LF 10 KatS der FF Sande

Aus dem Jahr 2006 stammt dieses LF 10 des Katastrophenschutzes. Als die Zuteilung einer Auslieferungscharge des BBK an die Landkreise an der Nordseeküste erfolgte, wurde auch die FF Sande mit einem Fahrzeug bedacht. Hierbei handelt es sich um ein hoch geländegängiges Fahrzeug mit Allradantrieb. Ein Großfahrzeug, ausgestattet mit einem 1.000 L Wassertank und einer FP 10/2000 für die Brandbekämpfung. Etwas Werkzeug ist für technische Öffnungen, wie Wohnungstüren etc. mit an Bord. Ein hydraulischer Rettungssatz ist hingegen auf dem HLF 20/16 verlastet, daher fungiert dieses LF 10 eher Unterstützungsfahrzeug des Löschzugs und dient daher überwiegend der Brandbekämpfung.

Modellbauerisch orientierte ich mich an dem LF 10 der BtF Messe und dem LF-KatS der Freiwilligen Feuerwehr Farnheim. Denn auch im echten Leben ist bei solchen genormten Fahrzeugen wenig optische Abwechslung zu erwarten. Lediglich in Details gibt es zu den erwähnten Modellen ein paar kleinere Unterschiede. Als ich dieses Modell baute, fiel mir auf, wie unterschiedlich verschiedene Farbvarianten wirken können. Jedes zwar auf seine Art, aber dieses ist durch vielen weißen Flächen, gerade in Verbindung der hellen Hohlkehle meines Fototisches, in einer Art Tarnmodus. Ich finde, dass es dem Betrachter schwieriger fällt, die Proportionen des Modells zu erfassen.

FwA-MZB der FF Sande

Eine Wehr, die von Wasser umgeben ist, braucht natürlich auch ein Boot. Dazu steht der FF Sande ein Mehrzweckboot mit Aluminiumrumpf auf einem Zwillingsachsanhänger zur Verfügung. Im Einsatzfall wird das Boot vom TLF 3000 gezogen. Zu den Einsatzszenarien gehören Schiffshavarien aller Art, technische Hilfeleistungen und Umweltschutz- sowie Taucheinsätze. Zur Ausstattung gehören Funkgeräte, ein Kartenplotter inkl. GPS und Echolot, sowie ein Schleppdreieck, das das Bergen von havarierten Booten ermöglicht. Der Anhänger samt Boot stammt aus dem Jahr 2006.

Bei diesem Modell betrieb ich Recycling, besser gesagt Upcycling. D. h., ich nahm mir einen alten, nicht mehr tageslichttauglichen Bootanhänger und hübschte Trailer wie auch Boot wieder etwas auf. Als Gespann macht es in Verbindung mit dem Tanklöschfahrzeug eine recht gute Figur.

MTW der FF Sande

Für die anfallenden Dienstfahrten (u. a. vorbeugender Brandschutz, Logistik) besitzt die Wehr auch einen Mannschaftstransporter. Je nach Anforderung kann auch die hintere Sitzbank für mehr Stauraum an Gepäck und/oder Material ausgebaut werden. Mit ihm fahren die Feuerwehrangehörigen bzw. auch zu Fort- und Ausbildungszwecken auf das Festland, z. B. in die Feuerwehrschule in Farnheim. Der Kleinbus ersetzt einen alten Transporter aus dem Jahr 2001. Übrigens fiel die Wahl bei dem ELW, knapp 2 Jahre später, auf dasselbe Fahrgestell.

Und der MTW unterscheidet sich folglich nur in Wenigkeiten vom Einsatzleiter. Ich verzichtete auf einen Markisenkasten auf der Beifahrerseite und spendierte ihm dafür größere Fensterflächen im Fond. Das rot-weiße Farnschema konnte ebenfalls angewendet werden, sodass man kann die beiden Fahrzeuge bei einem flüchtigen Blick leicht verwechseln kann. Ich überlege derzeit noch, der FF Sandergast einen Zwilling zu spendieren, denn auch sie hat einen Mannschaftstransporter, der auch als ELW und Mehrzweckfahrzeug fungiert, im Fuhrpark. Jedoch ist er angenommenerweise viel älter und dürfte daher wohl anders aussehen.

GW-Logistik der FF Sande

Für Logistikaufgaben aller Art kann auf Sanderoog der Gerätewagen-Logistik (GW-L) herangezogen werden, aber nicht nur dafür. Mittels unterschiedlicher Beladungsmodule (u.a. Brandbekämpfung, Sturm, Gefahrgut, Hochwasserschutz) lässt sich das Fahrzeug je nach Einsatzlage schnell in ein vollwertiges Einsatzfahrzeug verwandeln. Mithilfe verschiedener Rollcontainer kann die Ladefläche über eine Ladebordwand schnell und bequem einsatzgerecht bestückt werden. Mal ist er Schlauchverleger, mal Einsatzkräfteversorger, mal hilft beim Verlegen von Sandsäcken bei Hochwasser- bzw. Sturmlagen.

2017 beschaffte die Inselverwaltung für Wehr dieses Fahrzeug auf einem geländegängigen UniMOC-Fahrgestell vom Typ A580UF, dessen 6-Zylinder-Dieselmotor übrigens 174 KW (236 PS) leistet. Permanenter Allradantrieb hält ihn auch auf weichen Untergründen mobil.

Die Kreation verschiedenster Fahrzeuge für ein und dieselbe Wehr sind auch immer ein steter Entwicklungsprozess, bei dem die Theorie ständig von der Praxis überholt wird. Anfangs nahm ich nämlich an, dass dieses Fahrzeug tatsächlich nur ein gewöhnlicher 7,5-Tonnen-Laster mit Kofferaufbau und Straßenantrieb sei. Erst kurz vor Baubeginn dachte ich mir, dass es doch für eine Inselfeuerwehr viel effektiver sei, wenn daraus ein hoch geländegängiges Fahrzeug würde, das bei Weitem noch nicht so alt ist, wie zunächst angenommen. Denn 2001 als Baujahr erschien mir hierfür nicht mehr annehmbar. Wenn auch ich darauf achten möchte, dass Fahrzeuge bei Freiwilligen Wehren deutlich längere Dienstzeiten (25 Jahre und mehr bei Großfahrzeugen) aufweisen, als bei großen Berufsfeuerwehren.

Zum Modell lässt sich erzählen, dass es hierbei gegenüber dem TLF-W oder dem GW-KRD kabinentechnisch keine Veränderungen gibt – vom Farbschema und der Länge der Kabine einmal abgesehen. Auch am Fahrgestell mit seinen Anbauteilen ergeben sich naturgemäß keine Unterschiede. Der Aufbau ist ein aus simplen Paneelen erbauter Koffer mit einer Ladebordwand als Heckabschluss. Aus Stabilitätsgründen des dem 5w-Aufbaus wurde im Inneren ein (dunkelgrauer) Boden ausgelegt. Die Aufkleber stammen aus dem Set Nr. 7945 (Flammenwappen) und dem Sticker-Sammelsurium Nr. 853921 (Warndreieck).

ATV der FF Sande

Für Einsätze eines First Responders rund um Strände und Dünen steht dem Diensthabenden auf Sanderoog ein ATV (All Terrain Vehicle) für Verfügung. Der First Responder ist in der Lage medizinische Hilfe zu leisten noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Vor allem in eben jenen Dünen und den weitläufigen Strandflächen, wo der Rettungsdienst mit seinen Fahrzeugen nicht hingelangen kann, kommt das ATV zum Einsatz.

Es wurde gemeinsam vom Roten Kreuz und von der Feuerwehr beschafft und kann auch zu bspw. zu Erkundereinsätzen von den Kolleg*innen der Feuerwehr eingesetzt werden. Beschafft wurde es 2022 und in Eigenregie aus- bzw. umgebaut. Die Beladung beschränkt auf einen Notfallkoffer mit einer medizinischer Grundausstattung sowie Handfunksprechgerät und eine Sondersignalanlage.

Hochgeländegängige kleine ATVs sind der „heiße Scheiß“ bei Feuerwehren, gerade, wenn es um unzugängliche Areale geht, die mit herkömmlichen Antrieben nicht befahren werden können. Also dachte ich, es sei eine gute Idee, auch die FF Sande bzw. das Rote Kreuz mit solch einem Vehikel auszustatten. Das Anforderungsprofil fällt auch entsprechend kompakt und geländegängig aus. Trotzdem kam ich nicht umhin, dem Fahrzeug doch ein paar Details mit auf den Weg zu geben. So bekam es zuletzt auch noch eine „klappbare“ Windschutzscheibe, die in Wirklichkeit leider nicht zu klappen ist.

DLK 12/9 PLC III der FF Sande

1998 beschaffte die Freiwillige Feuerwehr Sande eine Drehleiter 12/9 – noch ohne Korb. 2019 erfuhr sie eine umfassende Revision, um sie fit für rund zehn weitere Dienstjahre zu machen. Neben einer Sanierung des Fahrgestells, Motors und der Karosserieteile, wurde beim Aufbauhersteller dazu ein neuer Leiterpark samt Rettungskorb installiert und damit auch ein computerbasiertes Steuerungssystem für präzisere Leiterbewegungen. Seither trägt die Drehleiter den Namenszusatz „PLC III“, der genauer gesagt für „Programmierte Leistungs- und Kontrollsteuerung III“ steht. Sie steuert und überwacht die Bewegungsabläufe des Leiterparks und des Rettungskorbs. Die max. Rettungshöhe beträgt übrigens 20 Meter und ist damit völlig ausreichend für die Wohnbebauung, die auf der Insel zumeist nicht über das dritte Stockwerk hinausgeht.

Einige (echte) Feuerwehren auf den (echten) Nordseeinseln haben solche Drehleitern im Fuhrpark stehen: z. B. Helgoland oder Wangerooge. Die Tatsache an sich und ein Vorbild der Feuerwehr München standen Pate für meine Umsetzung für Sanderoog. Zwei Anforderungen, die ich an das Modell stellte, sollten unbedingt erfüllt werden: ein fünf Noppen breiter Aufbau und das für diese Feuerwehr typische Farbschema. Um die kürzere Steighöhe darstellen zu können, wählte ich zwei kurze Leitersegmente. Denn es gibt seit 2010 eine längere Leiter, die die kürzere Bauform abgelöst hat. Die kurze Leiter umfasst übrigens 13 und längere 15 Sprossen.

Das Gestell hinter dem Fahrerhaus, auf dem der Leiterpark ruht, hält einen Wasserwerfer bereit, der zur Brandbekämpfung am Rettungskorb befestigt werden kann. Die Details am Aufbau halten sich aufgrund der Baugröße in Grenzen und sollten bestenfalls nur angedeutet sein. An der rechten Seite des Leiterstuhls befindet sich ein T-förmiges Bauteil, das übrigens ein Standrohr darstellen soll.

Das Fahrerhaus ist, im Gegensatz zum ELW, das eines anderen Fahrzeugherstellers.

FwA Lichtmast der FF Sande

Im Fuhrpark der FF Sande befindet sich seit 1988 auch ein Lichtmast-Anhänger mit einem 10 kVA-Generator, der auch Notstrom liefert. Da in den Nachtstunden zwischen 23 und 04 Uhr die Straßenbeleuchtung auf der Insel weitestgehend ausgeschaltet ist, wird es in weiten Teilen der Insel ziemlich dunkel. Um nächtliche Einsatzstellen hinreichend ausleuchten zu können, beschaffte man damals einen eigenen Lichtmast-Anhänger. Die Lichtgiraffe kann bis auf eine Höhe von 9 Metern ausgekurbelt werden. Die vier Flutscheinwerfer liefern insgesamt 4.000 Watt. Gezogen wird der LiMa vom TLF 3000.

Ich habe für die Feuerwehren in und um Farnheim schon den einen oder anderen Lichtmast-Anhänger gebaut. Dennoch sollte es nun einer sein, der nicht wie die Übrigen aussieht. Auch sollte man ihm durch seine Formgebung ruhig ansehen, dass er bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Das Internet spuckte nach kurzer Recherche schließlich ein gewünschtes Vorbild zur baulichen Orientierung aus. Danach stand fest, der Dieselgenerator sollte eine zeitgemäß rundliche Umbauung bekommen. Schließlich folgten noch ein abgekantetes Abgasrohr, zwei funktionale Abstützungen, ein kleines Gimmick wie der Reservereifen auf der Deichsel und eine filigrane und ausziehbare Lichtgiraffe, bei der sich die einzelnen Flutlichtstrahler ausrichten lassen.