ELW gl (Einsatzleitwagen)

Die Bundeswehrfeuerwehr (BwF) Farnheim verfügt über einen 0,9 t. LKW „Schakal“ als ELW gl (geländegängig) aus dem Jahr 1994. Diese Einsatzbestimmung ging nach einem Umbau im Jahr 2011 aus einem KrKW (Krankenkraftwagen) mit Kofferaufbau hervor. Das Fahrzeug galt als seinerzeit als Prototyp für weitere Umbauten. Doch dazu kam es nicht.

Im Inneren der Kofferaufbaus befinden sich zwei vollständig ausgestattete Funk-Arbeitsplätze. Am Heck kann zwischen den geöffneten Türen ein Lagetisch eingehangen werden. Als Witterungsschutz dient eine Plane, die im Bedarfsfall über die geöffneten Hecktüren gespannt wird.

Das Ende der Dienstzeit als ELW ist seit der Indienststellung eines neuen, modernen Einsatzleitwagens auf einem ebenfalls geländegängigen Kleintransporter-Fahrgestell mit Hochdach absehbar. Dennoch soll das alte Fahrzeug nicht veräußert oder einem anderen Stützpunktkommando gewiesen werden, sondern als GW-Taucher der BwF in Farnheim erhalten bleiben.

In Wirklichkeit stand ein solcher Umbau zu einem Feuerwehr-ELW bei der BwF Munster in Niedersachsen in Dienst. Noch bevor das Umbau-Projekt eigentlich im größeren Stil Fahrt aufnehmen konnte, wurde es schon wieder eingestellt. Somit ist dieses Fahrzeug das Einzige seiner Art. Derzeit befindet sich der ELW am Marinestützpunkt „Hohe Düne“ in Rostock.

Dieses Modell reizte mich für einen Nachbau, da ich mich zudem auch einmal an einige Einsatzfahrzeuge einer Bundeswehrfeuerwehr heranwagen wollte. Schließlich ist sie Bestandteil des Stadtfeuerwehrverbandes in Farnheim. Der ELW macht den Anfang für eine recht übersichtliche Anzahl an Feuerwehrfahrzeugen der BwF in der Jadestadt.

Um den Kofferaufbau vorbildgerecht wiederzugeben, entfiel die Baubreite auf fünf Noppen. Die auf den Kotflügel aufgesetzten Blinker sollen an das G-Klasse-Vorbild erinnern. Das Konturstreifen-Design kennt man zwar von meinen städtischen Feuerwehrmodellen, ist aber auch bei der Bundeswehr nicht unüblich. Mittlerweile geben sich auch dort Feuerwehrfahrzeuge eindeutig zu erkennen. Schon allein deshalb, da sie auch auf öffentlichen Straßen unterwegs sind.

Am Heck bildet eine angedeutete doppelflügelige Tür den Zugang ins Innere. Gemäß des Vorbildes schließen darunter direkt die Rückleuchten an. Ein wenig Freiraum nahm ich mir bei SoSi-Anlage, die auf dem Fahrerhausdach montiert nicht ganz dem Vorbild entspricht. Ein paar Accessoires, wie die lange Antenne und Lüftungs- und Dachluken auf dem Kofferaufbau runden das Modell ab.

In Wirklichkeit benennt die Bundeswehr traditionell ihre Landfahrzeuge nach Landsäugetieren. Neben den bekanntesten, wie Leopard, Gepard oder Fennek, hört die G-Klasse intern auf den Namen „Wolf“. Da ich mich bekanntermaßen an Vorbildern lediglich orientiere, als sie versuche in der kleinen Baugröße sklavisch nachzubauen, heißt der „Wolf“ im Farnheimer Universum eben „Schakal“.