Jahren entschloss ich mich, meine Fahrzeuge, insbesondere die Aufbauten der LKWs und einigen Transportern auf eine Breite von fünf Noppen zu erweitern. Nach wie vor bin ich der persönlichen Meinung, wie einige meiner Weggefährten in der Community ebenso, dieser Schritt in der Modellentwicklung war wichtig und richtig. Zwar vertreten einige durchaus etwas wehmütig die Meinung, durch die Erweiterung verlören die Modelle ihren nostalgischen Charme. Aber tatsächlich macht man die Originalität, wie ich finde, nicht allein an der Baubreite fest. Vor allem ist es für mich die weiterhin strikte Nutzung alter Bauteile aus 1980er Jahren, die für diese nostaligische Anmutung unentbehrlich sind.

Was nun bewegte mich damals zu dem Schritt, meine Feuerwehrmodelle fortan um eine Noppe zu verbreitern? Kurz, die Lust etwas neues auszuprobieren. Rückblickend betrachtet befand ich mich damals an einem Scheideweg. Entweder ich bleibe bei der ursprünglichen Baubreite und verharre gewissermaßen in der Nostalgie oder entwickle mein Farnheim-Projekt einen Schritt weiter. Zwar bedeutete dies, nachdem ich zu dem damaligen Zeitpunkt bereits über einen umfangreichen Fuhrpark verfügte, dass ich alles wieder umbauen müsste. Glücklicherweise ist alles andere auch nicht immer an einem einzigen Tag erbaut worden, selbst Rom bekanntermaßen nicht. Und so war das erste Fahrzeug ein ELW 3, der sein Vorbild bei der Berufsfeuerwehr Hannover findet und 2015 auf der dortig stattgefundenen Interschutz ausführlich betrachtet werden konnte. Da ich die ausfahrbare Aufbauvergrößerung des Innenraums auf der Beifahrerseite auch im Modell realisieren wollte, die in den Proportionen dann auch halbwegs stimmig wirken sollte, blieb nur die Lösung, den Aufbau in 5w mit einem eingeschobenen Auszug in vier Noppen Breite zu bauen, um ein ansatzweise passendes Größenverhältnis zu erhalten. Damals sprach ich noch vollkommen 4-„breitig“ überzeugt von einer „seltenen Ausnahme“. Tatsächlich ist er heute das älteste der aktuellen Modellgeneration in 5w. Und die Ausnahme wurde bei den LKWs inzwischen zur Regel.

Nachdem erst viel später der GKW die erste echte zwillingsbereifte Achse aufwies und ein erster RTW mit erweitertem Kofferaufbau die Modellschar ergänzte, nahm die Überarbeitung der Aufbaubreiten mit dem Bootswagen im Herbst 2017 ernstzunehmende Fahrt auf. Es folgten Modell um Modell, und als sich dann eine Bauphase anschloss, die sich mit dem Fuhrpark der Flughafenfeuerwehr beschäftigte, war klar, dass ein dortiger 8×8 Löschriese nicht mehr nur vier Noppen breit sein kann. Selbst fünf Noppen wirkten neben den neuen LKWs einfach unglaubwürdig. Und so streckte ich die Finger nach 6w-Autos aus. Diese Fahrzeuge bilden bis heute (und auch in Zukunft) in jedem Fall eine Ausnahme.

Warum baue ich denn nun überhaupt in 5w? Mag sagt ja, je größer ein Modell ist, desto mehr Details bekommt man unter – klar. Aber dies ist nicht einmal das Entscheidende, zumal das (bescheidene) Mehr an Platz durch eine zumeist kompliziertere Unterbaukonstruktion, um den Aufbau jeweils um eine halbe Noppe nach Außen zu versetzen, wieder aufgebraucht wird. Eine ungerade Noppenanzahl ist im Legokosmos seit jeher mit mehr Tüftelei verbunden, will man auf engsten Raum auch noch eine gewisse Stabilität erreichen. In jedem Fall bedeutet ein solcher Bau erheblich mehr Teileaufwand. Ein jedes LKW-Modell verschlingt für das gewünschte Ergebnis unzählige Jumper und Snot-Teile. Aber genau dieser untypische Weg macht für mich den modellbauerischen Reiz aus. Der Entscheidende Punkt liegt aber im damit stimmigeren proportionalen Verhältnis von Kabine zu Aufbau, als in der traditionellen Breite von vier Noppen. Während in den ersten Jahren dieses wiederentdeckten Hobbies stets die Bespielbarkeit der Modelle im Vordergrund stand, wandelten sich die Fahrzeuge bis heute fast ausschließlich zu reinen Displaymodellen. Lego ist halt kein Kinderspielzeug, wie wir scherzhaft in der Szene sagen.

Dennoch verfolge ich bei meinen Modellen ein klares Fahrzeugbreitenkonzept. So sind sämtliche PKWs, Kleintransporter und SUVs ausschließlich vier Noppen breit. Überhaupt sind es sämtliche Fahrkabinen – auch bei den LKWs. Und das ist der weiterhin gültige, klassische Ansatz, den ich bei meinen Modellen verfolge. Mit Ausnahme der großen Flughafenlöschfahrzeuge und dem Kranwagen. Angeflanschte Personenkabinen und LKW- und Kofferaufbauten gehören meiner Definition folgend fünf Noppen breit.

Ein Mix aus 4- und 5-breiten Fahrzeugen

Somit lässt sich, denke ich, bei Betrachtung meiner Modellpalette eine gewisse Stringenz erkennen, wie zuletzt im Herbst 2023 bei der Ausstellung „SteineZauber“ in Essen-Borbeck, wo ich seit langem wieder einen großen Schaukasten füllen konnte.

Während in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, in denen das als heute „Classic Town“ bezeichnete Stadtthema etabliert wurde, eben jene Fahrzeuge hevorbrachte, würde ich meine persönliche Weiterführung dieses alten „Standards“ selbstbewusst als „Neo Classic Town“ bezeichnen, wie es übrigens bereits ein Freund von tat. Also, die Wahrung alter Charakteristikas, jedoch mit einer Weiterentwicklung eben jener mithilfe neuee Teile, Formen und Farben. Und so werde ich auch in Zukunft diesen selbstgewählten Weg weiter beschreiten und meine Palette an Modellen erweitern und modernisieren. Immer mit einem geschärften Blick auf erweiterte Baumöglichkeiten, aber stets im Grundverständnis nostalgisch verhaftet.

Der Flughafen Farnheim

Selbstverständlich hat auch das ortsansässisge Luftdrehkreuz einen geschichtlichen Abriss zu bieten. Nach der Stadt Farnheim selbst, ihrer Feuerwehr und dem Seehafen, hat auch der Flughafen eine sehr bewegte Vergangenheit.

IATA-Code: FHM
ICAO-Code: EDDA
Passagiere 2024: 15 Millionen
Fracht 2024: 35.000 Tonnen
2 Start- und Landebahnen mit je 4.000 m Länge
1 Start- und Landebahn mit 2.500 m Länge
Flugbewegungen 2024: rund 131.000
Beschäftigte: 17.000 (davon 5.800 von der Flughansa-Gesellschaft)

Der Verkehrsflughafen Farnheim (Eigenbezeichnung: FAirport oder Farnheim Airport) liegt im Südosten der Metropole im Stadtbezirk Lohstedt und ist für die Deutsche Luftfahrtgesellschaft, die Fluggesellschaft Flughansa und zahlreiche namhafte Logistikunternehmen ein wichtiger Standort und Stützpunkt. Verkehrstechnisch ist der Flughafen heute über die Autobahn A 22, durch ÖPNV-Anbindungen über Schiene und Straße bestmöglich erschlossen. Der Farnheim-Airport-Express (FEX) pendelt im 20-Minuten-Takt mit dem Farnheimer Hauptbahnhof, und der Regionalexpress (RE4) verbindet das Umland und darüber hinaus weitere Ziele in Niedersachsen.

Heute liegt der Flughafen, gemessen am Passagier- und Frachtaufkommen, national auf dem 6. bzw. 8. Rang. Bei etwa 131.000 Flugbewegungen im Jahr 2024 nutzten annähernd 15 Millionen Passagiere den Flughafen, der von rund 35 nationalen und internationalen Fluggesellschaften angesteuert wird. Er verbindet derzeit rund 150 Destinationen in 40 Ländern und ist heute zweitwichtigstes internationales Luftdrehkreuz Niedersachsens. Mit erwirtschafteten 45 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2024 steht er in der Top-10 der wirtschaftlich profitabelsten Flughäfen Deutschlands auf Rang 6. Betreiber ist die FAirport AG und gehört über eine Beteiligungsgesellschaft zu 25 Prozent dem Land Niedersachsen und zu 35 Prozent der Aviation Holding GmbH.

Der Farnheimer Flughafen ist in der höchsten ICAO-Kategorie eingestuft, und es gilt kein generelles Nachtflugverbot von 22-6 Uhr. In dieser Zeit sind somit auch Flüge möglich, die aus öffentlichem Interesse heraus begründet sind. Darüber hinaus sowieso Notleistungsflüge von Polizei und Rettungsdienst sowie Flugbewegungen aus Sicherheitsgründen, z. B. Sicherheitslandungen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sind.

Seit dem 14. März 1977 ist auf dem Flughafen eine Hubschrauberstaffel der Landespolizei Niedersachsen stationiert.

GESCHICHTE

Der Flughafen nahm mit dem ersten Inlandsflug von Farnheim nach Düsseldorf am 24. August 1929 seinen Betrieb auf. Noch im selben Jahr erfolgte die Aufnahme des Linienflugbetriebs mit Lindburg und Berlin. Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde der Flughafen zur Basis der Luftwaffe ausgebaut und ab 1941 immer wieder zum Ziel alliierter Bomberangriffe. Jedoch konnte der zivile Luftverkehr weiterhin aufrecht erhalten bleiben und kam erst nach der folgenschweren Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1944, als ein „1.000-Bomber-Angriff“ der RAF neben den Industrieanlagen im Hafen und die vorgelagerte Insel bombardierten auch den Flughafen zum Ziel hatte, zum Erliegen. Hierbei wurde er fast vollständig zerstört.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1948 mit den Alliierten die Wiederaufnahme des zivilen Flugbetriebs vereinbart, als eine DC-3 der World Transatlantic Airlines (WTA) in Farnheim landete. Mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder einige Jahre später stiegen mit den Passagierzahlen auch die Flugbewegungen an. Bereits 1956 flogen Charterflüge die Balearen und die Kanaren an. Im Jahr 1968 nutzten bereits eine Millionen Passagiere den Flughafen, und mit Beginn des Jet-Zeitalters wuchsen die Flugbewegungen und das Passagier- sowie Frachtaufkommen nochmals sprunghaft an. Im Jahr 1972 zählte der Flughafen Farnheim schließlich 2,5 Millionen Passagiere. Um dem gestiegenen Transportaufkommen Rechnung zu tragen, wurde in jenem Jahr der Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben. Neben einem neuen Abflugterminal und einem großen Logistikneubau wurde auch die Startbahn Nord für den Flugverkehr freigegeben.

Ab 1975 wurden der Liniendienst mit Rotterdam, Barcelona und London-Heathrow sowie Inlandsverbindungen von und nach Frankfurt, Stuttgart und München installiert. Ab 1990 kamen Interkontinentalflüge nach New York und Miami hinzu. Vier Jahre später folgten Verbindungen in die GUS. 1999 eröffnete die Fluggesellschaft Comorair ein internationales Langstreckendrehkreuz. Das weltweit operierende Unternehmen Global Logistics eröffnete im selben Jahr hier ein großes Logistikzentrum. Die Hansa-Lloyd-Fluggesellschaft folgte Comorair im Jahr 2002 mit Nonstop-Flügen nach Bridgetown, Cancun, Phuket, Malé, Mombasa, Puerto Plata und Punta Cana. Wobei ein Großteil der Flüge in den ersten Jahren danach bereits wieder eingestellt wurden. Am 27. Juli 2012 landete erstmals ein Airbus A380 im Rahmen einiger Testflüge in Farnheim. Seit dem 14. April 2019 fliegt ein solcher Jet im Linienbetrieb mit zweimal täglich den Flughafen an.

ZUKUNFT

Derzeit investiert die Betreibergesellschaft massiv in die Zukunftssicherheit des Flughafens. Erklärtes Unternehmensziel der FAirport AG ist die vollständige Klimaneutralität bis 2040. Damit sollen die dem Flughafen zurechenbaren CO2-Emmissionen bis dahin um 60 Prozent gesenkt und 40 Prozent durch Klimaprojekte in der Region kompensiert werden. Dazu investieren Stadt, Holding und das Land Niedersachsen rund 150 Millionen Euro.

Im Detail bedeutet es die Errichtung weiterer umfangreicher Solarparks für eine größere Energieautarkie. Schon heute bezieht der Flughafen rund 25% seines Energiebedarfs aus eigener Erzeugung – derzeit über erste Solarparks und ein eigenes Blockheizkraftwerk. Zudem sollen Wasserstoffbetankungsanlagen und elektrifizierte Bodenfahrzeuge helfen, den CO2-Austoß signifikant zu reduzieren.

Gleichzeitig arbeitet man auch an einem neuen Lärmschutzkonzept. Es beinhaltet bspw. neue KI-gesteuerte, intelligente Anflugverhalten und eine emissionsärmere Nachtflugregelung.

Zudem soll. der Flughafen resilienter gegen Störungen von außen werden. Seit 2024 ist dafür eine „Aviation Task Force“, eine spezialisierte Einheit der Flughafenpolizei, im Einsatz. Sie überwacht rund um die Uhr den Luftraum des Flughafengeländes gegen unbefugten Zutritt. In dieser sog. „No Drone Zone“ werden Eindringlinge mittels verschiedener Abfangsysteme frühzeitig erkannt und unschädlich gemacht, sodass ein möglichst störungsfreier Betrieb des Flughafens gewährleistet bleibt. Zudem hat man mit der Pandemie begonnen, ein neues „Airport Health Command Center“ im Flughafenkrankenhaus einzurichten, um mit Quarantänezonen und zusätzlichen, mobilen Laboren schneller und bedarfsgerechter auf mögliche Verdachtsfälle reagieren zu können.

Aus wirtschaftlichen Beweggründen strebt der Flughafen eine engere Verzahnung mit der Stadtentwicklungsgesellschaft an. Dazu baut man derzeit bis 2030 das bisherige Logostikzentrum zu einem intermodalen Logistik- und Technologiepark „CargoCity“ aus bzw. um. Hier sollen sich im späteren Verlauf weitere branchenferne Unternehmen ansiedeln können und durch die günstigen Verkehrsanbindungen profitieren. Ferner soll aus der bisherigen Hotellandschaft, die im Norden des Flughafengeländes zu finden ist, ein Hotel- und Kongresszentrum in Kooperation mit der Farnheim Messe AG entstehen. Auch wird eine Entwicklung für sog. Kreuzflugreisen durch eine engere Zusammenarbeit mit dem Seehafen angestrebt.

Zudem wurde ein neues, rund 5 Hektar großes Drohnentestfeld eingerichtet, auf dem künftig Anwendungen der „Urban Air Mobility“ – wie Passagiertransferflüge oder Paketlieferungen per Drohne in den städtischen Raum hinein – zur Serienreife entwickelt werden sollen.

Flächennutzung
Gesamt: 620 ha
Start- und Landebahnen: 110 ha
Terminalbereiche: 100 ha
Flugzeugfreiflächen/Vorfeld: 80 ha
CargoCity: 80 ha
Wartung & Technik: 45 ha
Verkehrsflächen & Parken: 55 ha
Verwaltung & Büroflächen: 15 ha
Bus- und Bahn: 20 ha
Sicherheitszonen & Reserveflächen: 40 ha
Energie & Versorgung: 20 ha
Umweltschutzflächen: 50 ha
Drohnentestfeld: 5 ha

Die Bundesmarine in Farnheim

Seit 1958 gibt es ein Marinestützpunktkommando in Farnheim. Es unterstand zunächst der Marinedivision Nordsee. Mit der Auflösung des Stützpunktes Leehaven zum 01. November 1972 wurde dieser dem Stützpunktkommando Farnheim zugeteilt.

Das Marinestützpunktkommando in Farnheim ist heute Leitstützpunkt und zweitgrößter Stützpunkt der deutschen Bundesmarine und zugleich Heimathafen der Einsatzflottille 4. Von hier aus startet einer der großen Marineverbände zu weltweiten Einsätzen.

Hier liegen unter anderem ein Marine-Großverband, der sich aus Fregatten, Korvetten und Einsatzgruppenversorgern zusammensetzt sowie ein U-Boot-Verband und einige Dienst- und Minenräumboote vor Anker.

An das Stützpunktkommando Farnheim angeschlossen sind neben der Marineschule auch die Störtebecker-Kaserne, die Wehrtechnische Dienststelle 31 und das Bundeswehrkrankenhaus Farnheim im Stadtteil Bergedorf, im Osten der Stadt.

Das Bundeswehrkrankenhaus (BwK) ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Mit 15 verschiedenen medizinischen Fachabteilungen und rund 500 Betten laut des Landesbettenplan Niedersachsens ist es fester Bestandteil in der integrierten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung und der truppenärztlichen und sanitätsdienstlichen Versorgung der Bundeswehrangehörigen. Im angeschlossenen Rettungszentrum sind Notärzte und Notfallsanitäter der Bundeswehr darüber hinaus in den städtischen Rettungsdienst eingegliedert. Zudem befindet sich hier ein Marinefliegerstützpunkt des Intensivtransporthubschraubers „RESCUE 14“.

Die Wehrtechnische Dienststelle 31, kurz WTD 31, ist für die Forschung, Entwicklung, Erprobung und Einführung neuer Schiffe, Marinewaffen und maritimer Technologien zuständig. Sie unterstützt die Marine wehrwissenschaftlich bei maritimen Fragestellungen und berät sie und die Industrie mit fachlicher Expertise. Zudem ist sie mit den übrigen WTDs der Bundeswehr vernetzt und kann somit, falls nötig, auch deren Ressourcen nutzen.

Ein solch großer Stützpunkt verfügt auch über eine bundeswehreigene Feuerwehr (BwF), die seit 1975 für die Gefahrenabwehr auf dem gesamten Marinegelände, dem Bundeswehrkrankenhaus sowie sämtlichen angehörigen Wasserflächen und den Schiffen und U-Booten zuständig ist. Zudem können die Kräfte der BwF auch zu Großschadenfällen innerhalb des gesamten Farnheimer Stadtgebietes hinzugezogen werden.

Der Fahrzeugpark der BwF

  • ELW
  • KdoW
  • KdoW
  • ELW gl
  • FLKfz G (Gebäudebrand)
  • HLF 16/12 (FlKFZ Mehrzweck, hü)
  • DLA(K) 23/12
  • DLA(K) 23/12
  • GW-L2
  • RW (FlKFZ Geräterüst)
  • FwA-Boot
  • FwA-P250
  • FwA-Ölschlängel
  • FwA-Logistik
  • FwA-Schiffsbrandbekämpfung
  • FwA-Stromerzeuger 12 kVA

Der Fahrzeugpark des Rettungszentrum BwK

  • NEF
  • RTW
  • RTW
  • RTW
  • ITW/SRTW
  • ITW/SRTW

ELW gl (Einsatzleitwagen)

Die Bundeswehrfeuerwehr (BwF) Farnheim verfügt über einen 0,9 t. LKW „Schakal“ als ELW gl (geländegängig) aus dem Jahr 1994. Diese Einsatzbestimmung ging nach einem Umbau im Jahr 2011 aus einem KrKW (Krankenkraftwagen) mit Kofferaufbau hervor. Das Fahrzeug galt als seinerzeit als Prototyp für weitere Umbauten. Doch dazu kam es nicht.

Im Inneren der Kofferaufbaus befinden sich zwei vollständig ausgestattete Funk-Arbeitsplätze. Am Heck kann zwischen den geöffneten Türen ein Lagetisch eingehangen werden. Als Witterungsschutz dient eine Plane, die im Bedarfsfall über die geöffneten Hecktüren gespannt wird.

Das Ende der Dienstzeit als ELW ist seit der Indienststellung eines neuen, modernen Einsatzleitwagens auf einem ebenfalls geländegängigen Kleintransporter-Fahrgestell mit Hochdach absehbar. Dennoch soll das alte Fahrzeug nicht veräußert oder einem anderen Stützpunktkommando gewiesen werden, sondern als GW-Taucher der BwF in Farnheim erhalten bleiben.

In Wirklichkeit stand ein solcher Umbau zu einem Feuerwehr-ELW bei der BwF Munster in Niedersachsen in Dienst. Noch bevor das Umbau-Projekt eigentlich im größeren Stil Fahrt aufnehmen konnte, wurde es schon wieder eingestellt. Somit ist dieses Fahrzeug das Einzige seiner Art. Derzeit befindet sich der ELW am Marinestützpunkt „Hohe Düne“ in Rostock.

Dieses Modell reizte mich für einen Nachbau, da ich mich zudem auch einmal an einige Einsatzfahrzeuge einer Bundeswehrfeuerwehr heranwagen wollte. Schließlich ist sie Bestandteil des Stadtfeuerwehrverbandes in Farnheim. Der ELW macht den Anfang für eine recht übersichtliche Anzahl an Feuerwehrfahrzeugen der BwF in der Jadestadt.

Um den Kofferaufbau vorbildgerecht wiederzugeben, entfiel die Baubreite auf fünf Noppen. Die auf den Kotflügel aufgesetzten Blinker sollen an das G-Klasse-Vorbild erinnern. Das Konturstreifen-Design kennt man zwar von meinen städtischen Feuerwehrmodellen, ist aber auch bei der Bundeswehr nicht unüblich. Mittlerweile geben sich auch dort Feuerwehrfahrzeuge eindeutig zu erkennen. Schon allein deshalb, da sie auch auf öffentlichen Straßen unterwegs sind.

Am Heck bildet eine angedeutete doppelflügelige Tür den Zugang ins Innere. Gemäß des Vorbildes schließen darunter direkt die Rückleuchten an. Ein wenig Freiraum nahm ich mir bei SoSi-Anlage, die auf dem Fahrerhausdach montiert nicht ganz dem Vorbild entspricht. Ein paar Accessoires, wie die lange Antenne und Lüftungs- und Dachluken auf dem Kofferaufbau runden das Modell ab.

In Wirklichkeit benennt die Bundeswehr traditionell ihre Landfahrzeuge nach Landsäugetieren. Neben den bekanntesten, wie Leopard, Gepard oder Fennek, hört die G-Klasse intern auf den Namen „Wolf“. Da ich mich bekanntermaßen an Vorbildern lediglich orientiere, als sie versuche in der kleinen Baugröße sklavisch nachzubauen, heißt der „Wolf“ im Farnheimer Universum eben „Schakal“.

Der Seehafen Farnheim

Das neue Logo mitsamt des doppeldeutigen Claims.

Um das nebulöse Bild des Lesers über die Stadt Farnheim ein wenig mehr zu klären, möchte ich die Gelegenheit nutzen und etwas über den Seehafen Farnheims erzählen. Wenn der große Stadtplan mal fertiggestellt ist, wir alles klar. Bis es aber soweit, ist gibt hiermit ein weiteres, kleines Stadtgebietshäppchen.

DER HAFEN

Der Farnheimer Hafen, ein tideunabhängiger Seehafen und deutschlands zweitgrößter Universalhafen, ist weit über die Regionsgrenzen das Tor in die Welt. Seine geografische Lage und die ausgezeichnete Performance der Hafenwirtschaft machen aus dem Farnheimer Hafen eine attraktive Außenhandelsdrehscheibe. Er ist für die Versorgung der europäischen Binnenmärkte somit von entscheidender Bedeutung. Der FarnheimPort beschäftigt direkt und indirekt rund 50.000 Menschen.

DIE INFRASTRUKTUR

Der Freihafen prägt seit jeher die Stadt. Heute ist er bedeutender Wirtschaftsstandort dank zahlreicher hochmoderner Hafenanlagen und leistungsstarker Umschlagbetriebe, Werften sowie einer umfassenden maritimen Serviceindustrie. Schwerpunkte sind neben dem Schiffsbau der Warenumschlag für die Bereiche Energie und Chemie, die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie der Maschinen-, Anlagen- sowie Automobilbau. Eine moderne Tankfarm bietet große Lagerkapazitäten für Rohöl, Treibstoffe und weitere petrochemische Erzeugnisse.

Modernste Infrastruktur, effiziente und großzügig ausgebaute Verkehrswege mit exzellenter Hinterlandanbindung und eine leistungsfähige Warenverteilung schaffen die Voraussetzungen für den Warenaustausch mit Handelspartnern in aller Welt. Darüber hinaus übernimmt der Freihafen eine zentrale Funktion in der Ex- und Importlogistik für Industrie und Handel in Farnheim und der Metropolregion.

Die Farnheim Port Authority (FHPA) verwaltet das gesamte Hafengebiet, verpachtet dortige Flächen und kümmert sich um die Instandhaltung und Modernisierung der Infrastruktur, wie z. B. Kaianlagen, die Straßen, Brücken oder auch das Ausbaggern der Fahrrinne. Rund 800 ansässige Unternehmen kümmern sich indes um ihre Gebäude und Krananlagen.

Das aktuelle Logo der Farnheim Port Authority.

DIE ZUKUNFT

Durch die voranschreitende Digitalisierung sind die Akteure im Farnheimer Hafen bereits jetzt sehr gut für die Zukunft vorbereitet. Die FHPA und die Hafenunternehmen verschaffen dem Standort Farnheim eine Führungsrolle in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innovationen. Das neugeschaffene Farnheim Vessel Coordination Center (FVCC) übernimmt die komplexe wassergestützte Verkehrssteuerung.

DIE GESCHICHTE

Bereits im 13. Jahrhundert existierte an der Beevemündung ein Anlandeplatz für eine kleine Siedlung sowie Wege ins Hinterland. Das Hafenrecht bekam der Jadehafen am Ostufer schließlich ab 1655 übertragen. Ein Hafen mit einigen Becken existierte ab etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts. Zu der Zeit focierte die Stadt den Ausbau größeren Hafenanlagen am Westufer der Jade, während sich infolge dessen zahlreiche Quartiermannsbetriebe und Werfen ansiedelten und für eine florierende Handelswirtschaft sorgten.

Mit Beginn der Industrialisierung verdrängten leistungsfähigere Dampfschiffe die alten Lastensegler. Schon jetzt zeichnete der Farnheimer Hafen ein Bild großer Geschäftigkeit. Der Stückgutumschlag fand in immer tieferen Hafenbecken an immer ausgedehnteren Kais mittels Dampf- und Elektrokränen statt.

Mit der Zeit der Kolonialisierung änderte sich auch das Angebot der Waren. Nun wurden Gewürze, Tee und Seide zum Hauptwarenumschlag. Der Welthandel und die Gründung von Reedereien und Schifffahrtslinien führten zu erheblichem Reichtum, Aufstieg und Berühmtheit einiger Farnheimer Reeder- und Kaufmannsfamilien. In den 1920er Jahren begann man mit dem Ausbau der Hafenanlagen und dem Aushub zahlreicher Verbindungskanäle und der Errichtung von größeren Schleusenanlagen.

In der folgenden Zeit legten die Werften vermehrt Schiffe für die Kriegsmarine auf Kiel. Während des zweiten Weltkrieges sah sich der Farnheimer Hafen mehr und mehr großen Flächenbombardements ausgesetzt. In der Nacht vom 13. auf 14. Juli 1944 wurden bei einem alliierten „1000-Bomber-Angriff“ die Hafen- und Werftanlagen beinahe vollständig zerstört. Bei Kriegsende waren rund 80 % der Hafenanlagen, die Speicherstadt zu drei Vierteln und die Hälfte sämtlicher Hafenbrücken zerstört. In den Hafenbecken und Wasserwegen lagen ingesamt über 1.500 Schiffswracks.

Nachdem die Herkulesaufgabe, die Beseitung der Kriegsschäden, erledigt war, begann mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren auch der erneute Aufstieg des Farnheimer Hafens. Er wurde Zollfreigebiet und der Warenausstausch in alle Welt war in voller Blüte. Er hatte sich durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder, vor allem in Asien, wirtschaftlich wieder zu einem Hafen von Weltruhm entwickelt. Allein von 1994 bis 2007 hatte man den Warenumschlag mit 80 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt.

Trotz aller Krisen der letzten Jahre stehen die Weichen weiter auf Wachstum. Heute sind im Hafen Dependancen fast aller großen internationalen Reedereien zu finden. Die Fahrrinnenvertiefung wurde bereits 2019 beschlossen und bis 2021 umgesetzt. Somit ist der FarnheimPort fortan Megaship-ready.

Einige der Unternehmen, die im Farnheimer Hafen ansässig sind.

DIE SICHERHEIT

Neben einer Station der Wasserschutzpolizei gibt es im Hafen auch eine Wache der Berufsfeuerwehr, die Feuer- und Rettungswache 3 oder auch Hafenwache genannt. Dort befindet sich auch der Anleger für das Feuerlöschboot 1 „Oberbranddirektor Lübben“. Neben Fahrzeugen zur Absicherung des Grundschutzes sind dort Spezialgerätschaften zur Schiffsbrandbekämpfung und andersartige Zwischenfälle auf, in und an den Wasserstraßen stationiert. Auch wird bei drohenden Sturm- und Springfluten von hier aus die Deichverteidigung koordiniert.