Das alte Jahr endet doch noch mit der Auslieferung eines neuen Großfahrzeugs: einem neuen Befehlswagen für große Schadenlagen. Er löst zukünftig den alten Bus ab, der aufgrund seiner hohen Dienstzeit mittlerweile engmaschige und damit kostenintensive Wartungsintervalle einfordert, damit seine Einsatzbereitschaft weiterhin gewährleistet werden kann. Seine mittlerweile 15 Jahre im Einsatzsatzdienst sowie weitere 8 Jahre zuvor im Farnheimer ÖPNV sind nicht ohne Spuren geblieben und nagen bereits seit längerem an der automobilen Substanz.
Grund genug nun für einen adäquaten Ersatz zu sorgen, der – wie es heute üblich ist – auf einem dreiachsigen LKW-Fahrgestell mit Kofferaufbau realisiert wurde. Den Zuschlag für den Auf- und Ausbau erhielt die Firma Brickfire GmbH in Steinheim, die seinerzeit auch schon mit dem Ausbau der ELW 1 betraut wurde. Letzte Bestückungen werden ab Anfang Januar in den feuerwehreigenen Zentralwerkstätten durchgeführt. Nachdem die Fachkräfte an dem Fahrzeug hinreichend ausgebildet wurden, folgt gegen Frühjahr 2016 die Indienststellung.
Die Vorbilder für ein solches Modell sind heutzutage gar nicht so selten. Für meine Version standen Vorbilder aus Düsseldorf und Hannover Pate. Grundsätzlich verfügen viele Großstadtwehren ab etwa 450.000 EW über ELWs dieser größten Kategorie.
Zu Beginn experimentierte ich noch, ob sich der Aufbau mit dem seitlichen Auszug (der war modellbauerisch unbedingt gesetzt) nicht in 4w realisieren ließe. Jedoch konnte dabei der Auszug nur 3w breit werden, was ingesamt etwas schmal wirkte. So entschied ich mich für die komplexere Bauweise des Aufbaus in fünf Noppen Breite – eine Sonderlösung und eine seltene Ausnahme. Ich begann mit der Dachfläche und seinen Aufbauten (Satellitenschüssel, Klimaanlage, Lautsprecher ein kleiner Antennenwald etc.), so konnte ich zugleich die Kofferaufbaulänge ausloten, um nicht zu lang zu werden und arbeitete mich Richtung Fahrgestell voran. Für die Optik des Fahrerhauses entschied ich mich für eine Version, die ich schon beim SLF 100/180 realisierte. Sie stellt eine Modifizierung dieser Variante dar.
Etwas kniffelig wurde die Verbindung des in der Breite ungeraden Aufbaus mit der gerade Anzahl Noppen des Fahrgestells. Mittels AZMEPs/Jumper in 1×2 und 2×2 ließ sich das aber relativ stabil an mehreren Punkten realisieren. Die Auszugführung und -auflage des Anbaus erfolgte mittels Fliesen. Zur Vollendung dieser recht lange schon schwelenden Idee bekam der ELW ein graues Trittpodest, um den Minifigs zu Zugang zum höhergelegenden Innenraum zu erleichtern sowie ein Markise.
Fahrgestellbasislänge 18 Noppen (2x16er + 2x2er Platte)
- Der neue ELW von vorn
- Die gegenüberliegende Seite
- Fahrerseite
- Beifahrerseite
- Schwerer LKW mit anderer Optik
- Blick auf die Dachbeladung
- Das Heck nimmt Lichtmast und Antenne auf
- So eingerichtet ist die mobile Leitstelle betriebsbereit
- Der Innenraum lässt sich dank des Auszugs erheblich vergrößern
- Das neue Fahrzeug wird gegutachtet
- Die Branddirektion fachsimpelt
- Das neue Fahrzeug ist ein Hingucker für die Wachabteilung
- Sonnengeschütztes Plätzchen dank ausziehbarer Markise
- Versammelte Mannschaft vor dem neuen Gefährt
- Der Zugang zum Innenraum erfolgt über ein Podest samt Freitreppe
- Ein erster Probebetrieb wird vorbereitet…
- … nach letzter Bestückung und Ausbildung der Einsatzkräfte kann das Fahrzeug in den Einsatzdienst gehen