FLFfz Gebäudebrand

Das modernste Fahrzeug der BwF (Bundeswehrfeuerwehr) Farnheim ist eines, das speziell für die Anforderungen des Gebäudebrandschutzes entwickelt wurde. Der Fachterminus im Bundeswehrsprech lautet hierbei auch etwas sperrig Feuerlöschkraftfahrzeug Gebäudebrand, kurz FLKfz G und gleicht keinem aktuell genormten kommunalen Löschfahrzeugtyp. Am ehestem ähnelt es einsatztaktisch wohl noch einem TLF 16/25 alter Normierung.

Ein 3.000 L Wasser- und ein 300 L Schaummitelltank sind mit der FP 10/2000 verbunden. Das Pump-and-Roll-Verfahren lässt die Löschwasserabgabe auch während des Fahrbetriebs zu. Somit eignet es sich auch, dank des Allradantriebs und der grobstolligen Bereifung, für die Vegetationsbrandbekämpfung. Überdies kann über einen fernlenkbaren Dachwerfer 1.200 L Löschmittel/Min. bis zu 50 Meter weit auf den Brandherd abgegeben werden. Die Kabine kann eine Gruppe von insg. 9 Personen aufnehmen.

Die Beschaffung von Löschfahrzeugen übernimmt das Bundesministerium für Verteidigung. Hierbei setzt man auf bewährte Löschtechnik aus der freien Wirtschaft, die in diesem Fall allerdings auf die speziellen Bedürfnisse der Bundeswehr zugeschnitten sind. In einem mittlerweile dritten Baulos werden die FLKfz G den Bundeswehrfeuerwehren zugeteilt, um die ersten, sog. FLKfz Mehrzweck, hü (handelsüblich), die gemeinhin einem HLF 16/12 entsprechen, je nach Anforderung, zu verstärken.

Dem ersten ELW gl, auf dessen Bildern sich übrigens schon sein Nachfolger zu erkennen gibt, habe ich nun ein erstes Großfahrzeug zur Seite gestellt. Gut, wenn man bereits so einiges auf die Räder gestellt hat. Dadurch ließen sich von meinem mein HLF 20-KatS der Freiwilligen Wehr einige Baugruppen für das neue Bundeswehr-Löschfahrzeug nutzen. Um grundsätzlich eine gesunde Durchmischung an verschiedenen Fahrzeugherstellern bei meiner Flotte zu erhalten, habe mich für die Gestaltung des Fahrerhauses mal wieder bei einem anderen Fahrzeugstyp bedient und mich damit bewusst gegen den in der städtischen Feuerwehr bekannten Hersteller entschieden.

Der größte Unterschied im direkten Vergleich des HLF 20-KatS ist die sog. F-Cab (Fire-Cabine). Sie soll durchaus an das Original von Ziegler erinnern. Ansonsten unterscheidet sich das Fahrzeug im Weiteren nur in Details, wie der Beladung an Einsatzgerätschaften oder der Dachbeladung und sonstigen Kleinigkeiten, wie der Dachwerfer von seinen bautechnischen Ideengeber. Ich denke, dass das Modell auch den direkten Vergleich mit dem Vorbild nicht scheuen muss, dadurch dass sich hierbei viele designtypische Merkmale dieses Fahrzeugtyp in der 4er/5er Baubreite realisieren ließen.

Was jetzt noch den Ausstehenden für Verwirrung sorgen könnte, wäre die nahezu identische Farbgebung mit den Fahrzeugen der städtischen Feuerwehr (BF und FF) durch die sog. Konturmarkierung. Auch wenn die Markierung hierbei durchaus dem Vorbild entspricht, bin ich – was die Unterscheidbarkeit mit den Städtern angeht – hierbei noch nicht zufrieden. Ich habe allerdings noch keinen Schimmer, wie sich der Bundeswehr-Fuhrpark zukünftig besser unterscheiden ließe. Vielleicht habt Ihr ja eine (umsetzbare) Idee? Für sachdienliche Gedankenanschubser wäre ich dankbar.

5 Gedanken zu “FLFfz Gebäudebrand

  1. Lyse schreibt:

    Das Gefährt sieht gut aus. Insb. die Kabine ist Dir im Nachbau klasse gelungen. Ich versteh nur nie, wieso da hinten immer so gern so viel schwarz lackiert wird. 😕

    Abgesehen von dem Y-Kennzeichen (oder ggf. einer Beschriftung) erkennt man die BW-Fahrzeuge äußerlich ja auch nicht als zur BW zugehörig, oder? Vllt. mal mit ’nem grünen oder brauen Streifen versuchen? Keine Ahnung, ob das wirklich taugt oder doch eher dem Auge weh tut. Die beiden Farben spielen natürlich auf den Flecktarn an. Evtl. beige? Als Mischung zwischen weiß und gelb oder gar Wüstenflecktarn. Orange käme mir noch in den Sinn.

    Gar kein Streifen war glaub auch schon vergeben, nicht wahr? Oder war das die alte Lackierung und ist nun wieder frei?

    • farnheim schreibt:

      Danke Dir für den Kommentar und fürs Grübeln übers Farbschema. Mich freut, dass er Dir gefällt. 🙂

      Heutzutage haben ja sämtliche Hersteller (Rosenbauer, Ziegler, Magirus, Schlingmann, Lentner, Empl, Iturri, Wiss und wie sie alle heißen ihre eigene Kabinenlösung. Formal ist so etwas nix für Ästheten. Da wünsche ich mir tradionellen Kabinenverlängerungen wieder zurück. Platz- und ausstattungstechnisch haben sie sicher ihre Daseinsberechtigung. Und beim Preis vermutlich auch.

      Ich glaube, der Eindruck „schwarzer“ Kabinen täuscht. Ich kännte mir vorstellen, dass es daher komm, weil Rosenbauer- und Ziegler-Kabinenverlängerungen schwarze Zierelemente tragen. Und die sind gefühlt mit Abstand die am meist verbreitetsten.

      Fahrzeuge der BwF sehen heute eher aus wie ganz normale Feuerwehrfahrzeuge. Früher waren Kotflügel, Stoßstangen, Kühlergrille etc. bronzegrün matt oder ähnlich lackiert. Farblich war das nix und zum Glück gehört diese Unsäglichkeit der Vergangenheit an.

      Komplett rote Fahrzeuge wären noch nicht vergeben. Erinnern mich aber eher an alte Feuerwehrfahzeuge aus den 50/60ern – so wie mein TLF 8/8. Ein solch neues Farbschema muss sich ja möglichst über alle verschiedenen Fahrzeugtypen gleichartig darstellen lassen. Das macht es nicht einfacher. 😉 Orange, Beige und Braun sind Farben, an die ich persönlich gar nicht dachte, vermutlich, weil ich diese auch so in Feuerwehrkombination noch nicht gesehen habe. Passend dazu haben die Feuerwehrfahrzeuge Augsburgs allerdings einen umlaufenden reflektierenden blauen Streifen, quasi eine Bauchbinde. Mal drüber nachdenken… Ich habe schon daran gedacht, die Fahrzeuge mit großen fortlaufenden Nummern zu versehen oder bei den Kabinentüren den alten Flammenaufdruck wegzulassen.

      • Lyse schreibt:

        Also bei dem lass ich die schwarzen Zierleisten um die Fenster noch durchgehen: https://feuerwehr-füssen.de/wp-content/uploads/2019/07/HLF-20-2019-06-05-004.jpg

        Aber hier geht’s schon in Richtung ganzer Tür: https://www.feuerwehr-goeppingen.de/assets/images/c/fahrzeuge_lf_2019_11-cb8646a8.webp

        Und da ist im Prinzip der gesamte Mannschaftskabinenanbau schwarz: https://www.feuerwehr-itzstedt.de/wp-content/uploads/2017/08/HLF_Right.jpg

        Meinen Geschmack trifft das nicht. 😀 Aber sei’s drum, das ist ein ganz anderes Thema.

        Hmm, ich find nur komplett grüne BwF-Fahrzeuge, vereinzelt auch mal komplett im Flecktarn bespritzt. Aber nur mit Grill und Kotflügel in grün fördert die Bildersuche der Suchmaschine meines geringsten Misstrauens nichts zu Tage. Der Rest der Einsatzfahrzeuge war dann schon rot angestrichen, oder wie ist das gemeint?

        Stimmt, blaue Bauchbinden sind mir auch schon das ein oder andere Mal untergekommen. Macht sich auch nicht ganz schlecht. Schwarze oder graue Streifen böten sich auch noch an, aber wenn’s dem Vorbild folgen sein soll, wird’s ohne eigene Aufkleber oder gar Drucke knifflig. 😉 Ich bin gespannt, was rauskommt.

      • farnheim schreibt:

        Ich glaube, im Allgemeinen sind die Türen und Verkleidungen bei solchen grundsätzlich schwarz, um wohl die Fenster, die stark getönt sind, nicht so stark aus der Optikherausstechen zu lassen. Schlingmann hat dabei noch eine ganz eigene Art der Farbgebung, wie sich in dem Itzstedter Exemplar zeigt. Allerdings kann man diese Flächen auch farbig gestalten (lassen). Prominentes Beispiel ist die FW FFM (hhier mit Rosenbauer-Aufbau: https://www.feuerwehr-frankfurt.de/technik/loeschfahrzeuge-bf/hlf-20

        So haben alte Bundeswehr-Löschfahrzeuge früher einmal farblich ausgesehen (nachdem sie einen roten Anstrich bekamen):

        Das gab’s bis in die 1980er Jahre. Ich kann mich an einen Unimog von Roco erinnern, der hatte ein grünes Fahrgestell samt Kotflügel und eine rote Karosse.

        Noch bin ich mit dem Farbschema nicht wirklich weiter. Ich hoffe noch auf eine plötzliche Blitzeingebung. 😉 Ich kümmere mich daher in der Zwischenzeit um andere Projekte.

      • Lyse schreibt:

        Die Frankfurter Wahl sagt mir da auch gleich mehr zu. 🙂

        Ui, danke für das Ausgraben der alten Fotos. Das sieht in der Tat ungewohnt aus. Ist nicht die beste Farbkombination, aber ich hab’s mir schlimmer vorgestellt. 🙂

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