Die Logistik bei der Feuerwehr ist ein weitreichender Aufgabenbereich. Neben der Einsatzgruppenversorgung mit Personal, Material und ggf. Verpflegung (bei länger andauernde Einsätzen) müssen hin und wieder, wenn auch äußerst selten, nicht mehr fahrbereite Fahrzeuge in die Werkstatt verbracht werden – meist aufgrund technischer Defekte oder einer Verunfallung.
Hierzu hilft ein spezieller LKW-Anhänger beim Abtransport, der Lasten bis zu 19 Tonnen Gesamtmasse aufnehmen kann – somit also die allermeisten, gängigen Fahrzeuge im Fuhrpark. Als Zugfahrzeug eignet entweder ein kleineres MFZ oder ein Großfahrzeug. Der Anhänger verfügt über eine hydraulische Auffahrrampe und eine Seilzugeinrichtung.




Nachdem ich von dem verunfallten eLHF der Berliner Feuerwehr erfuhr, überlegte ich mir, wie die Farnheimer den Abtransport liegengebliebener Feuerwehrfahrzeuge abhandeln würden. Also baute ich mir einen eigenen Anhänger, der natürlich 5 Noppen breit und hinreichend lang sein müsste, um auch Großfahrzeuge in der oben beschriebenen Gewichtsklasse aufladen zu können. Nach einer schnellen Bilderrecherche im Netz war klar, wie so ein Lademeister auszusehen hat: flach, lang genug und mit zwei Anfahrrampen ausgestattet. So weit so klar. Allerdings zeigte mir die Machbarkeit in 5w schnell Grenzen auf, sodass ich auf weitere Befestigungspunkte der grauen Fliesen mittels Jumpern (oder kurz AZMEPs) verzichten musste. Auch dadurch, dass ich noch einige sinnstiftende Details, wie Unterfahrschutz, Seitenmarkierungsleuchten und einen Spritzschutz um das Reifenpaar installieren wollte, machte das ganze mehr fragiler als es die Fotos verraten. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, und als Standmodell hat er in jedem Fall seine Eignung. Und darauf lege ich ja seit langem eher meinen Fokus.
Ach ja, was hat es mit dem Gespann und dem Utgaster TLF 8/16 auf sich? Die Farnheimer leisteten logistische Schützenhilfe, als sich das alte Schätzchen eines Tages nicht mehr bewegen ließ. Eine erste Inspektion ortansässiger Mechaniker deutete auf ein mechanisches Problem hin, das sich vor Ort aber nicht beheben ließ. Nach einem Telefonat erklärte sich die Farnheimer Feuerwehr bereit, im Rahmen der nachbarschaftlichen Hilfe, das Fahrzeug in die eigenen Zentralwerkstätten zu schleppen und den gebeutelten Helfer:innen für den Zeitraum der Reparatur ihr neues TLF-W samt Personal zu überlassen.





Wer sich bei den nachfolgenden Bildern fragen sollte, was die Gitterfliesen unterhalb des Ladebodens bezwecken sollen, ist die Antwort einfach: der angesprochene Unterfahrschutz. Noch eine abschließende Randnotiz: Die diagonal gestreiften Warnlätzchen am Heck der Rampenrückseite stammen wahrhaftig nicht vom dänischen Erstausrüster, sondern sind sog. Aftermarket-Material – fällt aber gar nicht auf.
Aha, hier also die Erklärung zum gestrigen Vorschaubildchen. 🙂
Hinter dem Zugfahrzeug sieht der Hänger ungewöhnlich kurz aus, scheint aber beladen trotzdem völlig ausreichend Länge mitzubringen. Schöne optische Täuschung. 😉 Instabil sieht er wirklich nicht aus.
Man muss schon ein bisschen tricksen, um ein ausgewachsenes Großfahrzeug unterzubringen. Außerdem musste ich beim Länge-zu-Breitenverhältnis ein paar Abstriche machen. Irgendwas ist ja immer.
Jedenfalls würde LEGO einen solch gebauten Anhänger nie in den Verkauf bringen. 😉
Muss bei größeren Lastwagen die Seilwinde dann eine Reihe nach vorne versetzt oder gar ganz abmontiert werden? Oder wie sehen Deine Tricks da aus? Ich mein, das ist ja auch nur ein Tandemachsenanhänger, für größere Fahrzeuge bräuchtest Du da ja eher so einen wie im verlinkten Video mit einer lenkbaren Deichsel. 🙂
Viel zu gut aussehend und zu viele Teile, das geht natürlich nicht, schon klar. ]:->
Beim LF muss die Haspel ab. Mein Löschzug-TLF passt soeben drauf. Ne Drehleiter kann nur abgeschleppt werden. 😉 Vielleicht baue ich noch mal einen größeren 3-Achser.
Das Rosenbauer eLHF ist wohl bedeutend schwerer vergleichbare als Standard-Löschfahrzeuge. Auch eine eDLK soll statt rund 16 etwa 20 Tonnen auf die Waage bringen.
Die Fa. Müller bspw. hat einen Multifunktionshänger nach dem gleichen Schema gefertigt, der Lasten bis 14,3 Tonnen bewegen kann. Gleichfalls kann er als Wasserreservoir bei Groß- und Waldbränden eingesetzt werden. Bei 17.000 L Fassungsvermögen wären das schon mehr als die 14,3 Tonnen. Allerdings würde er dann nicht bewegt:
https://mueller-safety.de/produkte/mueller-safety-trailer
Ah! Eine Haspel ist zum Glück schnell gelöst und wo anders verstaut. Auf einen dreiachsigen Hänger bin ich auch schon gespannt. 😉
Woah, brutal, was die Akkus ausmachen.
Das sind geile Sicherheitsanhänger, ich bin über die vor Monaten schon mal auf YouTube gestolpert. Entweder so beim Surfen oder vllt. war das in einer Feuer-und-Flamme-Folge, weiß ich nimmer.
Die Multifunktionalität des Müller-Trailers finde ich großartig. Vielleicht rüste ich meinen Hänger in Zukunft zu einem solchen Multi-Dingen um. Ich hatte beim Bau zwar drauf rumgedacht, aber eine wirklich schlaue Lösung, die Seiten noch mit Bracken zu versehen und zum Halten zu bringen, fiel mir (noch) nicht ein.