VW Bus T1: Historisches Werbefahrzeug im Feuerwehrlook

Was in 1950er Jahren schon einmal Aufmerksamkeit auf sich zog, funktioniert über siebzig Jahre später wieder oder immer noch. Die Rede ist von einem Kleintransporter, der auf seiner Ladefläche modellene Exponate zur Schau trägt. Das neue Feuerwehrmuseum in Farnheim nämlich fährt nun auch mit einem solchen zeitgenössischen Fahrzeug durch die Stadt und das Jaderland, um für die Sache zu werben. Mit diesem sympathischen Werbefahrzeug will man die Öffentlichkeit für das eigene Museum begeistern. Dazu restaurierte und rekonstruierte man in den eigenen Werkstätten ein altes Werbefahrzeug aus den 1960er Jahren und versah es mit dem damaligen Fahrschema der Feuerwehr. Die Pritsche des historischen Lieferwagens ist mit einer großen und lichtdurchfluteten Plexiglashaube verkleidet, um einen guten Blick auf die verkleinerten Ausstellungsexponate zu geben. Man beabsichtigt in den Sommerhalbjahren sich damit auf den zahlreichen Oldtimertreffen, Dorf-, Stadt- und Straßenfesten zu zeigen.

In Wirklichkeit befuhr das Bausparunternehmen Schwäbisch Hall der Volks- und Raiffeisenbanken mit 15 solcher Fahrzeugen bereits ab 1959 Straßen und Wege in und um die gleichnamige Stadt und warb so fürs Bausparen. Dereinst aufgebaut auf einem VW Bus T1 mit Pritsche waren unter einer riesigen, gewölbten Plexihaube eine Neubausiedlung im Modell zu bestaunen. Aufgrund seiner verglasten Beschaffenheit wurde er im Volksmund schon bald gern als „Schneewittchensarg“ bezeichnet. Einer von ihnen wurde nach 55 Jahren zufällig aufgespürt und konnte mit viel Aufwand aus einem Waldboden in Oberbayern gezogen werden. Er war 1962 verunfallt, an Ort und Stelle ausgeschlachtet und dort vergraben worden.

2011 gab das Bausparunternehmen zum 80jährigen Firmenjubiläum einen Nachbau bei Fa. Meyer- Autodienst in Auftrag. Durch den Anklang, den das Fahrzeug fand, wurde schließlich ein weiterer Nachbau beauftragt. Soviel zur Geschichte.

Bei mir löste eine Unterhaltung auf unserem vergangenen Stammtisch im September über historische Fahrzeuge und im Verlauf über eben jenen VW Bus, den ich bis dato noch gar nicht kannte, den Wunsch zu einem konkreten Nachbau im Feuerwehrlook aus. Am nächsten Tag nahm ich das kleine Projekt in Angriff. Heraus kam ein nicht skalvisch an das Original gehaltener Nachbau, dem ich bewusst einige modellbauerische Freiheiten gönnte, denn er sollte zu der bereits vorgestellten historischen DL 17 passen.

Vielen Dank an Nicole und Andreas für die Inspiration!

Neue Einsatzleitwagen der Branddirektion Farnheim

Die Feuerwehr Farnheim hat nun eine neue Generation Einsatzleitwagen vorgestellt. Die Beschaffungsmaßnahme umfasst insgesamt 10 Fahrzeuge. Der neue ELW verfügt durch einen größeren Radstand und ein Hochdach und somit über ein geräumigeres Inneres als sein Vorgänger. Das Fahrzeug verfügt außerdem über Allradantrieb. Gerade im Winter oder auf schlecht passierbaren Straßen und Wegen ein deutliches Plus an Fahrsicherheit. Ein fest eingerichteter Funkplatz sorgt für eine reibungslose Kommunikation zwischen der Einsatzstelle und der Abschnittsleitung sowie der Feuerwehrleitstelle. Er führt künftig auf allen Wachen die verschiedenen Zugverbände an. Natürlich bekam auch er die neue und wesentlich auffälligere Folierung.

Nach knapp 12 Jahren musste also Ersatz her. Tasächlich baute ich bereits 2012 das erste Führungsfahrzeug der bis dato aktuellsten Fassung aus LEGO®. Ein Facelift erfolgte in 2017. In Wirklichkeit sind diese 12 Jahre durchaus auch ein realistischer Wirkungszeitraum für eine solche Fahrzeuggeneration bei einer echten Feuerwehr. Dass nun die alten ELWs im Modell ähnlich lange durchhielten ist mehr als Zufall, denn ich tausche zumeist in deutlichen kürzeren Intervallen Altfahrzeuge gegen neue Modelle aus.

Da alle Fahrzeuge wachsen, tun sie es auch in meiner Modellfeuerwehr. In diesem Fall steckte sich der neue ELW in Länge und Höhe. Zwar griff ich erneut auf mein beliebtes Kleintransporter-Gerüst in der traditionellen 4er Breite zurück, jedoch sollte der alte Kleinbus ein mittlerweile viel zu klein geratenes Inneres aufweisen. Statt eines tragbaren Funkgerätes und eines kleinen Besprechungstisches ist nun ein festeingebauter, computergestützter Funkplatz enthalten.

Die letzten drei Fotos zeigen den neuen ELW der Berufsfeuerwehr mit seinem Schwestermodell der Werkfeuerwehr Jade Öl AG. In enger Kooperation mit der städtischen Wehr entstand der Einsatzleitwagen für die Raffineriefeuerwehr. Dazu an anderer Stelle zu einem anderen Zeitpunkt mehr.

Der KA 550 RL von Körsch-Atlas: Ein leistungsstarker Radlader für die Feuerwehr

Aufgrund zahlreicher größerer Brandereignisse in der Vergangenheit, bei denen das Brandgut zur Ablöschung mithilfe von externen Dienstleistern immer wieder aufwendig auseinander gezogen werden musste, beschaffte man 2021 schließlich einen eigenen Radlader. Der im darauffolgenden Jahr in Dienst gestellte KA 550 RL von Körsch-Atlas bringt insgesamt ein Einsatzgewicht von 13 Tonnen auf die Waage. Die Schaufel des Radladers fasst rund 2 qm. Verlastet ist er für den Transport auf einem Niederflurauflieger von Eggermann – und der wird gezogen von einem Rüstwagen.

Zwischen zwei Ausstellungsveranstaltungen mit einem Abstand von zwei Wochen entstand währenddessen sukzessive das Modell zur vorangegangenen kurzen Geschichte. Mit der Idee der Feuerwehr Farnheim einen im Volksmund „Bagger“ genannten Radlader an die Seite zu stellen, konnte ich mich recht schnell anfreunden, allerdings kannte ich mich bis dato mit solchen Baufahrzeugen überhaupt nicht aus. Ich hatte zwar eine grobe visuelle Vorstellung von dem Endergebnis im Kopf, jedoch nicht von den Details, die für ein glaubhaftes Endergebnis insbesonde an und um die Schaufel herum sorgen würden. So zog ich das Internetz zurate. Und siehe da, der Bau nahm vom Heck beginnend erste Formen an. Dann aber hatte ich leider nicht die ursprünglich angedachte Kabinenscheibe vorrätig, sodass ich mich mit einer klssischen 4-Noppen-breiten Windschutzscheibe arrangieren musste. Die an meinem Modell angebrachte Schaufel aus der City-Sparte verfügt lediglich über eine zentrierte Befestigungsmöglichkeit, nicht aber für weitere, vorbildgereche Hydraulik-Hebe-/Senkfunktion links und rechts daneben. Da schielt man schon mal neidisch zu den Technicern. Aber die sind allesamt viel zu groß. Somit ist sind die Hydraulikelemente an meinem Modell auch nur so als ob und nicht mit der Schaufel verbunden. Daher erfüllen sie lediglich dekorative Zwecke.

Was mich allerdings an meinem fertigen Modell tatsächlich am allermeisten stört ist, dass es keine vorderen Schmutzfänger trägt. Die waren mir leider nicht möglich zwischen der Vorderachse und dem Knickgelenk unterhalb der Kabine zu installieren, sodass sich der Radlader auch noch mit ausreichendem Lenkeinschlag bewegen ließ. Aber was nicht ist, kann ja bei einem zukünftigen Upgrade noch werden.

SLF 32/75 (Sonderlöschmittelfahrzeug)

1999 beschaffte die Werkfeuerwehr Jade Öl AG, neben dem Tankzug, auch einen kleineres Schwesterfahrzeug – das Sonderlöschmittelfahrzeug SLF 32/75. Es stellt im Grunde dieselbe Fahrzeugart wie der Tankzug dar, nur dass der Auflieger in gekürzter Form auf einem Dreiachs-Fahrgestell ruht. Somit fassen die Tankkammern hierbei insgesamt „nur“ 7.500 L Löschmittel. Heckseitig wurde allerdings eine Kreiselpumpe FP 32/8 verbaut, die 3.200 L/Min. bei 8 bar fördert. Somit erklärt sich auch das kryptische Zahlenkürzel im Titel.

Einsatztaktisch war dieses Fahrzeug bis vor etwa drei Jahren Teil des ersten Abmarsches bei einer Alarmierung. Seitdem ist es der taktischen Einsatzreserve zugeordnet. Jedoch sind auch seine Tage gezählt, denn dieses Fahrzeug ist, ebenso wie der Tankzug, in seinem 25. Dienstjahr angekommen. Dieses Ungetüm muss zwar noch ein paar Jahre durchhalten, ehe eine weitere Neubeschaffung seine Ablöse möglich macht, aber anschließend darf es gern von einem Fahrzeughistorikverein übernommen werden, da solche Industrielöschfahrzeuge in der Regel Einzelstücke sind und daher evtl. eine gewisse Attraktivität für den ein der anderen Historien-Fuhrpark besitzen.

Dieses Modell entstand recht spontan, als ich das fertige Stadium meines Tankzug abschließend begutachtete. Dabei kam mir der Gedanke in den Sinn, wie es wohl wäre, daraus eine verkürzte Version zu bauen. Gesagt, getan. Ich übernahm hierfür in (linken) Teilen auch den kleinen Aufbau hinter dem Fahrerhaus der Zugmaschine, auf der Beifahrerseite fand jedoch ein Schnellangriff sowie der Aufstieg zum Dach Platz. Um dem Typus SLF zu entsprechen, versah ich dieses Fahrzeug noch mit einem stattlichen Dachwerfer für den kombinierten Auswurf von Wasser und Schaum.

Logistischer Zubringer: Schaum-Tankzug der Werkfeuerwehr Jade Öl AG

Die Raffinierung und Lagerung von großen Mengen Rohölen und daraus resultierender raffinierter Erzeugnisse macht aufgrund des damit verbundenen hohen Gefahrenpotenzials die Vorhaltung von Löschmitteln in ebensolchen Mengen notwendig. Um bei Bränden adäquat agieren zu können, steht der Werkfeuerwehr Jade Öl AG ein Tankzug mit 23.500 Litern Schaummittel für den Notfall bereit. Die Kammern im Inneren des Aufliegers sind zur Hälfte mit AFFF-Löschschaum und Mehrbereichsschaummittel befüllt. In der Hauptsache fungiert der Takzug als logistischer Zubringer und/oder als Schaummittelverteiler in das Löschnetz an der Einsatzstelle. Deswegen verfügt das Fahrzeug auch über keine übliche Feuerlöschkreiselpumpe und keinen Dachwerfer. Den Werfer, den er auch dem Aufbaudach hinter Fahrerhaus mitführt, muss in das Löschnetz eingebunden werden. Der Tankzug könnte aber in Verbindung mit einem Löschfahrzeug auch autark operieren.

Das Fahrzeug kann mittlerweile auf 25 Dienstjahre zurckblicken. Da ein solches Ungetüm für gewöhnlich selten bewegt wird, sind sämtliche Bauteile in all den Jahren auch kaum beansprucht worden. Dennoch sind auch sie um 25 Jahre gealtert. Um einen evtl. Ausfall durch einen technischen Defekt zuvor zu kommen, überdenkt die WF derzeit die Anschaffung einer neuer Zugmaschine oder eine Revision der bestehenden, bei der sämtliche Dichtungen, Leitungen und sonstige korrosions- oder störanfällige Bauteile erneuert werden.

Natürlich ist das Modell noch nicht ganz so alt. Aber nach über zehn Jahren fand ich es an der Zeit, grundsätzlich einige Fahrzeuge meiner Werkfeuerwehr Jade Öl AG einer Überarbeitung zu unterziehen, da sie ursprünglich allesamt noch in der klassischen 4er Breite gebaut wurden und schon lange nicht mehr in mein aktuelles Modellkonzept passen. Gezeigt hatte ich sie in der Öffentlichkeit, sprich bei Ausstellungen, daher schon mehrere Jahre nicht mehr.

Dabei hänge ich durchaus noch an dem ein oder anderen Modell von einst. Die Lösung vor der Zerlegung: ein Umbau. Der Tankzug war dabei auch denkbar und dankbar einfach modellbauerisch in die Gegenwart zu verfrachten. Bei der Zugmaschine musste lediglich der Gerätekasten hinter der Kabine verbreitert werden. Am Aufbau, ließen sich, dank der hierbei bereits schon damals verwendeten SNOT-Technik, die Seitenflächen problemlos um jeweils eine Plattenhöhe unterfüttern, um auch hier auf gewünschte Breite zu kommen. Einige neu ergänzte Details, wie eine andersartige Bereifung, eine Einfassung der Lauffläche auf dem Auflieger, ein detaillierter, mobiler Werfer, der während der Fahrt auf dem Gerätekasten der Zugmaschine ruht sowie einige optimierterte Kleinigkeiten an SoSi- und Lichtanlagen und Fahrgestell runden das Modell ab.

Zugleich erhielt das Fahrzeug einen neuen Anstrich. Statt weiß ist der untere Teil nun gelb – für eine bessere Differenzierung zu den Einsatzfahrzeugen der Flughafenwehr.