Die Kontorhäuser in Farnheim

Es gibt seit Längerem mal wieder etwas Lesestoff über die Stadt Farnheim. Diesmal geht es um die Kontorhäuser der Stadt. Noch heute lassen sich dort zahlreiche dieser historischen Bauten entdecken. Die Gebäude, die den Zweiten Weltkrieg überstanden, sind heute aufwendig sanierte, sehenswerte Gewerbeobjekte, die, trotz oder gerade wegen ihres antiken Charms, vielfältig genutzt werden: als Büroflächen oder Wohnraum, als Einzelhandel oder Gastronomie.

Die allermeisten von ihnen stehen auf der vorgelagerten Insel, auf der sich die heutige Innenstadt befindet. Rückblick: Inmitten der Industrialisierung gelangte zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch ein völlig neuer Bautrend nach Europa: die Skelettbauweise aus Stahl und Beton. Dank ihr ließen sich fortan Gebäude bei gleichem Grundflächenbedarf mit wesentlich mehr Geschossebenen errichten. Außerdem ließ die neuartige Bauweise eine modulare Nutzung der Räumlichkeiten im Inneren zu, da es keinerlei tragenden Wände mehr bedurfte. Das bot den Vorteil, dass Raumgrößen besser auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Mieter abgestimmt werden konnten.

Kontorhäuser wurden ursprünglich stets als reine Bürogebäude angelegt, die als sog. „Industriehäuser“ solche von den eigentlichen Wohnhäusern trennten. Erst etwas später, während der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren, baute man leerstehende Kontorhäuser auch zu Wohnhäusern, den sog. „Mietfabriken“, um. Die heute noch vorzufindenden Kontorhäuser stehen mehrheitlich unter Denkmalschutz, und man sorgt für ihren Erhalt. Welche Häuser im Einzelnen wo in Farnheim stehen und wie sie heißen, lässt sich im nachfolgenden Überblick über die wichtigsten Kontorhäuser in der Jadestadt erfahren.

Der Burckardhof wurde in der Zeit von 1921 bis 1922 erbaut. Benannt wurde er nach dem Gründer der Farnheimer Kaufmanns-Dynastie Otto Burckard (1819-1879). Noch heute ist das Haus in Familienbesitz, das seit 1971 unter Denkmalschutz steht. Dort ist auch der Sitz der Sven Burckard Ship Management GmbH & Co. KG. Nach Otto Burckard ist auch der Burckard-Kai im Hafen benannt.

Das Cottaer-Haus, am Ende der Straße Zollamtsbogen gelegen, wurde 1908 auf dem Areal der alten Knabenschule errichtet und nach dessen ehemaligen Leiter Carl Theodor August Cottaer (1842-1887) benannt, der bei den großen Bränden 1887, bei dem Versuch seine Schüler vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, ums Leben kam.

Das Deutschlandhaus am Umschlag 1 wurde zwischen 1927 und 1928 im Auftrag des Kaufmanns Otto Schmoock (1882-1973) durch den Architekten Carl-August Loth (1877-1945) erbaut. Die fließenden, geschwungenen Linien der Fassade und die Rundungen der Gebäudeecken erinnern an den Zeitgeist der 1920er Jahre. Bis heute wird der Komplex, der in Skelettbauweise entstand, vollständig als Bürohaus genutzt.

In den Jahren 1927 und 1928 wurden die Mühlenhöfe am südlichen Ende des Borchertrings errichtet und sind als Denkmal eingetragen. Benannt wurde der Gebäudekomplex nach dem Reeder Oscar Mühlen (1885-1944). Die Höfe sind, wie der Name es vermuten lässt, ein Gebäudeensemble aus insgesamt drei Objekten, die vom Borchertring in die Helenenstraße münden. Das erste Haus auf dem Borchertring wurde zwar als Kontorhaus für den Auftraggeber erbaut, jedoch nutzte Oscar Mühlens Unternehmung nur die ersten beiden Etagen. Die übrigen Räumlichkeiten wurden, wie auch die der beiden anderen Gebäude, an andere Firmen vermietet. 1924 waren an dieser Adresse bereits 36 Unternehmen gemeldet. Bei einem Brand im dritten Gebäudesegment im September 1973 ging der historische Dachstuhl mit seinen großen Dachfenstern vollständig verloren. Im Zuge der Brandsanierung ergaben sich, womöglich aus statischen Gründen, kleinere Fenster. Die Marmortreppen und Fliesen in den Treppenhäusern sind im Haupthaus auch heute noch erhalten. Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in allen drei Gebäuden zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden die Räumlichkeiten vielfältig genutzt. Aus dem Brandhaus in der Helenenstraße wurde bspw. ein reines Wohnhaus.

Das heutige Hotel Handelshof stammt aus dem Jahr 1911. Der Name führt auf die dortige Handelsstätte in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs zurück. Das Gebäude verfügt als Besonderheit über einen rund 100 qm großen und acht Meter hohen Lichthof mit großer Glaskuppel und vier noch immer in Betrieb befindliche Paternosteraufzüge für die Hotelgäste.

Das Carina-Baru-Haus an der Helenenstraße ist das einzige Kontorhaus Farnheims, das nach einer weiblichen Person benannt wurde. In diesem Fall nach der Gattin (1881-1954) des Kaufmanns Adolph Baru (1877-1948). Errichtet wurde der Komplex mit großem Innenhof in den Jahren 1920 bis 1922. Die Bausteinfassade besticht durch ihre geometrische Geradlinigkeit und Klarheit, aufgrund der zahlreichen weißen Fenster darin. Wie viele Gebäude aus jener Zeit, besitzt auch dieses Haus ein Staffelgeschoss, dass sich nach oben hin treppenartig verjüngt, um in den engen Straßen eine optische Ausweitung nach oben zu erreichen.

Das Australhaus wurde 1907 ebenfalls durch den Architekten Carl-August Loth (1877-1945) im Auftrag des Reeders Franz Sieveking am Kaiserkai 1 errichtet. Die Fassadengestaltung unterstreicht die überseeischen Handelsbeziehungen, ihre farbliche Ausarbeitung orientiert sich dabei an den Reedereifarben.

Aus dem Jahr 1923 ist das sechsstöckige Singher-Haus. Errichten ließ es der Juwelier und Goldschmied Jakob Heinrich Singher (1885-1977), der sich seinerzeit darin im Parterre einen fortschrittlich gestalteten Verkaufsraum, eine Werkstatt, Lagerflächen sowie einige Geschäftsräume einrichten ließ. Darüber fanden Bedienstete und die Familie ihre Wohnräume. In den 2000er Jahren wurde das Gebäude vollständig entkernt und mit dem rechten Nachbargebäude im Inneren zu einem Gebäude zusammengefasst und ausgebaut. In diesem Zuge erhielt das Singher-Haus auch einen modernen Dachausbau. Es ist heute ein Wohnhaus mit Einzelhandelsgeschäften im Parterre. Hier führt u.a. der Urenkel Markus Singher (1968-) das Juweliergeschäft in mittlerweile vierter Generation weiter fort.

Zwischen 1897 und 1899 entstand im Auftrag durch die Reederei Eduard Breckmann, die die Deutsche-Afrika-Linie (DAL) unterhielt, der Breckmannshof. Der spätklassizistische Bau wurde 1991 grundlegend umgebaut und aufgestockt. Der Farnheimer Künstler Ernst Lutteroth (1881-1958) installierte damals im Eingangsportal Bronzestatuen zweier lebensgroßer Elefanten, die die damalige geschäftliche Verbundenheit mit dem afrikanischen Kontinent symbolisiert.

1925 wurde das Cronstetten-Haus erbaut. Benannt nach dem Farnheimer Reeder Franz-Theodor Cronstetten (1886-1962). Ab Anfang der 1960er Jahre war es für viele Jahre ungenutzt und drohte zu verfallen. 1984 konnte es aber, danke eines Investors, umfangreich saniert werden. Seit Ende der Achziger Jahre beherbergt das stattliche Gebäude ein Hotel. Ein Hingucker ist die auffällige dunkelrot/beige gestreifte Fassadengestaltung.

Der Kaiserhof enstand 1912 im Auftrag von Carl-Richard Maesz (1863-1928), Betreiber des Handelskontors der kaiserlichen Handelsmarine. Es steht als Eckhaus in der Straße Hauswisch im heutigen Zentrum der Stadt. Es wurde in den ersten Jahren, bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges als Wollhandelshaus geführt. Nach dem Krieg zogen zahlreiche Unternehmen ein und aus. Ende 1990er Jahre kaufte schließlich die Warenhauskette Wellheim das Objekt, um es als separates Kaufhaus für Sportartikel zu nutzen. Jedoch seit Schließung des Hauses im Jahre 2022 steht es leer. Die Fassade in rotem Ziegelklinker ist eine stark vereinfachte barockisierte Pfeilerfassade.

Der Brandthof im Deepenbrook wurde in mehreren Bauabschnitten im Stil des Profanbaus errichtet. Der höchste und zugleich zentrale Gebäudeteil dieser Anlage misst 15 Etagen. Damit war es das höchste Gebäude in Farnheim zu jener Zeit. Heute ist es immerhin noch das höchste Kontorhaus der Stadt. Nutzer waren u.a. die Deutsche Invaliden Ersatzkasse sowie später das das Weltwirtschaftsarchiv. Benannt ist der Komplex durch den Gründer der Deutschen Invaliden Ersatzkasse Hermann Brandt (1878-1951). Als Besonderheit ist das Gebäude im Inneren vollständig im Art-Deco-Stil gehalten.

Das Schopensteelhaus wurde 1921 am Schwanentor erbaut. Es erfuhr seitdem immer wieder mehr oder weniger große Umbauten. Der größte war sicherlich der, als man 1928 eine Stahlkonstruktion in das Gebäude trieb, um es um drei weitere, auf insgesamt acht Etagen aufzustocken. Im zweiten Weltkrieg befand sich, wegen seiner exponierten Stellung im Stadtgebiet, darauf eine Flak-Stellung. Bei dem verheerenden 1000-Bomber-Angriff der Alliierten in der Nacht vom 13. auf 14. Juni 1944 wurde das Gebäude massiv beschädigt und brannte daraufhin vollständig aus. Das ursprünglich mit dunklen Ziegeln verklinkerte Objekt wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut, 2017 zu einem Hostel umgebaut und ist heute Kulturdenkmal. Es steht in räumlicher Nähe zum Hauptbahnhof am nördlichen Zugang zum westlichen Teil der Innenstadt.

Das Egidius-Priem-Haus ist ein großer Gebäudekomplex mit zwei großen Innenhöfen. Errichten ließ es der einflussreiche Reeder und Kaufmann Egidius Priem (1873-1942) nach den Plänen von Archtiekt Moritz Engelmann (1889-1953) im Jahr 1935, das nach heutigen Maßstäben als das letzte Kontorhaus klassischer Bauart in Farnheim gilt. Seit 1977 steht es unter Denkmalschutz.

Das Haus der Seefahrt, das 1911/12 ursprünglich als Mietkontorhaus erbaut wurde, beherbergte überwiegend Handels- und Reedereikontore. Nach dem Krieg zogen auch andere Branchen ein. Heute gehört das Haus der Seemannsmission Farnheim, die auf 40 Zimmern günstige Übernachtungsmöglichkeiten (nicht allein nur für Seeleute) bietet.

Das Unionhaus liegt in der Innenstadt an der Straße Dritte Meile/Ecke Delle und wurde 1897 durch die Architekten Wilhelm Jander (1871-1942) und Emil Puttfinger (1868-1940) errichtet. Auch in diesem Gebäude lassen sich die Etagen mit verschiebbaren Wänden frei einteilen. Fünf vertikale Fensterachsen mit hervorstehender dritter Mittelachse mit Kastenerker geben mit der aus Werkstein gefertigten Fassade in Kombination mit den heute dunklen Fensterrahmen und -einfassungen ein stimmiges Bild ab. Reiche Verzierungen an den Gesimsen verleihen der ansonsten recht klaren Formensprache der Fassade etwas Prunk. Ursprünglich hatte hier der Union-Verlag seine Redaktionsräume, die Setzerei und das Papierlager. Zu dem Verlagskomplex gehörte auch eine angeschlossene Druckerei, die in den 1980er Jahren abgerissen wurde. In den 1990er Jahren bekam das Dach des Hauses sein derzeitiges Erscheinungsbild. Heute wird das Gebäude vielseitig genutzt. In den unteren Etagen befinden sich Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe sowie Gastronomie.

Das Kopmann-Haus wurde von 1923 bis 1925 erreichtet. Seine exponierte Lage am Jadefleet, am südlichen Zipfel des heutigen Westends, ermöglichten einen Anschluss an Wasserweg und Straße gleichzeitig. Es zählt zu den neueren Kontorhäusern der zwanziger Jahre und zum Baustil der neuen Sachlichkeit. Es handelt sich um ein siebengeschossiges Gebäude in Eisenbeton-Bauweise, dessen Fassade mit Ausenser Ziegeln verklinkert wurden. Solche Ziegel sind besonders widerständsfähig gegen äußere Umwelteinflüsse und haben eine tief rotbaune, fast schwarze Färbung und glänzen seidenmatt. Die Treppenhäuser sind reichhaltig mit dunklem Holz vertäfelt und maritime Schnitzereien zieren sämtliche Geländer der Treppenhäuser. Es wurde am 15. Februar 1973 in die Farnheimer Denkmalliste aufgenommen.

Das Kolumbienhaus aus dem Jahr 1928 bzw. 1929 befindet sich am unteren Deichtorwall und ist von der Jade aus gut zu sehen. Heute ist das Kontorhaus Sitz des Lebensmittelkonzerns „Deutsche Hochsee“. Der Grundriss macht das Objekt architektonisch sehr reizvoll. Es handelt sich hierbei um ein Terrassengebäude, dass in Richung Gebäudekern immer höher wird. Von oben betrachtet staffeln sich insgesamt sieben Gebäudesegmente, die zur Mitte hin immer breiter werden. Die Straßenseite, an der sich auch das Eingangsportal befindet, ist dabei noch üppiger gestaltet als die ohnehin schon sehenswerte Seeseite, denn die Fassade sowie das pyramidenhaft anmutende Dach sind vollständig mit NiRoSta verkleidet. Sonnenauf- und untergänge werden durch die Spiegelungen sehr effektvoll in Szene gesetzt, was es zu einem der beliebtesten Fotoobjekte Farnheims macht. Es wird dem Art-deco-Stil zugerechnet.

Das Amerikahaus am Deichtorwall 85-93 ist mit der markanteste und der zugleich bekannteste Kontorhauskomplex der Stadt. Markant deswegen, weil die Form des Komplexes einem Schiffskörper ähnelt. Wählt man einen Standort an der südlichen Spitze, so erscheint für den Betrachter die Fassade wie ein ebener Schiffsrumpf samt spitz zulaufendem Bug. Da durch diese sich bietende Perspektive die zahlreichen, vorstehenden Ziegelsäulen in der Fassadengestaltung die zurückspringenden Fenster optisch verschwinden lassen, entsteht der Eindruck einer geschlossenen Fläche, die an einen Schiffsrumpf erinnert. Erbaut wurde das Amerikahaus in der Zeit von 1915-1917 unter der Leitung des Architekten Carl-August Loth (1877-1945), der von Bauherr Hermann Theodor Graveley (1881-1958) dazu beauftragt wurde, ein imposantes Bauwerk zu erschaffen, dass alle übrigen Häuser überstrahlen sollte. Die Fassade wurde im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet. Insgesamt befinden sich in dem Gebäudekomplex 1.162 Fenster.

Von der bebauten Fläche ist sind die Albertshöfe allerdings erheblich größer als die Fläche, die das Amerikahaus für sich beansprucht – nämlich mehr als doppelt so groß. Dieser Komplex entstand auf Basis des Siegerentwurfs des Architekten Fritz Halberstadt (1883-1948) in den Jahren 1913-1915. Er schuf auf dem Areal, das von den Straßen Uferpromenade, Deepenbrook und Albertshof eingefasst wird, einen großen Komplex, der ebenso dem Backsteinexpressionismus zugeordnet werden kann. Drei große Innenhöfe sorgen dafür, dass in sämtliche Gebäudeteile jederzeit ausreichend Tageslicht fallen kann. Ebenso ließen sich von den äußeren Innenhöfen aus die Waren per Lastenzug in die dafür vorgesehenen Etagen verladen. Die zur Verfügung gestandenen Büroflächen konzentrierten ausnahmslos um den zentralen Lichthof in der Gebäudemitte. Die übrigen Flächen standen der Warenlagerung zur Verfügung. Heute ist das Gebäude Sitz der GVF Holding (Gebäudeverwaltung Farnheim), die 983 Gebäude, darunter die Tonhalle, die Oper und die Börse sowie 3.144 überwiegend gewerbliche Mietverträge und 2.679 PKW-Stellplätze verwaltet.

Das Saalhaus der patriotischen Gesellschaft in der Jadestraße wurde zwischen 1899 und 1901 erbaut. Fritz Wegner zeichnete sich als Architekt verantwortlich und schuf einen für damalige Verhältnisse äußerst fortschrittlichen Baukörper mit bspw. einem Betonfundament und einer Zentralheizung auf allen Etagen. Die Fassade gestaltete er in Anlehnung an die Backsteingotik, die mit Fresken vieler Handwerksbereiche von Arthur Arens gestaltet und verziert wurde. Benannt ist das Haus nach der 1854 gegründeten Gesellschaft des Gemeinwohls und des bürgerlichen Zusammenhalts. Bis heute ist an dieser Adresse ihr gesellschaftlicher Sitz für ihre gemeinnützige Arbeit. Von 1907-1953 hatte dort die Farnheimer Bürgerschaft ihren Sitz. Säle in unterschiedlichen Größen können heute für Events, Meetings, Kongresse etc. angemietet werden.

Das Bankhaus Koopmann wurde 1911 durch die Beauftragung der Brüder Bruno & Gernot Koopmann erbaut. Der Farnheimer Architekt Rudolf Theeß (1885-1961) schuf einen üppigen Neorenaissancebau. Es liegt am Gänsemarkt, mitten in der heutigen Innenstadt. Die 1789 gegründete B. G. Koopmann & Co. ist die mittlerweile größte deutsche unabhängige Privatbank und hat bis heute hier ihren Stammsitz.

In den Jahren 1911-13 entstand in einer Eisenbetonkonstruktionsbauweise mit einer Kunstsandsteinfassade auf Plänen des Architekten Carl-Gustav Barre (1879-1947) das markante Warenhaus Farnheimer Hof an der Palisanderallee. In der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs, am nördlichen Rand der Fußgängerzone gelegen, ist es bis heute auch als solches in Verwendung: seit 1975 ist dort das Sporthaus Bellenhagen untergebracht.

1909 errichtete man das Jadereederhaus an der Adresse am Umschlag 5-7. Ziel war es, sämtliche Reedereien Farnheims unter einem Dach zu vereinen. Dementsprechend großzügig hat man den Grundriss geplant. Der wachsende Einfluss der Heimatschutzbewegung fiel in eine Zeit umfassender Reformbemühungen, die 1907 in der Gründung des Deutschen Werkbundes kulminierten. Dadurch erfuhr auch der Kontorhausbau eine wesentliche Erweiterung seiner architektonischen Ausdrucksmöglichkeiten, die man hierbei um romantische, regional tradierte Elemente ergänzte.

Das Hansahaus, 1912 als Mietkontorhaus in Baumwerder an der Ecke Dienerreihe/Heuweg erbaut, wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört und erst 1955 durch einen Neubau an selber Stelle wiedererrichtet. In den 1970er Jahren hat man es zum Hotel aus- und umgebaut und beherbergt seitdem das Hotel Hansa.

Weitere hervorhebenswerte Kontorhäuser sind u. a. das Bekendorp-Haus, das Marquardt-Haus, der Prengsthof und die Seedler- sowie die Südseehöfe.