Ehemaliges der Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr

Bei der Durchsicht der Interschutz-Fotos fielen mir auch einige Bilder ehemaliger Fahrzeuge der BF Mülheim in die Hände. Kaum zu glauben, all diese Fahrzeuge sind heute schon lange nicht mehr im Dienst, tw. sogar bereits in zweiter Nachfolger-Generation modernisiert.

Sicherlich eine Besonderheit stellten die beiden Chevrolet Blazer dar, die in den 80er und 90er Jahren als ELF 11/1 und 11/2 die Führungsfahrzeuge in den beiden Löschzugen waren. Beschafft im Herbst 1978 als geplante Vorausrüstfahrzeuge, beladen mit Schere und Spreizer, mangels Alternativen, wie Mercedes G (noch nicht lieferbar oder/und Range Rover (zu teuer und zu geringe Zuladung). Auf Grund des schwammigen Fahrwerks, was besonders Kurvenfahrten durch das hohe Einsatzgewicht sehr kritisch gestaltete, wurden die Hilfeleistungsaggregate später wieder abgerüstet.

In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts bestimmten zahlreiche Fahrzeugbeschaffungen auf Magirus-Fahrgestellen den Bestand. So stellte die BF Mülheim 1964 das TLF 24/35 mit heckseitig offenem Pumpenstand, 1965 einen GW-Öl und drei Jahre später die DL 30 in Dienst. Alle samt auf Magirus Deutz Merkur F 150 D 10 Fahrgestellen. Jedoch verfügten nur der Gerätewagen und das Tanklöschfahrzeug über permanenten Allradantrieb. 1973 kamen ein LF 16 und der Gerätewagen-Wasserrettung auf den neuen Magirus Deutz Frontlenkern hinzu, die 1974 durch das TLF 16 und 1976 durch das TroTLF 16 ergänzt wurden. Novum waren hierbei die Lackierungen in neuen Signalton „Tagesleuchtrot“ RAL 3024.

Mit dem verstärkten Auf- und Ausbau des neuen Wechselladersystems kamen ab 1975 auch eine große Anzahl an Mercedes-Benz Frontlenkern hinzu. 1977 stellte die BF eine neue Drehleiter DLK 23/12 in Dienst. 1979 ergänzte das neu beschaffte TLF 24/50 mit Metz-Aufbau und untypischen Straßenantrieb den Fahrzeugpark. Ferner verfolgte man bei der Feuerwehr ein neues Löschfahrzeugkonzept: mit dem ersten Prototypen eines neuen LF 24 konnte ab 1980 die Erprobung im Einsatzdienst begonnen werden. Somit waren erstmals Brandbekämpfung und technische Hilfeleistungen gleichermaßen möglich. 1981 folgte schließlich der neue Rüstwagen RF 2 auf MB 1019 AF.

Im Rettungsdienst erfolgte ab 1979 die Ablösung der Bonna KTWs durch die sog. „Bäckerwagen“, die neuen „Bremer“-Transporter auf Mercedes-Benz 207-210 D. Ebenso erfolgte die Umstellung der Lackierung nach NRW-Landesregierungserlass von 1980 auch bei den RTWs.

Zwischendrin fanden auch bemerkenswerte Neuanschaffungen statt, wie der FwK 25 auf Faun/MFL von 1972, oder aus das Tr0LF 750 auf MB Unimog U 1300 L, das über eine Streuvorrichtung samt kleinem Streumitteltank und Schneefluganbauplatte verfügte. Beide Trockenlöscheneinrichtungen, die des Unimogs und die des alten TroTLF 16 fanden später Verwendung für den Bau des AB 16 – Pulver/CO2.

Das war der Tag der offenen Tür

Vergangenen Samstag feierte die Berufsfeuerwehr Mülheim die Einweihung ihrer neuen Feuer- und Rettungswache 1 (FRW) in Broich mit einem Tag der offenen Tür. Mehrere tausend Besucher folgten der Einladung und wollten sich die hochmoderne, neue Unterkunft einmal näher anschauen.

Das erste, was einem direkt in Auge springt, wenn man das Gelände der Feuerwache neben der alten Dreherei betritt, ist Platz. Denn den gibt es hier für Mensch und Material endlich in ausreichender Menge. Kein Vergleich mehr mit den alten, fast eingepfercht anmutenden Zuständen der über 80 Jahre alten Hauptwache an der Aktienstraße. Rettungswagen können nun endlich witterungsunabhängig in der Halle desinfiziert werden, man kann professionell verschiedene Feuersitationen an einem eigens errichteten Brandhaus üben, ebenso den Umgang mit gefährlichen Stoffen an einem Kesselwaggon trainieren, oder sich sportlich auf einem kombinierten Basketball-/Fußballfeld betätigen, bzw. auf einem speziellen Laufweg einmal komplett um die ganze Feuerwache joggen.

Darüber hinaus sind sämtliche Räumlichkeiten in den Gebäuden nun hell und großzügig bemessen. Sogar eine schicke Dachterrasse läd die Wehrleute zur Entspannung zwischen den Einsätzen ein. Die Hallen sind mit Fahrzeugen entsprechend ihres Einsatzzweckes bestückt: während sich im der Straße zugewandten Gebäudetrakt das Personal und die Fahrzeuge des ersten und zweiten (Reserve-)löschzuges und des Rettungsdienstes befinden, sind u. a. in den Unterständen im Hof WLFs und weitere Abrollbehälter zu finden. Selbst die Mitglieder und Fahrzeuge der freiwilligen Feuerwehr finden hier ihre Unterkunft.

Den Tag der offenen Tür feierte die Feuerwehr Mülheim mit zahlreichen Vorführungen, einer Modenschau, neu zu bestaundener Ausrüstung, wie das TLF 24/50 (kein TLF 24/48) auf Mercedes-Benz 1833 Axor mit Ziegler-Aufbau und einem Abrollbehälter Atemschutz, dem „heimgeholten“ Kruppkran KW15 „Molly“ und zahlreichen Verkaufs- und Ausstellungsständen, denen ich mich mit einer Ausstellung meiner Lego-Modelle anschloss.

So, jetzt aber genug der Worte, denn nun lasse ich mal einige Bilder für sich sprechen:

Tag der offenen Tür bei der BF Mülheim

Wie anfänglich mal an dieser Stelle berichtet bekommt die Berufsfeuerwehr Mülheim eine neue Feuer- und Rettungswache. Nach etwas über 1 1/2 jähriger Bauzeit ist nun das neue Gebäude endlich bezugsfertig. Derzeit läuft der Umzug aus der alten 1924 errichteten Hauptfeuerwache an der Aktienstraße in die wesentlich komfortableren, moderneren und größeren Unterkünfte an der Alten Dreherei in Broich. Ab etwa Mitte dieser Woche sollen dann bereits die ersten Einsätze von dort gefahren werden. Die Leitstelle verbleibt zunächst am alten Standort und zieht erst zum Jahresbeginn 2011 um.

Die Einweihung der neuen FRW 1 (Feuer- und Rettungswache 1) feiert die BF Mülheim am 25. September 2010 daher mit einem großen Tag der offenen Tür. Zu Bestaunen gibt es u. a. den wieder an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrten Kruppkran „Molly“ von Bj. 1956, der nun seinen „Alterswohnsitz“ als dekoratives Ausstellungsstück in neuen Glasfoyer der Feuerwehr erhalten hat.

Ebenso zu Besichtigen ist die im April diesen Jahres neu gelieferte und kürzlich im aktiven Dienst überstellte Drehleiter DLK 23/12 L32 auf einem Mercedes-Benz Atego-Fahrgestell mit Metz-Aufbau. Als Besonderheit gilt hier das „große“ Führerhaus, um den Einsatzkräften mehr Stauraum für ihre persönliche Ausstattung zu bieten.

Besucher sind am 25. September auf dem Gelände der neuen Feuerwache in Mülheim Broich herzlich willkommen.

NACHTRAG: Ich selbst werde mich an dem Tag mit einer Austellung meiner Modelle beteiligen.

Bald ist Richtfest…

Einen knappen weiteren Monat später fehlt den ersten Gebäudekomplexen beinahe nur noch das Dach zur äußerlichen rohbaulichen Fertigstellung. Dann könnte hier bereits mit den Innenausbauten begonnen werden. Indes sind auch die Bauarbeiten an den Unterkünften der freiwilligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr angelaufen. Somit ist also der große Komplex baulich an allen vier Seiten erschlossen.

Mittlerweile bekommt man von außen einen sehr guten Eindruck wie groß das künftige Hauptdomizil der BF werden wird. Bei der Vielzahl an Einstellplätzen könnte man meinen, als ob man den Fahrzeugpark in näherer Zukunft noch ausgebauen wolle. Alleine der B-Komplex soll später einmal 18 (!) Abrollbehälter fassen. Und die Gebäudestrecke zur Straße nimmt komplett die Fahrzeuge des Brandschutzes, der technischen Hilfeleistung und des Rettungsdienstes auf. Ebenso kann auch hier auf dem Innenhof wieder der Rettungshubschrauber Christoph 9 aus Duisburg landen und Patienten für den Weiterflug in umliegende Kliniken übernehmen.

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.

Gewaltiger Fortschritt erkennbar

Nachdem nun knapp vier Wochen seit dem letzten Fototermin vergangen sind, konnte man nun bei einem erneuten Besuch der Baustelle einen wirklich großen Fortschritt des Bauvorhabens erkennen: Die Arbeiten am Gebäudekkomplex auf der Westseite des Grundstücks befinden sich mittlerweile am zweiten Obergeschoss, die Fahrzeughallen zur Straßenseite stehen, Treppenhäuser sind eingezogen und nun wird auch mächtig an Ostseite des Geländes gearbeitet.

Zur Erklärung:

Der Gebäudekomplex ist in fünf Bereiche (A bis E) unterteilt und gliedert sich wie folgt auf

  • Gebäude A (West) – Verwaltung, Leitstelle, Führungs- und Sonderfahrzeuge
  • Gebäude B (Nord) – Feuerwehrschule, Halle für Abrollbehälter
  • Gebäude C (Süd) – E-Dienst
  • Gebäude D (Südosten) – Werkstattgebäude
  • Gebäude E (Ost) – Freiwillige Feuerwehr
  • Zusatzgebäude (Nord) – Übungshaus, Schienenstrang, Sportfläch

Die Galerie musste aus Platzgründen entfallen.

 

Neue Feuer- und Rettungswache für die BF Mülheim

Endlich nimmt das Projekt „Neue Hauptfeuerwache“ in Mülheim/Ruhr konkrete Formen an: Auf einem 70.000 qm großen Areal links der Ruhr errichtet die Stadt Mülheim bis voraussichtlich Ende 2009 einen Neubau als Ersatz für die 80 Jahre alte und aus allen Nähten platzende  FRW 1 (Feuer- und Rettungswache) an der Aktienstraße. Der Bau der neuen Wache sei mit ca. 40 Millionen Euro veranschlagt, heißt es.

Der neue Komplex bietet ausreichend Platz für Ausrüstung und Personal der Berufsfeuerwehr, ebenso Räumlichkeiten für die freiwillige Wehr und einer Abteilung der 2007 gegründeten Jugendfeuerwehr. Zeitgleich können bisherige lange Anfahrtszeiten zu Einsatzorten links der Ruhr erheblich reduziert werden.

In lockeren Abständen möchte ich an dieser Stelle den Bau der Feuerwache mit einigen Fotos dokumentieren.