Lotsenversetzboot „Norderriff“

Dass Farnheim über einen großen Seehafen verfügt, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Allerdings ist der Weg dorthin manchmal tückisch. Damit aber kein Kapitän Schiffbruch erleiden muss, gibt es die Jadelotsen. Sie werden für ihren Dienst von einem Lotsentender von Farnheim aus zum Lotsenstationsschiff „Jade“ verbracht. Dort beziehen sie für 14 Tage ihr Lager und starten von dort mit dem Lotsenversetzboot zu den großen „Pötten“, um sie sicher durch die Jade zum Freihafen zu lotsen. Etwa ab Höhe Tonnendorfer Groden, was die nördliche Stadtgrenze Farnheims markiert, übernehmen die Hafenlotsen, um die Schiffe schließlich zu ihren Liegeplätzen zu navigieren.

„And now to something completely different“ oder, wie wir im Pott sagen, „Ma wat annert“ – so hätte ich den Artikel auch eröffnen können. Aber im Kern hat er doch einen Farnheim’schen also norddeutschen Bezug. Nämlich: Das maritime Flair, das der YouTube-Kanal „Hamburg Hafen Live“ unterhaltsam einfängt, schwingt nach einem Livestream bei mir immer eine Weile nach. Manchmal so lange, dass es mich hin und wieder dazu antreibt, etwas anderes, als ständig rote Autos zu bauen. Die Lotsen sind in den HHL-Streams immer mal wieder Thema, denn manches Mal lässt sich dabei das Umsteigen eines Lotsen von einem aufs andere Boot bzw. Schiff beobachten. Alles ohne Netz und doppelten Boden, und nur etwas für Gefahrensucher. Und das ist bloß die zumeist seichte Elbe. Der Lotse, der an den Hafenlotsen übergibt, ist bereits weit draußen auf der Nordsee in das große Schiff umgestiegen; bei mitunter ruppigem Seegang.

Nun aber habe ich mich an einen Bau eines solchen Lotsenversetzbootes, wie es im Fachjargon bezeichnet wird, gewagt. Ich dachte großspurig, dass ich Schiffe bauen könne, denn schließlich kann ich immerhin schon deren drei als Referenz vorweisen. Aber man lernt ja stetig dazu. In diesem Fall über die vorschriftsmäßige Lichterführung von Booten und Schiffen.

Für den Bau übrigens diente das Feuerwehrboot Nr. 60373, das seit 2023 im City-Programm ist, als Basis. Genauer gesagt nutzte ich lediglich den Rumpf; alles darüber ist vollständiger Eigenbau. Charakteristisch für ein solches Boot ist eine erhöhte Plattform auf dem Vorschiff, die den Überstieg des Lotsen zu den großen Schiffen erleichtert. Die Boote selbst sind zumeist klein, schnell und wendig, um die Lotsen rasch zu den Schiffen zu versetzen und wieder zurückzuholen. Obendrein wurden die Aufbauten in auffälligen Farben dekoriert, um für die Schifffahrt weithin sichtbar zu sein. Das Spannendste finde ich, sind die Antennentürme, denn diese beinhalten auch die Lichter, die ein Schiff zu führen hat – neben Grün für die Steuer- und Rot für die Backbordseite. Denn laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie (kurz BSH) gibt es die „Bibel“ der Lichterführung und Schallsignalanlagen als PDF zur Einsicht. Darin steht, dass solche Boote am Mast neben einem Topplicht in Weiß auch Lichter in Rot installiert haben, bspw. um eine Manövrierunfähigkeit anzeigen zu können. So habe ich meinem Exemplar sämtliche Lichter angeflanscht, was das Ganze, nebst Radaranlagen, Antennen, Typhon (dem Schiffshorn), Scheinwerfer etc., ein wenig filigraner erscheinen lässt und überhaupt dem Betrachter erst diese „Greeble-Vibes“ vermittelt.

Was allerdings noch fehlt, sind Schriftzüge mit dem Wortlaut „Lotse“ oder, etwas internationaler, „Pilot“. Gerne würde ich Sticker aus dem LEGO®-Portfolio nutzen, die auch visuell präsent genug sind, um auf dem Schiff lesbar aufzufallen. Gar nicht so einfach; und solange muss es eben ohne gehen.

FLB 3 „Florian Jade“

Seit Neuestem ergänzt die Flotte der Feuerlöschboote ein weiteres Gefährt. Das neue Feuerlöschboot 3 wurde jüngst auf den Namen „Florian Jade“ getauft und, wenn die Ausbildung der neuen Besatzungen abgeschlossen ist, in den Einsatzdienst gestellt.

Das neue Boot ist wesentlich kleiner als seine Geschwister, dafür aber erheblich wendiger und schneller unterwegs. Zu den Haupteinsatzgebieten zählen vor allem die weitläufigen Binnengewässer, Kanäle und schiffbaren Seen, die die Stadt durchziehen, für die die anderen Boote zu groß sind.

Trotz ihrer kleinen Bauart sind auf der „Florian Jade“ wirkungsvolle Feuerlöscheinrichtungen für die Brandbekämpfung verbaut. Unter anderem eine leistungsfähige Kreiselpumpe, die 5.000 L/Min. fördert und auch zur Einspeisung in das an Land befindliche Löschwassernetz an Einsatzstellen in Ufernähe genutzt werden kann. Darüber hinaus ist am Heck ein kombinierter Schaum-Wasserwerfer installiert, der 2.400 L/Min. abgeben kann. Im Rumpf des Schiffes befindet sich außerdem ein 200 L Schaummitteltank.

Der Bootsantrieb leistet 2 x 405 kW (insg. 1.100 PS) und macht es im Ernstfall bis zu 24 Knoten (ca. 44 km/h) schnell. Durch einen verstärkten Bug lässt sich die „Florian Jade“ im Winter auf den Nebengewässern auch als Eisbrecher einsetzen. Als Hauptliegeplatz des neuen Bootes ist der Beevekai der Feuerwehr- und Rettungsassistentenschule im Stadtteil Hude vorgesehen. Die Besatzung besteht aus 3 Feuerwehrbediensteten.

Animiert durch den sehenswerten Youtube-Kanal „HHL – HamburgHafenLive“ habe ich die Steine mal für ein neues Boot in die Hand genommen. Inspiriert durch die Lotsenboote, die unterwegs zu den großen Ozeanriesen sind, um diese sicher über die Elbe zu navigieren, entstand ursprünglich ein Nachbau eines dieser Lotsenboote. Allerdings brachte mich die Farbgestaltung meines Nachbaus schnell zurück auf mein eigentliches Kernthema. Und so wurde mit einigen, kleinen Umbauten daraus dieses neue Feuerlöschboot. Neben dem Löschboot „Oberbranddirektor Lübben“ und der Löschfähre „Branddirektor Schorpens“ das dritte im Bunde.

Das Grundgerüst für den Rumpf stellen sog. Technic-Bricks in der Dimension 8×6. Das vordere Rumpfende ist, wie man sicherlich erkennen kann, gesnottet, und dank verschiedener sog. „curved Slopes“ ließ es sich einigermaßen spitz zulaufend gestalten und der Rest fachgerecht verfliesen. Gewohnt detailreich fielen die Deckaufbauten aus. Neben Haltegriffen und Gittern entlang des Decks, befindet sich am Bug zusätzlich eine kleine Plattform, um Umstiege auf andere Schiffe oder höhergelegene Stege zu erleichtern. Am Heck erkennt man seitlich die Anschlussmöglichkeiten für die Einspeisung in ufernahe Löschinfrastruktur. Der Werfer am Heck ist im Fahrmodus zusammengeklappt, sodass etwas mehr Bewegungsraum Achtern entsteht. Details, wie eine zweifellos zuordnungsfähige Beklebung und allerlei Funk, Sonar und Radarantennen und entsprechend (und hoffentlich realistisch dargestellte) Schiffsbefeuerung sorgen schließlich für das Finish.

Angler Bootswagen-Gespann

Da Farnheim bekanntlich am Meer liegt sind auch die Fischer nicht weit weg. Schwärmen Sie doch Mitten in der Nacht mit ihren Fischkuttern in die Nordsee zu den großen Krabben- und Makrelengründen aus, um die Stadt am frühen Morgen mit frischem Fisch zu versorgen. Auch zahlreiche Freizeitangler verdingen ihre Freizeit am Ufer oder auf einem kleinen Boot in Küstennähe mit dem Warten auf dem „großen“ Fang.

Wie viele der Hobbyangler ist dieser hier ebenfalls nahezu täglich mit seinem Trailer am Hafen anzutreffen, wenn er sein Boot zu Wasser lässt, um für den Eigenbedarf etwas frischen Fisch aus der Jade oder nahen Nordsee zu angeln. Nur reich wird man davon allein nicht, und so ist auch sein Zugfahrzeug in einem ziemlich verranzten Zustand. Ein Frontschaden wurde erst kürzlich mit einigen gebrauchten Austauschteilen neu hergerichtet. Für die Lackierung fehlt allerdings das Geld. Sein Boot aber, eine Nussschale aus GFK, ist dennoch recht gut in Schuss. Was tut man nicht alles für sein Hobby. Petri Heil!

Der Angler aus der dritten Sammelfigurenserie brauchte unbedingt ein entsprechendes Arbeitsgerät. Und so bastelte ich einen kleinen geländegängigen Pickup in einem entsprechendem „Used-Look“, der in der Vergangenheit einen heftigeren Unfall an der Fahrzeugfront davongetragen hat. Ebenso wurde auch das linke Vorderrad notdürftig ersetzt. Damit der Trailer auch bei Dämmerung be- und entladen werden kann, sorgen am Heck an einem Bügel montierte Arbeitsscheinwerfer. Zudem ist auf der Ladefläche ein wenig Platz für die Lagerung des Fischfangs.

Der Einachs-Trailer nimmt ein kleines 1-Mann-Boot mit Außenborder auf. Es basiert im Grunde, bis auf wenige Ausnahmen, auf den damals limitierten Imsult-Set-Speedbooten #1632 und #2882.

Fahrgestellbasislänge: Zugfahrzeug – 10 Noppen (4x10er PKW-Plattform), Trailer – 6 Noppen (2x6er Platte) und Boot – 7 Noppen (1x2er + 2x6er Platte)