Gerätewagen-Sanität (GW-San)

Der Massenanfall von Verletzten (kurz MANV) beschreibt eine Situation, bei der eine große Anzahl an Verletzten versorgt werden muss. Dazu gibt es, je nach Einsatzlage, verschiedene Versorgungsstufen. Die höchsten Stufen (ab einer Größenordnung von 500 Verletzten und mehr), wurden seit dem 11. September 2001 und der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland eingeführt.

Im Rahmen des Katastrophenschutzes wurden die Schnellen Einsatzgruppen (sog. SEGs) sukzessive mit Gerätewagen-Sanität ausgestattet, die in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausfallen können. Der Kreisverband des DRK Farnheim hat nach aktuellen Vorgaben des Landes Niedersachsen zwei baugleiche 7,5 to. LKWs mit Truppkabine beschafft. Mit jedem der beiden Fahrzeuge können zukünftig vollausgestattete Patientenablagen für bis zu 15 Personen gleichzeitig betrieben werden. Sie kommen als Kern der Teileinheit “Behandlung” der Medizinischen Task Force (MTF) zum Einsatz und lösen die alten GW-San der ersten Generation ab.

Der Groschen für den Bau des Fahrzeuges fiel, als ich mich mit MoRaSt-Mitbetreiber und Modulnachbar René alias Meisterschnorrer über die Ende Mai in Bad Zwischenahn stattfindenden „Bricks am Meer“ austauschte. Das Thema seines Modul ist ein Metal-Konzert mit allem Pipapo. Nur eines fehlt: eine Patientenablage. Und so schufen wir für die Gesamtanlage über zwei Module hinweg ein Konzert samt Notfallmanagement abseits des Trubels. Soviel dazu. Wer mehr wissen möchte, den empfehle ich persönlich in Bad Zwischenahn vorbeizukommen oder möge sich Meisterschnorrer’s YouTube-Kanals anschauen: KLICK!

GW-SAN25

Als Teil der EE (Einsatzeinheit) stehen dem Farnheimer Roten Kreuz seit Herbst letzten Jahres zwei sog. Gerätewagen Sanitätsdienst für den Einsatzfall bereit. Da die Beladung eines solchen Fahrzeugtyps derzeit noch nicht in genormt ist, beschaffte der hiesige Kreisverband diese Fahrzeuge nach nordrhein-westfälischem Vorbild.

Beladen sind die baugleichen Fahrzeuge für eine Ausstattung eines Verbandplatzes mit einer optimalen Grundversorgung für 25 Verletzte. Dieser Verbandplatztypus kann in Kombination mit den Abrollbehältern MANV (Massenanfall von Verletzten) und UHS (Unfallhilfsstelle) samt entsprechendem Personal, sowie einer weiteren Einsatzeinheit mit ihren GW-SAN25 zu einem Behandlungslatz 50 (und größer) aufgestockt werden.

Darüber verfügt der Kreisverband über einen GW-SAN50 auf einem 12-Tonnen-LKW-Fahrgestell, der an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden soll.

Das Modell ist dem Fahrzeugtyp nach die einsatztechnische Version des kleinen Hauben-Lieferwagens. Die Farbwahl des Fahrzeugs entspricht dem farblichen Erscheinungsbild der übrigen Rot-Kreuz-Fahrzeuge. Der Kofferaufbau verfügt über zwei große, seitliche Geräteräume, in denen in diversen Koffern verstautes Sanitätsmaterial, EKG- und Beatmungsgeräte, Sauerstoff, Decken, Medikamente, Decken und Tragen, sowie einiges Material der Logistik verladen ist. Im Heck befinden sich zwei sog. „Ulmer Koffer“, spezielle Rettungskoffer mit einer rudimentären Ausstattung zur Notfallmedizin. Details, wie Blaulichter, seitliche Poitionsleuchten oder auch die Funkantenne vervollständigen das kleine, aber sanitätsdienstlich sehr wichtige Fahrzeug.

Fahrgestellbasislänge: 10 Noppen (2x10er Platte)